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- Weitere
Drohungen gegen
- LabourNet-Deutschland
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- Protestbrief
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- An die Staatsanwaltschaft Hamburg
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- Berlin, 31. August 2007
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- Betrifft: Ermittlungen gegen
Labournet.de bzw. die Redakteurin Mag Wompel
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- Wir sind empört über die
unberechtigten und rachsüchtigen Anklagen, die von
- der Firma Ixion gegen Mag Wompel als
verantwortlicher Redakteurin von
- Labournet.de erhoben werden, weil sie
Materialien über einen Arbeitskampf
- veröffentlicht hat. Nach einem
Interview mit Mag Wompel in der jungen Welt
- (16. August 2007) verlangt Ixion, dass
Labournet.de einwilligt, die
- Berichterstattung vollständig
einzustellen. Darüber hinaus verklagt Ixion
- Labournet.de wegen "Beleidigung
und Verleumdung in einem besonders schweren
- Fall" mit drohenden
Schadenersatzforderungen in der Größenordnung von 750
- 000 Euro, weil Labournet.de einen
anonymen Brief eines Ixion-Mitarbeiters
- veröffentlicht hatte, der das Wort
"Kapitalist" benutzte und Drohungen des
- Ixion-Managements, dass Arbeitsplätze
abgebaut würden, wenn die Arbeiter
- nicht schlechtere Bezahlung und
Arbeitsbedingungen akzeptieren, als
- "Erpressung" bezeichnete.
Das ist unverhohlene Zensur, eine Bedrohung für
- jeden Gewerkschafter. Ein derartiger
Angriff auf das Vereinigungsrecht liegt
- auf der gleichen Linie wie die
kürzlichen Gerichtsentscheidungen, die der
- Gewerkschaft Deutscher
Lokomotivführer die Ausübung ihres elementaren
- Streikrechts verboten haben.
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- Jeder Arbeiter hat das Recht, seinen
Standpunkt in einer Auseinandersetzung
- mit seinem kapitalistischen
Arbeitgeber zur Sprache zu bringen, und Mag
- Wompel hat das Recht, solche Briefe
und Berichte zu veröffentlichen. Der
- Staatsanwalt verlangte sogar, die
Identität des Autors preiszugeben.
- Labournet.de hat, wie jedes andere
Presseorgan, das Recht seine Quellen zu
- schützen. Auf jeden Fall wurde der
Ausdruck "Erpressung" im landläufigen
- Sinn gebraucht und nicht als Grundlage
für juristische Vorwürfe gegen den
- kapitalistischen Arbeitgeber; daher
sind die Vorwürfe einfach von Rachsucht
- getrieben und stellen einen Angriff
auf die Meinungs- und Pressefreiheit
- dar. Das ist eine Bedrohung aller
Journalisten und aller Arbeiter und
- Gewerkschafter, die für bessere
Löhne und Arbeitsbedingungen kämpfen in
- dieser Zeit der
"Standort"-bornierten Lohndrückerei. Wir
fordern die
- sofortige Niederschlagung der
manipulierten finanziellen Rechtsforderung,
- ein durchsichtiger Versuch der Firma
Ixion, die Gerichte zu benutzen, um
- ihre Kritiker zum Schweigen zu bringen
oder finanziell zu zerstören. Wir
- fordern die sofortige Einstellung
aller Anklagen. Wir werden diesen Fall mit
- allen unseren Mitteln in der
internationalen Arbeiterbewegung bekannt
- machen.
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- Werner Brand
- für das KfsV
Spendenkonto
an LabourNet-Deutschland:
- Spendenkonto
(Labournet.de e.V.,
- Postbank Dortmund,
BLZ 440 100 46, Konto 2635 26-467)
- 31.8.07
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- Liebe Mag Wompel, liebe
Kollegen von Labournet.de,
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- Wir haben mit Empörung Berichte aus
dem Labournet und der jungen Welt vom
- Zensurversuch und den finanziellen
Drohungen gegen Labournet.de seitens der
- Firma Ixion zur Kenntnis genommen. Ein
Protestschreiben, das wir an die
- Hamburger Staatsanwaltschaft geschickt
haben, ist beigefügt. Wir würdigen
- euren Mut, demokratische Rechte von
Arbeitern in ihren gewerkschaftlichen
- Kämpfen zu verteidigen. Das Ergebnis
dieses Rechtsstreits kann die gesamte
- Arbeiterbewegung betreffen. Wir
stimmen mit Sicherheit mit euch überein,
- dass es eine gute Sache ist, wenn der
Begriff "Kapitalist" in der
- Gewerkschaftsbewegung den Charakter
einer Beleidigung annimmt. Als Zeichen
- unserer Solidarität haben wir auf
euer Spendenkonto (Labournet.de e.V.,
- Postbank Dortmund, BLZ 440 100 46,
Konto 2635 26-467) für eure juristischen
- Kosten 100 Euro überwiesen.
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- Mit solidarischen Grüßen,
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- Werner Brand
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- für das KfsV
Kontakt-
& Diskussionsmöglichkeit