uni brennt (aktual. 20.4.11)
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 Chronologisch geordnet. Vom 22.10.09 - 20.4.11: Die aktuellsten Beiträge wurden unten angereiht!

 
Finanzielle Unterstützung
der Uni-Proteste:
Kontoeigentümerin: OEH Universität Wien
Kontonummer:
0023417100
BLZ: 12000 Bank Austria
Verwendungszweck: *BOLOGNA GIPFEL*
BIC: BKAUATWW
IBAN: AT47 1200 0002 3451 7100"
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Videos: 

Reflexive Interviews über die "Uni-brennt"-Proteste
(45:38 min.flv/J.Brossmann)
LabourNet-Austria-Film über den österr.
Uniprotest für das Laborfest in San Francisco 2010
(17:14 min., flv)
March 4th Day of Action-On The March
For Public Education /California
Video SF State Students Occupy Business
Building To Protest Fee Increases &
Defend Public Education(laborvideo)
Uni-Protestdemo, 5.12.09, Wien (19:50 min. flv)
San Francisco State University Rally
Against Budget Cuts on Education (18.11.09) (youtube)
 
WSWS-Video: Hundreds of students rally against
budget cuts in Detroit, 24.11.09
Linkliste vom
StudentInnenprotest
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Beiträge
*SLP, 22.10.09 / *AKS, 22. 10. 09 / *A&O, 23. 10. 09 / LSR, 23.10.09 / *RSO, 26. 10. 09 / *Werkstatt f.Frieden & Solidarität, 27.10.09/ *Gewerkschaftsplattform, 27.10. 09 / *FrauenLesben, 27.10.09/ *grundrisse, 28.10.09 / *RSO/2, 29. 10. 09/ *Hermann Dworczak, 29. 10. 09/ *Demokr. Uni-Erklärung, 29. 10. 09 / *B.Redl (akin), 29. 10. 09 / *KPÖ, 30. 10. 09 / * Kommunistische Initiative, 30. 10 .09/
*Grüne Andersrum, 30. 10. 09 / *apfl, 30.10.09 / *5.ASF solidarisiert sich, 31.10.09 /*J.Mytteis, 1. 11. 09 /
*Gewerkschaftsplattform, 1.11.09/ *gewantifa, Flub Nr. 19, 3.11.09/AUO/2, 2.11.09/* E.Wegner (auch kritisch-RSO, 3.11.09) / *H.Kohlmaier, 4. 11. 09/ *Werkstatt f. Frieden & Solidarität/2, 4.11.09 / *RSO3, 5. 11. 09 / *Herman Dworczak/2, 6. 11. 09 / *AUO/3, 6.11.09/ *trommel, 6. 11. 09 / *ÖGB-Tirol (W.Hanser M.) / *B.Opatko (Gr.Perspektive, Wien), ak 544, 20.11.09 *H.Dworczak (zum internat. Bildungsaktionstag am 17.11.09) /*St.Horvat &/RSO, ÖH-Zeitung Unique hetzt gegen Linke (25.11.09) *H.Dworczak: Stand & Zukunft d. StudentInnen-Proteste (Thesen) (26.11.09) / *Kritische & solidarische Universität wird gegründet, 1.12.09 *A&O: Fordert den Rektor doch endlich konkret mit konkreten Forderungen, 11.12.09 / *br2 (akin): Unsere Uni - Seltsame Arbeitsforen, 15.12.09 *RSO4: Bilanz & Perspektiven d. Uniproteste, 16.12.09 / *ASF protestiert gegen die Räumung des AudiMax, 22.12.09 * A&O5: Tod dem AudiMax! Es lebe das C1!, 23.12.09 / *A&O6: Antikommunistische Hetze im Polizeistil (7.1.10) * br3 (akin): Bologna kommt nach Wien (13.1.10) / *A&O7: Ein sehr sensibles Thema (15.1.10) * AK-Gleichbehandlung zur polizeil. Räumung d. Akademie d. Bild.Künste (Petja Dimitrova), 15.1.10) * A&O: Sozialdemokraten und Bundesheer unterstützen die Bewegung (4.3.10 * R.Sellner: bologna-proteste in wien, linz - international ... ug ugöd öli-ug mittendrin (5.3.10) * Sabine Saloschin &/RSO: ÖH-Zeitung Unique zensiert Linke (5.3.10) / * bolognaburns: Uni brennt: Proteste gegen den Bologna-Prozess / Worum geht es? (10.3.10)  *J. Wolf (RSO): >Bologna<-Demo & -Gegengipfel (16.3.10) / RSO: Gegengipfel - und jetzt? *A&O: Einige Überlegungen zum Gegengipfel in Bologna v. 6.u.7.Mai 2010 (22.6.10) / *UGÖD solidarisch mit Uni-Protesten (20.10.10) * LSR: Wie bringen wir die Uni zum brennen? (20.10.10)/ *der Funke: Vorschläge für eine erfolgreiche Uniprotestbewegung (20.10.10) *H.Dworczak: Solidarität mit den kämpfenden StudentInnen! (20.10.10) / A&O's aktuelle Kritik an d. österr. student. zeitgeistigen Bewegung (26.10.10) * Akademie d. Bild.Künste: Alarm, Diskriminierung gg.Studierende aus Drittstaatländern (10.12.10) *G.Fuchsbauer: Aktionismus der OeH an der TU Wien heute morgen (20.12.10) / * W.Hanser M.: Italien - erneute Großdemo gegen Uni-"Reform"(22.12-10) * Basisgruppe Theater, 20.4.11:Protestaktion gegen gesponserte Universitaetslehre
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Von: "akin" <akin.buero@gmx.at >

Betreff:
Uni/Kapitalismus/Wien: Oh, it’s a Fail!
(Drittmittelfinanzierung)

Datum: Mittwoch, 20. April 2011 01:07

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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 20. April 2011; 00:44
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Uni/Kapitalismus/Wien:

> Oh, it’s a Fail!

Protestaktion gegen gesponserte Universitaetslehre

Am 14. April 2011 fuehrten kritische StudentInnen eine Protestaktion
am Instituts fuer Theater-, Film- und Medienwissenschaft durch. Ziel
der Aktion war es Kritik zu aeussern an der von einer Taschentuchmarke
gesponserte Lehrveranstaltung "‘Aesthetik und Poetik’ - P.R. Oh It’s a
Feh". Aufgrund der Proteste wurde die im Masterstudiengang Theater-,
Film- und Medientheorie angebotene Lehrveranstaltung schliesslich vom
Institut abgesagt.

In dieser von "Feh" finanzierten (Marketing-)Lehrveranstaltung sollten
die Studierenden einen Werbespot fuer die gleichnamige
Taschentuchmarke konzipieren. Fuer die Umsetzung haetten sie von einem
weiteren Sponsor Kameras zur Verfuegung gestellt bekommen. Die
Aufgabenstellung des Seminars waere laut Vorlesungsverzeichnis
folgende gewesen: "1. Sammeln und notieren sie Beispiele von
Filmszenen, in denen Taschentuecher eine wichtige Rolle spielen (im
Bild/im Dialog). 2. Suchen Sie Filmszenen in Hollywoodblockbustern der
letzten 10 Jahre, in denen sich ein Taschentuch als Schluesselelement
einsetzen liesse." Im Vorlesungsverzeichnis wird als Quelle fuer
weitere Recherchen der Abschnitt "Geschichte" auf der Homepage des
Sponsors angegeben.

Abgesehen von der seltsamen Vorstellung von geisteswissenschaftlicher
Lehre, die hinter derartigen Lehrveranstaltung steht, ist auch das
konkrete Zustandekommen des Masterseminars dubios.
Lehrveranstaltungsleiter ao. Univ. Prof. Dr. Rainer Maria Koeppl ist
Studienprogrammleiter am Institut und kann sich seine
Lehrveranstaltung im Alleingang bzw. von weisungsgebundenem
Vize-StudienprogrammleiterInnen genehmigen lassen. Eine Einbeziehung
demokratischer Gremien wurde in diesem Fall gaenzlich unterlassen.

Die Entscheidungen der Studienprogrammleitung fuehrten nun zu
deutlichen Protesten der Studierenden. Von einigen StudentInnen wurden
Schilder in den Gaengen des Instituts angebracht, wonach die
Lehrveranstaltung "aus markenrechtlichen Gruenden" abgesagt und
"ersatzlos gestrichen" worden sei. Die offensichtlichen gefaelschten
Schilder versprachen weitere Informationen zur Absage, wenn man den
Newsletter der Taschentuchfirma auf deren Homepage abonniert.
Ausserdem wurden Auszuege aus einem fiktiven Vorlesungsverzeichnis an
den Waenden des Instituts angebracht. Damit sollte in
ueberaffirmativer Weise gezeigt werden, wie eine gaenzlich auf
Sponsoring basierende Theater-, Film- und Medienwissenschaft aussehen
koennte.

Die Durchfuehrung einer weiteren Aktion war nicht notwendig, da Prof.
Koeppl bereits aufgrund der im Raum stehenden Protestankuendigung die
Lehrveranstaltung abgesagt hat. Scheinbar hat schon das Aufmerksam
machen genuegt. Koeppl wollte sich offensichtlich keiner Diskussion
stellen.
(Basisgruppe Theater-, Film- und Medienwissenschaft / bearb.)

Quelle: https://at.indymedia.org/node/19957
Weitere Infos: http://www.thewi.at



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'akin - aktuelle informationen'
a-1170 wien, Lobenhauerngasse 35/2
vox: ++43/1/535-62-00
(anrufbeantworter, unberechenbare buerozeiten)
http://akin.mediaweb.at
akin.buero@gmx.at
Bankverbindung lautend auf: föj/BfS,
Bank Austria, BLZ 12000,
223-102-976-00, Zweck: akin
::
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Wieder zehntausende StudentInnen
in Italien auf der Straße gegen die
Kürzungen im UNI - BEREICH
Fotoreportage in Le Monde

http://www.lemonde.fr/europe/portfolio/2010/12/22/en-italie-bonnets-rouges-et-faux
-cadeaux-contre-la-reforme-des-universites_1456811_3214.html  


orf.at 22.12.2010

Erneut Großdemo gegen Unireform in Italien

< http://www.orf.at/stories/2032490 />

In mehreren italienischen Städten sind erneut Zehntausende Studierende gegen
die Hochschul-Sparpläne der Regierung auf die Straße gegangen. Alleine in
Rom demonstrierten nach Angaben der Organisatoren heute rund 20.000
Menschen.
In Palermo auf der Insel Sizilien kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen
zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften, bei denen offenbar mehrere
Studierende verletzt wurden. Auch in Mailand und Cagliari fanden
Protestaktionen gegen die Hochschulreform statt.

Brennende Mülltonnen

Nach den schweren Krawallen in Rom mit fast 200 Verletzten vor gut einer
Woche verliefen die Demonstrationen in der italienischen Hauptstadt diesmal
weitgehend ruhig. In Palermo bewarfen Demonstranten Verwaltungsgebäude mit
Steinen, zündeten Mülltonnen an und gerieten mit der Polizei aneinander.
Die geplante Hochschulreform sieht unter anderem das Zusammenlegen der
kleinsten Hochschulen und eine Beschränkung der Macht der Hochschulrektoren
vor. Außerdem sollen externe Experten in die Verwaltungsräte der
Universitäten entsandt werden. Nach Einschätzung der Kritiker sollen diese
Experten Einsparungen durchsetzen.
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Von: <fuchsbauer/oeli-ug>

Betreff: Aktionismus der OeH an
der TU Wien heute morgen

Datum: Montag, 20. Dezember 2010 13:02

OTS0115 5 II 0158 HTU0001 20.Dez 10

Bildung/Universitäten/Politik/Regierung

HTU Wien: Hinrichtung des Bildungswesens war voller Erfolg
Utl.: Medienaktion der HTU Wien zur heutigen Nationalratssitzung =

Wien (OTS) - Zu früher Stunde haben sich heute die MinisterInnen
der Bundesregierung - gespielt von Mitgliedern der HTU - vor dem
Hohen Haus versammelt, um der Verurteilung des Bildungswesens
beizuwohnen. Unter tosendem Applaus wurde die Bildung aufgrund
schwerwiegender Vergehen wie der "Schaffung einer Masse von
kritischen und reflektierten Individuen", wie es in der
Anklageschrift heißt, vom vorsitzenden Richter, Dipl.-Ing. Pröll, zum
Tod durch den Strang verurteilt. Scharfrichter Faymann vollstreckte
das Urteil im Anschluss mit der trockenen Hand vor der versammelten
MinisterInnenriege.

Mit dieser Aktion möchte die HTU vor der heutigen
Parlamentssitzung nochmals auf den kritischen Zustand des
österreichischen Bildungssystems aufmerksam machen und appelliert an
die Bundesregierung, die Bildung nicht hängen zu lassen.

Fotos und Videos der Medienaktion finden Sie unter
http://www.htu.at/galgenaktion

Rückfragehinweis:
Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft an der TU Wien (HTU)
Ulf Fischer, Vorsitzteam
Tel.: 0650 77 00 833
Email: vorsitz@htu.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/4631/aom

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***

OTS0115 2010-12-20/12:08

201208 Dez 10
------------------------------------------------------------------------
Von: "petja dimitrova" <>

Betreff: Fwd: ***
Alarm! Call for action
against discrimination!

Datum: Freitag, 10. Dezember 2010 00:43

> English below
>
>
> Alarm!
>
> Das Vorgehen der Behörden gegen Studierende der Akademie der
> bildenden Künste aus so genannten Drittstaatländern hat sich in der
> letzten Zeit massiv verschärft. Die Situation ist alarmierend: eine
> große Anzahl von Kolleg_innen ist davon bedroht, das Recht auf die
> Erteilung bzw. Verlängerung ihrer Aufenthaltsbewilligung auf einen
> Schlag zu verlieren!
>
> In den letzten Tagen sind vermehrt Fälle bekannt geworden, dass die
> ohnehin schon diskriminierenden Regulierungen bezüglich des
> Nachweises des gesicherten Lebensunterhalts, welches Studierende zum
> einmaligen Nachweis eines verfügbaren Betrags von ca. 6000 bis 8000
> Euro jährlich verpflichtet, drastisch verschärft wurden. Hatte bis
> jetzt ein aktueller Kontoauszug mit dem erwähnten Betrag zum
> Nachweis ausgereicht, verlangt die zuständige Behörde,
> Magistratsabteilung 35, von Studierenden nun die Offenlegung ihrer
> Kontoauszüge der vorhergegangenen acht Wochen.
>
> Diese plötzliche, nicht kommunizierte Verschärfung bedeutet für
> viele Kolleg_innen, dass sie sich nicht auf diese Forderung
> vorbereiten können und vor dem Verlust ihres Aufenthaltstitels
> stehen. Wir – Angehörige der Akademie der bildenden Künste –
> müssen so schnell wie möglich handeln, diese Information an
> möglicherweise betroffene Kolleg_innen weitergeben und Wege und
> Mittel finden, wie wir sie unterstützen können.
>
> Deswegen wird es Anfang nächster Woche ein Informations- und
> Strategietreffen geben, zu der wir alle, die möglicherweise von den
> Verschärfungen betroffen sind und alle, die gegen die rassistische
> Diskriminierung ihrer Kolleg_innen vorgehen wollen, erwarten. Der
> genaue Ort und Zeitpunkt des Treffens wird demnächst bekannt gegeben.
>
> Gebt diese Information weiter und lasst uns gemeinsam gegen die
> rassistischen Diskriminierungen vorgehen!
>
> für weitere Informationen:
> gegendiskriminierung@onenetbeyond.org
>
>
> ------------------------------------------------------------------------------------
>
>
> Alarm!
>
> The actions of the authorities against students of the Academy of
> Fine Arts from so-called third-countries have intensified massively
> in recent times. The situation is alarming: a large number of
> colleagues are threatened with losing their right to renew their
> residency permit!
>
> In recent days, more cases have come to light that show that the
> already-discriminatory policies concerning the “proof of sufficient
> financial means”, where students have to proof once a year an
> available amount of approximately € 6000-8000, have been
> drastically tightened. While until now a current account statement
> with the above-mentioned amount had been sufficient, the authority,
> Magistrat 35, now requests that students have to disclose their bank
> statements for the period of eight weeks.
>
> This sudden and almost secret tightening makes it impossible for
> many of our colleagues to meet the demand and therefore are facing
> the loss of their residency permits. We - members of the Academy of
> Fine Arts - must act as quickly as possible, inform the potentially
> affected colleagues and find ways and means on how to support them.
>
> Therefore, early next week, there will be an information and
> strategy meeting where we expect all who may be affected by this
> restrictive measure, and as well all those who want to take action
> against the racial discrimination of our colleagues. The exact
> location and time of the meeting will be announced soon.
>
> Please spread this information and let us take an immediate action
> against this racist and discriminatory policy!
>
> For further information:
> gegendiskriminierung@onenetbeyond.org
>
---------------------------------------------------------------

Von: A&0
Datum: 26.10.2010
Pennäler-Dauerzoff gegen
Pétain, de Gaulle, Sarkozy


Die UNEF (sozialistische StudentInnenorganisation) berichtet laut Bella Ciao (1), der mehrsprachigen Bewegungsseite, einer der wichtigsten Quellen zu den französischen Bewegungen und Basisorganisationen, daß Ende der vergangenen Woche Zeit 40% aller Universitäten Frankreichs bestreikt waren.

Das waren von insgesamt 83 Universitäten 37!

Mithin das Resultat von interfakultären Gesamtplena, die – im Gegensatz zu Österreich - überall stattfanden.

Dienstag, den 26. Oktober gab es einen landesweiten Aktionstag, an dem unter anderem vor Rathäusern und den Büros des Unternehmerverbandes MEDEF, aber auch vor dem Pariser Senat Kundgebungen stattfanden (2).

Ebenso ruft die Coordination Nationale Étudiante (die – landesweite – „Studentische Koordination“) zu diesem Protesttag auf, sowie zu zwei weiteren Terminen jeweils am 28. Oktober und am 6. November. Die landesweite Vollversammlung der Coordination Nationale fand am 23. und 24. Oktober statt. Dort hatten sich 200 Delegierte von 40 Universitäten getroffen. Am 4. November wird ebenfalls landesweit gestreikt: Anlaß ist der Schulbeginn. (3)

Die Franzosen und Französinnen lassen sich durch das parlamentarische Werkl – oder durch die Ferienstarre - nicht ins Bockshorn jagen!

In Wien wird das Rathaus geschont, in Wien wird der Unternehmerverband geschont, in Wien schläft der VSStÖ.

In Wien ist die GRAS eine Deformatin, die an Leichenstarre leidet.

Die studentische zeitgeistige Bewegung hier in Österreich ist nicht in der Lage, auch nur im Ansatz eine autonome, landesweite und parteienunahängige Organisation zu schaffen und etwa die Impulse der französischen Coordination aufzunehmen.
_____________
(1) Plus de 40 % des facultées en grève selon l’unef, lundi 25 octobre 2010 (14h45)
http://bellaciao.org/fr/spip.php?article109141
(2) La mobilisation étudiante se poursuit. Plusieurs dizaines d'actions de mobilisation prévues mardi 26 octobre
http://www.unef.fr/delia-CMS/index/article_id-3173/topic_id-135/la-mobilisation-etudiante-se-poursuit-plusieurs-dizaines-d%27actions-de-mobilisa.html 
Hier sieht man auch die zur Zeit noch „roglerten“ Universitäten aufgelistet
(3) Appel de la Coordination Nationale Étudiante
lundi 25 octobre 2010 (14h02)
http://bellaciao.org/fr/spip.php?article109135
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Von: "Hermann Dworczak" <>

Betreff:
SOLIDARITÄT MIT DEN
KÄMPFENDEN STUDENTINNEN!

Datum: Mittwoch, 20. Oktober 2010 06:18


Die katastrophale Situation an den Universitäten- Folge der jahrzehntelangen Aushungerungerungspolitik der Bildungseinrichtungen- hat erneut zu breiten Protesten der studierenden Jugend geführt. An allen Uni-Standorten gibt es Demontrationen, Versammlungen und Aktionen. Gestern wurde in Wien- wie vor einem Jahr- das Audi- Max besetzt.

Der studentische Protest ist vor dem allgemeinen Hintergrund der sozialen Misere zu sehen. Trotz allem Gerede von " Aufschwung " und "die Krise ( des Kapitalismus) ist vorbei " gibt es nach wie vor einen hohen Arbeitslosensockel, Prekariat und massiven Sozialabbau. Die Regierung bastelt an einem Budgetentwurf, der es " in sich hat ". Nicht die Reichen, die Banken und Konzerne, sondern die " Unteren" sollen die Suppe auslöffeln: PensionistInnen, Bezieher von Transferleistungen etc. -ingesamt soll es herbe Einschnitte im Sozial- und Bildungsbereich geben.

Gleichzeitig finden Kollektivvertragsverhandlungen ( Metall, Handel ) statt und wieder wollen die UnternehmerInnen noch " mehr Flexibilität", also mehr Verfügbarkeit im Kapitalinteresse und Überstunden-Diebstahl.

Die Studentinnen haben die Intitiative zum Widerstand ergriffen. Dafür gebührt ihnen die VOLLE SOLIDARITÄT! Schickt Solidaritätsadressen, geht auf die Unis und nehmt an den Debatten teil. Ergreift in Eurem Bereich die Initiative und leistet einen Beitrag , daß sich der soziale Protest ausdehnt und vernetzt.

Hermann Dworczak ( Aktivist im Austrian Social Forum/ ASF; 0676 / 972 31 10 )
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Von: "LSR" <>

Betreff: [LSR]
Wie bringen wir die Uni zum brennen?

