Presseinformation – 6.3.2013
Unabhängige GewerkschafterInnen zur PädagogInnenbildung NEU:
Finanzierung sichern – Zertifizierungsrat demokratisch beschicken – Gleichwertigkeit der Master-Ausbildung für Volksschule, Sekundarstufe 1 und Sekundarstufe 2
Der Begutachtungsentwurf für die seit 2009 vorbereitete PädagogInnenbildung NEU sollte vergangene Woche bereits in Begutachtung gehen. Da am, sage man, Feinschliff immer noch gearbeitet wird, erinnern die Österreichische LehrerInnen Initiative und die Unabhängigen GewerkschafterInnen in der GÖD an unabdingbare Eckpunkte:
Bildung kostet. Zukunftsinvestitionen statt Spar-Modell.
Die Anhebung der Ausbildung von rund 80.000 PflichtschullehrerInnen, BerufsschullehrerInnen und einem Teil der AHS-/BMHS-/ldw.LehrerInnen vom PH-Bachelor auf universitäre Master-Abschlüsse kostet:
– längeres praxisorientiertes und forschungsbasiertes Studium kostet,
– vollakademische L1-Gehälter für die neuen StufenlehrerInnen (Volksschule, Sekundarstufe 1, Sekundarstufe 2) kosten (diese waren bisher den rund 40.000 universitär ausgebildeten Bundeslehrerinnen von AHS und BMHS vorbehalten).
Zusätzliche Investitionen in PH- und Uni-Strukturen sind für die neue LehrerInnenbildung ebenfalls notwendig.
Die Bundesregierung hat für eine ausreichende Finanzierung von PädagogInnenbildung und LehrerInnengehältern zu sorgen. Ohne vermögensbezogene Steuern und ohne das Einsparen der Doppelgleisigkeiten von Landesschulverwaltungen/Bezirks-, Landes- und Bundeszuständigkeiten wird eine auf individuelle Förderung und sozialen Zusammenhalt ausgerichtete tiefgreifende Bildungsreform schwer finanzierbar.
Demokratie ist unteilbar: Repräsentative Zusammensetzung des Zertifizierungsrates.
Die ÖLI-UG fordert neben der Vertretung der zuständigen Bundesministerien ebenso die der unmittelbar betroffenen Studierenden und des PH-/Uni-Personals, der ARGE LehrerInnen (für die 5 LehrerInnengewerkschaften) und der Sozialpartner ÖGB, BWK, AK und LWK in dem geplanten Zertifizierungsrat, der über die Zulassung von anbietenden Institutionen und über die Anerkennung der Pädagogischen Studien als Anstellungserfordernis für die anschließende Berufsausübung entscheiden soll.
Gleichwertige Masterstudien für alle Schulstufen.
Halbe Unterrichtsverpflichtung bei berufsbegleitendem Master-Abschluss
Wie die ÖH fordern auch die Unabhängigen GewerkschafterInnen transparente und gesetzliche Grundlagen für die neuen Lehramtsstudien und für die Kriterien, nach denen Studien und anbietende Institutionen zertifiziert werden. Der Gesetzgeber hat sicherzustellen, dass für die Zuerkennung des Ausbildungsrechtes für PHs die Kooperation mit einer Universität bzw. für Universitäten die Kooperation mit einer PH zur Regel wird, damit Praxisorientierung und Wissenschaftlichkeit sich in institutionalisierter Zusammenarbeit entwickeln können und mittelfristig das Neben- und Gegeneinander von PH und Unis produktiv überwunden wird.
Da die pädagogisch-fördernde Unterrichtsarbeit auf allen Schulstufen gleich viel wert ist, erwarten die Unabhängigen GewerkschafterInnen gleichwertige und gleich lange Masterstudien aller LehrerInnen.
Bei berufsbegleitendem Abschluss der MA-Studien ist bereits unterrichtenden KollegInnen mit Bachelor-Abschluss eine ein- bis zweijährige Unterrichtsermäßigung zur Absolvierung des Masterstudiums zu garantieren. Ebenso ist sicherzustellen, dass allen LehramtsstudentInnen ein Rechtsanspruch auf Abschluss der Ausbildung, d.h. auf Absolvierung des Einführungsjahres an der Schule (Induktion) garantiert wird.
Für die öli-UG:
Ingrid Kalchmair, AHS
Barbara Gessmann-Wetzinger und Wilfried Mayr, APS
Gary Fuchsbauer, BMHS
Reinhart Sellner, UGöd
Rückfragehinweis: sellner@oeli-ug.at, 0676 34 37 521, www.ugoed.at, www.oeli–ug.at