Eingebracht von Lukas Neissl. Das Komitee >Solidarität mit Mumia Abu-Jamal< dankt Lukas für diese Initiative, die wir natürlich an die uns bekannten internationalen Mumia-Solikomitees weiter leiten werden.
Karl Fischbacher, Sprecher des Wiener Komitees
Mumia Abu-Jamal ist ein linker, antirassistischer Radiojournalist, der seit 25 Jahren in Pennsylvania/USA in der Todeszelle sitzt.
In den 1970er-Jahren war er den Polizei- und Justizbehörden Philadelphias als „Voice of the Voiceless“ äußerst negativ aufgefallen, sodass ihnen offenbar dann die Ereignisse am 9.12.1981 sehr gelegen kamen: Als sich Mumia Abu-Jamal in eine brutale Polizeiaktion gegen seinen Bruder (der gegen die Einbahn gefahren sein soll) einmischte, fielen plötzlich Schüsse und ein Polizist und Mumia Abu-Jamal fielen beide schwer verletzt zu Boden. Der Polizist (Daniel Faulkner) starb, Mumia wurde ins Spital gebracht und angeklagt, den Polizisten erschossen zu haben. Natürlich fanden sich ZeugInnen, die Mumia schießen gesehen bzw. ihn auf der Krankenbahre sagen gehört haben wollen, dass er den Polizisten erschossen habe. Alle diese Haupt-ZeugInnen haben später ihre Aussagen widerrufen und ausgesagt, dass sie vor dem Prozess 1982 von der Polizei unter Druck gesetzt worden waren! Der Richter Sabo, bereits damals als „Blutrichter“ bekannt, drückte einer Geschichtsschreiberin gegenüber seine Absicht aus, den „Nigger braten“ zu wollen und verurteilte Mumia Abu-Jamal zum Tode.
Inzwischen sind Jahrzehnte etlicher Ablehnungen von Berufungsansuchen Mumia Abu-Jamals durch Oberste US-Gerichte erfolgt. Trotzdem hat Mumia Abu-Jamal literarisch seinen Kampf gegen die Todesstrafe und das ungerechte kapitalistische Weltsystem nicht aufgegeben. Ab den 1990er Jahren schwoll zugleich die internationale Solidaritätsbewegung für die Freiheit von Mumia Abu-Jamal an. Die Parlamente Dänemarks und Belgiens und das EU-Parlament verlangten 1998/2000 einen fairen Prozess für Mumia Abu-Jamal. Die US-Gewerkschaften in Kalifornien, die deutsche JournalistInnen-Gewerkschaft Berlin-Brandenburg u.a. solidarisierten sich mit ihm. Die österreichische Journalistengewerkschaft im ÖGB ernannte Mumia Abu-Jamal am 16.6.1999 zum Ehrenmitglied des Präsidiums! Das österreichische Komitee „Solidarität mit Mumia Abu-Jamal“ organisierte 2004 eine Petitionskampagne für einen fairen Prozess für Mumia Abu-Jamal und seine Freilassung, gegen Rassismus und gegen die Todesstrafe. Unter vielen anderen wurde diese Solidaritäts-Petition für Mumia Abu-Jamal unterschrieben von: Dr. Maria Berger, damalig österr. EU-Parlamentsabgeordnete und heutige Justizministerin, weiteren EU- und österreichische Parlamentsabgeordneten sowie Elfriede Jelinek.
Mumia ist bereits Ehrenbürger von Venedig, Montreal und zuletzt (2003) von Paris. Der Pariser Vorort St.Denis ernannte ihn ebenfalls zum Ehrenbürger und benannte eine wichtige Straße als „Rue de Mumia Abu-Jamal“!
Am 17.Mai 2007 kam es schließlich in Philadelphia zu einer richterlichen Anhörung zum „Fall“ Mumia Abu-Jamal. Es ging um dreierlei Entscheidungen: Über die Einleitung der Hinrichtung Mumia Abu-Jamals, ein Lebenslänglich bzw. über einen neuen Gerichtsprozess. Die drei Richter vertagten die Verhandlung, was erfahrungsgemäß einige Monate bedeuten könnte…
Das heißt, eine finale Entscheidung steht unmittelbar bevor!
Das Bundesjugendforum der GPA-DJP-Jugend fordert:
– Freiheit für Mumia Abu-Jamal und eine angemessene Entschädigung für die Dauer seiner Haft
– die Unterstützung seitens der Gewerkschaft im Kampf gegen die Todesstrafe
– ein Statement der GPA-DJP-Jugend auf der offiziellen Homepage von Mumia Abu-Jamal
– eine Verlinkung auf der GPA-DJP-Jugend-Homepage zur offiziellen Website
– ein Protestbrief an den Gouverneur von Pennsylvania Edward Rendell
– die Weiterleitung dieses Antrages an die GPA-DJP und an die ÖGJ
– die Aufforderung an Bundeskanzler, Bundespräsident und Justizministerin in dieser Sache aktiv zu werden