Datum: Mittwoch, 20. Oktober 2010 09:48



*Wie bringen wir die Uni zum brennen?*

Flugblatt der /Liga der Sozialistischen Revolution/ (LSR) für die
Uni-Demonstration am 19. Oktober 2010, www.sozialistische-revolution.org
<http://www.sozialistische-revolution.org>

Höchste Zeit, dass es wieder Proteste gegen den Bildungsabbau gibt! Die
Vollversammlungen und Demonstrationen am 19.10. sind ein wichtiges
Signal, dass der Widerstand lebt.

Aber wie können wir verhindern, dass wir trotz eines machtvollen
Zeichens des Protestes unsere Forderungen nicht durchsetzen können?

*Halbe Besetzung bringt nichts!*

Ein zentrales Problem während den Uni-Besetzungen war die Tatsache, dass
der Streik und die Besetzung ab einem gewissen Punkt nicht mehr
ausgeweitet werden konnten. Ein Teil der Uni wurde besetzt, in den
anderen Hörsälen ging der Lehrbetrieb ungestört weiter. Das hat dem
Protest die Wirksamkeit genommen und für viele AktivistInnen, die
Vorlesungen und Seminare verloren, den Verlust von wichtigen
Lehrveranstaltungen bedeutet.

Wir, AktivistInnen der /Liga der Sozialistischen Revolution/ (LSR),
meinen: Es ist nun notwendig die Kräfte der Protestbewegung zu sammeln,
in HörerInnenversammlungen und Treffen von AktivistInnen auf
Institutsebene eine Strategie des Widerstandes zu entwerfen. Die
Perspektive darf sich nicht darin erschöpfen, eine Demo an die andere zu
reihen oder in jeder Phase Besetzungen anzustreben. Uns muss klar sein,
dass wir die geplanten umfangreichen Angriffe auf die Uni-Budgets nur
dann zurückschlagen werden können, wenn wir über die Aktionen des
letzten Jahres hinausgehen. Während Elemente spontanen Widerstands für
jede Protestbewegung wichtig sind, gilt es vor allem nach den
Erfahrungen der Uni-Besetzungen die Lehren zu ziehen und Strukturen zu
schaffen, die einen bewussten Zugang zu politischen Fragestellungen und
eine klare Eskalationsperspektive haben. Während einzelne Versammlungen,
Demos und Streiks wichtige Schritte in einer solchen Perspektive sein
können, können wir das gesamte Ausmaß der Sparmaßnahmen nur durch einen
vollständigen Uni-Streik erreichen, der v.a. auch Lehrende in eine
aktive Rolle des Protestes bringen muss. Das Ziel der
Eskalationspersektive sollte daher sein: *Der gesamte Uni-Betrieb muss
lahmgelegt werden. *

*Studierende und Lehrende -- ein Kampf!*

So sehr wir es begrüssen, dass die ÖH Schritte hin zu Protesten setzt,
so problematisch finden wir es, dass auf der Uni Wien die Proteste von
den RektorInnen vereinnahmt werden. Die RektorInnen dienen dem Staat und
den Konzernen, die mit dem Universitätsmanagement verbunden sind. Die
Proteste müssen von den Betroffenen bestimmt und geleitet werden, nicht
von den Uni-ManagerInnen!

Wichtig dagegen ist, dass die Studierenden eine enge Zusammenarbeit mit
den Lehrenden anstreben. Die /Squatting Teachers /und andere kritische
Lehrende haben in der Vergangenheit gezeigt, dass sie zu einer solchen
Zusammenarbeit bereit sind. *Für einen gemeinsamen Streik der
Studierenden und Lehrenden!***

*Französisch reden!*

Ein weiteres Problem war, dass unser Widerstand auf die Uni beschränkt
blieb. Gerade jetzt angesichts des drohenden Mega-Sparpaketes ("/das
grösste Sparpaket der II. Republik/" -- O-Ton Finanzminister Pröll) und
der konfliktreichen KV-Verhandlungen bietet sich eine gute Möglichkeit,
unseren Widerstand mit dem Protest anderer Bevölkerungsgruppen zu verbinden.

Die Unis könnten und sollten ein Signal setzen. Ein Signal des
Aufbegehrens gegen den umfassenden Bildungs- und Sozialabbau. Wenn die
Unis in den Streik treten und die Gewerkschaften,
SchülerInnenorganisationen u.a. auffordern, auch in den Streik zu
treten, dann können wir eine breite gesellschaftliche Dynamik entfalten.
Die ArbeiterInnen und SchülerInnen in Frankreich machen es uns vor!
Lernen wir, mit dem Staat und den Reichen französisch zu reden! *Für
Demonstrationen, Streiks und für einen unbefristeten Generalstreik gegen
das kommenden Sparpaket! Um diese Punkte zu erreichen wird es umso
wichtiger sein, eine Massen-Bewegung gegen die Kürzungen aufzubauen, die
unterschiedliche Perspektiven vereint und die Verhinderung der
Sparmaßnahmen zu ihrem gemeinsamen Ziel erklärt. *

Um eine demokratische Organisierung unseres Widerstandes zu
gewährleisten, bedarf es demokratischer Strukturen. Auf
Vollversammlungen sollte daher über die Ziele des Widerstandes
diskutiert und entschieden werden. Auf Grundlage dieser Beschlüsse
sollten *Delegierte* gewählt werden, die sich miteinander vernetzen und
eine *bundesweite Koordination* unseres Kampfes ermöglichen.
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Von: Reinhart Sellner <office@ugoed.org>
Datum: 20.10.10
.
Unabhängige GewerkschafterInnen in der GÖD und Ausgegliederte Betriebe zu Universitätsprotesten

Die Unabhängigen GewerkschafterInnen
in der GÖD und Ausgegliederte Betriebe
solidarisch mit Universitätsprotesten!


Utl.: Her mit einem Konjunkturpaket Bildung, Soziales und öffentlicher Dienst!

RektorInnen, Studierende und die Bediensteten der öffentlichen österreichischen Universitäten erklärten im Rahmen der Universitätsproteste gemeinsam, dass es mit der Bildungspolitik so in Österreich nicht weitergehen kann.

Den Universitäten wurde bereits ein Einfrieren der Budgets ab 2013 angekündigt. Und das obwohl sogar das Ministerium von einem Budgetbedarf von jährlich cirka 300 Mio Euro plus spricht, nur um den Status Quo an den Universitäten aufrecht erhalten zu können. Und der Status Quo bedeutet bereits jetzt unterfinanzierte Universitäten mit überfüllten Hörsälen, akut fehlendem Lehr- und Forschungspersonal, schlecht betreuten Studierenden, akuter Raumnot und immer mehr prekär beschäftigten MitarbeiterInnen. Die Rektoren der drei Medizinischen Universitäten sprechen bereits offen über einen unvermeidbaren Personalabbau von 450 Personen für alle drei Universitäten, wenn die Budgets ab 2013 nicht erhöht werden.

Die Unabhängigen GewerkschafterInnen verlangen einmal mehr die Einführung von Vermögens- und Spekulationssteuern zur nachhaltigen und ausreichenden Finanzierung des Sozial- und Bildungswesens.

Für demokratische Reformen von Universitäten, Schulen und Kindergärten!

Finanzrahmengesetz aufschnüren – Her mit den Bildungs- und Sozialmilliarden!


Rückfragehinweise:
Beate Neunteufel-Zechner, Reinhart Sellner (Mobil: 0676/3437521)
Vorsitzende der Unabhängigen GewerkschafterInnen in der GÖD
Ulrike Stein (Mobil: 0680/1262146)
Mail: office@ugoed.org
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Einige Überlegungen
zum Gegengipfel
in Bologna
vom 6. u. 7. Mai 2010

Das Treffen von Bologna wurde von einer der Gruppierungen initiiert, die organisatorische und gegeninformatorische Aktivitäten im Rahmen der bedeutenden italienischen Studierendenproteste und insbesondere im Bereich der Kritik an Bologna entfaltet hat. Vertreter dieser Tendenz, Uniriot (1), und der mit ihr verbundenen EduFactory (2) waren bereits zwei Mal in Wien, einmal in der Periode der Besetzungen, wo eine Vertreterin von EduFactory sowohl im Audimax als auch an der Akademie der Bildenden Künste einen Vortrag hielt, ein zweites Mal waren zahlreiche Aktivsten ausw diesem Bereich beim studentischen Gegengipfel und es wurden mehrere Referate gehalten.

Wesentliche Elemente ihres theoretischen Diskurses verbindet diese Gruppierung mit dem auch in Wien vertretenen Postoperaismus – in Italien befinden sie sich in einer scharfen Auseinandersetzung mit anderen Tendenzen/Gruppierungen.

Das 2tägige Treffen in Bologna (3) nahm nahm den 10. Jahrestag des Bologna-Fahrplans zum Anlaß, eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen, auf der nicht nur die sehr strengen Konturen der eigenen Ideologie präsentiert wurden, sondern auch Vertreter (sowohl Studierende als auch Lehrende) bedeutender internationaler Protestbewegungen, so etwa der mexikanischen, als ReferentInnen eingeladen waren und wichtige Beiträge lieferten. Aber auch Aktivisten nicht Bologna-kritischer studentischer Netzwerke waren eingeladen, so etwa aus Rumänien, dadurch wurde der Sichtwinkel durch die komplizierte Situation in Osteuropa ergänzt, deren Studierende großteils affirmativ zum Bologna-Fahrplan stehen, und dies aus Gründen, die sowohl aus der wirtschaftlichen Lage, in der man sich von „Europa“ viel erhofft als auch aus der subjektiv so wahrgenommenen „Ausgeschlossenheit“ zu erklären sind. Die Vorinformationen über die westeuropäischen Protestphänomene sind im Osten allerdings gering. Hier hatte das Treffen in Bologna eine nicht zu unterschätzende Funktion.

Einen wichtigen Diskussionsbeitrag lieferten besonders VertreterInnen der studentischen Bewegung aus Ljubljana, die eng mit der dortigen, sehr starken antirassistischen Bewegung und einem der neuen Sozialzentren (der Terminus centro sociale wurde auch ins Slowenische übernommen), dem „Rog“ (4), das an politischer Bedeutung die bekannte Metelkova ein wenig abgelöst hat, verbunden sind.

Sie haben gewissermaßen Vorinformationen über die massiven Studierendenproteste in Ljubljana geliefert, die bald danach erfolgen sollten, indem sie auf einschneidende, beinahe diktatorisch zu nennende Maßnahmen der Regierung aufmerksam machten, die wesentlich zu einer verstärkten Prekarisierung und Pauperisierung beigetragen haben.

Wichtig war auch die Querverbindung von Madrid zu Bologna. Wenn auch drei große politische Tendenzen, nämlich Kommunisten (genauer die Jugendorganisation der PCE, die Juventudes Communistas, JJCC), die aus SchülerInnen und StudentInnen bestehende Federación de Estudiantes Libertarios, sowie die an Einfluß gewinnende Izquierda Anticapitalista (Antikapitalistische Linke) trotzkistischer Ausrichtung gemeinsam und überdies in Zusammenarbeit mit den permanenten Plena („asambleas“) mehrerer Madrider Universitäten und mit einem kleinen Beitrag der offiziellen studentischen Organisation an der Philosophischen Fakultät der Universidad Complutense (der sowohl traditionsreichsten als auch politisiertesten Universität in Madrid) den Madrider Gegengipfel gestaltet haben, so waren doch auch Minderheitengruppierungen, die sich nach dem Muster hauptsächlich der italienischen marxistischen (Post-)Autonomen ebenfalls autonómos nennen, aber mit den hiesigen „Autonomen“ wenig zu tun haben, an der Mobilisierung in Madrid beteiligt und auch als Vertreter der Studierenden in Bologna zu Gast und haben über die Situation in Spanien berichtet, die neben der in Griechenland sehr brisant zu werden verspricht. Derzeit ist ja zu sehen, daß die Mobilisierungen in Italien wie in Spanien rapide ansteigen. Die „kleine Achse“ Spanischer Staat-Italien ist daher nicht ganz unwichtig und müßte in Zukunft noch ausgebaut werden.

Die genaue Kennzeichnung der politischen Landschaften wird deshalb wichtig sein, weil zu erwarten ist, daß die bereits konstituierten politischen Formationen in künftigen abzusehenden Konflikten sowohl in Spanien, als auch in Italien (und natürlich in Portugal) eine gesteigerte Rolle spielen werden.

Da Uniriot allerdings zu Instanzen der Europäischen Union als auch, in Distanz zu den Basisgewerkschaften, eher zur CGIL und zu der mit der CGIL verbundenen FLC (Federazione die Lavoratori di Conoscienza, Föderation der Wissensarbeiter) hintendiert, wird es ohne Zweifel in Zukunft zu Diskussionen und Auseinandersetzungen mit Kräften kommen, die ihrerseits in Distanz zum offiziellen Gewerkschaftsbund (und dessen stärkster Kraft, der CGIL) und zu den Instanzen der Europäischen Union stehen, die ja von den Bologna-Gegnern für das allgemeine Desaster, das mit Bologna verbunden ist, vielleicht nicht ganz zu unrecht verantwortlich gemacht werden.

Da in Ländern wie Griechenland und Portugal zuallererst, dann aber auch Spanien und Italien (und wie man sieht Slowenien) diese Widersprüche (Prekarisierung, Arbeitslosigkeit, Verschuldung, seelenlose Verschulung) am schärfsten aufreißen und zu großen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen führen werden, ist die Kenntnis der politischen Verhältnisse in diesen „exemplarischen“ Ländern auch für österreichische Studierende resp. „Analysts“ des studentischen/lehrenden Bereichs, wenn sie sich auf internationaler, „transnationaler“ Ebene bewegen wollen, unerläßlich.

Im Gegensatz etwa zum von „Bologna“ wesentlich beeinflußten iberoamerikanischen Wissenschaftsraum („Espacio Iberoamericano de Educación Superior” (5)), einem überkontinentalen Verwertungskonzept und Konzept der Subsumierung von Wissenschaft unter die Interessen der Wirtschaft, das in Madrid scharf angegriffen wurde und das eine wesentliche Grundlage für eine Akzelerierung der Profitakkumulation in diesem Großbereich darstellt, und im Gegensatz zum Export von „Bologna“ nach Afrika und Asien ist eine Verbreitung des Wissens von unten und die grundsätzliche Information über die Kräfte, die diese Kollektivisierung der Wissensprozesse im Widerstand gegen die tödliche Wissensfabrik (daher „Edu-Factory“!) betreiben, das Um- und Auf und der Ausgangspunkt von Mobilisierung überhaupt.

Auch wenn man zu etlichen dieser Bewegungen/Kräfte seine Distanz haben mag, so sind sie doch legitimes Objekt der Forschung, oder sollten es zumindest sein. Die studentische Protestbewegung in Österreich war ursprünglich auch mit dem Ziel angetreten, Gegeninformation und Basisinformation, unabhängige Bildungsprozesse auf breitester Ebene zu schaffen – etwas was dem Konzept von autoformazione, unabhängiger Selbstorganisierung der Bildungsprozesse, oder controcorsi (Gegenveranstaltungen), wie sie von EduFactory und Uniriot vertreten und propagiert werden, entspräche Der Zusammenbruch dieser österreichischen Protestbewegung hat das Gute, daß für „Theoretisches“ etwas mehr Raum frei werden könnte. Ja man müßte sagen, daß jetzt umsomehr Theorie betrieben werden sollte. Ein Teil von Theorie ist die Wissenschaft von ihrer Organisierung.

(1) http://www.uniriot.org/

(2) http://www.edu-factory.org/edu15/

(3) http://www.uniriot.org/uniriotII/index.php?option=com_content&view=article&id=1531:bologna-calls-against-bologna-process-bologna-transnational-meeting-on-may-67-2010&catid=85:comunicati&Itemid=279



(4) http://tovarna.org/
darunter besonders „International“:
http://tovarna.org/node/106


(5) Siehe dazu u. a.: J. A. Aunión: Mil universidades lanzan el espacio iberoamericano del conocimiento, El País,1. 6.
  • -------------------------------------------------------------------------------
  • Von: RSO6 < rso@sozialismus.net >
    Betreff: Gegengipfel: und jetzt?
    Datum: Mittwoch, 17. März 2010 06:48
     
    Audimax besetzt, Gegengipfel: Und jetzt? [1]
    Geschrieben von Redaktion www.sozialismus.net
    Dienstag, 16 März 2010
     
    Für die Demo und den Alternativ-Gipfel anlässlich des Treffens der
    WissenschaftsministerInnen zum Jubiläum des Bologna-Prozesses in Wien
    haben wir folgende Flugschrift [2] herausgegeben.
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
    Revolutionär Sozialistische Organisation (RSO)
    ** Für Revolution und Internationalismus! **
    * rso@sozialismus.net
    * www.sozialismus.net
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
     
    Links:
    ------
    [1] http://www.sozialismus.net//content/view/1395/1/
    [2] http://www.sozialismus.net/images/stories/fs_bologna.pdf
    -------------------------------------------------------------------------------
    Von: < rso@sozialismus.net > J. Wolf
     
    Betreff: Bericht
    "Bologna"-Demo
    und -Gegengipfel
    Datum: Dienstag, 16. März 2010 09:49
     
    "Make Bologna History": Bericht von Demo und Gegengipfel [1]
    Geschrieben von Johannes Wolf (RSO Wien Unigruppe)
    Dienstag, 16 März 2010
     
    Am 11. und 12. März trafen sich die WissenschaftsministerInnen von
    47 Staaten, um das zehnjährige Jubiläum des Bologna-Prozesses zu
    feiern und weitere Schritte zu planen. Wir berichten von Demo und
    Gegengipfel.
     
    weiter … http://www.sozialismus.net//content/view/1392/1/
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
     
    Revolutionär Sozialistische Organisation (RSO)
    ** Für Revolution und Internationalismus! **
    * rso@sozialismus.net
    * www.sozialismus.net
    ----------------------------------------------------------------------------
    Von: "akin" < akin.buero@gmx.at >
     
    Betreff: Proteste gegen den Bologna-Prozess /
    Worum geht es?
    Datum: Dienstag, 9. März 2010 23:49
     
    **********************************************************
    akin-Pressedienst.
    Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 9. Maerz 2010; 21:35
    **********************************************************
     
    Uni brennt/Termine:
     
    > Proteste gegen den Bologna-Prozess
     
    11.03.: 15:00, Internationale Demonstration, Westbahnhof Wien
     
    12. - 14.03: Gegengipfel, Campus Universitaet Wien
     
    Sitzblockaden: Kurzfristige Infos unter: Info-Telefon: +43 681
    20225319, WAP-Ticker: wap.bolognaburns.org, Radio Orange 94.0,
    Twitter: #blockbologna
     
    *
     
    > Worum geht es?
     
    Aus dem Aufruf zu den Aktionen:
     
    Vom 11. bis 12. Maerz sind BildungsministerInnen aus 46 Staaten zur
    10-Jahre-Jubilaeumskonferenz des Bologna-Prozesses nach Wien und
    Budapest geladen. Angesichts der Zustaende an den Universitaeten und
    im gesamten Bildungsbereich sehen wir jedoch keinen Grund zu feiern.
    Die breiten Proteste fuer freie Bildung haben deutlich gemacht, dass
    es hier um weit mehr als die Interessen von Studierenden geht.
     
    Diejenigen, die die Wirtschaftskrise nicht verursacht haben, sollen
    fuer sie zahlen. Die gesamtgesellschaftlichen Missstaende machen es
    erforderlich, dass wir fuer unsere Forderungen und Interessen
    gemeinsam eintreten muessen. Wir rufen zur Unterstuetzung der
    internationalen Demonstration und des organisierten Gegengipfels auf!
    Angesichts der im Vergleich zu den USA sinkenden Anteile der EU am
    Weltmarktwachstum wurde 1997 in Lissabon eine Strategie beschlossen,
    die die EU bis 2010 zum wettbewerbsfaehigsten Raum der Welt machen
    sollte. Das Papier, das sich wie ein neoliberales Lehrbuch liest,
    bedeutete praktisch eine Eskalation der Angriffe auf den Sozialstaat,
    einen rasanten Ausverkauf oeffentlichen Eigentums, und die
    Nivellierung und Angleichung von Sozialstandards und Lohnniveaus nach
    unten unter dem Druck der Standortlogik. Im Sinne der Herstellung der
    Wettbewerbsfaehigkeit wurden Lohnabschluesse unter der Inflationsrate
    und damit Reallohnverluste abverlangt, die Steuerlast wurde weiter
    massiv von der ArbeitgeberInnen- auf die ArbeitnehmerInnenseite
    umgeschichtet, und Arbeitsrecht sowie soziale Rechte mussten
    informellen und prekarisierten Arbeits- und Lebensverhaeltnissen
    weichen.
     
    Ein zentraler Bestandteil der Lissabon-Strategie ist das "Kapital
    Wissen" und die "Wissensgesellschaft". Diese wird zu einer tragenden
    Saeule der Wettbewerbsfaehigkeit und zur strategischen Ressource.
    Damit das moeglich ist, muss Wissen von einem oeffentlichen Gut in ein
    privates, handelbares Gut umdefiniert werden. Aber Wissen als
    oeffentliches Gut stellt auch ein soziales Recht auf Wissen und
    Bildung dar, sein Nutzen geht weit ueber den einer oekonomischen
    Verwertbarkeit hinaus und drueckt sich auch in philosophischen,
    soziologischen und politischen Fragestellungen aus.
     
    Wird die Produktion und Reproduktion von Wissen - wie im Rahmen der
    Lissabonstrategie und der nachfolgenden Strategiepapiere
    (Bolognareform,...) - entsprechend Modellen aus der Privatwirtschaft
    (Universitaetsrat als Aufsichtsrat) und exklusiv
    (Zugangsbeschraenkungen), sowie nur fuer zahlungskraeftige Kundschaft
    (Studiengebuehren) organisiert, geht dieser gesellschaftliche Anspruch
    von Wissen und Bildung verloren. Nunmehr wird "Employability" und
    "Verwertbarkeit" zum alleinigen Zweck der Taetigkeit der
    Beschaeftigten im "Wissensbetrieb". "Outputkriterien" und
    "Benchmarking" machen die Erfuellung dieses Zwecks quantifizierbar und
    erzeugen gemeinsam mit Mangelfinanzierung eine strikte Unterordnung
    von Qualitaet und Reflexion unter die Effizienz und den kurzfristigen
    Nutzen fuer die Profite der Finanziers der "Bildungseinrichtungen".
     
