Karl Fischbacher: Meine Meinung zum abstinenten Verhalten des Komitees „Solidarität mit dem Widerstand in Griechenland“ am internationalen Aktionstag gegen Austerity am 1. Juni 2013

Liebe Komiteemitglieder, ich war ein Gründungsmitglied des Komitees “Solidarität mit dem Widerstand in Griechenland”, das sich regelmäßig im Amerlinghaus traf (und trifft). Etwas später gründete sich das Komitee “Solidarity for all”, in dem mehrere griechische und spanische Aktivist_innen mitarbeiten. Somit gab es im “Amerlinghaus”-Komitee die Übereinstimmung, dass wir zumindest eine engere Kooperation mit dem “Solidarity4all”-Komitee anstreben.

 Mit Unterstützung eines Freundes schlug ich vor Wochen vor, dass wir als eine Folge unserer interessanten Diskussionen nach “außen” gehen sollten – und das “niederschwellig”, d.h. neben unseren schriftlichen und mündlichen Solidaritätskundgebungen für den griechischen Widerstand würden wir auch griechische Leckerein wie Schafskäse, Oliven, Retsina u.a.m. anbieten, um besser mit Leuten von der Straße ins Gespräch zu kommen.

 Am 1. Juni 2013, am internationalen Aktionstag gegen die Austeritätspolitik, hätte es eine solche erste Gelegenheit gegeben,  neben oder sogar mit den Aktivist_innen  von “Solidarity4all” “volksnahe” in die Öffentlich zu gehen. Auf der letzten vorbereitenden Sitzung des “Solidarity4all”-Komitees für den 1. Juni begrüßten sie es zum einen, dass unser Komitee an der Aktion vor dem Museumsquartier teilnimmt, baten uns aber, von einem dominanten Auftreten mit Organisationsfahnen und Transparenten abzusehen, fügten aber dazu, dass jedermann/jedefrau Flugblätter verteilen und sich an der Diskussion beteiligen könne. Ich meinte auf dieser Sitzung, im Sinne unseres Komitees, mit ihnen enger kooperieren zu wollen, dass ich für unser Komitee zusagen könnte, dass unseren linken und radikallinken Mitgliedern die Kooperation mit griechischen und spanischen Aktivist_innen wichtiger sei, als wieder einmal mit ihren Fahnen und Transparenten aufzutreten (mit der Absicht im Kopf, neue Mitglieder leichter zu “gewinnen”…).

 Weit gefehlt: Offenbar hat sich eine große Mehrheit im Amerlinghaus dagegen verwehrt, auf die Bitten des anderen Komitees einzugehen und blieben auch (bis auf den Gen. Michael, der wegen einer Bitte um eine griechische Übersetzung kurz zum MQ kam) dem Aktionstag in Vienna fern.

 Ich halte das für sektiererisch bis kindisch, weil sie keine Organisationsfahnen schwingen dürfen, zum einen am internationalen Aktionstag nicht teilzunehmen und sich zum anderen eine gute Gelegenheit entgehen zu lassen, zukünftig mit griechischen und spanischen Aktivist_innen zusammenarbeiten zu können. Ich bin schon neugierig, was die Berliner und Kölner Komiteeleute dazu sagen!

 Ich werde mich aus dem Komitee zurückziehen. Wir von LabourNet-Austria werden jedenfalls zukünftige Beiträge oder Aktionstermine von beiden Komitees  im “Griechenland-Solidarität”-Balken veröffentlichen!

 Karl Fischbacher

http://www.labournetaustria.at