„Europa Anders“ hat nicht die (bürokratische) Schwelle für das EU-Parlament erreicht, aber …

Wenn mensch sich vor allem die Wiener Wahlergebnisse von „Europa Anders“ anschaut, dann wird erkannt, dass Ehrenhausers Liste bei Wiener Gemeinderatswahlen eine reelle Chance hätte, Mandate im Gemeinderat zu erreichen.  In den 14 Wiener Bezirken Leopoldstadt,  Landstraße, Wieden, Margareten, Mariahilf, Neubau, Josefstadt, Alsergrund, Meidling, Fünfhaus, Ottakring, Hernals, Währing und Brigittenau erreichte „Europa Anders“ durchwegs über 4%!  Auch in Graz erhielt die Liste 4,1%.

Jedenfalls sind das nicht die großbürgerlichen Bezirke, eher studentische, kleinbürgerliche bis arbeiteraristokratische; Fünfhaus und Ottakring sind zudem jene Wiener Bezirke, in denen die meisten Zuwander_innen leben – immer mehr schon Menschen in der dritten, vierten Generation.

Vielleicht hat doch viele fortschrittliche und demokratrische Wähler_innen die KPÖ als Teil des Wahlbündnisses mit den „Piraten“ und dem „Wandel“ abgeschreckt; andere wieder die „Piraten“, die sie als „chaotisch“ eingeschätzt haben. Den „Wandel“ haben viele ohnehin nicht gekannt …

Ich ziehe daraus wieder einmal die Lehre, dass eine neue, unabhängige linke Kraft nach einer konsequent genützten Vorbereitungzeit und einem niederschwelligen Programm für soziale, antirassistische und ökologische Politik und einem progressiven Steuerprogramm für die Reichen in diesem Land ebenso, wenn nicht bessere Chancen hätte, eine relevante Kraft in diesem Lande zu werden.

ka*fi