     
    Die Bolognareform ist der programmatische Ausdruck des Ziels der
    Zerschlagung der oeffentlichen Bildung und deren Teilung in eine
    "Ausbildung" fuer die breite Masse (minimalisierte
    Bachelorstudiengaenge vergleichbar mit Fachhochschulen) und einer
    Elitenreproduktion im Master aber v.a. im PhD. Ein dreigliedriges
    (Bachelor - Master - PhD) Universitaetssystem ersetzt das ehemals
    zweigliedrige (Diplom - Doktorat) und ermoeglicht durch
    Zugangsbeschraenkungen und Gebuehreneinhebung zusaetzliche Selektion.
    Interdisziplinaritaet und Mobilitaet wird durch den Ersatz der
    Wahlfaecher durch inadaequate Module und verschulte Studienplaene, die
    mehr "Stundenplaenen" gleichen, entgegen den anders lautenden
    Beteuerungen der LobbyistInnen dieser Reform verunmoeglicht. Hinzu
    kommt der Abbau von Mitbestimmung und Demokratie an den
    Universitaeten, die im Sinne der Effizienz als hinderlich betrachtet
    werden. Diese Entdemokratisierung drueckt sich in Oesterreich im
    Universitaetsgesetz 2002, ihrer Novelle 2009 und in der
    OeH-Wahlrechtsreform 2004 aus. Auch die Bemuehungen zur Herstellung
    von Geschlechtergerechtigkeit erfahren einen harten Rueckschlag. Nach
    der Einfuehrung der Studiengebuehren ging der Anteil der
    Doktoratstudentinnen zurueck, und das in einer Situation wo keine
    einzige oesterreichische Universitaet von einer Rektorin gefuehrt
    wird.
     
    Wir sehen den Bildungsabbau als Teil eines weit reichenden allgemeinen
    Sozialabbaus. ArbeitnehmerInnen aus dem Gesundheits- und
    Sozialbereichs werden mit einer Lohnerhoehung von 0,9 Prozent
    abgespeist, dabei liegen dort die Loehne und Gehaelter schon jetzt um
    fast 20 Prozent unter dem Durchschnittseinkommen aller Beschaeftigten.
    Unter dem Motto "in Zeiten der Krise muesse jeder kuerzer treten"
    moechte Finanzminister Proell nun nach den vergangenen Sparprogrammen
    weitere 6 Mrd. einsparen und praesentierte kuerzlich ein
    "Stabiltaetsprogramm", in dem weitere Kuerzungen der Sozialausgaben
    genannt werden. Angesichts der Milliardenunterstuetzung fuer Banken,
    die nach wie vor Rekorddividenden ausschuetten (Erste Bank) bzw. durch
    kriminelle Machenschaften Spareinlagen vernichteten (Hypo - es gilt
    die Unschuldsvermutung) ist das Argument der "Sachzwaenge", mit
    welchem behauptet wird, es gaebe weder Geld fuer die Finanzierung der
    oeffentlichen Bildung, noch fuer Pensionen und Sozialleistlungen,
    blanker Zynismus. Zynisch ist auch, dass die
    WissenschaftsministerInnen von 46 Staaten, in denen der Bolognaprozess
    umgesetzt wurde, am 11. und 12. Maerz zur 10-Jahre-Jubilaeumskonferenz
    des Bolognareform nach Wien und Budapest laden, um eben diese
    Verhaeltnisse zu feiern. Der Gipfel wird dabei unter anderem deshalb
    in Oesterreich ausgerichtet, weil Oesterreich als Musterland in der
    Umsetzung der Bologna-Reform gilt.
    (Aussendung bolognaburns.org/gek.)
     
    Links:
    http://bolognaburns.org
    http://unsereuni.at
     
     
    ***************************************************
     
    'akin - aktuelle informationen'
    a-1170 wien, Lobenhauerngasse 35/2
    vox: ++43/1/535-62-00
    (anrufbeantworter, unberechenbare buerozeiten)
    http://akin.mediaweb.at
    akin.buero@gmx.at
    Bankverbindung lautend auf: föj/BfS,
    Bank Austria, BLZ 12000,
    223-102-976/00, Zweck: akin
    -------------------------------------------------------------------------
     
    Von rso5: < rso@sozialismus.net >
    Betreff: ÖH-Zeitung Unique zensiert Linke
    Datum: Freitag, 5. März 2010 09:59
    ÖH-Zeitung Unique: Zensur gegen Linke! [1]
    Geschrieben von Sabine Saloschin & Johannes Wolf (RSO Wien Uni)
    Freitag, 05 März 2010
     
    Die November-Ausgabe der Unique, der Zeitung der Österreichischen
    HochschülerInnen­schaft (ÖH) an der Uni Wien, hat bei vielen
    AktivistInnen der Uniproteste Wut und Ärger hervorgerufen (wir
    berichteten [2] ). Nun verweigert die Redaktion der Unique mit
    bürokratischen Mitteln den Abdruck von Gegendarstellungen und
    beschimpft KritikerInnen.
    weiter … [3]
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
    Revolutionär Sozialistische Organisation (RSO)
    ** Für Revolution und Internationalismus! **
    * rso@sozialismus.net
    * www.sozialismus.net
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
    Links:
    ------
    [1] http://www.sozialismus.net//content/view/1385/1/
    [2] http://www.sozialismus.net/content/view/1312/1/
    [3] http://www.sozialismus.net//content/view/1385/1/
    -------------------------------------------------------------------------
    Von: "reinhart sellner" <>
    Betreff: bologna-proteste in wien, linz -
    international ...
    ug ugöd öli-ug mittendrin
    (hoffentlich zahlreich)
    Datum: Freitag, 5. März 2010 14:03
    liebe ugs, ugöds + ölis,
     
    war heut vormittag bei der pressekonferenz der bologna-protestbewegung
    auf der uni, hab dort als unabhängiger gewerkschafter auf die anstehende
    lehrerInnenbildung NEU bezug genommen, auf die negativen
    bologna-erfahrungen der vormals PädAks + die BA-employability- für alle
    lehramtsstudien ansätze im reformempfehlungspapier der expertInnen, der
    bologna-protest als chance sich einzumischen ... EU-Konjunkturpaket
    Bildung als fortführung unserer in ögb + göd eingebrachten forderung
    nach nationalem konjunkturpaket bildung, soziales, öffentliche dienste
    statt banken- und verschrottungsprämien. bildung kostet, frei nach
    wilfried von tragwein, bildung aller in allem verwirklichen, wie?s der
    von komenius gefordert hat, der ohne ects und BA-studienabschluss mobil
    war an europas unis, mobiler als österreichs aps/landes- und
    bundeslehrerInnen untereinand.
     
    in linz beginnz, da ist der auftakt der proteste, aktionen schon am 10.
    mittwoch - wien demo am 11. ab 15 uhrm westbahnhof - ich werd heut
    nachmittag nochmals die studis heimsuchen und kann euch dann genaueres
    über den ablauf mailen - undgebungen am wochenende in wien,
    alternativbetrieb, workshops, internationales von freitag - sonntag
    glück auf + die folgenden zeitungsmeldungen
     
    (...)
     
     
    Drastische Forderungen von WU-Rektor
     
    Christoph Badelt will 5000 Studienanfängern den Uni-Zugang verwehren.
    Die Wissenschaftsministerin trifft sich zur Zeit mit Studenten.
    Ein drastisches Beispiel für allfällige Zugangsbeschränkungen spielt
    sich an der Wirtschaftsuniversität Wien ab: Rektor Christoph Badelt hat
    bei Wissenschaftsministerin Beatrix Karl beantragt, die gesamte WU-Wien
    zum "Notfall" zu erklären.
     
    Die Uni will die Anzahl der Studienanfänger von 7000 im laufenden Jahr
    auf 2050 pro Jahr reduzieren - das wäre eine Sperre für mehr als zwei
    Drittel aller Studierwilligen. ÖVP-Ministerin Karl unterstützt Badelts
    Vorhaben und hat der SPÖ einen entsprechenden Erlass-Entwurf
    übermittelt. Die SPÖ müsste im Ministerrat zustimmen. Sie gedenkt das
    aber nicht zu tun, wie Wissenschaftssprecherin Andrea Kuntzl klar macht:
    "Das Rektorat will offensichtlich aus der WU-Wien eine Elite-Universität
    machen - was klar ihrem öffentlichen Auftrag widerspricht und zulasten
    anderer Unis gehen würde."
     
    Was Kuntzl damit meint: Jene 5000 Studierwilligen, die die WU künftig
    abweisen will, müssten auf andere Universitäten ausweichen - und würden
    diese überfüllen. In der Folge wäre etwa die Uni Wien, die gleichartige
    Wirtschaftsstudien anbietet wie die WU, ebenfalls zu
    Zugangsbeschränkungen gezwungen.
     
    "Rechtswidrig"
     
    Die SPÖ ist im Besitz eines Gutachtens der auf Uni-Recht spezialisierten
    Verfassungsjuristin Gabriele Kucsko-Stadlmayer. Demnach ist Badelts
    Ansuchen rechtswidrig. Die Vorhalte der Juristin: Die WU-Wien könne so
    einen "Notfall"-Antrag nur im Einklang mit anderen Unis stellen, die
    inhaltlich gleichartige Studien anbieten. Weiters sei der
    "Notfallparagraf" für den Ansturm ausländischer, insbesondere deutscher
    Studenten gedacht, ein solcher sei aus den von der WU-Wien vorgelegten
    Zahlen nicht ablesbar. Fazit des Gutachtens: Badelt wolle eine "Lex WU"
    und den "freien Zugang für eine ganze Universität" aufheben.
     
    » Kommentar: Sperrgebiet Uni
     
    < http://kurier.at/interaktiv/kommentare/1983339.php >
    studentendemoGerüstet für neue Proteste: Bei der Bologna-Konferenz Ende
    kommender Woche in Wien wollen die Studenten wieder auf die Straße gehen.
     
    *Sperrgebiet Uni*
    Die restriktive Haltung der ÖVP widerspricht den Bildungszielen der EU,
    meint KURIER-Redakteurin Daniela Kittner.
     
    Man hat sich ja schon damit abgefunden, dass großen Politiker-Reden oft
    nur kleine Taten folgen. Aber was die Politik, in allererster Linie die
    ÖVP, bei den Universitäten aufführt, ist zu viel, um achselzuckend
    darüber hinwegzugehen.
     
    Aus EU-Berichten, Wirtschaftsstrategien und Aussagen sämtlicher
    ernsthafter Experten ist abzulesen: Österreich muss massiv in Bildung
    und Forschung investieren, um sein hohes Wohlstandsniveau halten zu
    können. Es gibt wenig, das dermaßen unbestritten ist.
     
    Was passiert in Österreich? Die Universitäten sind seit Jahren
    unterdotiert. Anstatt sie mit den erforderlichen Mitteln auszustatten,
    will die ÖVP-Wissenschaftsministerin Studierwillige von den Hochschulen
    fernhalten. Universitäten als Sperrgebiet.
     
    Mit ihrem Faible für Studienbeschränkungen aller Art entwertet die ÖVP
    das von ihr gehätschelte Gymnasium: Die AHS-Matura gilt nicht mehr als
    Studienberechtigung. Und sie verhindert jene breite akademisch gebildete
    Elite, die - siehe oben - allseits gefordert wird.
     
    Die ÖVP ist mit ihrer restriktiven Haltung zum Hochschulzugang ziemlich
    isoliert; SPÖ, FPÖ und Grüne teilen sie nicht. Das sollte ihr zu denken
    geben.
     
    Artikel vom 05.03.2010 10:25 | KURIER | Daniela Kittner
    -------------------------------------------------------------------------------
    Von: A&O8
    4.3.2010
    Sozialdemokraten und Bundesheer
    unterstützen die Bewegung!
    Auffallende Fremdsteuerung der studentischen Protestbewegung!
     
    Das Vorbereitungsplenum für den Bologna-Gegengipfel sowie sein wiki-Umfeld tragen eindeutig Züge politischer Verkommenheit - es bahnt sich schon seit einiger Zeit an. Nachdem eine hart und unverbindlich vorgetragene politische Forderung einiger GenossInnen (wie es scheint aus dem antiautoritären Bereich) aus wiki, dem ursprünglich kritischeren Annex der Mainstream-Page "Unsere Uni", herausgelöscht wurde, ahnte man nichts Gutes.
    Der Genosse/die Genossin forderte denn tatsächlich, die Bewegung habe eine Angelegenheit der Linken zu sein. - Eine an sich selbstverständliche Forderung, denn was sollte sie sonst sein?
     
    Eine der Rechten? Oder will man die Gesellschaft etwa mit einer liberalen Mitte umkrempeln?
    Man vergißt auch, daß alle die (beinahe schon zum Ritus gewordenen) Errungenschaften - plenarisches Prinzip, absolute Zugänglichkeit des öffentlichen Kommunikations- und Aktionsbereichs "für alle", Gleichberechtigung der Geschlechter, all dies, was im doch engen, abgeschotteten Bereich eines Teils der "Studierenden" populär geworden ist und dessen sich die agilen Bürgersöhne und Bürgertöchter bedienen - überhaupt nicht existieren würde, wenn es nicht von der Linken, und das heißt, dem deutschen Sprachgebrauch folgend, in erster Linie denjenigen Organisationen und Kräften, die sich direkt oder indirekt in Folge auf die Etablierung der Neuen Linken der 70er-Jahre gebildet haben, erkämpft worden wäre.
     
    Der mechanische Selbstbetätigungstrieb, der in dieser Bewegung Fuß gefaßt hat – besonders bei deren Konzertmanagern - hat sich zu wiederholten Malen auffallend und schroff gegen die Linke gewendet. So wurde im drogenverseuchten Audimax sage und schreibe eines Tages der "Beschluß" gefaßt, daß in einem Antwortschreiben an eine Solidaritätsadresse aus Deutschland das Adjektiv "internationalistisch" nicht zu verwenden sei. Und das ging in diesem Falle nicht von einer strategisch agierenden antinationalen task force aus, sondern entfloß dem gesunden Menschenverstand des anwesenden Mainstreams.
     
    Von einer AG namens "Internationale Vernetzung" wurde mir vorgeschlagen, ich sollte mich um Ungarn kümmern.. Kein Mensch hatte Kontakt zu Ungarn aufgenommen. Eine verlockende Aufgabe. Das Erst-Gespräch brachte zutage, daß der Gesprächspartner mit der Linken nichts zu tun haben wolle. In dem Augenblick überlegte ich mir noch, ob es nicht vielleicht eine sehr radikale Position sein könnte, eine Negierung von Allem. Als wir jedoch über Möglichkeiten der Verbreitung des Aufrufes zum Gegengipfel sprachen, kamen wir auf Indymedia. Wir verwenden Indymedia nicht, hieß es da. Immerhin, international, ein Produkt der Linken, – in Österreich abgewirtschaftet und auf einen pseudolinken Sektenbereich runtergefahren - aber international doch ein Produkt der Antiglobalisierungsbewegung.
    Ist die rechts?
     
    Als ich darauf aufmerksam machte, daß Indymedia sehr wohl gerade dann eine nützliche Plattform biete, wenn etwa keine politisch-organisatorischen Beziehungen zu einem Land bestünden, man/frau etwa von polnischen Bewegungen nichts wisse und es daher doch naheläge, eine Nachricht in die polnische indymedia zu stellen, kam darauf keine Antwort, und die Diskussion war beendet. Nicht ganz, wie sich herausstellen sollte. Aber mir war klar, daß hier kein Sachverstand am Werk war, sondern nur Rancune.
    Ein gegen die studentische Bewegung sehr kritischer Artikel von mir (1), der aus Indymedia Austria von jemandem ins wiki weiterbefördert worden war, ist, ohne Angaben von Gründen, wie es in diesen Kreisen üblich ist, nach einiger Zeit aus dem wiki wieder herausgelöscht worden. Ich hatte in diesem Artikel versucht, mich auf differenzierte Weise mit Antikommunismus und (dem wie ich meine strukturverwandten) Antianarchismus auseinanderzusetzen.
     
    Gegen diesen Artikel richtete sich, im wiki, eine fanatische bürgerliche Replik. Jemand schrieb da, sinngemäß: Was willst Du mit der Linken? Die Linke ist kein Bestandteil dieser Bewegung, und es ist gut, daß sie hier nichts mehr zu suchen hat.
     
    So weit sind wir schon gekommen! ! Die Linke hat in einer Protestbewegung nichts zu suchen? Als ob sich nicht – in unserem Sinne- "Linke" durch Protest definieren würde! Als ob nicht Protest die Substanz der Linken sei.
     
    Aber der eiserne Besen fährt einfacherweise über alles drüber. Mein Beitrag wurde gelöscht, der rechte "Kommentar", der immerhin zu Dokumentationszwecken hätte stehenbleiben können, wurde mitgelöscht.
     
    Wollte man meinen Kommentar löschen, um den anderen mitlöschen zu können? Wollte man den rechten "Kommentar" löschen, um meinen löschen zu können?
    Sind die Fragen zu kompliziert? Wer gibt darauf eine Antwort? Ein eingebildeter, selbsternannter Zensurtyp? Eine zufällige Privatheit, in die das harmoniebedürftige Volksempfinden eingeflossen ist?
     
    Das soll eine Bewegung sein? In dieser Bewegung bahnt sich eine bürgerliche Diktatur an!
    Damit wird aber von diesen Pseudo-Sysops Links und Rechts gleichgestellt, und die bürgerliche Ideologie der fatalen Korrespondenz der einander so ähnlichen radikalen Extreme von Links und Rechts in die zensurierende Praxis umgesetzt.
     
    Zensur ist das Herzstück des Metternichsystems, Zensur ist das Herzstück der simulierenden Bewegung.
    All das allerdings, wessen sich die Bewegung so gebrüstet hat, wie die Großplena und die kleineren Plena, ist inzwischen zusammengefallen wie trockenes Laub. Es finden keine Plena mehr statt und darüber findet auch in größerem Rahmen keine Diskussion mehr statt. Wer übt nun die demokratische Kontrolle aus? Es hieß doch, alles müsse den Plena vorgelegt werden!
     
    Vielleicht ist es gut so? … Eine Kleinstöffentlichkeit findet höchstens noch in Koordinationstreffen statt, wo VertreterInnen verschiedener Arbeits- und Planungsgruppen aufeinandertreffen. Aber von einer politischen Diskussion ist da nichts mehr zu merken.
    Und auch das, was die Protestbewegung neben ihren egalitären Prinzipien so wesentlich mitkonstituiert hat, die Unabhängigkeit von den Institutionen, all das ist kein Thema mehr. Ja dieser Grundsatz wird umgeworfen.
     
    Es ist als ob sich eine starke, unabhängige Basisgewerkschaftsbewegung gebildet hätte, die sich nun wieder in die Arme des ÖGB zurückbegibt.
    Als ob sich eine Fraktion aus der Sozialdemokratie gelöst hätte, sich radikalisiert hätte, sich von der Sozialdemikratie befreit hätte - und schließlich doch wieder in sie zurückkehrt.
    Man hat sich so sehr unabhängig erklärt von der Hochschülerschaft und ihren Fraktionen - und jetzt geilt man nach ihrem Geld!
    Und nun ist es selbstverständlich, daß von eben der ÖH Uni Wien, die ihrer Gratiszeitung Unique das Plenum auf die infamste Weise, mit Behauptungen, dort würde nur herumgebrüllt, es herrsche Männerwahn und es träten antisemitische Schläger auf, politisch anzugreifen versucht hatte (2), von den Machern und Macherinnen der Arbeitsgruppen Geld erschnorrt wird. Man darf nicht vergessen, daß die ÖH Uni Wien bereits im vergangenen Herbst die kommunistischen und linken Gruppierungen im bedrohten Amerlinghaus, im Gleichklang mit der Hetze der bürgerlichen Presse gegen das Amerlinghaus, die letzte Bastion der radikalen Linken in Wien, stigmatisiert hat – die Sache scheint von langer Hand vorbereitet.
     
    Für Auslandsfahrten, für den Gegengipfel, bis ins kleinste können Rechnungen für Essen, Büromaterial vorgelegt werden. Sieht so politische Autonomie aus?
    Nun, die autonomen Plena wurden attackiert; die plenabereinigten, kompatiblen Gruppen werden bezahlt.
    Jetzt werde ich etwas erzählen, was schlagartig klarmacht, warum denn die ÖH so problemlos die bürgerlichen Gegenkongreß-Vorbereitungen unterstützt.
    Ein Mann trat auf, er trat zu spät in den Saal, aber mischte sich sofort in die Diskussion des Bologna-Plenums ein, obwohl er nicht verstanden hatte, daß er zum falschen Thema sprach. Er war einer von denjenigen, die sich um die Computer kümmern, um die "Vernetzung"; was er genau macht, wird einem nicht klar, so wie die Funktion einiger – übrigens älterer – Herren, die gerade und ausgerechnet den IT-Bereich kontrollieren, nicht klar ist, keinem jemals klar wurde. Sie sitzen den ganzen Tag herum und nehmen auf, nehmen sogar Gespräche von Arbeitsgruppen auf, was nicht von allen goutiert wird.
    Dieser Mann – er gehört übrigens ebenfalls dieser "AG Vernetzung" an - trat also herein und meinte: Mit Organisationen wie Komintern könne die Bewegung doch eigentlich nichts zu tun haben wollen - der Bannspruch "Stalinisten" schwebte unausgesprochen im Raum. Diese Organisation war zuvor im Zusammenhang mit einer Liste von UnterstützerInnen genannt worden.
     
