3. Internationales » Griechenland » Krise in Griechenland »
Allgemeines zur Krise in Griechenland
a) Zahl oder stirb! Das Gesetz des Dschungels in der griechischen
Medizinversorgung
„Dass es mit Griechenlands medizinischer Versorgung nicht zum Besten
steht, ist mehr oder weniger bekannt. Wie sehr gesundheitlich
eingeschränkte Menschen unter den Folgen einer falschen Politik zu
leiden haben, wird am Besten mit Praxisbeispielen deutlich. Die
missliche Lage der Menschen ist nicht nur auf die Kreditgebertroika
zurückzuführen. Vielmehr scheinen einige Menschen vor allem in der
Krise die Mitmenschlichkeit sowie ethische Grundsätze vergessen zu
haben. Wie immer in Griechenland musste es zu einem Todesfall kommen,
damit ein chronisches Problem des Landes wirklich wahrgenommen wird.“
Artikel von Wassilis Aswestopoulos in telepolis vom 19.07.2014
http://www.heise.de/tp/artikel/42/42281/1.html
b) Success-Story ohne Demokratie. Zur Etablierung des
postdemokratischen Maßnahmestaats in Griechenland
„In kaum einem Land der EU ist es im Zuge der Weltwirtschaftskrise zu
derart starken sozialen und politischen Verwerfungen gekommen wie in
Griechenland. Wurde vom vorherrschenden ökonomischen Mainstream
zunächst die These vertreten, dass es sich bei der griechischen
Staatsschuldenkrise um einen Einzelfall handele, sah man sich bald
gezwungen, diese Einzelfall- in eine Sonderfallthese umzuwandeln.
Ursache der griechischen Misere sei demnach eine Mischung aus
südeuropäischem Schlendrian und balkanischer Vetternwirtschaft, eine
spezifische historische Rückständigkeit des Landes. Diese
vorherrschende Deutung steht jedoch insofern auf wackeligen Füßen, als
der Anstieg der staatlichen Neuverschuldung infolge der
Bankenrettungs-Programme keinesfalls eine griechische Besonderheit
war, wie überhaupt das Epizentrum der Weltwirtschaftskrise in den USA
und nicht in Griechenland lag. Spitzenreiter beim Anstieg der
Neuverschuldung war auch nicht Griechenland, dessen Bankensektor
vergleichsweise „unterentwickelt“ ist, sondern Irland, das als
„Keltischer Tiger“ lange Zeit als neoliberaler Musterschüler galt und
sich auch bei der Umsetzung der Krisenpolitik der EU des Beifalls des
neoliberalen Mainstreams sicher sein konnte. Das Besondere an
Griechenland war und ist, dass die sozialen und politischen Eliten aus
eigenem Antrieb zur Umsetzung des Austeritätsprogramms auf die Hilfe
der EU und des IWF zurückgriffen. Historisch ist dieses Vorgehen
keinesfalls einzigartig, die griechischen Eliten haben sich bei
schwerwiegenden innenpolitischen Krisen stets der Unterstützung
ausländischer Mächte rückversichert.“ Artikel von Gregor Kritidis in
sopos 7/2014
http://www.sopos.org/aufsaetze/53c0e12e585f0/1.phtml
Wir bitten dich um deine Unterstützung und um Bekanntmachung in deinen Verteilern !
Seit über zwei Jahren unterstützt das „Griechenland-Solidarität Komitee Köln“
die Belegschaft von VIO.ME in ihrem Kampf um ihre Arbeitsplätze.
Mehrfach waren die Kollegen hier bei uns in Köln zu Gast und Vertreter unseres
Komitees besuchten die Belegschaft im letzten Oktober.
Im vorletzten Winter halfen wir den Kollegen mit Spenden,um sie und ihre Familien
vor Hunger und Kälte zu bewahren.
Die Geschäftsleitung hatte über 11 Monate keine Löhne mehr bezahlt. Gelder der Firma waren unterschlagen worden und spurlos verschwunden.
Im Februar 2013 nahmen die Kollegen die Arbeit im Betrieb wieder auf – ohne Geschäftsleitung in Selbstverwaltung!
Sie gaben sich eine eigene Satzung und regeln seitdem in demokratischen Versammlungen alle Fragen des Betriebes.
Mittlerweile haben sie einen legalen Rechtsstatus zuerkannt bekommen, weil in der Gesetzgebung eines kapitalistischen Landes
ein Betrieb ohne Kapitalisten nicht vorgesehen war.
(deutschsprachige Webseite hier: http://www.viome.org/p/deutsch.html )
DIE KOLLEGEN BRAUCHEN UNSERE HILFE !
Petition – Hände weg von VIO-ME!
Seit Mai 2011 halten die Kollegen von VIO.ME ihren Betrieb besetzt, nachdem die Eigentümer Konkurs angemeldet hatten. Vor über einem Jahr haben sie die Produktion und den Verkauf von umweltfreundlichen Reinigungsmitteln für den Hausgebrauch aufgenommen. Ihr Kampf wird von einer großen Welle der Solidarität in Griechenland, Europa und darüber hinaus unterstützt.
Seither hat sich VIO.ME zu einem Symbol von Selbstorganisation und Arbeiterselbstverwaltung im Kampf gegen die Austeritätspolitik der Troika und der griechischen Regierung entwickelt.
Jetzt versuchen die ehemaligen Eigentümer mithilfe einer Gerichtsentscheidung, eine Übergangsgeschäftsführung einsetzen zu lassen, die den Betrieb endgültig schließen, die Arbeiter ohne Abfindung entlassen und die Produktionsmittel zur Deckung der riesigen Schulden verscherbeln soll. Die Basisgewerkschaft von VIO.ME schlägt stattdessen eine temporäre Geschäfts- führung ihres Vertrauens vor, die die Schließung abwenden, die Ursachen der Misswirtschaft durch die Muttergesellschaft aufdecken und die Weiterführung des Betriebes durchführen soll. Nach einem ersten Gerichtstermin Anfang Juli hat das Gericht eine Entscheidung innerhalb der nächsten drei Monate angekündigt.
Wir erklären uns mit den Kollegen von VIO.ME solidarisch und unterstützen ihren Kampf um die Arbeitsplätze und für den Weiterbetrieb ihrer Fabrik in Selbstorganisation und Arbeiterselbstverwaltung.
Eine gegenteilige Gerichtsentscheidung werden wir mit europaweitem kämpferischen Protest beantworten.
Achtung:
- Ihr Name muss, um angezeigt zu werden von Ihnen bestätigt werden. Deswegen bekommen Sie von uns eine Bestätigungsmail.
- Bitte schauen Sie in Ihrem Postfach nach und bestätigen Sie Ihre Unterschrift!
Mit der Unterzeichnung der Petition und der Bestätigung ihrer Mail-Adresse erklären Sie sich mit der Veröffentlichung Ihres Namens einverstanden.
Bitte unterzeichne unsere Petition hier:http://gskk.eu/ Die Petition läuft bis zum 31. August 2014