Südwind: Urgent Actions – Selbstmord bei Mattel Zulieferbetrieb in China!

Datum: Freitag, 17. Juni 2011 16:05

Liebe UnterstützerInnen! Selbstmord bei Mattel Zulieferbetrieb in China!

Die 45-jährige Nianzhen Hu war schon zwei Jahre als Fließbandarbeiterin beim Mattel-Zulieferer Taiqing in Shenzhen beschäftigt, als sie in die Kunststoffspritzerei versetzt wurde. Aufgrund von Augenproblemen konnte sie die vorgeschriebenen Produktionsquoten jedoch nur schwer erreichen und wurde immer wieder von ihrem Vorgesetzten kritisiert und beschimpft. Am 13. Mai 2011 kam es zu einer Auseinandersetzung, als ihr vorgeworfen wurde zu viel Öl verwendet zu haben. Sie musste so lange bleiben, bis sie die betroffenen Teile ausgebessert hatte. Vor Erschöpfung erschien sie am nächsten Tag, einem Samstag, nicht zur Arbeit.

Am Montag darauf eskalierte der Streit in der Fabrik: Frau Hu stürzte sich aus dem Fenster des sechsten Stockwerks und starb. Für ihre Familie und KollegInnen steht außer Frage, dass der heftige Streit und die Demütigung gepaart mit dem hohen Arbeitsdruck der Grund für ihren Freitod waren. Nianzhen Hu hinterlässt einen Ehemann und drei Kinder.

Urgent Action: Unsere Solidarität ist wichtig! Hier & Jetzt! Unterstützen wir den Protest gegen tödliche Arbeitsbedingungen bei Mattel Zulieferbetrieben in China! Fordern wir gemeinsam das Mattel Verantwortung übernimmt!

Misshandlung der Hinterbliebenen und Jobverlust der Familienmitglieder Nianzhen Hus Familie wurde erst vier Stunden später über den tödlichen Sprung aus dem Fenster informiert. Als die Angehörigen in der Fabrik eintrafen, wurde ihnen der Zugang zum Leichnam verweigert – angeblich aus Sicherheitsgründen. Am 20. Mai kehrten sie zur Fabrik zurück, um der Toten zu gedenken und Kerzen anzuzünden. Dieses Mal wurden sie vom Sicherheitsdienst der Fabrik so schwer verprügelt, dass sie im lokalen Krankenhaus behandelt werden mussten. Nach sechs nervenaufreibenden Verhandlungen mit der Fabrikleitung hatten die Angehörigen von Nianzhen Hu keine Energie mehr, weiter über eine angemessene Abfindung zu streiten. In der Zwischenzeit hatten alle ihre eigenen Fabrikjobs verloren, weil sie sich für die Beerdigung ihrer Frau und Mutter freigenommen hatten. Die Familie akzeptierte die gebotenen 90.000 Yuan (ca. 9.600 Euro) vorerst und hofft nun auf Ihre Unterstützung.

Wir fordern Mattel auf, Verantwortung zu übernehmen und sich für die Hinterbliebenen von Nianzhen Hu einzusetzen und dafür zu sorgen, dass die Situation in der Fabrik verbessert wird!

Weitere Infos finden Sie hier

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Ihr Südwind Urgent Actions Team

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