    "Kommunisten raus!" heißt die Botschaft, die da verkündet wurde, und bis auf zwei Ausnahmen nahmen alle Anwesenden diese Hetze mit völliger Gelassenheit hin.
    Hat aber die Bewegung jemals beschlossen, daß irgendwelche linken Gruppierungen auszuschließen seien? Trotz aller Rancune gegen die Linke seitens geschichtsloser bürgerlicher Individuen oder durch gezielte koordiniert linkenfeindliche Äußerungen hat es keinen derartigen Beschluß gegeben, und es gibt auch keine derartigen "Konsens", wie das Modewort heißt.
     
    Sehr wohl gbt es einen Konsens, daß die Rechte hier nichts zu suchen hat. Das gipfelte sich emotional in der starken Identifizierung mit der Mobilisierung gegen die Burschenschaftler auf (gleich waren eines abends hundert Leute vor dem Audimax, als man draußen Burschenschaftler vermutete), was immerhin eines der wenigen Gateways der studentischen standespolitischen Bewegung zum allgemeinpolitischen Terrain ist..
     
    Die Reaktion des Plenums auf den Stigmatisierungsversuch des Rechten war fast nicht zu merken, akzeptierte de facto also die Präsenz einer rechten Position, die von der Aureole des Technischen umgeben war. Nur zwei Stimmen wandten sich - nicht allzu vehement - dagegen und warfen dem Zufallsredner zurecht Antikommunismus vor, was zwar in Deutschland nach wie vor in der Linken mit der inakzeptablen Tradition der Hetze des Kalten Kriegs assoziiert wird und sich in einem Ausschließungsverhältnis zum Selbstverständnis der Linken befindet, nicht aber in Österreich und der ehemaligen Frontstadt Wien, wo die Unkenntnis der verschiedenen Nuancen der Entwickung des Kommunismus direkt proportional ist zur vollkommen ungebrochenen bürgerlichen Ablehnung von Kommunismus seitens zahlreicher agiler Wesen, die nicht den geringsten politischen Prozeß, keine politische Bezweiflung und Hinterfragung ihres bürgerlichen Daseins und meist auch nichts als eine fugenlose Biographie hinter sich gebracht haben, Wesen, denen ihr Milieu, ihre Klasse nie fragwürdig wurde.
     
    Das ist sonst der schleimige Mainstream, der in den Tageszeitungen vorherrscht.
    Wie will man gegen das Kapital kämpfen, wenn man dem Kapital nach dem Munde redet, indem man die Kommunisten, dessen ärgste Kritiker, aussondert und an den Pranger stellt?
     
    Wie will man gegen die Ökonomisierung der Bildung kämpfen, ohne das Kapital, von dem die Bildung vernichtet wird, zu bekämpfen? Ohne eine antikapitalistische Bewegung aufzubauen?
     
    Nun, es ist kein Wunder, wenn die ÖH einem solchen Milieu Geld gibt. Die Zahlungen der GRAS und der ÖH sind Subventionierungen gleichermaßen des Antikommunismus und des Antianarchismus (auch wenn gelegentlich pfiffige Antagonisten etwas abstauben), und mit den finanziellen Zähmungsmaßnahmen setzen Grüne und Sozialdemokraten, sowie Postkommunisten ihre schon in den Achtziger- und Neunzigerjahren gegen die Linke gerichtete Politik jetzt mit anderen Mitteln fort.
    Zurück zur ÖH ! Sie stützt sich nicht nur auf die Grün-Alternativ Studierenden, sondern auch auf den VSStÖ, sowie eine der gefährlichsten Gruppierungen, den KSV-Linke Liste, eine KPÖ-gesteuerte Gruppierung, die sich – im kommunistischen und linken Bereich – allem in den Weg stellt, was eine radikalere und neuere Form von Kommunismus oder der radikalen Linken anzupeilen versucht, insbesondere stellt sich dieses Gebilde derjenigen Organisation in den Weg, die es geschafft hat, sich von der mit Sekten, Zionisten, Abzockern und irakischen US-Freunden voll kollaborierenden KPÖ zu emanzipieren, nämlich der Komintern.
     
    In der jetzigen Bewegung sagt niemand mehr, von welcher Fraktion er oder sie ist. Man weiß es intern; Transparenz, Öffentlichkeit gibt es nicht - das ist echtes Österreichertum.
    Früher trat der KSV oder der VSStÖ an die Rampe und dekretierte: Wir sind der Meinung, daß so vorzugehen ist, und des soidad ma a so mochn! Das war 1987, das war 1996.
    Jetzt ist das nicht mehr so. Von den ehedem linken Gruppierungen des angepaßten ÖH-Apparats, wie GRAS, VSStÖ und KSV-LiLi, hat im Plenum niemand sein Firmenschild vor sich hergetragen. Das haben sie verstanden, daß sie sich nicht unbeliebt machen dürfen, wenn sie sich einmischen.
    Dagegen steht – seit mehr als 20 Jahren – die radikale und unabhängige Linke der progressiven Organisationen LSR, SLP, KI, AIK, ATIGF. Das ist keine Propaganda, es handelt sich hier um zwei einander scharf entgegengesetzte Realkategorien.
     
    Die Staatslinke, die antagonistische Linke. Nur die SprecherInnen der letzteren sagten offen, wer sie seien.
    Die anderen haben sich verständlicherweise versteckt. In der Erscheinungsform sind die leidenschaftslos kleinbürgerlich Agierenden und Aktionisten schwer voneinander zu unterscheiden, man weiß nicht, wer von LiLi, wer von VSStÖ, wer von GRAS ist, wer ein placierter Rechter ist. Sie wirken ähnlich. Es ist manchmal etwas Glattes an ihnen. Es ist in allen Fraktionsmenschen, oder allen fraktionskompatiblen Menschen eine kalte Wir-sind-wir-Mentalität zu spüren – der man sich anpassen kann oder nicht.
    Aber die taktierende Kälte, die von diesen Menschen ausgeht – einem Kern der künftigen Bourgeoisie, der hier lernt, mit Tricks Antagonismus zu dämpfen und wegzudrängen, stummzumachen – läßt darauf schließen, daß einige von ihnen zumindest im Dunstkreis der bürgerlichen Fraktionen bereits einen Teil des Handwerks gelernt haben. Und wenn nicht, hier bietet sich den Bürgerkindern die Möglichkeiten eines von den Eltern bezahlten politischen Praktikums.
     
    Jetzt setzen sich die Machtorganisationen mitten in die Bewegung! Und wenn die Bewegung so stolz darauf war, daß sie so unabhängig ist (man erinnere sich: die Akademie der Bildenden Künste, die Initiatorin der Proteste, und ihre ÖH sind immer noch von Fraktionsvereinnahmung frei), so ist dies auf der Hauptuni alles Schnee von gestern, wenn etwa eine Finanzverantwortliche auf dem genannten Bologna-Plenum in der Aula vorschlägt, man möge sich bei der Informationstätigkeit und Propagierung des Gegengipfels der VSStÖ-Hütte bedienen, die Hälfte der Hütte könnte für die Gegengipfel-Aktivitäten zur Verfügung gestellt werden (3). Im Zusammenhang damit wird die hervorragende Organisation des VSStÖ gelobt. "Faustis" (OP) werden sie infantilisierend-populistisch genannt.
     
    Paternalistisch wird dann auch schon mal beruhigt: "Ich habe schon mit der Fraktion gesprochen, sie wollen dies beim Gipfel dann übernehmen." (OP). Wir machen das schon, heißt das, vertraut uns. Dann wird bei der ÖH um Moderatoren nachgefragt, weil man selbst nicht genügend hat. Man läßt die ÖH die Anmeldung übernehmen."Weil eine Privatperson viel schneller und schwerer belastet werden kann als in Verbindung mit der ÖH." (OP). Der Realismus führt zum Opportunismus.
     
     
    Ist die Bewegung also erstanden, um wieder durch die Fänge der studentischen Organisation einer der übelsten Machtparteien vereinnahmt und dadurch kaputtgemacht zu werden?
     
    In Frankreich nennt man das récupération: für die Mechanismen der Integrierung und Liquidierung politischen Antagonismus´ speziell durch die dortige Sozialistische Partei gibt es einen glasklaren Terminus. Bei uns gibt es keinen Terminus dafür und keinen Begriff davon. Die Bewegungen in Frankreich verstehen sich stets als permanente Kämpfe gegen récupération.
     
    Was mach ich mir Sorgen über Parteien! Ist das nicht lächerlich? Der Fisch stinkt schon gänzlich.
    Die Bewegung gerät an die Grenze der Verrottung.
     
    Da teilt doch tatsächlich auf dem Bologna-Vorbereitungsplenum der genannte Dikussionsteilnehmer aus der AG Vernetzung mit, das Bundesheer habe angeboten, mit Zelten auszuhelfen.
     
    Von wem das komme, heißt es im Plenum. Von "einem Major" heißt es vage.
    Darauf erfolgt aus dem Plenum, mit zwei Ausnahmen, keine Kritik mehr.
     
    Vielleicht ist man froh darüber, wie weit und breit die Bewegung nun schon ist.
     
    Es ist wie in der Au-Bewegung. Dort hat die ÖVP und hat das Bundesheer der (von den damaligen Anarchisten als volksgemeinschaftlich abqualifizierten und verurteilten) Bewegung) Zelte zur Verfügung gestellt, und die Neonazis haben bis zum bitterkalten Schluß ihre Suppenküche aufrechterhalten, und alle Au-BesetzerInnnen, die noch geblieben waren, aber keinen Energie mehr hatten zu kochen, gingen zu den Faschisten essen. Das ist der echte Unanimismus..
    Jetzt will das Österreichische Bundesheer, das Heer eines Landes, das schon halb in der NATO ist, das Heer, das sich, wenn auch in bescheiderenem Ausmaß, an den politischen Befriedungsmorden und an der Kontrolle der Bevölkerung in Afghanistan und an der Ausbildung von Polizisten des überfallenen Irak beteiligt hat und auch versucht hat, bei der militärischen Invasion des Tschad mitzumischen, uns bei einer internationalen Aktion, die sich gegen das EU-geförderte Bildungsverbot richtet, logistisch unterstützen.
    Sind wir eine Nahorganisation des Bundesheeres?
     
    Wie heißt es im offiziellen Protokoll? "Das Bundesheer baut uns 2 Zelte auf für eine warme Küche". (OP)
     
    Vielleicht will auch noch das Heeresabwehramt an den Vorbereitungssitzungen teilnehmen?
    Ist eine solche Bewegung wie die hier nicht eher gefährlich?.Wäre es nicht an der Zeit, im Rest-Bereich der Bewegung endlich einmal einen organisierten Gegenpol der radikalen Linken zu bilden und den Befriedungsbereich der bürgerlichen Integrationsmaschinerie ein wenig zu polarisieren?
    Von der Vereinnahmung zur Radikalenhetze ist es nicht weit. Vom Haß gegen Kommunisten bis zum Mord an Schlick ist es nicht weit.
     
     
    (1) AuO: Antikommunistische Hetze im Polizeistil,
    http://at.indymedia.org/node/16738, http://www.labournetaustria.at/lili14.htm#A
     
    Dazu auch: AuO: Ein sehr sensibles Thema, https://at.indymedia.org/node/16766,
    auch: http://www.labournetaustria.at/lili14.htm
     
    (2) Siehe dazu: Stefan Horvath und Michael Bonvalot: ÖH-Zeitung Unique hetzt
    gegen Linke, RSO, 25. 11. 2009, http://www.sozialismus.net/content/view/1312/1/
     
    (in indymedia Austria wurde der Beitrag "versteckt", also zensuriert; austria.indymedia.org/hidden/node/16483),
     
    sowie AuO: Frontalangriff der ÖH auf die Bewegung, labournet Austria, 2. 1.. 2010, http://www.labournetaustria.at/
    (3) Der Bericht basiert auf meinen eigenen Beobachtungen, in Anführungszeichen gesetzte Zitate aus dem offiziellen Protokoll werden mit "OP" gekennzeichnet
    -------------------------------------------------------------------------------------
    Von: "petja dimitrova" <>
    Betreff: Re: [ANAR.wien]
    Stellungnahme zur
    polizeilichen Räumung
    Datum: Freitag, 15. Januar 2010 15:36
     
    > Stellungnahme des Arbeitskreises für Gleichbehandlungsfragen zur
    > polizeilichen Räumung der Akademie der bildenden Künste Wien:
    >
    >
    > Der Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen hält eine öffentliche
    > Debatte an der Akademie der bildenden Künste zu den zwei
    > polizeilichen Räumungen, eine erfolglos (24.12.), eine durchgesetzt
    > (31.12.), für erforderlich.
    >
    > Das Hinzuziehen der Exekutivgewalt durch den Rektor bedeutet eine
    > massive Verletzung der als grundlegend, nicht zuletzt auch im
    > Entwicklungsplan, formulierten "gesellschaftlichen Zielsetzungen"
    > des Hauses ("eine Kultur des respektvollen Umgangs, der
    > Zusammenarbeit und Solidarität", S. 47).
    >
    > Dem Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen geht es um eine Kritik
    > an nicht stattfindender Kommunikation mit entsprechenden
    > demokratisch legitimierten Gremien des Hauses und um eine kritische
    > Auseinandersetzung mit repressiven und diskriminierenden
    > Vorgangsweisen am Haus.
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    Von: AUO7>
    Betreff: Ein sehr sensibles Thema
    Datum: Freitag, 15. Januar 2010 20:51
     
     
    Ein sehr sensibles Thema.
     
    Ein sehr sensibles Thema wurde im wiki und im letzten C-1-Plenum angesprochen, andiskutiert, sowie in einem Beitrag von einem gewissen Josh zu formulieren versucht – von dem ich gleich sagen möchte, daß ich ihn nicht kenne, und wenn ich ihn kennen sollte, dann wüßte ich dieses Pseudonym nicht mit seinem Konterfei zu identifizieren.
     
    Er geht scharf mit den IG- und Presseleuten ins Gericht.
     
    Einige waren darüber erbost, und es hieß in einem Kommentar auf recht biedere Weise: "Beschimpfungen haben noch NIE jemanden weitergebracht." Und das wurde mit dem höchst optimistischen Aufruf "Konstruktive Kritik!" verbunden.
     
    Irgendwie fühlt man sich da im Biedermeier! Man vergißt dabei, daß wir eine Bewegung sein wollen (oder gar sind), die neu ist, aufs ganze gehen will und die Dinge an der Wurzel packt, also radikal genannt werden könnte.
     
    Will da jemand die Bewegung auf Fairness, Positivität und dergleichen reduzieren – statt auf männlich-weibliche Härte und Schärfe?
     
    In einem Land, in dem sich ein Phänomen manifestiert wie die Korruption und Spielerkriminalität rund um die Hypo Alpe-Adria, eine staatsrassistische Ministerin par excellence à la Fekter, und ein – ich verwende jetzt ein understatement – Volksredner à la Strache auftreten: in so einem Land soll man den politischen Gegner, wenn er zum konkreten Inbegriff von Vernichtung und Menschenfeindlichkeit geworden ist, nicht mit aller Härte mit Worten, die bewußt auch dem "untersten" Sprachgebrauch entlehnt sind, abqualifizieren dürfen?
     
    Ich soll den Gegner nicht abqualifizieren dürfen?
     
    Die Derbheit des abqualifizierenden Idioms, das dem der "unteren" Volksschichten entlehnt ist, ist ja gerade ein Instrument, um die Gemeinheit zu kennzeichnen.
     
    Karl Kraus hat einmal - sinngemäß – gesagt, man muß ein Arschloch auch ein Arschloch nennen dürfen. Denn manchmal ist nur das Ordinäre dem Ordinären adäquat, und nur diese neue fahle Halbkultur der angepaßten, wohlerzogenen Mittelschicht, die keine derben Worte duldet, kein "Schimpfen", und nichts allzu Extremes, dieses lähmende juste-milieu, möchte, daß keine Emotionen, kein Haß, keine Verachtung, kein Widerwille geäußert werden. Sie sind ganz offensichtlich, wie Attac in Heiligendamm, auf ihr Image bedacht.
     
    Das bedeutet natürlich nicht, daß nicht die Grundkultur unser Bewegung Rationalität, Präzision, gedankliche Schärfe, Klarheit, auch Freundlichkeit, ja Herzlichkeit sein sollte. Sterile Emotionsfreiheit hinwiederum ist etwas zutiefst Bürgerliches und herrschaftskompatibel.
     
    Nun gibt es diejenigen – und es sind nicht wenige - die, im Lagerdenken, und daher ganz im Positiven, befangen, meinen, nur der Feind sei übel, das eigene Lager aber im großen und ganzen ohne Makel, und man dürfe wohl den Feind – mit Maßen – angreifen – aber doch nicht das eigene Lager.
     
    Es geht ein wenig zu wie im Realen Sozialismus.
     
    Und die Illusion der Herrschaftsfreiheit wird auch in bezug auf diese Bewegung gehegt und gepflegt. Und man will nicht sehen, daß handfeste Interessen und unterschiedlichste Zirkel, Gruppierungen, ja weltanschauliche Lager unweigerlich zu einer Konfrontation kommen müssen, weil die Bewegung notwendigerweise ein Spiegelbild und eine Ablagerung der Gesellschaft ist und keine eigene "Republik", wie jemand behauptete, und daß auch hier Herrschaft ausgeübt wird, wenn auch auf subtilere und indirektere Weise als bei den früheren Besetzungen, wo Vertreter von parteinahen studentischen Fraktionen an die Rednertribüne eilten und dem Publikum vorkauten und ihm sagten, wann es zu protestieren habe und wann der Protest wieder einzustellen sei.
     
    Wenn ich das Konzept einer anderen Politik, einer anderen Eigentumsauffassung, einer anderen Kommunikations- und Verhaltenskultur, von Freundschaftlichkeit und Übermut, von einem offenen Angriff, einer ungebremsten Offensive auf Staat und Kapital, von Ironie und Haß auf das Bürgertum und der Vernichtung der bestehenden Strukturen aufrechterhalte, da werde ich in der Presse AG und in der AG-IT nicht viele finden, die sich mit so einer Kultur identifizieren werden. Es gibt dort wenige, die gegen das System sind und noch weniger, die offen aussprechen, daß sie es zerstören wollen. Ja sogar schnelle, "unvorhersehbare" Aktionen sind einigen oder vielen von ihnen suspekt, und sie wollen nichts mit Kommunisten zu tun haben und tunlichst auch nichts mit Anarchisten, und besser nichts mit Linken. Sie wollen ihr eigenes Süppchen kochen. Und das ist ein postmodernes, bürgerliches, cybergeknebeltes.
     
    Und wenn ich diesem zweifellos ein wenig abgeschotteten Milieu mißtraue, der Kontrolle, die sie ausüben, weil sie im Besitze des technischen Know-Hows und der Maschinerie sind und weil sie eindämmen und abwiegeln, dann habe ich natürlich als eine nicht-bürgerliche Kraft das Recht, den bürgerlichen Charakter dieser – angeblich so offenen – Gruppierung, der sich in Zukunft noch viel krasser äußern wird, auch mit den Mitteln des Hohnes und der Skepsis, vielleicht des Spottes anzugehen.
     
    Mit aller vitalen – und stets auch ein wenig farcenhaften - Kraft der "Jugend" kann man sehr wohl den Gegner in den eigenen Reihen abqualifizieren, und eines der erfrischendsten Beispiele hierfür war der (verstorbene) Revolutionsbräuhof, der die (dahingegangene) politische Gruppierung des Tatblatts in einem Offenen Brief an dasselbe mit "Ihr Ratten" begrüßte.
     
    Das waren Zeiten! Wenn man sieht, was aus den Leuten ums Tatblatt geworden ist, muß man sagen, daß der Revolutionsbräuhof recht behalten hat.
     
    Wir haben das Recht, ja die Aufgabe, destruktiv zu sein, konstruktiv heißt affirmativ sein, Positivität heißt zumeist Komplizität, "negativ" will heute niemand sein, und die Forderung "konstruktive Kritik!" klingt wie die Forderung einer Sekte.
     
    Der Übermut/Widerwille, der den Gegner angreift, muß aber in jedem Fall mit einer Begründung, einer Dokumentation der Vorwürfe verbunden sein. Wenn J. behauptet, Rückfragen hätten ergeben, daß rund 100.000 Euro an die "Urheber" des Rohmaterials "ausgeschüttet" werden, so begründet er dies nicht und dokumentiert dies nicht.
     
    Es ist durchaus denkbar, daß ein investigativer grass-root-Journalist ein entsprechendes Telefongespräch geführt hat – dann müßte er zumindest vermelden, wo, an welchem Orte und wie lange ein solches Gespräch mit wem geführt wurde; auch davon ist nichts zu sehen. Und wenn er den Terminus "ausgeschüttet" verwendet – der wird für Erträge, Profite aus Spekulationen und ähnlichem, nicht aber für Honorare verwendet. Die Sprache weist auf unprofessionelles und undurchdachtes Vorgehen hin.
     
    Ausgeschüttet? Vielleicht war J. angeschüttet, als er dies schrieb! Er tut jedenfalls denjenigen, die sich von der Kultur des Großteils der Pressegruppe distanzieren und ihr eher distanziert gegenüberstehen, keinen guten Dienst, und jeder, der die Ergüsse des J. liest, ist, unabhängig von seiner Position, verpflichtet, hier scharfe Kritik an der Vorgehensweise des J. zu üben.
     
    Er sagt weiter: "Ein weiteres Beispiel von mafioser Betätigung innerhalb der Bewegung."
     
