Bekanntlich hat die UNO Anfang April 2014 vor den verheerenden Folgen des „von Menschen“ verschuldeten Klimawandels gewarnt. Es regnet nicht mehr, sondern überflutender Dauerregen ist nicht bloß zu erwarten, sondern ist zur regelmäßigen Katastrophe geworden; es gibt keine angenehmen Badesommer mehr, sondern Hitzewellen suchen die Länder heim – allen voran den verarmten und hungernden Süden unseres Planeten.
Auch Österreich bleibt von der Rache der Natur nicht verschont. Es sei klar, dass die „Luftverschmutzung unser größtes Umweltproblem ist – und man muss auch ehrlich dazu sagen, dass dabei der Verkehr unser größtes Problem ist und endlich gezielt angegangen werden muss.“ (Christiane Brunner).
Es sei noch einmal an den Wiener Konflikt um die Mariahilfer-Straße erinnert, wo ÖVP und FPÖ gegen die autofreie Zone waren. Unverbesserliche Reaktionäre! Die Gemeinde Wien hat mit der (relativ) autofreien Mariahilfer-Straße ohnehin bloß „ein Mäuslein geboren“. Ein wirklicher Kampf für ein ökologisches lebenswertes Wien für den Anfang wäre einmal, dass zuerst die Inneren Bezirke autofrei werden. Schließlich ganz Wien, in dem alle zwei Minuten die Straßenbahn, der Bus, die U-Bahn kommen. Und das alles kostenlos!
Wie hat doch der Verkehrsexperte Hermann Knoflachler zuletzt gemeint: „Autofahrer genießen auch noch eine andere Art von Freiheit, eine Rechtsfreiheit. Im Gegensatz zu allen anderen Menschen dürfen sie die Umwelt straffrei verlärmen, verunreinigen und die öffentliche Sicherheit gefährden. Ein randalierender Betrunkener wird wegen Lärmbelästigung verhaftet, Autofahrer, die zu allen Tages- und Nachtzeiten unsere Häuser beschallen, werden akzeptiert. Würde ich als Fußgänger mit einer Dose krebserregende Substanzen versprühen, wäre das gesetzeswidrig. Tausende Autofahrer tun das täglich ungehindert und verkürzen die Lebenszeit von uns allen um durchschnittlich zwölf Jahre.“ Und in „Servus“-TV ging er noch weiter und meinte, dass Autofahrer_innen durch Unfälle und Luftverpestung Menschen töten …
Die UNO-Fachexpert_innen haben klar zum Ausdruck gebracht, dass es heute nicht mehr darum geht, die Klimakatastrophe zu stoppen, sondern bestenfalls sie nur mehr zu verlangsamen. Was sich da an wirklichen Fragen auftut, ist in einer kapitalistischen Welt kaum vorstellbar: Begrünte Häuser, das ginge ja noch für’s Kapital und seine politischen Lakaien. Aber raus aus dem Erdöl, kein Auto- & Flugverkehr mehr, sondern nur mehr kostenlose, rasch kommende öffentliche und umweltfreundliche Verkehrsmittel und benzinlosen Fluggerät … Solches ginge weit über die heutigen kapitalistischen Interessen und ihre politischen Lakaien hinaus.
ka.fi, 7.4.2014