Schwedische Schule in Berlin nutzt Kündigung der Belegschaft um Gewerkschafter loszuwerden

[Pressemitteilung] Arbeitslose Ferien, gewerkschaftsfreie Schule?
Schwedische Schule in Berlin nutzt Kündigung der Belegschaft um Gewerkschafter loszuwerden.

Für den kommenden Mittwoch ruft die Freie ArbeiterInnen Union Berlin (FAU Berlin) zum Protest vor der schwedischen Schule in Berlin auf. Seit Anfang Juni befindet sich die Basisgewerkschaft in einem Arbeitskonflikt mit der schwedischen Schule. Diese hatte Ende Mai die gesamte Belegschaft gekündigt. Nun erhielten alle gekündigten Beschäftigten eine neue Anstellung – außer einem Lehrer für Sport und Naturwissenschaft und einem Hortmitarbeiter, die in der FAU Berlin organisiert sind.

Für die FAU ist es damit offensichtlich, dass der legitime Protest gegen die Kündigungen abgestraft werden sollte. Die Belegschaft wurde in Bevorzugte, Nicht-Bevorzugte und Kündbare gespalten: Wer sich ruhig verhielt bekam ein Angebot zu gleichen Arbeitsbedingungen (in einem Fall sogar zu Besseren), wer sich solidarisierte, ein Angebot mit schlechteren Arbeitsbedingungen. Die Stellen der Gewerkschafter wurden durch neue Mitarbeiter ersetzt – entgegen vorheriger Ankündigungen durch die Geschäftsführung.

„Der kirchliche Arbeitgeber hält es hier wohl mit dem Prinzip ‚Auge um Auge, Zahn um Zahn‘“, so Nina Matzek, Sekretärin der FAU Berlin. Die Praxis der Geschäftsführung sollte Lehrkräfte und Betreuungspersonal alarmieren – mit seinem Vorgehen schaffte sich der Arbeitgeber eine attraktive Machtposition. Wer gegen die Willkür protestierte, konnte im gleichen Moment dafür abgestraft werden, die gewerkschaftlich organisierten Bildungsarbeiter erhielten einfach kein Wiederanstellungsangebot. „Das werden wir nicht einfach hinnehmen!“ empört sich Matzek. Eine Kündigungsschutzklage läuft bereits, weitere Aktionen werden folgen. Am 17. Oktober ist der erste Verhandlungstermin vor dem Berliner Kammergericht.

Pressemitteilung der FAU Berlin 02.09.2014 (pdf)

Berlin den 02.09.2014

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