Im folgenden veröffentlichen wir den Aufruf der Anatolischen Föderation zum Prozess gegen die NSU in München
am 17. April…..
Die Rassisten setzen ihre Massaker durch Brandanschläge fort!
Lasst uns am 17. April beim Gerichtsprozess der NSU anwesend sein! Ziehen wir die Nazis zur Rechenschaft!
Die rassistischen Mörder laufen frei herum. Sie legen Feuer, greifen an und laufen dabei frei und ungestört durch die Gegend.
Erneut wurde eines unserer Häuser von rassistischen Mördern angezündet.
In dem Feuer, das am 30. März im Kölner Stadtteil Höhenberg in einem Wohnhaus von türkischstämmigen Menschen gelegt wurde, sind die 19-jährige Albanerin Elvira B. und der 30-jährige Deutsche Marco W. ums Leben gekommen.
Die Art der Brandstiftung war bereits bekannt. Es wurde am Eingang des Wohnhauses ein Kinderwagen in Brand gesteckt.
Der türkische Generalkonsul in Köln, Mustafa Kemal Basa sagte bei einer Stellungnahme vor Ort: „Wir müssen auf die Polizei und die offiziellen Behörden vertrauen. Es ist notwendig, nicht in Panik zu geraten, sondern geduldig zu bleiben und die Ergebnisse abzuwarten“.
Nein, wenn es um rassistische Angriffe geht, dann haben wir KEIN VERTRAUEN in den deutschen Staat und die Polizei.
Wie denn auch?
Waren es nicht die Polizei, der Geheimdienst und der Verfassungsschutz des Deutschen Staates, die die Ermordung von 9 Ladenbesitzern seitens der Nazibande NSU verschleierten und die Nazibande deckten?
Nun wird der türkischen Presse und den Vereinen der Zutritt zum NSU-Prozess verweigert.
Sie sagen einfach, ihr könnt verbrannt und ermordet werden, aber Rederecht bekommt ihr nicht.
Sie wollen uns das Recht nehmen, Rechenschaft zu fordern.
Die Hürriyet oder die Botschaft der Türkei können wahrhaftig nicht das Volk vertreten, aber das ist ein anderes Thema. Das deutsche Gericht verschließt allen Einrichtungen aus der Türkei die Gerichtstüren und setzt seine rassistische Aggressivität auch noch im Gerichtssaal fort.
Der deutsche Staat hat nicht die Absicht, die rassistische NSU anzuklagen. Der Prozess wurde nur eröffnet, weil er zwingend war.
Wir, MigrantInnen aus aller Welt, türkische, kurdische, arabische, georgische, albanische und griechische, sollten uns vereinen, um bei diesem Prozess von den NAZIS UND IHREN UNTERSTÜTZERN Rechenschaft zu fordern.
Bei jedem Brand gehen wir davon aus, dass es „die Rassisten waren“. Denn wir werden seit Jahrzehnten verbrannt und der deutsche Staat beschützt die Mörder.
Der erste rassistische Angriff gegen Menschen aus der Türkei in Deutschland ereignete sich am 22. November 1982 in Wolfenbüttel. Infolge der Brandstiftung von Rassisten starb eine Mutter mit ihren 3 Kindern.
Bei einem Feuer, das am 17. Dezember 1988 in Schwandorf gelegt wurde, kamen 4 Menschen ums Leben.
Bei dem Brandanschlag in Mölln am 22. November 1992 verloren drei türkische Staatsbürger ihr Leben.
In der deutschen Stadt Solingen wurde in der Nacht dese 29. Mai 1993 das Haus einer türkischen Familie angezündet.
DAbei kamen 5 Menschen ums Leben. In der Stadt Lübeck wurde am 5. September 1995 ein Gebäude, in dem Menschen aus der Türkei lebten in Brand geseteckt und bei dem Brand starben 2 Menschen.
In Schopfheim sind am 29. Dezember 1995 bei einem Brand in einem Haus, in dem eine türkische Familie lebte, 4 Menschen ums Leben gekommen.
In Karlsruhe brach am 16. Oktober 1996 in einem dreistöckigen Gebäude Feuer aus. 3 TürkInnen kamen dabei ums Leben.
In Töhrengen starben in der Sylvesternacht Hanim Akbayrak und ihr zehnmonatiges Baby im Feuer.
In dem Feuer, das am 3. Februar 2008 in einem von Menschen aus der Türkei bewohnten Gebäude in Ludwigshafen ausbrach, kamen 9 Menschen ums Leben.
In Backnang sind am 9. März 2013 bei einem Feuer in einem von einer türkischstämmigen Familie bewohnten Wohnhaus ausbrach, 8 Menschen, darunter 7 Kinder gestorben.
Bis heute wurden in Deutschland bei Angriffen auf türkischstämmige Menschen insgesamt 45 Personen getötet. Nach Angaben der deutschen Polizei gibt es Hunderte Nazis, die zu rassistischen Aktionen bereit sind. Während die Polizei und der deutsche Verfassungsschutz unentwegt Repression, Verfolgung und Observierung gegen Revolutionäre und selbst gegen die eigenen Abgeordneten (der Linken) ausüben, unternehmen sie nicht das geringste gegen die Nazis.
Wir können uns von der Polizei oder den Gerichten, die das Erbe der Nazis fortsetzen, keine Lebenssicherheit und Gerechtigkeit erhoffen.
Am 17. April sollten TürkInnen, KurdInnen, AlevitInnen, SunnitInnen, unser ganzes Volk am Prozess gegen die NSU teilnehmen.
VEREINIGEN WIR UNS, UM NICHT VERBRANNT ZU WERDEN!
VEREINIGEN WIR UNS, UM VON DEN RASSISTISCHEN MÖRDERN RECHENSCHAFT ZU FORDERN!
TREFFEN WIR UNS AM 17. APRIL MÜNCHEN, UM DEN NAZIS AN DEN KRAGEN ZU GEHEN!
ANADOLU FEDERASYONU – ANATOLISCHE FÖDERATION
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