    Pekuniäres Privatinteresse und geheucheltes Einverständnis mit der Bewegung ist aber noch lange nicht "Mafia". Der Terminus, von dessen realem Substrat der Angreifer wohl keine Ahnung hat, wird hier inflationär verwendet – und wenn wir es mit einem echten mafiosen Phänomen zu tun haben, welcher Ausdruck bleibt dann übrig?
     
    Daher müssen wir uns genau überlegen, mit welchem Phänomen wir es denn zu tun haben, und dazu sind einige Überlegungen erforderlich, die notwendigerweise räsonnierenden Charakter haben.
     
    Es muß eine grundsätzliche Frage gestellt werden: Sind diejenigen, die eine Bewegung dokumentieren, Teil der Bewegung; oder sind sie es nicht?
     
    Und an die Bewegung muß die Frage gestellt werden, ob ihrer Auffassung nach nur die Bewegung selbst und ihre DokumentatorInnen Zugang zu den Orten der Mobilisierungen, insbesondere der Plena haben dürfen, oder ob auch bewegungsexterne Kräfte dieses Recht in Anspruch nehmen können.
     
    In Italien, Frankreich und anderen Ländern wurden in den vergangenen Jahren bei Mobilisierungen externe Kräfte, allen voran die bürgerliche Presse nicht zugelassen, wohl auch weil man die Infiltrierung durch Polizei und Geheimdienste befürchtete, im besonderen den Transfer der Daten durch bürgerliche Berichterstatter an Polizei und Geheimdienste, oder Doppelverkäufe. Bürgerliche Berichterstatter sind vor allem anderen an Honoraren interessiert, die BerichterstatterInnen der Bewegung an der Bewegung.
     
    Die reifsten und bewußtesten Bewegungen Europas haben ihre "eigenen" JournalistInnen und Technikerinnen. Ich nehme jetzt nur das Beispiel Italien und zitiere Radio Onda d´Urto, Global Project, Indymedia Italia, die Onda.
     
    Die disobbedienti, die Onda vergeben keine Lizenzen, die Bewegung wird nicht in dieser Weise outgesourced und damit partiell liquidiert.
     
    Daneben gibt es bewegungsnahe oder bewegungsübergreifende Agenturen/Radios, das Pariser Radio Plurielle, die schwedische Agentur Yelah, abgesehen von den Bewegungsportalen, die sich allerorten etabliert haben, wie nodo50 im Spanischen Staat, und früher schon, als Liste, ECN in Italien.
     
    Was bei den anderen Bewegungen längst Praxis ist, die klare Definierung des politischen Standorts des Berichterstatters/Kommunikationsarbeiters, ist in Österreich noch lange nicht selbstverständlich – und diese Bewegung will als Vorbild für andere Bewegungen gelten!
     
    Daher muß die anfangs gestellte Frage auf die konkret in Frage kommenden Personen des Doku- und IT-Bereichs zugespitzt werden: Sehen diese sich als Teil der Bewegung oder sehen sie sich nicht als solchen? Sieht die Bewegung sie als Teil von sich oder sieht sie sie nicht als solchen?
     
    Wollen sie aber Teil der Bewegung sein, dann muß ihre Vorgeschichte transparent sein, denn sie könnten ja auch von Parteien oder vom Staat kommen. Oder die Bewegung sagt offen, daß sie AktivistInnen bürgerlicher Parteien, Rechte, Polizisten zuläßt.
     
    Ich habe den furchtbaren Verdacht, das Plenarprinzip wird gefördert, um eine solche tödliche Durchlässigkeit zu garantieren.
     
    Gleich wird der Vorwurf fallen, man wolle einen stalinistischen Geheimdienst! Die Bewegung definiert sich aber als eine, die sich gegen die obgenannten Kategorien richtet: a) Keinen Führer, und damit auch keinen Fraktionseinfluß, b) Natürlich auch keine Rechten (auch wenn einige in der Bewegung mit einem Bezug zur Linken ihre Schwierigkeiten haben und sich nicht als links verstehen, einige sogar anti-links eingestellt sind, ohne im engen Sinne rechts zu sein, darunter etliche im IT-Bereich) und c) Es darf Kräften des Staates "natürlich" kein Zugang gewährt werden, die auf die Liquidierung der Bewegung aus sind und zu diesem Zweck geheimdienstliche Aufklärung betreiben.
     
    Eine Bewegung aber, die derartige externe Kräfte nicht kontrolliert, ist unglaubwürdig! Auf eine gewissermaßen physiokratische Selbstbewegung und das gottgegebenen Vertrauen in Letztere zu setzen, ist naiv, ist gefährlich, ist lächerlich.
     
    Die Popularität der Mainstream-Manager stützt sich auf das Plenarprinzip, aber nur ein geringer Teil der Doku-, IT- und Lifestreamleute hat systematisch oder regelmäßig an den politischen Diskussionen im Plenarbereich teilgenommen. Jetzt wo sie dazu gedrängt werden, werden sie ein wenig aggressiv.
     
    Sie waren zu Beginn der Bewegung vorgestellt worden als Leute, die einem ihr Know-How zur Verfügung stellen, Vorschlägen und neuen Konzepten gegenüber sind sie aber nicht zugänglich, in einem Fall, den ich gesondert dokumentieren werde, wurden Kooperation und Know-How-Transfer rüde und arrogant abgelehnt – im eigenartigen Widerspruch zum Selbstverständnis der Bewegung.
     
    Wie bei der Pressegruppe so mußten auch im Falle der IT/Lifestream-Leute viele, die den egalitären Verlockungen der Bewegung auf den Leim gingen, Presse und Doku als Abgehobenes wahrnehmen. Das kann sich ja ändern!
     
    Jetzt erst, beim letzten Plenum am vergangenen Donnerstag, wurden die Lifestream-Leute deutlich: Wir wollen unsere Sachen verkaufen, hieß es. In einem Gespräch mit einem Angehörigen der Doku-Gruppe hieß es in der Folge: Es gibt ein allgemeines politisch-öffentliches Nutzungsrecht aller Materialien, aber die Eigentumsrechte verbleiben bei uns! So wurde mir explizit erklärt.
     
    Wenn die Eigentumsrechte aber bei ihnen verbleiben, ist der Verkauf der Materialien an Parteien, Kloakenpresse oder an die Fernsehdesinformation gesichert, und die Einkünfte sind gesichert, aber nicht für die Bewegung. Lifestream für Mainstream!
     
    Die Dokumentatoren bereichern sich mit Hilfe der Desinformatoren. Und ein jeglicher Datentransfer von den bürgerlichen Medien an Polizei und Geheimdienste ist möglich. Der Weg ist offen – wenn nicht schon an Polizei und Geheimdienste verkauft wurde.
     
    Denn was waren die Leute politisch bisher? Keiner weiß es. Wer hat denn das kontrolliert?
     
    Aufnahmen bei den Sozialdemokraten oder für sie gemacht zu haben, ist ja noch keine hinlängliche Empfehlung – eher das Gegenteil! Wie ist es möglich, daß man monatelang "innerhalb" der Bewegung arbeitet - das muß doch finanziell gesichert sein! Wer kann sich das denn leisten, in einem Alter, das mindestens doppelt so hoch ist wie das der protestierenden DurchschnittsstudentInnen (bitte mich nicht des Biorassimus zu verdächtigen, ich bin selbst auch nicht mehr rosigen Alters). Haben alle so viele Ressourcen, daß sie sich das leisten können? Oder leben sie nur in Erwartung ihres kommenden Honorars – das unser guter Josh nicht dokumentiert und bewiesen hat?
     
    Die Leute werden vernadert, und sie sind intransparent.
     
    Das Non-plus-Ultra aber ist der Vorschlag der Gründung einer "Gewerkschaft". So was Lächerliches hat man noch nicht gehört. Wollen sie eine akzeptierte Gewerschaft gründen, dann müssen sie in den ÖGB gehen, da gehen die Dinge aber nicht so spontan, wie jetzt vorgeschlagen.
     
    Wollen sie aber gar eine unabhängige Gewerkschaft gründen, dann wäre dies doch einigermaßen auffällig. Denn wo gibt es denn unabhängige Gewerkschaften? Ein Versuch in Vorarlberg, ein winziger in Wien, alles vergangen. Die Notwendigkeit, sich von den gelben Strukturen zu emanzipieren, ist zweifellos gegeben, und die "Studierenden" machen diesen Emanzipationsprozeß ja vor. Aber so etwas muß aufgebaut werden. So etwas muß in ein Konzept eingebaut werden, in ein Konzept der gesamtgesellschaftlichen Emanzipation. Aber wo wurde das denn in der – stark standespolitisch gepägten - Bewegung entwickelt?
     
    An dieser isolierten Stelle, an dieser unglaubwürdigen Stelle, ausgerechnet hier soll eine (unabhängige, autonome) Gewerkschaft gründbar sein? Oder will er eine gelbe? Die Wahrheit dahinter ist wohl eher, daß sie mit der unbeholfenen ad-hoc-Konstruktion versuchen, dem Gegner ein wenig den Wind aus den Segeln zu nehmen. Etwas hoppertatschig!
     
    Aber noch etwas viel Evidenteres steht dahinter... Der banausenhafte und unerfahrene Umgang mit selbstbestimmter Politik, der ein Indiz dafür ist, daß diese Leute Basis nur simulieren, und Basis nur schlecht simulieren KÖNNEN.
     
    Das Gründungsfieber der AGs hat offenbar ein weiteres Monstrum gezeugt: das der Pseudogewerkschaften. Hoffentlich werden nicht noch weitere Pseudogewerkschaften nachgegründet!
     
    Man muß also mit ganzer Härte Klarheit fordern! Wenn sie zur Bewegung gehören, dann gehören das Material und ergo sämtliche Einkünfte aus der Verwertung des Materials der Bewegung, welche wiederum eine öffentliche Kontrolle über die öffentlichen Gelder einführen muß.
     
    Kontrolle über die Bewegung hat das Plenum, und ob das Plenum den selbstgesetzten Prinzipien der Bewegung entspricht, darüber entscheidet eine permanente Selbstkritik und ein permanenter Diskussionsprozeß.
     
    Wenn sie nicht zur Bewegung gehören und sich selbst nicht als ein Teil der Bewegung verstehen, sondern eher als flotte Freelancer – was hatten sie dann hier zu suchen?
    Und warum wirft die Bewegung alle diese Fragen erst jetzt auf?
    ----------------------------------------------------------------------------
    Von: "akin" < akin.buero@gmx.at >
    Betreff: Uni:
    Bologna kommt
    nach Wien
    Datum: Mittwoch, 13. Januar 2010 13:19
     
    **********************************************************
    akin-Pressedienst.
    Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 13. Jaenner 2010; 12:40
    **********************************************************
     
    Uni:
     
    > Bologna kommt nach Wien
     
    Wie zu befuerchten war, ist der Widerstand an den deutschsprachigen
    Universitaeten gegen den Bologna-Prozess ueber Weihnachten zumindest
    aeusserlich zusammengebrochen. Kurz vor Weihnachten wurde das nur mehr
    spaerlich besetzte Wiener Audimax polizeilich geraeumt -- und auch
    jene Obdachlosen, die dort ein warmes Platzerl gefunden hatten,
    bei -10 Grad Celsius auf die Strasse gesetzt. Wenige Tage spaeter war
    die Aula der Akademie der bildenden Kuenste, von der diese
    Riesenbewegung ausgegangen war, mit der Raeumung dran. Der Hoersaal C1
    im Wiener Campus wurde unter Zusicherung von anderen Raeumlichkeiten
    ebenso aufgegeben. Dass eben diese Raeumlichkeiten von Rektor Winckler
    nun unter den veraenderten Machtverhaeltnissen nur in einem weitaus
    geringerem Mass zur Verfuegung gestellt werden als ausgemacht und
    unter zum Teil recht rigiden Bedingungen, darf daher auch nicht
    verwundern. Aehnlich ist die Entwicklung im uebrigen Oesterreich und
    in Deutschland. So gibt es jetzt zwar noch ein paar Protestraeume
    unter den Unidaechern, die grosse Zeit der Besetzungen ist aber
    vorbei. Auf unsereuni.at steht zwar immer noch etwas von der Besetzung
    von ueber 80 Unis, aber das wohl eher, weil niemand diesen
    Anachronismus korrigieren will.
     
    Allerdings wird zumindest Wien wohl nicht allzulange darauf warten
    muessen, bis die Proteste wieder aufflackern. Denn es muss wie ein
    Hohn empfunden werden, dass vom 11. bis 12. Maerz die Bildungsminister
    aus 46 europaeischen Staaten zur 10-Jahre-Jubilaeumskonferenz des
    Bologna-Prozesses nach Wien und Budapest kommen. Unter dem Motto
    "Bologna den Prozess machen" werden daher wieder Demos und Aktionen
    geplant. Zwei Vorbereitungstreffen hat es schon gegeben, nun wird zu
    einer Streikversammlung am 19.Jaenner um 19 Uhr in den Hoersaal C1
    gebeten.
    -br-
     
     
    Link: http://bolognaburns.org/
    Achtung: NICHT http://WWW.bolognaburns.org aufrufen. Da erscheint zwar
    dann auch die Startseite, aber die Links funktionieren eventuell
    nicht.
     
     
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    Von: <AUO6>
    Betreff: Antikommunistische
    Hetze im Polizeistil.
    Datum: Donnerstag, 7. Januar 2010 20:53
     
    Antikommunistische Hetze im Polizeistil.

     

    Unter dem Titel "Ende des Moratoriums der UniWien" gibt die AG-IT, also der organisatorische Kern des konservativeren Teils der Besetzer – der im Besitze eines Teils der Produktionsmittel, nämlich der technischen Vorrichtungen und des Know-Hows u. a. für die Produktion des Life Streams ist - auf der offiziellen moderat-angepaßten "Unsere-Uni"-Homepage bekannt, daß zwei Beiträge auf dieser Homepage zensuriert wurden.

    Die Begründung dafür lautete wörtlich: "Da uns sehr stark gehäuft widersprüchliche Anfragen erreichten, mussten wir zwei widersprüchliche Beiträge entfernen". Zu viel "Widersprüchlichkeit" mag man nicht.

    Die "Entfernung" - ein neuer Law-and-Order-Begriff der Cyberwelt - von Beiträgen, wird mit also "widersprüchlichen Abfragen" begründet., die bei der Redaktion eingelangt seien. Eine Sprache, die beinahe so zynisch ist wie die der Frau Blum.

    Darauf wurde eine putschartige Unterbrechung ihrer zentralen Informationstätigkeit beschlossen, wodurch die Kommunikation vorübergehend gelähmt wurde.

    Kritisiert wird in der Folge die Besetzung einer Räumlichkeit bei Stiege 5 (von den mit dieser Universität offenbar nicht vertrauten, also im prägnanten Sinn universitätsfremden Personen "Hof 5" genannt), die vom Rektor, im Tausch gegen das Audimax - ohnehin bereits versprochen war.

    Es heißt da: "Nach dem Auftritt von Josef Hader wurde ein Offener Brief an das Rektorat verlesen. Daraufhin bewegte sich eine große Menge Studierender in Richtung des Rektorats und wollte daraufhin in den Festsaal eindringen, wo gerade eine Weihnachtsfeier stattfand.", wobei "wo gerade eine Weihnachtsfeier stattfand" fettgedruckt ist. Es klingt wie ein Stapo-Bericht. Darauf heißt es: "Die Menge (sic!) bewegte sich daraufhin weiter zum Parlament, wo es eine Festnahme gab. Daraufhin löste sich die Menge auf." Eine gewisse polizeiliche Färbung ist dem Jargon nicht abzusprechen.

    Die selbstironische Kennzeichnung am Fuß des Offenen Briefs, "Abspaltung einer Abspaltung eines unsichtbaren Komittees" wird von den technischen Machthabern nicht verstanden, aus Mangel an Humor und aus Mangel an politischer Kultur.

    Hier, und in der Folge auch in Angriffen im Audimax gegen die BesetzerInnen, werden die Leute als Spalter angegriffen, wobei ihre Formulierung von den Einfältigen wörtlich verstanden wird - als hätten sie nicht gerade damit die Vorwürfe, die gegen sie erhoben werden, ironisiert. Gleichzeitig stellt diese antiautoritäre Tendenz ja seit jeher – und das sollte man wissen – mehr oder minder die volonté générale in Frage (von deren ehemaliger Bedeutung die Technokraten vielleicht gar keine Ahnung haben), also das Verbindlich-Zwingende der Majorität, und damit auch das numerische Abstimmungsprinzip: dagegen sind die Staats- und Machtgegner kritisch, ja allergisch eingestellt. Sie sind skeptisch gegenüber der bürgerlichen Revolution. Eher ist in ihrem Sinn auf die schnelle Aktion von Initiativen und auch von Einzelpersonen zu setzen. In diesem spezifisch akratischen und antiautoritären Sinn gilt hier das Diktum "Das Ganze ist das Unwahre".

    Die zu Politikern gewordenen Technokraten sind aber völlig verblüfft, daß es so etwas wie Spontaneismus gibt, daß es sowas wie die Politik der Nicht-Unterordnung unter eine zentrale Order - oder auch Abmachung – gibt, daß es soetwas wie eine Tradition von Anarchismus und Antiautoritarismus gibt, und daß sowas sich anmaßt, an einer Bewegung teilzunehmen.

    Woher kommen diese Leute, fragt man sich, wenn ihnen die an allen Bildungsstätten Europas längst bekannte antiautoritäre bis anarchistische Tendenz als etwas völlig Neues, Unverständliches, ja als Provokation vorkommt? Muß man daraus den Rückschluß ziehen, daß die Leute nicht das Geringste mit Bewegungen, mit der Linken, mit der Analyse der vergangenen Prozesse, die ja zu so etwas wie das gerühmte Plenarprinzip geführt haben, dessen sie sich ja jetzt bedienen, zu tun hatten, und daß sie sich auch weiterhin nicht die Mühe machen, all diese "widersprüchlichen" Tendenzen zu verstehen, aufzuarbeiten? Sind sie von wo anders her in die Sache eingestiegen?

    Sie suggerieren aber im Gegenteil, die BesetzerInnen der zugesagten Räumlichkeiten würden sich gegen die Bewegung stellen. Wie lautet der Vorwurf? "Die Unterzeichnenden sehen sich offenbar als nicht der Bewegung zugehörig."

    Und nun der lächerlichste Vorwurf "Über einen großen Zeitraum der Besetzung hing eine kubanische Fahne aus dem Fenster." Eigentlich der infamste.

    Danach heißt es noch: "Es wurde eine Tür beschädigt um in die Räumlichkeiten zu gelangen. Entsprechendes Werkzeug wurde von der Polizei in den Räumen sichergestellt."

    Ist´s nicht wieder der Jargon der Polizei, der hier überrascht? Die Kompatibilität mit der Polizeiberichterstattung?

    Die Polizei hat ein Werkzeug sichergestellt. Das dient als Beweis für die Übeltäter. Denn das sind sie, denn sie haben ja universitäre Räumlichkeiten besetzt.

    Und sowas wird in der Runde der BesetzerInnen geduldet!

    Und dann heißt es noch, grammatikalisch etwas schräg: "Die genauen Umstände zu der bei der Demonstration verhafteten Person waren nicht bekannt."

    Aber mit der Entrüstung darüber, daß da eine kubanische Fahne aufgehängt wurde – war nicht im Audimaxplenum, der Qualle, eine Woche zuvor jemand bejubelt worden, der darauf hingewiesen hatte, diese Fahne sei ja ein Symbol für eine Befreiungsbewegung? – outet sich diese politische Einstellung, die in der Erklärung der AG-IT ihren Ausdruck findet und in den zu ihr im ehemaligen Presseraum des Audimax affinen Kräften, die weder von Kommunisten noch von Anarchisten etwas wissen wollen, stattdessen heuchlerisch-rigide jede Außerachtlassung des Splittings verfolgen, als wären sie die neue Inquisition, als Bürger-Crew und nichts anderes!

    Als antikommunistische Bürger-Crew.

    Da haben wir die Substanz eines jeden Bürgertums und speziell dieses künftigen Bürgertums, das für Verbesserungen während seiner Universitätszeit kämpft, wo man lockerer leben möchte, und vollkommen bruchlos zu diesem System steht, für dessen Vernichtung sich dereinst mächtige Befreiungsbewegungen einsetzten – und wieder einsetzen werden. Das scheuen sie, davon haben die postmoderne Heavy-Metal-KonsumentInnen keinen Begriff mehr. Die Musik brauchen sie, um die trägen Nerven ein wenig zu reizen.. Man könnte boshaft sagen: das neue Bürgertum ist das, was nicht durch eine gesellschaftliche Umwälzung am Konsum von Heavy-Metal oder Hardrock gestört werden will.

    Immerhin: Kommunismus steht immer noch als Prinzip gegen die ureigensten Interessen der Bourgeoisie. Welche Deformationen der Kommunismus erlitten hat, wo er zu kritisieren, anzugreifen ist; wo sich neue kommunistische/linke Kräfte von Riesenapparaten, die nicht mehr für die Interessen der unteren Schichten/Klassen einstehen, emanzipiert haben, wo also diese neuen Prozesse zu unterstützen wären, ja all die notwendige nuancierte Bewertung des politischen Gesamtlagers, das interessiert sie nicht im geringsten. Wollte man bösartig sein, so könnte man sagen: Sie sind offenbar nicht beauftragt worden, eine Analyse vorzunehmen.. Für sie gibt es nur "die Kommunisten", vielleicht will man den Leuten suggerieren, unsere Bestrebungen bestünden in einem Kampf gegen soetwas. Und so konnte eine rote Fahne lächerlich gemacht werden, die bei einer Besetzung gehißt wurde. In Italien wäre ein derartiges Manöver undenkbar.

    Sind wir wieder in den Fünfzigerjahren angelangt? Vielleicht sind diese Leute nicht nur zu lange vor ihren Computern, sondern auch vor den antikommunistischen US-Fernsehfilmen gesessen.

