Am Mittwoch, 13. März 2013 17:28:49 UTC+1 schrieb (unbekannt):
—————————- Original Message —————————-
Subject: Sitzstreik im Hof des Servitenklosters! Kirchenautoritäten auf
die Nerven gehen!
————————————————————————–von:
https://linksunten.indymedia.org/de/node/81089die hausordnung der caritas
https://linksunten.indymedia.org/de/comment/view/69681—
[Wien] Sitzstreik im Hof des Servitenklosters! Kirchenautoritäten auf die
Nerven gehen!Seit Beginn versucht die Caritas und die Erzdiözese das als Ersatzquartier
für die protestierenden Geflüchteten aus der Votivkirche angebotene
Servitenkloster wie ein Asylheim zu führen – das heißt in der Realität:
Wie ein Gefängnis!Sie versuchen von Anfang an Besuchszeiten zu reglementieren, seit heute
wollen sie ganz verbieten, dass die Geflüchteten Besuch von Freund_innen
und Unterstützer_innen in ihren privaten Räumen bekommen.Als Reaktion darauf wird seit heute Nachmittag ein Sitzstreik im Hof gemacht.
Auch in anderen Punkten versuchen die Kirchenautoritäten, den Refugees das
Leben schwer zu machen, sie von der Außenwelt abzuschneiden und ihnen ein
normales Leben zu verunmöglichen. So werden beispielsweise jeden morgen
Anwesenheitskontrollen durchgeführt mit der Drohung, dass wer nicht da ist
die Grundversorgung verlieren würde. Auch die sogenannte Rechtsbereatung,
die angeboten wurde, um die Refugees aus der Kriche zu locken, entpuppte
sich als „Rückkehrberatung“.Außerdem wird es weiterhin verweigert, mehr Räume und die vorhandene
Großküche aufzusperren. Mehr als 60 Leute teilen sich so immer noch 13
kleine Zimmerchen und einen großen aber verschimmelten Raum im Keller.Statt dessen wollen die Refugees das Gebäude selbst verwalten, und
natürlich auch selbst entscheiden wann sie wen zu Besuch haben wollen.Kontaktiert die folgenden Stellen und beschwert euch über die unzumutbaren
Bedingungen. Geht ihnen richtig auf die Nerven, gerade während der
Pabstwahl!Und/oder kommt vorbei im Servitenkloster, Müllnergasse 6, 1090 Wien.
Link: Eine Zusammenfassung der Lage im ehemaligen Kloster aus den ersten
TagenCaritas
Caritas der Erzdiözese Wien
Albrechtskreithgasse 19 – 21
1160 Wien
Tel. 01/878 12-0
Fax: 01/878 12-9100
off…@caritas-wien.atDirektionssekretariat
Walter Pröglhöf
Tel. 01/878 12-203
dire…@caritas-wien.atSekretariat der
Geschäftsführung
Tel. 01/87812-212Flüchtlinge und Migration:
01/878 12-440Erzdiözese
Erzdiözese Wien
Wollzeile 2
1010 Wien
Tel.: +43 – 1 – 51 552 – 0Erzdiözese Wien – Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation
1010 Wien, Stephansplatz 4/7/1
Telefon: +43 – 1 – 515 52 – 3591
Fax: +43 – 1 – 515 52 – 2776
E-Mail: me…@edw.or.atApostolische Nuntiatur in Österreich
(ständige Vertretung des Vatikan)
Theresianumgasse 31
1040 Wien
Telefon: + 43 1 505 13 27.
Fax: +43 1 505 61 40.
nun…@nuntiatur.at———————————————————————————-
Von: „Robert Kolles“ <Robert.Kolles@caritas-wien.at>
Datum: 15.03.2013 14:30
Betreff: AW: 7 wichtige Fragen – Betreuung Refugee Camp durch Caritas
Cc: „office@caritas-wien.at“ <office@caritas-wien.at>, „media@edw.or.at“ <media@edw.or.at>, „nuntius@nuntiatur.at“ <nuntius@nuntiatur.at>, >> Sehr geehrte Frau… ,
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> gerne beantworte ich Ihnen Ihre Fragen und möchte die Gelegenheit nutzen, einige Punkte aus Sicht der Caritas darzulegen. Wir wurden am 18.12. des Vorjahres von der Pfarre Votivkirche gerufen, als die Flüchtlinge in die Kirche übersiedelt sind. Seitdem betreut die Caritas die Flüchtlinge und setzt sich für ihre Anliegen ein. Wir sehen es als ganz wichtiges Signal, dass erstmals Flüchtlinge in Österreich für ihre Anliegen selbst eintreten.
>
> Vier Vertreter der Flüchtlinge haben im Jänner gemeinsam mit Vertretern von Kirche und Caritas das frühere Servitenkloster als mögliches Ersatzquartier begutachtet. Das Klostergebäude beherbergt u.a. die Räume des ehemaligen StudentInnenwohnheims. Im Zuge der Besichtigung wurde auch das ehemalige Kellertheater begutachtet. Es war damals der ausdrückliche Wunsch der Flüchtlingsvertreter ihr Matratzenlager in diesem Kellergewölbe aufzuschlagen, da sie dort die Möglichkeit sahen, sich weiterhin gemeinsam an einem Ort aufzuhalten. Am Tag des Umzugs wurde der Wunsch kurzfristig nach Unterbringung in Einzelräumen geäußert. Seitdem laufen die Adaptierungen auf Hochtouren. Bauexperten haben alle vorgeschlagenen Räume ordnungsgemäß begutachtet. Im zweiten Obergeschoss des Klosters sind zwei Duschen und zwei Toiletten vorhanden. In jedem der Zimmer befinden sich Waschbecken. Im Kellergewölbe wurde eigens eine neue Dusche mit Boiler installiert sowie zwei Toiletten. Dieser Raum – ähnlich des Caritas-Betreuungszentrums „Gruft“ – ist mit einer automatischen Lüftungsanlage versehen und ist gut beheizbar. Im Gewölbe befindet sich auch eine Küche. Auch an einem Ausbau der Kochmöglichkeiten wird aktuell intensiv gearbeitet, so wird im zweiten Obergeschoss in Kürze eine neue Küche eingebaut. Im Haus gibt es verschiedene Mieter sowie Verwaltungsräume der Pfarre. Als Caritas sind wir selbst Gäste, nicht Hausherr. Zudem ist das erste Obergeschoss der historischen Bausubstanz aufgrund von sicherheitsrelevanten Aspekten noch nicht benutzbar. Die angesprochene Küche ist seit Jahren außer Betrieb und befindet sich im Besitz der Pfarre. Was die Mitwirkung der Flüchtlinge angeht: Die Reparatur von Leitungen (Wasser, Elektrik) muss (auch aus versicherungstechnischen Gründen) von professionellen Handwerkern erledigt werden. In anderen Bereichen ist die Mitarbeit der Flüchtlinge sehr willkommen.
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> Der Zeitraum zwischen 6-22 Uhr orientiert sich – auch auf Rücksicht auf die AnrainerInnen – an den gesetzlich festgeschriebenen, allgemeingültigen Nachtruhezeiten. Eine gemeinsame provisorische Hausordnung wurde unter Mitwirkung der Flüchtlinge und UnterstützerInnen auf Wunsch der Erzdiözese erarbeitet. Die Flüchtlinge können natürlich jederzeit das Kloster verlassen, aber auch betreten. Der Gemeinschaftsraum steht den Flüchtlingen sowie allen UnterstützerInnen zu den angesprochenen Zeiten offen. Das Versprechen der Begegnungsmöglichkeit wurde also erfüllt und dieser Ort des Dialogs zwischen Flüchtlingen und Zivilgesellschaft wird von uns sehr begrüßt. Teils wird von den Flüchtlingen selbst geäußert, dass sie keinen Zutritt von anderen Personen in den Wohnräumen wünschen. Hier gilt es, die Privatsphäre zu wahren.
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> Ihr Verweis auf angeblich unterzeichnete Versprechungen von Caritas-MitarbeiterInnen bezieht sich auf ein Protokoll einer Besprechung zwischen Flüchtlingen, UnterstützerInnen und Vertretern der Erzdiözese Wien, die kurz vor dem Umzug abgehalten wurde (siehe Anhang). Das Protokoll wurde von Caritas-MitarbeiterInnen nicht unterzeichnet, da auch keine MitarbeiterInnen bei der Besprechung anwesend waren.
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Anhang: Protokoll second March (pdf)Die Flüchtlinge aus der Votivkirche erhalten vorläufig bis Ende Juni Quartier im Servitenkloster. Die Anzahl der Personen basiert auf einer Liste, die noch in Zeiten des Protests innerhalb der Votivkirche von den Flüchtlingen selbst erstellt und an uns übergeben wurde. Gemäß der Erzdiözese dürfen alle auf der Liste stehenden Personen im Kloster wohnen. Das BMI hat 56 Personen als Bewohner akzeptiert. Dabei handelt es sich um jene Personen, die wie besprochen die Erklärung des BMIs unterschrieben und abgegeben haben. Dass nicht alle Flüchtlinge der Abgabe nachgekommen sind, liegt nicht an der Caritas, sondern wurde von den einzelnen Personen verabsäumt. Die Erzdiözese – und die Caritas-MitarbeiterInnen in deren Auftrag – hatte mehrfach darauf hingewiesen, wie wichtig die sofortige Abgabe der Unterlage ist. Dieses Papier ist maßgebliche Grundlage für die Einzelfallprüfung durch das BMI.
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> Die tägliche Anwesenheitskontrolle im Servitenkloster ist eine Vorgabe des BMI, die wir in dessen Auftrag umsetzen. Damit wird gewährleistet, dass die Flüchtlinge Grundversorgungsleistungen wie Krankenversicherung, Taschengeld etc. beziehen können. Dadurch kann auch die Caritas ihre Betreuung sicherstellen.
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> Das BMI hatte im Servitenkloster über ein Reintegrationsprojekt informiert, das freiwilligen Rückkehrern zur Verfügung steht. Als Vertragspartner des BMI sind wir kurzfristig dazu beauftragt worden, bei dieser vom BMI einberufenen Veranstaltung über die Möglichkeit einer freiwilligen Rückkehr zu informieren. Die Rückkehrberatung ist eine Facette in der Breite der Beratungsleistungen der Caritas, wobei jene Menschen informiert werden, die abwägen, freiwillig in ihre Heimat zurückzukehren. Der wichtige Aspekt ist hier die Freiwilligkeit. Man muss hier klar unterscheiden zwischen freiwilliger Rückkehr und erzwungener Ausreise (Abschiebung, Zurückweisung etc).
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> Wir unternehmen alles, damit die Flüchtlinge weiterhin gemeinsam mit einer breiten Plattform der Zivilgesellschaft für wichtige Anliegen im Asylbereich eintreten können. Die Flüchtlinge haben mit ihrem Protest bereits viel erreicht, haben Aufmerksamkeit auf ihre persönliche Situation gelenkt. Wir werden uns als Caritas so wie in der Vergangenheit auch weiterhin dafür einsetzen, dass es zu grundlegenden Verbesserungen für schutzsuchende Menschen in Österreich und Europa kommt.
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> Ich hoffe, Ihre Fragen beantwortet zu haben und verbleibe mit freundlichen Grüßen,
> Robert Kolles> ———————————————————-
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> Caritas der Erzdiözese Wien, Direktion
>
> 1160 Wien, Albrechtskreithgasse 19-21
>
> Tel: +43 (0) 1 / 87812*200, Fax: *9200
>
> direktion@caritas-wien.at
>
> www.caritas-wien.at