Karl Fischbacher: Am 20.Jänner 2013 bei der Volksbefragung – Katastrophen- und Sanitärdienste statt Kriegsspielerei!

 Wie schon etliche Stellungnahmen zur Volksbefragung am 20.1.2013 angemerkt haben, ist die Auswahlmöglichkeit zwischen Berufsheer und Wehrpflicht vergleichbar mit Pest und Cholera. Die Hauptkraft am 20.Jänner muss sich natürlich gegen ein Berufsheer richten, das unter Umständen problemlos als Killermilitär gegen eine aufmüpfige Bevölkerung in Österreich eingesetzt werden könnte. Auf der anderen politischen Seite stehen diejenigen, die gleich für die Abschaffung des Bundesheeres eintreten. Das halte ich für irreführend, denn unter einem bürgerlichen Staat mit einer Sozialdemokratie in der Regierung, die Berufsmilitärs gleich über die Grenzen Österreichs hinaus einsetzen will, ist Abschaffung illusorisch: Im Paragraph 9a der  österreichischen Verfassung ist von „umfassender Landesverteidigung“ die Rede, was ja nicht unbedingt mit Kanonen und Panzern geschehen muss. SPÖVP sehen das natürlich anders und würden bei einer BH-Abschaffung eben die Polizei aufrüsten oder der NATO die Aufgabe der Landesverteidigung verfassungsrechtlich übergeben.

 Die Wehrpflicht ist sicherlich das geringere Übel. Das Beispiel der einberufenen GIs im Vietnamkrieg hat ja gezeigt, dass nach der ersten Kriegsbegeisterung alsbald die Wehrpflichtigen zu revoltieren begannen. Heute in Österreich gibt’s wahrscheinlich auf absehbare Zeit keinen Krieg und bei dieser Bevölkerung mit konservativer bis faschistoider Bevölkerungsmehrheit sehe ich bei labilen Zeiten auch das Risiko freudvoller Schießerei auf  Oppositionelles und Migrantisches.

 Was es in den nächsten Jahren aber sicherlich geben wird, sind Umweltkatastrophen und Kranke, wo auch eine sozial gerechtere und friedvollere Gesellschaft Katastrophenhilfen und Sanitärdienste benötigen würde.

 Ich werde also in der Volksbefragungs-Wahlzelle beides  – Berufsheer und Wehrpflicht – durchstreichen und dazu schreiben:

 Für freiwillige, gut bezahlte und umfassende Landesverteidigung gegen Katastrophen: Katastrophen- und Sanitärdienste statt Kriegsspielerei!

 ka*fi

18.1.2013