    Die gemeinste und simpelste antikommunistische Attacke ist ihnen nicht zu teuer, und man soll sich endlich davon verabschieden, "die Bewegung" als etwas Einheitliches zu betrachten. Schon 1994 und 1996 haben die studentischen Partei-Fraktionen, die damals im Audimax noch das Reden hatten – jetzt verstecken sie sich – allzu scharfe Kritik und offene Besetzungspolitik als etwas, das den "gemeinsamen Interessen" schade, zu verhindern versucht. Das "gemeinsame Boot" wurde beschworen.

    Jetzt ist die Situation eine andere: Ein organisatorischer Kern innerhalb des bürgerlichen Lagers der BesetzerInnen hat wesentliche technische Produktionsmittel in der Hand (früher gab es nur Flugblätter und Zeitschriften), und, in scharfem Kontrast zur Ausgefeiltheit der innertechnologischen Umwälzungen der letzten Jahre und der entsprechenden elitären Kenntnisse, bedienen sich diese Technokraten neuen Zuschnitts, wenn sie sich auch politisch äußern, einer extrem einfachen Hetzsprache, die aus dem Kalten Krieg zu kommen scheint. Gesteuert wird die Bewegung durch eine neue Technokratie, die sich des Plenarprinzips zu ihrer Popularisierung und Machterhaltung bedient, und gegebenenfalls in härtesten Antikommunismus ausbricht. Aber mit der Einheit der Bewegung geht auch dieser Bürger-Kern noch hausieren..

    Sie wollen testen, ob die "Bewegung" auf die Hetze gegen das, was dereinst eine Befreiungsbewegung war oder an manchen Orten noch ist, überhaupt noch reagiert. Aus dieser Bewegung haben sich aber alle kommunistischen und sonstigen linken Kräfte bereits verabschiedet, ein wenig sind sie auch hinausgemobbt worden, und dies in erster Linie durch die Politik der ÖH-Uni Wien.

     

    Und diese Bewegung reagierte auch nicht!

    Die "Anarchisten" aber dürfen sich keine Illusionen machen! Die gleiche Brutalität, mit der Kommunisten ins Eck gedrängt werden, kann sich morgen gegen "Anarchisten" wenden, oder gegen andere linke Formationen, Situationisten vielleicht.

    Antikommunismus und Antianarchismus sind strukturverwandte Dauer-Kampagnen der Macht, des bürgerlichen Lagers, des Kapitals, der Polizei.

    Kein Wunder, daß es etwa in die "aufgeklärte" antirassistische, antisexistische etc. Politik der "linken" ÖH, die so maßlos übertrieben rigide auf dem grammatischen Bürokraten-Aspekt des Splittings beharrt, als könne mit dessen Durchexerzierung der Frauenhaß bekämpft werden, nie eine Klausel gegen Antikommunismus und schon gar nicht gegen Antianarchismus aufgenommen wurde. Da sind sie ganz "waach".

    Denn was dem Staat und dem Kapital entgegensteht: die große anarchistische Weltbewegung, und die große kommunistische Weltbewegung, das ist der Polizei eo ipso suspekt. Sie gehen beide drauf los, Polizei und IG-AT.

    IG-AT hat sich somit als eine Unterabteilung des Heeresabwehramtes erwiesen.

    -----------------------------------------------------------------------------
    Von: " <A&O5 >
    Betreff: Tod dem Audimax! Es lebe das C1!
    Datum: Mittwoch, 23. Dezember 2009 18:25
     
    Tod dem Audimax! Es lebe das C1!
     
    Das C1 war bis jetzt der rationale und zivile Gegenpol zum verlotterten und verwüsteten Audimax!
    Dort, im C1, geht die Plenardiskussion klar, transparent und rational voran. Von der Menge von Regelverletzungen, wie man sie im Audimax beobachten konnte, ist hier nichts zu bemerken. Bevor die RednerInnenliste geschlossen wird, wird gefragt, ob es dagegen Einsprüche gibt. Schläger, Sexisten, Provokateure sind selten - bis jetzt. Die Abende werden nicht zugebrüllt, zugesoffen, zugekifft und verstochen.
     
    Es herrscht diejenige Atmosphäre, die einem ein wenig das Herz öffnet für eine Erneuerung der Gesellschaft!
    Das Audimax war genau das Gegenteil! Eine Hölle an Brutalität und Apathie (vor dem Eingang und besonders in der Vokü). Dort war zumeist ein infernalischer Lärm, der zudem eine jegliche Kommunikation verhinderte. Das Gros des Subproletariats war – den tränenreichen Beteuerungen einiger selbsternannter caritativer Bürger-Persönlichkeiten zum Trotz - an einer Beteiligung an einer politischen Bewegung nicht interessiert. Im Gegensatz zu 1987, als die Obdachlosen hier an der Universität organisiert auftraten, war von Organisiertheit nichts zu merken.
     
    Es wurde in die Gänge uriniert und gespieben; eine einzige Informationssitzung bei der Krisenintervention konnte einem über die reale Situation Klarheit verschaffen.
    Als ich das letzte Mal im Audimax war, sah ich, wie einer durch die Reihen ging und "Koks" anbot. Ist das das Ziel unserer Bewegung: die Stärkung des Kokainkapitals?
    Das ist eng mit dem Konzertgeplärre, dem Konsumfaschismus verbunden.
    Anders das C1.
     
    Das C1 hat zu Beginn seiner Besetzung festgelegt, daß hier keine Konzerte stattfinden dürfen.
    Einige versuchen bereits, das zu unterwandern. Wir wollen uns doch auch amüsieren, nach dem Stress, heißt es da treuherzig.
    Hat man dieses Argument nicht schon gehört? Jawohl. Im Audimax hörte man es dauernd. Von Kleinmanagern, von Bierverkäufern. Wie die Gesellschaft, so das Audimax!
    Und die Wiedereinführung der Konzert- und Dröhnoption wurde beim gestrigen C1-Plenum gerade von Leuten vorgetragen, die zur reaktionärsten, bürgerlichen, Clique des Audimax gehörten, von denen, die die Produktionsmittel (in diesem Fall Dokumentationsmittel) in der Hand haben, denjenigen, die als IT-AG eine glasklare antikommunistische Hetze fuhren, als sie sich dagegen verwahrten, daß vor den zurecht besetzten Räumlichkeiten bei Stiege 5 eine kubanische (!) Fahne gehißt worden war.
    Das soll eine Besetzung sein – in der gegen Fidel Castro und Che Guevara gehetzt wird?
     
    Es ist Kalter Krieg pur! Das ist eine Hetzpolitik, die die Aktionsgemeinschaft nicht besser betreiben könnte.
    Die Konsumfaschisten sind unter uns!
     
    Sie wollen das Audimax ins C1 importieren, und damit wollen sie auch das C1 liquidieren.
    Sie wollen die Drogen, die Technomusik, die Schläger auch hier.
     
    Sie sind Strategen!
    Und der Rektor wartet nur auf einen Anlaß.
    -----------------------------------------------------------------------------------------
    Von: "Hermann Dworczak / ASF" <>
    Betreff: Austrian Social Forum ( ASF )
    protesiert gegen Räumung des Audimax
    Datum: Dienstag, 22. Dezember 2009 09:57
     
     
    Das Austrian Social Forum ( ASF ), das von Anfang an mit der Bewgung der StudentInnen solidarisch war, protestiert schärfstens gegen die Räümung des Audimax durch die Exekutive. Anstatt die Bildungsmisere zu beheben, rückt die Polizei aus. Ein bezeichnendes Beispiel- wie nicht nur in Österreich- " oben " Politik gemacht wird. Dem gilt es weiter " von unten " entgegenzuhalten- hier und international .
     
    Wir sind fest davon überzeugt, daß die Räümung eines Saales nicht das Ende der Bewegung ist!
    EINE ANDER WELT IST MÖGLICH !
     
    Hermann Dworczak ( Austrian Social Forum / ASF ; 0676 / 972 31 10 )
     
    5. ASF 13.-16. Mai 2010 Leoben www.sozialforum-asf.at
    ------------------------------------------------------------------------------------------------
     
    Von: RSO4< rso@sozialismus.net >
    Betreff: Bilanz Uniproteste Teil 1
    Datum: Mittwoch, 16. Dezember 2009 06:55
     
    Bilanz und Perspektiven der Uniproteste
    Geschrieben von Johannes Wolf (RSO Wien Uni)
    Montag, 14 Dezember 2009
     
    Im Oktober, November und Dezember 2009 hat Österreich die größte
    StudentInnenbewegung seit langer Zeit erlebt. Was wurde erreicht?
    Welche Lehren können und sollten wir daraus ziehen? Wie soll es nun
    weiter gehen? Über Stärken, Schwächen und Besonderheiten der
    Bewegung.
     
    Teil 1: Bilanz und Perspektiven der Uniprotest Teil 1 /
    Teil 2: Bilanz und Perspektiven der Uniproteste - Teil 2
    Teil3: Bilanz und Perspektiven der Uniproteste - Teil 3
    -------------------------------------------------------------------------------------
    Von: "brakin" < akin.buero@gmx.at >
    Betreff: Unsere Uni: Seltsame Arbeitsforen
    Datum: Dienstag, 15. Dezember 2009 21:06
     
    **********************************************************
    akin-Pressedienst.
    Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 15. Dezember 2009; 20:09
    **********************************************************
     
    Unsere Uni:
     
    > Seltsame Arbeitsforen
     
    Am Montag fand das erste der von Wissenschaftsminister Hahn
    initiierten Arbeitsforen unter dem Uebertitel "Gesellschaftlicher
    Auftrag des tertiaeren Sektors" statt. In den naechsten Tagen sind 4
    weitere solche themenspezifischen Foren geplant. Dieses erste Treffen
    duerfte aber nicht sehr viel gebracht haben -- ausser das der
    Wissenschaftsminister akzeptieren musste, dass die BesetzerInnen des
    Wiener Audimax und die anderen protestierenden Studierenden ein wenig
    andere Vorstellungen von Partizipation haben. So war fuer diese
    naemlich nur ein einziger Platz im Forum vorgesehen, berichten die
    Studierenden, gekommen waren sie aber trotzdem zu siebent. Und machten
    dem Minister gleich klar, dass sie Methoden wie "Open Space" und
    weitestgehende Transparenz ueber eine Netz-Partizipationsplattform
    ermoeglichen wollen -- so etwas hatte der Minister zwar auch schon in
    Planung fuer Anfang Jaenner, aber die Studierenden praesentierten am
    Treffen schon ihre eigene Plattform, die bereits online ist.
     
    Ueberhaupt will man ganz offensichtlich im Ministerium nicht so
    schnell arbeiten wie das die Protestierenden gerne haetten. Am 25.11.
    waren diese Foren versprochen worden, fast drei Wochen spaeter konnte
    das erste stattfinden und das naechste Forum ueber den
    "Gesellschaftlichen Auftrag" ist erst fuer den 28.Jaenner vorgesehen.
    Ein Konzept soll ueberhaupt nicht vor Herbst 2010 fertig gestellt
    werden. Der KSV-Vorsitzende Sebastian Wisiak meinte dazu in einer
    Aussendung trocken: "Man wird den Eindruck nicht los, dass auf Zeit
    gespielt wird, um den Druck der Protestbewegung loszuwerden". Viel
    allerdings hatten sich die Protestierenden sowieso nicht davon
    erwartet, war man sich doch im Audimax darueber im Klaren, dass ein
    Besuch dieser Veranstaltungen wahrscheinlich sowieso nur sinnvoll sein
    duerfte, um nicht der "Gespraechsverweigerung" geziehen werden zu
    koennen.
     
    Im AudiMax gibt es mittlerweile eine Debatte, unter welchen
    Bedingungen der Hoersaal fuer eine teilweise Nutzung fuer Vorlesungen
    wieder freigegeben werden koennte -- einen Beschluss, dass prinzipiell
    im neuen Jahr der Hoersaal wieder regulaeren Vorlesungen zur
    Verfuegung stuende, wie von manchen Medien berichtet, gaebe es aber
    noch nicht, so die Plattform unsereuni.at. Eventuell entscheidet das
    AudiMax-Plenum am Donnerstag darueber.
    -br-
     
    Partizipationsplattform: http://debatte.unsereuni.at
     
    'akin - aktuelle informationen'
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    vox: ++43/1/535-62-00
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    http://akin.mediaweb.at
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    223-102-976/00, Zweck: akin
    ------------------------------------------------------------------------------------
    Von: AUO>
    Betreff: Nochmals plain; ist die andere Variante aufzumachen gewesen?
    Datum: Freitag, 11. Dezember 2009 00:54
     
     
    FORDERT DEN REKTOR DOCH ENDLICH KONKRET
    MIT KONKRETEN FORDERUNGEN!
     
    1.WIR WOLLEN EIN PERMANENTES AUDIMAX! WO SIND DIE GEEIGNETEN RÄUME?
     
    Der Rektor muß gezwungen werden - oder dazu gebracht werden - uns für den eventuellen Moment eines Auszugs aus dem Audi-Max ein räumlich entsprechendes Permanentes Audi-Max zuzusichern.
     
    Do hot ea sei Ruah fia sei deppates Audimax, und wir haben den Ansatz eines Standards, den wir für die Weiterentwicklung unserer Bewegung brauchen - und der anderswo übrigens längst realisiert ist.
     
    Gleichwohl müssen wir das alte, düstere Audimax für unsere Generalplena und zentralen politisch- wie kulturellen Großveranstaltungen, immer in Abstimmung mit den Notwendigkeiten der dort stattfindenden Großvorlesungen, nachhaltig für unsere Bewegung, wenn auch nicht mit ausschließlicher Beschlagnahme, und zusätzlich zu unseren bereits zugesicherten Zentralräumlichkeiten sichern, in der selben Weise, wie etwa die größten Vorlesungssäle an deutschen Unis seit Jahrzehnten, Herr Winckler, für politische Veranstaltungen und regelmäßige VVs (Großplena) der allgemeinpolitischen ASTen mit Selbstverständlichkeit zur Verfügung gestellt werden.
     
    Das für die Zukunft – das Audimax bleibt dawäu besetzt.
     
    Wenn es nicht mehr besetzt ist, muß eine Institutionalisierung her.
     
    2.DIE HAUPT-UNI – EIN NEOLIBERALES BORDELL!
     
     
    Der erbärmliche demagogische Rektor beklagt sich über die Kosten, die da angefallen sind.
     
    Aber was sind das eigentlich für Kosten? Diese Kosten hätten, in einer "normalen" Universität bürgerlich-demokratischen Zuschnitts, längst für:
     
    1. Aufenthaltsräume der StudentInnen, wie sie etwa an der TU oder am Juridicum längst vorhanden sind,
     
    2. für studentische Bereiche, in denen politische und kulturelle Selbstverwaltung durch Studierende, unter kontinuierlicher Wahrung des allgemeinpolitischen Mandats, ermöglicht wird, aufgewendet werden müssen. Letzteres wird etwa mit den deutschen "Studierendenhäusern", oder im Ansatz im TÜWI, früher im Umkreis der HTU, realisiert. Was wir fordern, ist also anderenorts Standard.
     
    Die Summen, die er und einige Dekane nennen, sind also eigentlich die, die er uns gestohlen hat - und das über Jahre - das nennt man Gesellschaftliche Schuld.
     
    Winckler ist nichts als der Protagonist und Propagator eines großen gesellschaftlichen Diebstahls.
     
    Die fetten Zahlungen an das Austria-Zentrum zahlt er zurecht für die studentische Infrastruktur.
     
    Der Neoliberale hat für seine Haupt-Universität nicht einmal studentische Aufenthaltsräume eingeplant – das ist in Europa einzigartig.
     
    Wenn er uns dieses Minimum zur Verfügung stellt, dann ist das nur ein seit langem gebotener Akt der Wiedergutmachung eines gesellschaftlichen Verbrechens.
     
    3.FORDERT RELEVANTES UND ERINNERT EUCH AN DIE VERGANGENHEIT!
     
    Das ist das absolute Minimum, auf dem wir bestehen müssen - immer im Hintergrund die realistische Erwägung, daß alle studentischen Bewegungen der Vergangenheit ins Nichts verpufft sind und wenig organisatorische Konsequenzen hatten, mit einigen wenigen Ausnahmen wie dem "Medienzentrum der HTU", an das sich heute niemand mehr erinnern kann, oder den Fakultätsvertreungen, die von der "linken" ÖH-Verwaltungen im letzten Jahrzehne planmässig und schleichend entpolisiert und gesäubert wurden.
     
    Erst auf der Basis der vertraglich vereinbarten Zusicherung einer Räumlichkeit für wissenschaftliche, politische und kulturelle Aktivitäten – und nicht knöchernes Karrierewerk! - kann sich die Bewegung eine neue organisatorische Form und Struktur geben. Klarheit über die Form der eigenen politischen Organisation wurde zu Beginn der dreitägigen Vollversammlung
    nachdrücklich von einem der vielen Sprecher gefordert.
     
    5. ZWEI STUFEN:
     
    a) Eigene Räume
    b) Eine permanente autonome Koordination.
     
    5. FÖDERATIVER WIDERSTAND GEGEN DIE QUALLE WIEN.
     
    Wiener Verhandlungen, oder Mißverhandlungen, haben insofern eine große Verantwortung, als, zu recht oder zu unrecht,"Wien", oder das Wiener Audimax, immer noch als eine Art Modell gesehen werden.
     
    Wenn hier einige Abwiegler und Abwürger siegen, die zur Kontinuität der Bewegung nichts beitragen und nicht einmal ein Minimum an Forderungen gegen den schwarzen Rektor durchsetzen können, vielleicht auch wollen, dann wird sich der Haß gegen den großgoscherten Wasserkopf richten, der, wie immer, eine ganze Bewegung in den Abgrund und in die Apathie zerrt – wie 1987 und 1996.
     
    Im Gegensatz wäre zu fordern, daß gesamtösterreichische Forderungen, analog zu den ursprünglichen Minimalerrungenschaften von Innsbruck (die minimal waren, aber pragmatisch), landesweit, vereint gegen die Übermacht der universitären Reaktion, upgegraded beschlossen werden, und daß zunächst alle auf die Straße gehen mit der Forderung "Räume auf allen Universitäten für gesellschaftliche Selbstbestimmung".
     
    Nicht die Radikalität der Forderungen ist entscheidend, sondern die bloße Tatsache solider und widerständiger Koordination.
     
    6. ATHEN GRÜSST WIEN.
    Es findet hier, wenn auch ein wenig verschleiert, ein koinonikós pólemos, ein gesamtgesellschaftlicher Krieg, statt, wie es die griechische Bewegung seit 25 Jahren benennt.
    ------------------------------------------------------------------------------------------
    Von: "edith friedl" <>
    Betreff: Dringend - Solidarität mit
    der Kritischen und
    Solidarischen Universität
    Datum: Dienstag, 1. Dezember 2009 19:38
     
    gerne unterstütze + leite ich weiter:
    ERÖFFNUNG DER KRITISCHEN & SOLIDARISCHEN UNIVERSITÄT >>>
    ----- Original Message -----
    From: Andreas Exner andreas.exner@chello.at
    Sent: Monday, November 30, 2009 4:23 PM
    Subject: Dringend - Solidarität mit der Kritischen und Solidarischen Universität
    + + +
    Wir eröffnen diese Woche die "Kritische und Solidarische Universität - KriSU" in Wien. Die Art der Räumlichkeiten, das dort zu entfaltende inhaltliche Projekt und seine Notwendigkeit sind im Petitionstext unten dargestellt. Räumlichkeiten, die seit mehreren Jahren leer stehen und für die seitens der Eigentümer_innen kein Nutzungsplan besteht, werden von uns - einer Reihe von in den Uniprotesten engagierten Universitätsangehörigen, Angestellten aus verschiedenen Branchen, Studierenden u.a. - mit Eröffnung der KriSU in Nutzung genommen. Die Eröffnung der Universität ist von absoluter Dringlichkeit. Wir bitten Sie/Dich, die Eröffnung der KriSU zu unterstützen. Bitte einfach per Mail oder Rückruf eine - hoffentlich positive - Rückmeldung geben. Wir werden alle Solidaritätserklärungen en bloc zum Zeitpunkt der Eröffnung der KriSU in einer Presseaussendung der Öffentlichkeit übermitteln. Nach der Eröffnung wird ein Online-Formular bereitgestellt, in der die Solidaritätserklärung persönlich eingetragen werden kann. Für eine sehr rasche Antwort wären wir sehr dankbar.
     
    Petitionstext "Solidarität mit KriSU"
     
    Die soziale, ökologische und wirtschaftliche Krise der gegenwärtigen Gesellschaft macht "business as usual" zu einer Drohung. Arbeitslosigkeit und Armut werden zunehmen, der Klimawandel ist kaum mehr zu bremsen, die Wachstumswirtschaft stößt an ihre Grenzen. Die Universität hat diese Entwicklungen unterstützt und mitzuverantworten. Sie hat versagt als Organ der kritischen Reflexion - weil sie von einer Gesellschaft finanziert und getragen wird, die von Reflexion eigentlich nichts wissen will. Sie interpretierte mit Betriebsamkeit das Weltgeschehen, während der Neoliberalismus die Welt dem Marktdogma gemäß verändert und in eine beispiellose Krise geführt hat.
     
