Mensch muss nicht zum rechten Rand hinüberblicken um zu sehen wie verkommen die österreichischen Parlamentsparteien sind. Blimlinger hatte es in ihrer Hand gehabt sich für die Refugees entschlossen und ernsthaft einzusetzen. „Solidarisch“ zeigte sie sich bislang ja nur mit Wortspenden. Sie hat sich anders entschieden. Wahrscheinlich ganz im Sinne ihrer Partei…
LabourNet Austria Video zur Vertreibung der Flüchtlinge durch eine grüne Mitläuferin:
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Am Abend des 5. Novembers besuchten Refugee- und Non-Refugee-AktivistInnen eine Veranstaltung der Caritas. Der Prälat- Leopold-Ungar-JournalistInnenpreis wurde vergeben. 2007 erhielt diesen ja Irene Brickner, die sich dafür mit ihrer überaus kirchenfreundlichen Berichterstattung während der Refugee-Bewegung zu bedanken schien. Eingebetteter Journalismus sagte man damals im Irak-Krieg…
Klaus Schwertner war vorbereitet. Freundlichst schüttelte er den Leuten, die er eine Woche zuvor aus dem Kloster hinaus geschmissen hatte, die Hände. Die Refugees blieben höflich und machten gute Miene zum bösen Spiel. Caritas-MitarbeiterInnen zeigten sich ebenfalls erfreut, diejenigen wieder zu sehen, die sie gerade eben los geworden waren. Man erkundigte sich über das werte Befinden und den gegenwärtigen Stand der Dinge. Man hätte nicht so viel fressen können, wie man dabei stehend kotzen wollte.
Privat hätte man sich ja umgehört, aber leiiider nichts gefunden. Warum man privat suchen muss, als MitarbeiterIn einer Organisation einer großen religiösen Sekte, die sich angeblich der Nächtenliebe verschrieben hat, wurde nicht thematisiert. Es gibt ja in Wien scheinbar keine Gebäude, die im Besitz der Katholiken wären und zur Verfügung gestellt werden könnten. Die Kirche ist ja bekanntlich mausearm und der „radikale“ Papst – gottlob – weit weg in Rom.
Ganz passend, wie ich finde, war neben dem verblödeten „Caritas&Du Wunder wirken kann jeder Jeder der an Wunder glaubt“ – Banner ein Werbelogo der Raiffeisenkasse aufgepflanzt. Soll wohl heißen, dass Raiffeisen ein ähnliches Verhältnis zu Gott und „kritischen Journalismus“ hat wie die frömmelnde Caritas. Klausi, der spöttische Spitzname für Schwertner, passte mit seinem Ministrantengesicht gut ins Bild.
Um sich den Anschein von Solidarität mit den Refugees zu geben, bot er einem Sprecher das Podium an. Dieses Mal ist er aber über seine eigene Schleimspur gestolpert und sein Kalkül ging nicht auf. Ein paar Sätze seiner Ansprache genügten um den Zorn der unerwünschten Gäste zur Entladung zu bringen. Peinlich war es sicher für ihn und Long Dog (der Spitzname für Landau) – aber nicht zu sehr. Man befand sich ja unter seines gleichen…
Ein paar Minuten später verließen die Störenfriede, die doch schon längst alle abgeschoben oder zumindest in einer Caritas-Einrichtung unter Kontrolle gebracht werden hätten sollen (dafür haben wir ja schließlich gespendet, nicht wahr…?) den Ort der scheinheiligen Selbstdarstellung. Dass sich im Anschluss einige zum Zwecke der Verköstigung wieder am Buffet einfanden finde ich in Ordnung. Gezahlt haben das ohnehin wir.