Odessa ist eine alte russische Hafenstadt.
Dass Odessa heute auf ukrainischem Staatsgebiet liegt hat mit der Politik der KPdSU zu tun. Soweit ich weiß geht die Festlegung, die Provinzen Neurussland und Kleinrussland der Ukrainischen Sozialistischen Volksrepublik zuzuschlagen auf Trotzki zurück, nicht wie man häufiger liest auf Lenin und hatte etwas mit dem Endstadium des Bürgerkrieges zu tun.
Zur Zarenzeit befanden sich dort eine Handelsflotte und eine Kriegsflotte, es war immer eine beliebte Sommerfrische, wie das damals genannt wurde, ein Urlaubsort wie man heute sagen würde und als solches wurde es in der UdSSR behandelt, und es erhielt besondere Kulturförderung.
Zwar wohnen dort viele Leute, aber, beschreiben wir es so: wer urbane Stadtäktschn ala LA, New York oder meinetwegen nur Berlin sucht, würde es als verschlafenes Nest empfinden.
Im Gegensatz zum Rest des Ostens, der eher Arbeiterregion ist, kann Odessa klassenmäßig als überwiegend keinbürgerlich, bzw. mittelständisch, wie man das in der heutigen Sprache nennt, zugeordnet werden, wobei mittelständisch irreführt, verarmter Mittelstand trifft es eher.
Dabei gab es in der Zeit des ukrainischen Staates, also der letzten 22 Jahre, durchaus dunkle Punkte.
Auch in dieser Zeit war Odessa neben seinen Archiven und künstlerischen Sammlungen ein Urlaubsort mit ausgedehnten Strandbädern, allerdings war es da auch der Umschlagplatz für Frauenhandel.
Der Handel mit ukrainischen Frauen im Rahmen illegaler Prostitution ist ja bekannt. Junge Frauen werden mit der Aussicht ihrer prekären ökonomischen Situation durch eine gute Partie zu entkommen gelockt von „Heiratsvermittlern“, in das, vor allem westliche, Ausland gebracht und dort unter menschenunwürdigen Bedingungen als Prostituierte vermarktet.
Ein Fall, der berühmt wurde, war der des Fernsehmoderators Michel Friedmann, der sich ukrainische Sexsklavinnen auf seine Koks-Parties bestellt hatte.
Odessa hat für Russland eine symbolische Bedeutung und war zusammen mit dem 9. Januar, dem Blutsonntag in St.Petersburg, durch die Ereignisse um die Meuterei auf dem Panzerkreuzer Potemkin, die eine Hunterrevolte in der ganzen Stadt zur Folge hatte, Auslöser der Revolution von1905.
Die Autonomie-Bewegung im Osten der Ukraine hat vor allem ökonomische Ursachen.
Das Gerede von „prorussisch“, „Seperatisten“, wie auch immer, dient der Verschleierung.
Dabei unterstelle ich unserer Presse nicht, dass sie bewusst verschleiert, unsere Journalisten sind viel zu ungebildet in der Sache um eine Einschätzung treffen zu können, sie greifen Schlagworte auf, recherchieren selektiv und so, dass die Rechercheergebnisse ihre Vorurteile bestätigen, und sie legen sich die Vorurteile zurecht, die ihnen erlauben Phantasiegebilde zu erzeugen, in denen sie selbst als der Hort der Humanität, Fortschrittlichkeit, Freiheit und Menschenrechte erscheinen.
Die Verschleierung kommt aus dem politischen Konglomerat.
2 Jahrzehnte haben die Arbeiterfamilien des Ostens das gesamte Gebilde Ukraine durch ihre Arbeit finanziert.
An der Politik beteiligten sie sich, indem sie die Partei der Regionen gewählt hatten, von der sie sich versprachen, dass sie das Ruder für ihre zunehmend sich verschlechternde Lebenssituation in Richtung einer Verbesserung heumreißen würde.
Die Industrieanlagen und Bergwerke gehören diversen Oligarchen, die sich um nichts kümmern außer die Gewinne, die sich damit erzielen lassen, und das ist vor allem der Russlandhandel. Dennoch gingen die Menschen ihrer Arbeit nach und wählten im guten Glauben an die versprochene Demokratie.
Sie wussten um den Herrenmenschendünkel im Westen des Landes, aber der ist weit weg.
Sie ließen sich viel Diskriminierung gefallen. Das Herumgezerre um die Sprachgesetze in Kiew geht ja nun auch schon über Jahre.