    Es muss ihr eine andere universitäre Praxis entgegen gestellt werden, die sich nicht an Konkurrenzfähigkeit, selbstzweckhaftem Wirtschaftswachstum und der Konditionierung für den Arbeitsmarkt orientiert. Eine Praxis, bei der es nicht um impact points, akademische Karrieren und Drittmittelacquirierung geht. Die Kritische und Solidarische Universität hat zum Ziel, Freiräume zu schaffen, um die Einbettung der Universität in kapitalistische Verwertungsprozesse zu analysieren, gesellschaftliche Hierarchien zu hinterfragen und Grundlagen einer Solidarischen Ökonomie zu legen - einer Solidarischen Ökonomie, welche die immens gestiegenen Reichtumspotenziale unserer globalen Gesellschaft auch wirklich zu Reichtum für alle macht und nicht auf der Verarmung und dem Elend der Massen aufbaut; einer Solidarischen Ökonomie, die auf der grundsätzlich gemeinschaftlichen Natur unserer Lebensgrundlagen beruht und sie auch als gemeinschaftliche Güter pflegt und vermehrt.
     
    Eine Kritische und Solidarische Universität kann in der bestehenden Universität nicht Fuß fassen.
    a.. Sie braucht autonome Räume, um Kritik zu üben und neue Formen von Wissen zu generieren.
    b.. Sie braucht autonome Räume, um Studierenden Kreativität und zwangloses Experiment zu ermöglichen.
    c.. Sie braucht autonome Räume, um alle Interessierten zu Studierenden zu machen.
    d.. Sie braucht autonome Räume, um unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen - Arbeiter_innen, Angestellte, Hausmänner und -frauen, kritische Lehrende, Kinder, Künstler_innen, Studierende, Forscher_innen, Migrant_innen usw. - zusammenzuführen und daraus zu lernen.
    e.. Sie braucht autonome Räume, um in die bestehende Universität hineinwirken zu können.
    f.. Sie braucht autonome Räume, um eine Solidarische Ökonomie, die auf Selbstverwaltung, Demokratie, Gemeinwesenorienterung und Kooperation beruht, auszubauen und zu stärken.
    g.. Sie braucht autonome Räume, um eine Perspektive für Studierende und Nicht-Studierende zu entwickeln, die den Zwang zur Arbeit im Dienste von Wirtschaftswachstum, Konkurrenz und Vermarktung lockert.
    h.. Sie braucht autonome Räume für eine Solidarische Ökonomie der Bildung.
     
    Eine Kritische und Solidarische Universität ist ein langfristiges Projekt der Veränderung von Universität und Gesellschaft. Jetzt sofort muss sie angesichts der drängenden gesellschaftlichen Probleme beginnen. Die Kritische und Solidarische Universität revitalisiert Räume, die seit mehreren Jahren leerstehen und für die kein Nutzungsplan besteht. Hier und heute tut sie einen ersten Schritt aus der Krise.
     
    Ihr Konzept hat 5 Säulen:
     
    1. Lebendige Verbindung und universitas von Forschung, Lehre und Praxis
    2. Selbstverwaltung, Feminismus, Antirassismus und Engagement gegen Antisemitismus
    3. nicht-kommerzieller Charakter
    4. Unabhängigkeit vom Staat
    5. Bildung für Solidarische Ökonomie und Aufbau einer Solidarischen Ökonomie der Bildung durch Erforschung, Vermittlung und Entwicklung selbstverwalteter, gemeinwesenorientierter und kooperativer Produktionsweisen.
     
    Ich unterstütze die Kritische und Solidarische Universität (KriSU) und ihr Nutzungskonzept für die leerstehenden Räume und erkläre mich mit der Eröffnung der KriSU solidarisch.
     
     
    NAME / LEBENSMITTELPUNKT, WOHNORT / FUNKTION / INSTITUTION oder FIRMA oder BERUF oder TÄTIGKEIT
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    Von: "Hermann4 Dworczak" <>
    Betreff: Stand und Zukunft der
    Proteste der Studentinnen
    ( Thesen ) / PLUS BITTE
    Datum: Donnerstag, 26. November 2009 19:47
     
    Vorbemerkung : Die folgenden Thesen haben nicht die geringste Absicht, die studentische Bewegung in irgendeiner Form zu " belehren ". Ihr Ziel ist es, in -kritischer Solidarität- zur REFLEXION des bisher zuzückgelegenen Weges, der aktuellen Situation und zu möglichen zukünftigen Entwicklungen beizutragen.
     
    1. Die Proteste der StudentInnen, die bald in die 6.Woche( ! ) gehen , sind eine ganz, ganz tolle Sache. Quer zu allen Unkenrufen "man/ frau kann eh nix machen" , ist der Weg des WIDERSTANDS eingeschlagen worden. Des Widerstands gegen unzumutbare Studienbedingungen, Zugangsbeschränkungen, Studiengebühren , ...etc. Von Anfang an war der Protest gegen die neolibale Bildungspolitik nicht elitär ausgelegt, sondern um gesamtgesellschaftliche links bemüht: " Freie Bildung für alle- und zwar umsonst"; " Superlöhne für die MetallarbeiterInnen" usw.
     
    Der studentischen Bewegung gelang es , zentrale Themen wie Bildung und (nicht bloß " verwertbare" Ausbildung ) und allgemeine Gesellschaftspolitik in den öffentlichen Diskurs zurückzuholen . Viel Sympathie schlug und schlägt ihr entgegen. Nach einer "Schrecksekunde" im Gefolge der ersten Demo mit über 40 000( sic! ) TeilnehmerInnen solidarisierten sich ÖGB, Arbeiterkammern, Einzelgewerkschaften... Der Höhepunkt der praktizierten Solidarität wurde mit den gemeinsamen Kundgebungen und Demos ( Aktion " Schulterschluß") von StudentInnen und GewerkschafterInnen vor der Bundeswirtschaftskammer ( im Gefolge der KV-Verhandlungen) erreicht.
     
    Die Gewerkschaften zogen sich jedoch mit dem Ende der KVV ( dem miserablen Metaller-Abschluß ) auf ihr falsch verstandenes " Kerngeschäft " zurück- selbst immanent ein Schwachsinn: denn die " Flexibilisierung " (sprich der Überstundenraub) ist in keiner Weise vom Tisch. Er wird " später verhandelt "- und den Gewerkschaften droht, ziemlich allein dazustehen.
     
    2. Die Bewegung der StudentInnen war und ist in vielen Punkten erfolgreich: sie leistet - phantasievoll- Widerstand, sie organisiert sich selbst ( wird von niemandem gegängelt), sie hat Austrahlungskraft ( z. B.auf die -kritischen- lehrenden Kräfte auf den Unis ). Was ihr nicht gelang - und wofür sie NICHT verantwortlich ist !- ist, daß der " Funke nicht übergesprungen ist " . Selbst bei den SchülerInnen tut sich wenig, die Gewerkschaften haben sich weitgehend absentiert.
     
    Alleine war und ist es unmöglich das gesamtgesellschaftliche Kräfteverhältnis zu ändern. Internationale Entwicklungen helfen der Bewegung( in rund 40 Ländern erfogten im Uniberich ähnliche Aktionen wie in Österreich )- können jedoch nicht das Ruder herumreißen. Dieses Tatsache gilt es - ohne jeglichen Pessimismus !- realistisch in Rechnung zu stellen.
     
    3. Die Studis - wie wir alle- brauchen einen " langen Atem". Kurzfristig wird keine der zentralen Forderungen ihrer Bewegung durchzusetzen sein ( schon gar nicht über die Einschläferungs"arbeitsgruppen", die Hahn kurz vor seinem Abgang zu installieren gedenkt !).
     
    Aktionen sind weiter notwendig und sinnvoll. Die Audi-Max-Besetzung ( selbst in bürgerlichen Medien zu Recht als " Speerspitze der Bewegung " tituliert), darf nicht leichtfertig aus der Hand gegeben werden!
     
    Aber ein " tagtäglicher Aktionismus " bringt wenig bis nix. Er führt letztendlich zum Verheizen der AktivistInnen und zum Abbröckeln der Gesamtbewegung.
     
    4. M.E. nach geht es heute vorrangig um folgende Punkte:
     
    - Schaffen einer transparenten gesamtösterreichischen Struktur zur Koordination der Proteste
    - solch eine Struktur könnte sich Untergliederungen geben, die fundierte Gegenkonzepte zu den Plänen von Kapital und Regierung zusammenträgt bzw. ausarbeitet
    - einige wenige "spektakuläre " Aktionen, um in der Öffentlichkeit präsent zu sein- u. a. Solidaritätsschritte wenn die " Arbeitszeit-Flexibilisierung" erneut verhandelt wird
    - Vorbereitung von umfangreichen Aktivitäten ( bis hin zum Streik gemeinsam mit dem lehrenden Personal ) rund um die " Feiern" zum zehjährigen Bologna-Prozeß in den kommenden Monaten
     
    Hermann Dworczak ( LINKE; 0676 / 972 31 10 ) 26.November
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    Von: < rso@sozialismus.net >
    Betreff: ÖH-Zeitung hetzt gegen Linke
    Datum: Mittwoch, 25. November 2009 15:27
     
    ÖH-Zeitung Unique hetzt
    gegen Linke
    Geschrieben von Stefan Horvath und Michael Bonvalot
    Mittwoch, 25 November 2009
     
    Bereits in der September-Ausgabe der ÖH Uni Wien-Zeitung
    "Unique" wurde vom Wiener Kulturzentrum Amerlinghaus in einer
    Sprache, die an Nazi-Diktionen erinnert, als "Brutstätte gruseliger
    K-Sekten" gesprochen. Nun schießt sich die sich als "links"
    verstehende Unique-Redaktion in der aktuellen Ausgabe einmal mehr auf
    marxistische Organisationen wie die RSO ein.
     
    weiter … http://www.sozialismus.net//content/view/1312/1/
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
    Revolutionär Sozialistische Organisation (RSO)
    ** Für Revolution und Internationalismus! **
    * rso@sozialismus.net
    * www.sozialismus.net
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
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    Von: "Hermann Dworczak" <>
    Betreff: Intern. Bildungsaktionstag :
    Protestkundgebung vor
    der Industriellenvereinigung mit
    anschliessender Demonstration
    (AKTUALISIERT !)
    Datum: Donnerstag, 19. November 2009 05:03
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    Heute war internationaler Bildungsaktionstag. In gut 40 Ländern gab es Aktionen und Demonstrationen . Auch in Österreich..
     
    In Wien fand eine Protestkundgebung statt und zwar dort , wo sie - neben den Regierungsinstitutionen- auch hingehört: vor der Industriellenvereinigung, einer der zentralen Schaltstellen des global agierenden Kapitals, das für Bildungs- und Sozialabbau verantwortlich zeichnet.
     
    Das Motto der Kundgebung war:
     
    "SUPERBILDUNG UND SUPERLÖHNE FÜR ALLE!"
     
    Mit viel Witz und Phantasie waren die Transparente gestaltet . PsychologInnen nahmen die Kurzstudien aufs Korn " Wir lassen uns nicht bakk.en" . " Grundnahrungsmittel Bildung " lautete eine weitere Aufschrift. " Fang den ECTS-Punkt" verarschte das - schwachsinnige-Selektionsprinzip. Starken Applaus fand das Transparent, das die Studis der TU mitbrachten: " Bildung statt Banken- Menschen vor Profite ".
     
    Nach einem Paket fetziger Musik und der Internationale ( ! ) gab es einige kurze Ansprachen in denen insbesonders der " Bologna-Prozeß ", also die totale Untwerfung der Bildungseinrichtungen unter die Interessen der Banken und Konzerne thematisiert wurde.
     
    Am 13. März soll in Wien von den Bildungsspitzen der EU die zehnjährige Dauer des Bologna-Prozsses " gefeiert " werden. Klar, daß diese Party nicht exklusiv verlaufen wird...
    Im Anschluß an die Kundgebung, die mit 500 TeilnehmerInnen*) begonnen hatte, formierte sich ein- immer stärker werdender- Demonstrationszug zur Akademie der Bildenden Künste, wo vor vier Wochen ( !) die Bewegung begonnen hatte.
     
     
    weitere Infos: www.unibrennt.at
     
    Hermann Dworczak ( LINKE; 0676 / 972 31 10 )
     
    *) Nach Einschätzung der Polizei: 800; gemäß den Angaben von AktivistInnen etwas über 1.000 TeilnehmerInnen (Anmerk. LabourNet-Austria).
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    Von: "Wilfried Hanser-Mantl" <w.hanser@gmx.at >
    Betreff: [Linke-koord] ÖGB-Tirol schlägt
    beispielgebend Brücke
    zu Student_innen-Proteste:
    Demo am Mi., 11. Nov. (Aussendung des ÖGB-Tirol)
    Datum: Samstag, 7. November 2009 23:37
     
     
    < http://linke.cc/news/index.php?topic=Aktuell > Die Wirtschaftsseite fordert
    eine Minuserhöhung bei den Kollektivverträgen. Um die Forderung der
    ArbeitnehmerInnenseite transparent zu machen und Widerstand zu leisten,
    veranstaltet der ÖGB Tirol getreu dem Motto "Wir wollen nicht mehr für eure
    Krise zahlen" eine Kundgebung mit anschließender Demonstration.
     
    Kundgebung mit anschließender Demo:
    Wann: Mittwoch, 11. Nov., 17 Uhr
    Wo: Vor der Industriellenvereinigung, Salurnerstr. 15, Innsbruck (beim
    Casino)
     
    Die Herrschenden nähren sich von unserer Zwietracht.
     
    Im Zeitalter des Neoliberalismus werden Studierende gegen Lohnabhängige und
    umgekehrt aufgehetzt und absolute Unterordnung aller Lebensbereiche in die
    Marktmechanismen propagiert. Während heute Studierende für ihr "GRUNDRECHT"
    BILDUNG kämpfen müssen, müssen andere wiederum um das "GRUNDRECHT" SOZIALE
    EXISTENZ kämpfen. Während Universitäten mit dem Argument des
    STANDORTWETTBEWERBS zu "ELITEUNIS" mutieren, werden Lohnabhängigen mit
    ÄHNLICHEN ARGUMENTEN Grundrechte aus der Tasche gezogen. Mit unserer Aktion
    wollen wir ein Signal setzen, dass HANDARBEIT UND KOPFARBEIT, STADT UND
    LAND, FRAUEN UND MÄNNER, MINDERHEITEN UND MEHRHEITEN in ihrer
    Geschlossenheit unsere Gesellschaft ausmachen und das am Wohlergehen ALLER
    der wirtschaftliche Erfolg der Gesellschaft gemessen werden muss, und nicht
    ausschließlich an der wirtschaftlichen Stärke der KONZERNE und BANKEN.
     
    Wir fordern alle Studierenden auf, sich mit uns zu solidarisieren und mit
    uns gemeinsam für eine ANDERE ZUKUNFT zu demonstrieren. Nach der Kundgebung
    schlagen wir die SOLDIARITÄTSBRÜCKE und lassen unsere Demonstration im
    SOWIMAX enden. Dies soll auch für die anderen Bundesländer ein Zeichen sein,
    dass unsere Ziele dieselben sind, und dass ein Zusammenschluss der
    STUDIERENDENPROTESTE mit dem ARBEITSKAMPF der Gewerkschaften und
    ArbeitnehmerInnenorganisationen unumgänglich ist, wenn wir den
    vorherrschenden TREND der OHNMACHT und ENTFREMDUNG, des Neoliberalismus und
    der Entsolidarisierung entgegenwirken wollen.
     
    WIR schlagen an diesem TAG die erste Brücke der Solidarität und reichen den
    Studierenden unsere Hand der Solidarität. Wann, wenn nicht jetzt.
     
    ARBEIT, BILDUNG, ZUKUNFT. JETZT und GEMEINSAM.
     
    DEMOROUTE:
    Salurnerstraße (Industriellenvereinigung) - Bahnhof - Wirtschaftskammer
    (Zwischenkundgebung) - SOWI (Schlußkundgebung in der SOWI AULA).
     
    Zeit: 17:00 Uhr, vor der Industriellenvereinigung, Salurnerstr. 17,
    Innsbruck
    ABMARSCH: 17:30 Uhr
    ANKUNFT SOWI: ca. 18:45 UHR
     
    PRESSEKONTAKT: Benjamin PRAXMARER, Telefon: 0664 / 61 45 655 (PRESSEREFERENT
    ÖGB)
    AKTIONSSPRECHER: Norbert KLOTZ ( BETRIEBSRAT TIROLER RÖHRENWERKE),
    KOODINATION : Mesut ONAY, Telefon: 0650/ 27 31 638, DIDF -
    ARBEITERiNNENVEREINE), Philip WOHLGEMUTH (ÖGB LANDESJUGENDSEKRETÄR ),
    Bernhard HÖFLER, Tel: 0664 / 61 45 899 (GMTM LANDESJUGENDSEKRETÄR)
    Wilfried Hanser-Mantl
    Salvatorg. 2a
    6060 Hall
    Tel. 0676/ 630 55 00
    e-mail: w.hanser@gmx.at
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    Von: "Hermann Dworczak" <>
     
    Betreff: Uniproteste:
    Zehntausende demonstrieren
    neuerlich für
    "FREIE BILDUNG FÜR ALLE"
    Datum: Freitag, 6. November 2009 05:57
     
    Der Kampf der StudentInnen für " Freie Bildung für alle " erreichte mit den gestrigen Demonstationen in fast allen Unversitätsstädten einen weiteren Höhepunkt . Erneut gingen Zehntausende auf die Straße.
     
    Bereits um 7,15h startete eine Protestaktion der MetallerInnen im Rahmen der laufenden Kollektivertragsverhandlungen: die Unternehmer wollen weitere " Flexibilisierungen "- sprich Diebstahl von Überstundenzulagen. Vor der Bundeswirtschaftskammer auf der Wiedner Hauptstraße wurde eine Kundgebung nach dem " Reißverschlußprinzp" abgehalten: es sprachen ein/e GewerkschafterIn, ein/e StudentIn usw. Die Studis der TU kamen mit einem riesigen Transparent " TU für höhere Löhne der MetallerInnen ! " Im Anschluß formierte sich eine gemeinsame Demo zur TU , wo die Abschlußkundgebung stattfand.
     
    Um 16 h startete bei der Haupt-Uni ein Demonstrationszug, der über die Alserstraße und den Gürtel zum Urban-Loritz-Platz führte. Die Stimmung war trotz der geringeren Teilnehmerinnenanzahl gegenüber der ersten Großdemo am 28.Oktober gut . Auffallend war die starke Beteiligung von fortschrittlichen Uni-Lehrkräften. Erster Redner bei der Abschlußkungebung im Märzpark neben der Stadthalle war der Sekretär der Österreichischen Gewerkschaftsjugend Florian Zuckerstädter, der sich für eine Verstärkung des " Schulterschlusses zwischen StudentInnen unbd ArbeitnehmerInnen" aussprach.
     
    Die Regierung setzt offenkundig " auf Zeit " ( Kurier ), spekuliert also damit , daß die Bewegung abbröckelt. In dieser Situation ist es zentral, daß die Solidarität mit den Studis, die nun schon über zwei Wochen ( ! ) im Kampf stehen, nicht abreißt. Umgekehrt ist es unerläßlich, daß die Studis den Kontakt zu anderen gesellschaftlichen Gruppierungen, die sich wehren, suchen bzw. intensivieren - insbesonders zu den Gewerkschaften: nur GEMEINSAM kann Bildungs- bzw.Sozialabbau verhindert werden!
    Weitere Infos über: www.unibrennt.at
     
    Hermann Dworczak( LINKE; 0676 / 972 31 10 )
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    Von: <AUO3>
     
    Betreff: Re: [Linke-koord] Uniproteste:
    Zehntausende demonstrieren neuerlich
    für "FREIE BILDUNG FÜR ALLE"
    Datum: Freitag, 6. November 2009 14:24
     
     
     
    Es wäre wichtig, wenn noch mehr Stimmen aus dem nicht-studentischen Bereich, linke Gewerkschaftler, Arbeitslose, nicht-universitäre Intellektuelle, auf den Plena sprechen würden, die derzeit bereits ein wenig in Richtung Standespolitik und studentische und Mittelschichts-Selbstfindung zu kippen drohen.
     
    Es sind zwar bereits außerstudentische, etwa gewerkschaftliche, Kräfte an der Bewegung und deren Organisierung beteiligt, wie alle wissen, was aber fehlt, ist ein höherer Grad an individueller Beteiligung außerstudentischer gesellschaftlicher progressiver Kräfte an der Plenardiskussion.
     
    Der gemeine Bürgersinn ist gefragt.
     
    Das gänzliche Kippen ins Nur-Standespolitische ist nicht ausgeschlossen - wenn gewisse entschärfende Kräfte wie Sozialdemokratie, Heute und ÖH da nachstoßen.
     
    Wie ich aber meine, ist die Generations-Beschränktheit und die peer-groups-Borniertheit den Leuten andererseits auch halb bewußt, und aus diesem Grund sind sie gerade für "von außen Kommende" derzeit noch immer sehr dankbar und beehren sie mit viel Applaus.
     
    Diese Konjunktur muß man - wenn man Sozialist, wenn man Kommunist ist, wenn man für eine gesellschaftsumfassende Veränderung steht - klug zu nutzen wissen.
     
    Aug und Ohr
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    Von: "AGB" <>
    Betreff: [trommel] Solidarität mit
    den Studierenden
    Datum: Freitag, 6. November 2009 08:00
     
    Die Aktionsgewerkschaft Bildung solidarisiert sich mit den Protesten der
    Studierenden.
     
    Die Forderungen der StudentInnen nach einer besseren materiellen Ausstattung
    der Universitäten, nach Aufhebung der zunehmenden Selektion im
    Bildungsbereich und nach Demokratisierung der Bildungseinrichtungen sind
    sinnvoll und vernünftig.
     
    Sparen bei der Bildung ist extrem kurzsichtig.
     
    Wir brauchen viel mehr Bildung für viel mehr Menschen um den
    Herausforderungen der Gesellschaft gewachsen zu sein.
     
     
    Und es ist Aufgabe der Regierung durch eine geeignete Steuerpolitik dafür
    zu sorgen, dass genügend Geld für Bildung vorhanden ist!
     
