Nachdem vor einigen Tagen bereits ein langjähriger Berater des griechischen Ministerpräsidenten Antonis Samaras wegen eines Treffens mit einem Funktionär der rechtsextremen Partei Goldene Morgenröte (Chrysi Avgi) seinen Hut nehmen musste, wird nun über weitere mögliche Verbindungen der Regierung zur rechten Szene und Gründe dafür spekuliert.
Der Samaras-Vertraute Panagiotis Baltakos (Spitzname „Takis“) musste sein Amt am Mittwoch zurücklegen, nachdem ein Video aufgetaucht war, in dem er dem Sprecher und Abgeordneten der Goldenen Morgenröte, Ilias Kassidiaris, heikle interne Infos über die Wahlkampfstrategie der regierenden Nea Dimokratia (ND) verrät.
Hitlergruß während Parteiveranstaltung
Baltakos behauptet, dass die Inhaftierungen von mehreren Mitgliedern der Rechtsextremistenpartei unter der Anklage der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung ohne wirkliche Beweise erfolgt seien. Die Festnahme der Parteimitglieder sei in jedem Fall „vorgetäuscht“, sagt Baltakos, der Samaras seit 20 Jahren als Berater begleitet, in dem Videoausschnitt. Samaras habe das polizeiliche Vorgehen angeordnet, weil er Angst davor habe, bei der EU-Wahl Ende Mai weitere Stimmen an die rechtsextreme Partei verlieren zu können, sagte Baltakos.
Im Zuge der Veröffentlichung des Videoausschnittes wurden weitere Vorwürfe der rechtsextremen Verbandelungen der Regierung laut. So betonte Morgenröte-Sprecher Kassidiaris kürzlich, dass auch der persönliche Vertraute des Parlamentsvizepräsidenten Giannis Tragakis, zu den Anhängern der rechtsradikalen Partei gehöre. Kassidiaris belegte das mit einem Foto, auf dem Tragakis’ Fahrer seine Hand während einer Parteiveranstaltung demonstrativ zum Hitlergruß erhebt.