Vergangenen Freitag dem 18. Juli fand der erste Gütetermin im Fall der Kündigungen in der schwedischen Schule* vor dem Berliner Arbeitsgericht statt. Gekündigte Lehrkräfte, Mitglieder der FAU Berlin, haben Klage gegen ihre Kündigung eingereicht. Die Gegenseite, vertreten durch ihren Anwalt, zeigte dabei keinen Einigungswillen. Damit wird der Fall der Kündigung vor dem Kammergericht Berlin am 17. Oktober verhandelt.
Seit dem 6. Juni befindet sich die FAU Berlin in einem Arbeitskonflikt mit der Schwedischen Schule in Berlin, die zuvor alle Lehrkräfte entlassen hatte, darunter FAU-Gewerkschafter. Noch auf dem Elternabend am 2. Juni sagte die Geschäftsführung, dass sie die Situation klären wolle, bevor die Lehrer in den Urlaub gehen. Am letzten Arbeitstag, den 19. Juni, haben alle Angestellten ihre Schlüssel abgegeben – ihre Situation ist ungewiss.
Die Geschäftsführerin der Schule, Lena Brolin, die ebenso Vorsteherin der schwedischen Kirchengemeinde ist, ist bis Mitte August im Urlaub. Per Brief ließ sie nur verlauten, dass man nun den juristischen Prozess abwarten werde. Daher ist fraglich, ob die Schule am 25. August ihren Betrieb überhaupt aufnehmen kann. Die Lehrkräfte sollten regulär eigentlich wieder ab dem 18. August mit der Arbeit beginnen. Der jetzige Kammergerichtstermin im Oktober verschärft den Eindruck, dass nach den Ferien ein fundamentales Personalproblem in der Schule bestehen könnte.
„Ein Prozess ist kein Hindernis für eine Lösung“ sagt Nina Matzek, Sekretärin der FAU Berlin. Gesprächsangebote der FAU Berlin hat die Geschäftsführung ausgeschlagen, schon bevor der Konflikt begann. „Pädagogische Verantwortung lässt die Geschäftsführerin stark vermissen“, so Matzek. Linus Kolberg, der drei Jahre in der Kinderhortabteilung der Schule gearbeitet hat, alarmiert: „Die Eltern sollten sofort darüber informiert werden, das bisher keine Lehrkraft wieder eingestellt wurde. Der kommende Schulbetrieb ist in Gefahr.“
Für die FAU Berlin sind die Kündigungen unrechtmäßig, da darin keine Kündigungsgründe definiert wurden. In Schweden hat der Fall überregional für mediale Aufmerksamkeit gesorgt. Die FAU Berlin erhält dabei ebenso Unterstützung durch die schwedische Basisgewerkschaft SAC.
Berlin den 21.07.2014
Weiter Infos: faub-schwedischeschule@fau.org