Bereits, das war vor 2 oder 3 Jahren, soweit ich mich erinnere, als das aus der Juschtschenko-Zeit stammende Sprachgesetz wieder geändert wurde und andere Sprachen neben Ukrainisch als Amtssprache zugelassen wurden, war es unsere Politik und unsere Presse, die die faschistischen Demonstrationen dagegen unterstützt hatten, ich erinnere mich an Artikel in der Süddeutschen, der Zeit und der Welt, die hier heftig Propaganda machten, obwohl es sie eigentlich über die Berichterstattung, dass es diese Demos gibt hinaus, überhaupt nichts angeht.
Wir erkennen hier, dass die Unterstützung der NATONALSOZIALISTISCHEN Bewegung in der Ukraine durch die akademische deutsche Presse kein Novum ist, sondern Geschichte hat, wenn auch nicht die NS-Ideologie der Banderistas zu stärken Ziel der Unterstützung war, sondern das Schüren ethnischer Konflikte, aber es liegt in der Natur der Sache, dass die ungebildeten und/oder eher primitiven Charaktere für diese Art der Propaganda empfänglich sind, die intellektuell nicht befähigt sind, sie zu hinterfragen, aber alles persönliches Unglück auf einen imaginären Feind projizieren können.
Auch die Mythologie des sogenannten Holodomor ist eigentlich NAZI-Propaganda.
Tatsächlich handelte es sich um fatale Fehlentscheidungen der KPdSU – ungünstige Witterungsentwicklungen führten zu einer Missernte und die KPdSU zog es vor, Handelsverträge mit dem Ausland einzuhalten als die Ernährung der eigenen Bevölkerung sicherzustellen.
Alle waren davon betroffen, nicht nur die Ukrainer, aber es eignet sich propagandistisch, sich einen Opferstatus zu geben.
Blödsinnig ist es vor allem auch deswegen, weil die Ukrainer genauso maßgeblich an den Entscheidungen der KPdSU beteiligt waren wie die Russen.
Aber ich schweife ab.
Der Putsch in Kiew hat die Menschen im Osten aufgeweckt! Nach und nach wurden sie aktiv mit Ausbleiben der Arbeitsvergütungen.
Waren es in Kiew Caféhaus-Stundenten und Mittelständler, die zunächst rebellierten um eine Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens zu erzwingen, weil sie sich von der EU Versprechungen machen, welche diese gar nicht erfüllen kann, so hat man im Osten abgewartet und gearbeitet, hoffend, dass die Oligarchenmacht Schaden nimmt.
Wir wissen ja, dass es sehr schnell gegangen ist, dass der mittelständische Protest von NAZIs verdrängt wurde, darauf brauche ich jetzt nicht eingehen.
Der Putsch war eine Stabilisierung der Oligarchenmacht.
Gleichzeitig werden seit Februar keine Löhne und Gehälter mehr bezahlt.
Die darauf folgende Erhebung, die in die Ausrufungen von Volksrepubliken mündete, ist ein Arbeiteraufstand gegen die Oligarchen.
Ebenso, wie es in Kiew nicht von ungefähr kam, das Gewerkschaftshaus durch unproduktive faschistische Raudis aus Lviv zu okkupieren und zuletzt auszubrennen, war es auch hier nicht zufällig.
Das Inbesitznehmen und Niederbrennen von Gewerkschaftseigentum ist eine Ansage an die Arbeiterbewegung.
So nimmt es nicht Wunder, dass die skrupelloseste Oligarchin den Massenmord in Odessa begrüßt, da Arbeiteraufstände ihr an den Geldsäckel gehen:
Aber halten wir uns nicht länger mit dieser Drecksau auf und kommen endlich zum Punkt:
Faktisch gibt es keinen Unterschied zwischen den Ereignissen September 11 in New York und Odessa!
Quantitativ mag New York spektakulärer sein, aber man wird ja wohl nicht die Frage stellen wollen, ab wie vielen getöteten Menschen der Anschlag zählt.
Die Ausführung in New York mag spektakulärer sein und so schön geheimnisvoll: niemand, außer den Beteiligten selbst, weiß, was wirklich geschehen war, in Odessa können es alle sehen.
De Facto gibt es nur einen einzigen reale Unterschied: der Umgang von Presse und Politikern damit!
Während New York die Forderung in diesen beiden Plantschbecken lauthalses Geschrei zum Krieg gegen den Islam zur Folge hatte und die gesamte Welt verpflichtet wurde sich mit der Bush-Administration und ihren Nachfolgern zu solidarisieren, werben Presse und Politik nun, wenn auch mancher nur latent, um Verständnis für die ausführenden NAZIs und man wird aufgerufen, die Putschisten umso mehr zu unterstützen.
Dreckige Volksverhetzer zeichnen Abenteuergeschichtchen, die den Krieg gegen das Volk rechtfertigen sollen, etwa wie hier N-TV: