Protest in der Böll-Stiftung. Konflikt hält auch nach über halben Jahr an. Geschäftsführung verweigert Gespräche.
Um auf die anhaltenden prekren Beschäftigungsverhältnisse und den gewerkschaftsfeindlichen Kurs der Geschäftsführung der Heinrich-Böll-Stiftung (HBS) aufmerksam zu machen, protestierte die FAU am gestrigen Mittwochabend bei einer Diskussionsveranstaltung in der HBS. Rund 20 FAU-Aktive stellten sich mit Transparenten vor der Bühne und klärten die BesucherInnen einer Podiumsdiskussion, an der u.a. Reinhard Bütikofer teilnahm, über die gewerkschaftsfeindliche Haltung der HBS auf.
Die Stiftung weigert sich seit Monaten, mit der Basisgewerkschaft FAU über die Belange ihrer Mitglieder in dem Betrieb zu sprechen. Die FAU Berlin unterstützt seit mehreren Monaten Beschäftigte der HBS, die auf Festanstellung klagten, und macht auf das Outsourcing in der HBS aufmerksam.
Mittlerweile hat ein Großteil der Klagenden eine Festanstellung. Aber gleichzeitig werden unliebsame, mittlerweile festangestellte Mitarbeiter in Außenstellen der Stiftung untergebracht und vom Rest der Belegschaft ferngehalten. Ihre Arbeitsbedingungen widersprechen den geltenden Betriebsvereinbarungen. Leiharbeit wird in der Stiftung weiterhin eingesetzt, mittlerweile allerdings rechtlich abgesichert.
In einer internen Stellungnahme an die Landesstiftungen begründet die Geschäftsführung ihre Verhandlungsunwilligkeit mit der angeblich fehlenden Tariffähigkeit der FAU Berlin. Damit folgt die grüne Stiftung der antidemokratischen Auslegung von Arbeits- und Gewerkschaftsrechten in Deutschland, die hinter international verbürgte Standards etwa der International Labour Organisation (ILO) zurückfallen (siehe Link unten).
Markus Weise, Gewerkschaftssekretär der FAU Berlin, kommentiert die Blockade-Haltung der HBS-Führung mit: „Die Stiftung, die gern auf ihre angebliche Nähe zu Protestbewegungen verweist, hat offenbar ein Problem damit, wenn eine basisdemokratische Gewerkschaft in ihrem Haus vertreten ist und Missstände benennt. Wir lassen uns nicht absprechen, die Belange unserer Mitglieder zu vertreten und für eine Verbesserung ihrer Arbeitssituation zu kämpfen.“
Berlin den 13.02.2014
Fotos der Aktion auf Nachfrage beim Pressesekretariat
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