     
    Der Widerstand der StudentInnen gegen die Sparpolitik der Regierung macht
    uns Mut:
     
    Die StudentInnen machen es uns LehrerInnen vor, dass Widerstand möglich ist!
    -------------------------------------------------------------------------------
    Von: <rso3@sozialismus.net>
     
    Betreff: Bürgerliche und
    sozialistische Bildung
    Datum: Donnerstag, 5. November 2009 22:48
     
    Bürgerliche Bildungsideale und sozialistische Konzepte [1]
    Geschrieben von Maria Pachinger und Manfred Scharinger (RSO Wien)
     
    Donnerstag, 05 November 2009
     
    Die aktuellen Proteste an den österreichischen Unis sollten, so
    Teile des Establishments, als Anlass dienen, eine längst notwendige
    "Bildungsdebatte" anzustoßen. Wir wollen die Gelegenheit nützen
    zu einem grundsätzlichen Artikel über bürgerliche Bildungsideale
    und sozialistische Konzepte.
     
    weiter … http://www.sozialismus.net//content/view/1299/1 /
     
    Revolutionär Sozialistische Organisation (RSO)
    ** Für Revolution und Internationalismus! **
    * rso@sozialismus.net
    * www.sozialismus.net
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    Die neue Studentenbewegung ist ein Glück für die Gesellschaft

    Sollen die Menschen, vor allem junge Menschen, aktiv politisch tätig sein?

    Sollen sie sich dabei selbstständig, friedlich und demokratisch organisieren?

    Sollen die Studenten sich für eine möglichst breite Umverteilung des Wissens von den Universitäten hin zu allen Wissbegierigen einsetzen?

    Sollen sie dafür eine alle Beteiligten umfassende demokratische Selbstverwaltung anstreben?

    Sollen sie die umfassende finanzielle Absicherung des grundlegenden gesellschaftlichen Prozesses von Forschung, Lehre und Bildung einfordern?

                                               Ganz Österreich kann diese Fragen bejahen. Deshalb ist die neue Studentenbewegung ein Glück für die Gesellschaft.

    Und es ist nicht verwunderlich, dass Qualitätsmedien freundlich darüber berichten. Die „Neue Zürcher Zeitung“ (vom 30.10.09, Seite 4 ) schreibt: „ An den österreichischen Hochschulen ist es zu studentischen Manifestationen gegen Missstände im Universitätsbereich gekommen.“

    Das Wochenmagazin „Profil“ (Nr. 45/09, Seite 26) berichtet wohlwollend von den Forderungen und der demokratischen Selbstverwaltung der Protestierenden.

    Der „Standard“ (vom 03.11.09) erzählt von einer gewissermaßen solidarischen Filmvorführung der Viennale im Audimax der Uni Wien. Am gleichen Tag überträgt der Radiosender Ö1 eine Diskussion von dort. Die Zeitschrift „Falter“ ( Nr. 45/09,Seite 6) anerkennt: „ Die Anliegen der Studenten sind grundvernünftig und von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung.“

                                             Die StudentenInnen  haben sich diese Sympathien selbst zuzuschreiben. Ihre heiterfriedliche, selbstbewusste, fundierte und vor allem demokratische Art ihre Anliegen darzustellen, trägt ihnen Wohlwollen und Solidarität von vielen Seiten ein.

    Die österreichische Bundesregierung hat das erkannt und sieht vorderhand von einer Räumung der besetzten Hörsäle ab.

    Die Kosten der Besetzungen für die Unis sind angesichts der Wichtigkeit des Themas geradezu unerheblich. Außerdem wäre es nicht das erste Mal, dass die Störung des gesetzlich geordneten gesellschaftlichen Lebens durch zivilen Ungehorsam mehr als aufgewogen wird durch den gesamtgesellschaftlichen Nutzen infolge der Durchsetzung eines wünschenswerten Zustandes.

    Heiter gesagt: die bisher durch die Besetzungen entstandenen Kosten für die Unis sind angesichts der zusätzlichen 34 Millionen Euro Sofortzusage des  erschrockenen Ministers eine erfolgreiche Investition.

    Jetzt warten nach dem ersten Erfolg die Mühen der Ebene. Besetzungen sind nicht leicht auf längere Dauer durchzuhalten, wenn sie nicht Teil eines umfassender funktionierenden Gesamtprozesses sind. Deshalb wird die Regierung auf Zeit, Beruhigung durch kleinere Zugeständnisse und Spaltung setzen. Schon  ertönt der brav angepasste Ruf „Studieren statt Blockieren“ wobei diese Plattform bemerkenswerte Hintermänner hat- aus der traditionellen Politik.

    Doch schon jetzt hat die neue Studentenbewegung zwei wichtige Fakten in der Diskussion durchgebracht. Niemand traut sich jetzt mehr die Misere an den Unis   und den Umstand des fehlenden Geldes einfach zu leugnen. Damit bewiesen die Protestierenden mehr gesellschaftliches Verantwortungsgefühl als die ganze Regierung.

    Wiederum heiter formuliert: Es wäre um Österreich besser bestellt, wenn die Regierung im Audimax und nach dessen neuen Regeln arbeiten würde.

                                      Die gesamte Zivilgesellschaft sollte nun den Rollenwechsel vom wohlwollenden Zuschauer zum solidarisch helfenden Akteur anstreben.

    Denn auch tausende Studenten können die Bildungsmisere allein nicht erfolgreich überwinden- dafür sind die Gegenkräfte zu stark.

    Ermutigen wir die Studenten durch einen Besuch auf den Unis!

    Bringen wir Sach- und Geldspenden mit (Gibt es ein Spendenkonto?)!

    Verbreiten wir Verständnis und Unterstützung für die Anliegen der Bewegung in unserem persönlichen Umfeld!

    Beteiligen wir uns am Aktionstag!   

    Jetzt ist nicht der Zeitpunkt für ein pingeliges Abwägen einzelner Forderungen. Die Diskussion und die ganze Bewegung geht in die erforderliche Richtung: Beseitigung der Bildungsmisere!

    Wir können der kollektiven Weisheit der direkt Betroffenen vorderhand trauen.

    Deshalb wird an dieser Stelle auch nur zu bedenken gegeben: wer mehr Geld für  Bildung fordert, sollte günstigerweise auch sagen woher es kommen soll.

                                                       In einer Gesellschaft, in der zehn Prozent der Menschen an die zwei Drittel des gesellschaftlich erarbeiteten Vermögens besitzen, ist genügend Finanzkraft für die Beseitigung der Bildungsmisere vorhanden.

    Die gesamte Zivilgesellschaft soll an die Regierung in Abwandlung der alten Losung appellieren: Friede den Handelnden und Krieg dem Unwissen!

    Hans Kohlmaier, 04.11.09                                www.umverteilung.at


    Copyright©
    Webmaster@umverteilung.at

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    Von: "Werkstatt2 Frieden & Solidarität" < office@werkstatt.or.at >
    Betreff: [Werkstatt] Sonder-Rundbrief: 5.11.
    Aktionstag für Bildung!
    Datum: Mittwoch, 4. November 2009 14:57
     
    Werkstatt Frieden & Solidarität
    Waltherstr. 15, 4020 Linz
     
    Tel. 0732/771094, Fax 0732/797391
     
     
    Werkstatt-Rundbrief Nr. 23/2009
     
    Sonderrundbrief zum Bundesweiten Aktionstag am 5. November 2009
    Freie Bildung für Alle - vom Kindergarten bis zur Uni!
     
    Themen:
     
    (1) Uniproteste - Solidarität bringt erste Erfolge
    (2) Bundesweiter Aktionstag am Donnerstag, 5. November 2009
    (3) Braun-schwarze Allianz hetzt gegen Studierendenbewegung
    (4) Demokratische Wende an den Hochschulen
    (5) Weitere Termine
     
     
     
    (1) Uniproteste: Solidarität bringt erste Erfolge!
    Schon jetzt ist diese Studierendenbewegung ein großer Erfolg. Mit Hörsaal-Besetzungen, Demonstrationen und vielen anderen solidarischen Aktionen hat sie es geschafft,
    - dass ganz Österreich über den Bildungsnotstand in unserem Land redet und selbst die Regierung sich nicht mehr vollkommen wegdrücken kann
    - dass ein ermutigendes Zeichen auch für andere Bevölkerungsgruppen gesetzt wurde, dass solidarischer Widerstand gegen die neoliberale Politik des Sozial- und Bildungsabbaus Wirkung zeigt
     
    - dass es zur Solidarisierungen anderer Bevölkerungsgruppen und Interessensorganisationen gekommen ist, die ebenfalls von der neoliberalen Politik betroffen sind (Gewerkschaften, Arbeiterkammer, Hochschul-LehrerInnen, BetriebsrätInnen, NGOs,...)
    - dass an einzelnen Unis bereits erste Verbesserungen der Studienbedingungen erreicht wurden. So bekannte sich z.b. Vizerektor Herbert Kalb im besetzten Linzer Hörsaal 1 dazu, dass es im Rahmen der Studieneingangsphase keine "Knock-out"-Prüfungen geben soll.
     
    Eine Uni-Milliarde sofort!
     
    Die Regierung wird offensichtlich angesichts der massiven studentischen Proteste nervös. Darauf deutet auch das "Angebot" von Noch-Minister Hahn hin, 33 Millionen zusätzlich zur Verfügung zu stellen. Das ist freilich ein Hohn, denn selbst der Vorsitzende der Rektorenkonferenz Christoph Badelt hält eine Milliarde zusätzlich für notwendig, um die gröbsten Missstände in Angriff nehmen zu können. Seit 1995 ist der Anteil der Bildungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt kontinuierlich zurückgegangen. Wäre der Anteil der Bildungsausgaben am BIP von 1995 konstant geblieben (6,2%), wären seither fast 12 Milliarden mehr für Bildung ausgegeben worden. Diese kurzsichtige Sparpolitik hat maßgeblich zum jetzigen Bildungsnotstand an Universitäten und Schulen geführt. Es ist absurd zu behaupten, dass kein Geld vorhanden ist, wenn man bedenkt
    ... dass von 2004 bis 2008 sich die von den an der Wiener Börse notierten Konzernen an die Aktionäre ausgeschütteten Dividenden von 1.092 Mio. auf 3.927 Mio. Euro um das 3,5-fache gesteigert haben. Zum Vergleich: Der tertiäre Bildungsbereich ist im Jahr 2008 mit 2.354 Mio. dotiert. Im Krisenjahr 2008 schütteten die ATX-Unternehmen sage und schreibe 93% ihre Gewinne an Dividenden aus (Quelle: ÖGPP)
     
    - dass von 2006 bis 2008 die Militärausgaben um 740 Millionen (plus 35%) gestiegen sind. Alleine diese Steigerung der Militärausgaben entspricht rd. ein Drittel der gesamten finanziellem Mittel, die 2008 für den tertiären Bildungsbereich ausgegeben wurden (Quelle: ÖSTAT)
     
    Lassen wir daher nicht locker mit unserem Protest. Die Ankündigung der SP- und VP-Regierungsspitzen, im Rahmen des EU-Bologna Prozeses die Zugangshürden an den Hochschulen auszudehnen, zeigt, wie wichtig die Fortsetzung des Widerstandes ist. Macht mit beim nächsten großen Aktions- und Protesttag am kommenden Donnerstag, 5. November!
     
     
    (2) Termine am bundesweiten Aktionstag
    Freie Bildung für Alle - vom Kindergarten bis zur Uni!
    Donnerstag, 5. November 2009
     
    Das gemeinsame Forderungsprogramm dieses Aktionstag findet sich auf www.unsereuni.at bzw. http://www.cocyo.at/alerta/clients/unibrennt/druckbogen_wien.pdf
     
    Wien:
    9 Uhr: Schülerinnenstreik. Protestaktion vor dem Bildungsministerium am Minoritenplatz
    11 bis 13 Uhr: Schule goes University. Kundgebung vor der Universität Wien
    11 bis 16 Uhr: Aktionen zum Bildungsaktionstag. Alternativuni, Workshops, Filme etc.
    16 Uhr: Treffpunkt für den Sternmarsch zum Urban-Loritz-Platz, vor der Universität Wien
    18 Uhr: Schlusskundgebung Urban-Loritz-Platz (mit Musikprogramm)
     
    Linz:
    Demonstration
    Treffpunkt und Auftaktkundgebung: 16.30 Uhr, Volksgarten Linz
    17.30 Uhr: Abmarsch
    18.30 Abschlusskundgebung auf dem ARS-Platz (Urfahr, vor Stadtwerkstatt)
    Aktuelle Infos auf www.unsereuni.at
    oder auch http://aktionstaglinz.wordpress.com/ sowie Forderungen unter http://aktionstaglinz.wordpress.com/forderungen/
     
    Graz:
    Demonstration
    Treffpunkt Karl-Franzens-Universität, 16 Uhr
    Demonstration Jakominiplatz - Hauptplatz - Universtität
    Nähere Informationen auf http://www.unigrazgehoertuns.org/
     
    Salzburg:
    9 Uhr Aktion Europark
    10 Uhr Aktion Schranne
    16 Uhr Protestmarsch (Start Geswi)
    19.30 Uhr Open Stage für Lesungen
    Genauer Informationen auf http://www.unibrennt-salzburg.org/
     
    Weitere Aktionstermine auch in anderen Hochschulstädten auf www.unsereuni.at
     
     
     
    (3) Uni Linz: Schwarz-braune Allianz hetzt gegen Studierendenbewegung
     
    Während die BesetzerInnen des Hörsaal 1 der Linzer Universität erste konkrete Erfolge zur Verbesserung der Studienbedingungen erreichen, hetzen ÖVP-Studierende gemeinsam mit rechtsradikalen Burschenschaftern gegen die Studierendenbewegung.
     
    Vergangene Woche wurde der Linzer Vizerektor Herbert Kalb mit konkreten Linz-spezifischen Forderungen der BesetzerInnen des Hörsaal 1 konfrontiert. Dabei brachte die Bewegung der BesetzerInnen einen ersten Erfolg: Vizerektor Kalb sicherte zu sich dafür einzusetzen, dass es im Rahmen der Studieneingangsphase (STEP) der neuen Studiengänge keine "Knock-out"-Prüfungen in Linz geben werde. Damit zeigt sich: Solidarisches Engagement ist nicht nur wichtig, um den Grundstein für eine demokratische Wende in der Bildungspolitik zu erkämpfen, dieses Engagement bringt auch hier und heute Verbesserungen für die Studienbedingungen.
     
    Während es also den kämpfenden Studierenden gelingt, konkrete Verbesserungen der Studienbedingungen zu erreichen, hetzt die ÖVP-Gruppe AG und die rechtsradikale Burschenschaft Armina Czernowitz (1) unter dem gemeinsamen Slogan "Studieren statt Blockieren" gegen die Studierendenbewegung. Die schwarz-braune Allianz gegen die Studierendenbewegung ist freilich kein Zufall, sie entspringt dem inhaltlichen Gleichklang ihrer "Mutterorganisationen": Sowohl die VP-Minister als auch die Strache-FPÖ fordern scharfe Einschnitten bei den öffentlichen Ausgaben. Sie folgen damit der Aufforderung von EU-Kommission und EZB, die "von den Euro-Ländern einen rigiden Sparkurs" (Tagesspiegel, 10.9.2009) fordert. Konservative und extreme Rechte wollen also die Krise auf dem Rücken jener austragen, die in hohem Ausmaß von öffentlichen Ausgaben abhängig sind, darunter nicht zuletzt Studierende, SchülerInnen und Lehrende. Diese Politik ist nicht nur unsozial und bildungsfeindlich, sie ist auch wirtschaftspolitisch brandgefährlich: Aus dem Börsencrash von 1929 wurde nicht zuletzt deshalb die verheerende Weltwirtschaftskrise von 1931, weil die Staaten mit einem "rigiden Sparkurs" statt mit expansiver Budgetpolitik reagierten.
     
    Anmerkung:
    (1) Während der Vollversammlung am Abend des 29. Oktober stürmte eine Randalierer der Arminia Czernowitz in den Hörsaal 1, brüllte "Sieg Heil – Deutsche Burschenschaft", warf Pamphlete der Burschenschaft in den Hörsaal, wo im Stürmer-Jargon gegen die BesetzerInnen gehetzt wurde ("Raus mit dem roten Mob aus der Uni"), um dann rasch wieder davonzulaufen. Die Artikulationsfähigkeit dieser Recken beschränkt sich offenkundig auf das Grölen rechtsradikaler Parolen.
     
     
    (4) Für eine demokratische Wende an den Hochschulen:
     
     
    Die Werkstatt Frieden & Solidarität hat angesichts der Jahrhundertkrise die Initiative "Für eine solidarische, ökologische und demokratische Wende" gestartet, die bereits von hunderten Gemeinde-, BetriebsrätInnen, BasisaktivistInnen, WissenschaftlerInnen, usw. unterstützt wird. Eine solche grundlegende Wende ist notwendig, um einen fortschrittlichen Ausweg aus der neoliberalen Sackgasse zu finden. Dafür brauchen wir auch eine demokratische Wende an den Hochschulen, z.B.:
     
    - Ausweitung der materiellen Mittel für die Hochschulen – eine Uni-Milliarde sofort!
    - Wirtschaftliche Absicherung für Studierende unabhängig vom Elterneinkommen - Studierende haben ein Recht auf finanzielle Eigenständigkeit.
    - Höhere Bildung für möglichst viele Menschen – freier Bildungszugang vom Kindergarten bis zur Hochschule: Nicht den Bildungsreichtum, sondern die immer noch vorhandene Bildungsarmut und den Ausschluss vieler Menschen von höher Bildung können wir uns nicht mehr länger leisten, wenn wir die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Krisen demokratisch und solidarisch überwinden wollen.
    - Wissenschaftliche Qualifikationsmöglichkeiten für alle Studierenden - Keine Trennung in Schmalspurausbildung für die Masse und Elitenbildung für wenige, wie es der EU-Bologna-Prozess vorsieht.
    - Rücknahme der Entdemokratisierung durch die UG-Novellen – studentische Mitbestimmung auf allen Ebenen!
    - Wissenschaft in gesellschaftlicher Verantwortung – die Inhalte von Forschung und Lehre müssen sich daran orientieren, die großen gesellschaftlichen Herausforderungen vorwärtsgewandt, d.h. demokratisch und solidarisch zu bewältigen: Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, die sich für Vollbeschäftigung, Armutsbekämpfung und Mitbestimmung engagieren; Technologieentwicklung, die umweltverträglich und demokratisch partizipationsfähig ist; Rechtswissenschaften, die beitragen, Menschen zu ihren Rechten zu verhelfen, statt sie maximal unter Kontrolle zu bringen, usw.
     
     
    (5) Weitere Termine:
     
    ACHTUNG:
    Aufgrund der Bildungsdemonstration am 5. November wird folgende Veranstaltung der Werkstatt Frieden & Solidarität verschoben, der neue Termin ist am:
    Donnerstag, 12. November 2009, 19 Uhr
    Werkstatt-Themenabend: "Schlanker Staat ade!"
    Überlegungen zur Finanzierung der gemeinschaftlichen Aufgaben
    Ort: Büro der Werkstatt Frieden & Solidarität (Waltherstr. 15, 4020 Linz)
     
     
    Freitag, 6.- Sonntag, 8. November 2009
    Goldegger Herbstgespräche
    Unter dem Titel "eigensinnig.eigenständig - radikal anders leben" werden Gegenmodelle zum neoliberalten Kurs vorgestellt und diskutiert. Programm unter: www.schlossgoldegg.at
    Ort: Kultur- und Seminarzentrum Schloss Goldegg, Austria, 5622 Goldegg, Hofmark 1
     
     
    Samstag, 7. November 2009, ab 11 Uhr
    16. ordentl. Vollversammlung der Werkstatt Frieden & Solidarität
    Ort: Jugendzentrum Stuwe-Linz (Steingasse 5, 4020 Linz)
    Ablauf: http://www.werkstatt.or.at/index.php?option=com_extcalendar&Itemid=57&extmode=view&extid=279
    Anmeldung: office@werkstatt.or.at
    Aktuelle Termine auch immer unter www.werkstatt.or.at
     
    Montag, 9. November 2009, 18 Uhr
    Niemals vergessen!
    Nie wieder Faschismus! Gegen die rechten Blender und Verführer!
    Mahnwache und Kundgebung
    Gedenkstein vor dem ehemaligen Aspangbahnhof
    Platz der Opfer der Deportation (bei Ecke A.-Blamauerg./Aspangstr.), 1030 Wien
     
     
     
    Oficina - Entwicklung gestalten
    3 Module: 6./7. Nov., 4./5. Dez. 2009, 22./23. Jän. 2010
     
    Paulo Freire Zentrum Salzburg
     
    Nähere Informationen: www.paulofreirezentrum.at
     
     
     
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    Die Arbeit der Werkstatt Frieden & Solidarität erfordert nicht nur viel Engagement, sie kostet auch Geld. Wer uns dabei unterstützen will, ersuchen wir um Überweisungen auf unser Konto: Werkstatt Frieden & Solidarität, Kt.Nr. 6274146, BLZ 34777, Raiffeisenbank Perg.
    Für EUR 9,- kann ein 10-Nummern-Abo der "guernica" (Zeitung der Werkstatt Frieden & Solidarität", für EUR 5,- ein 5-Nummern-Abo bestellt werden. Inhaltsübersichten auf http://www.werkstatt.or.at/index.php?option=com_content&task=blogcategory&id=24&Itemid=34
     
     
    Vielen Dank!
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    Von: RSO2< rso@sozialismus.net >
    Betreff: Mehr (bürgerliche) Bildung?
    Datum: Dienstag, 3. November 2009 12:59
     
    Mehr (bürgerliche) Bildung?
    Geschrieben von Eric Wegner (RSO Wien Antirassismus-Gruppe)
    Dienstag, 03 November 2009
    Teile des Establishments loben die aktuellen Proteste an den
    österreichischen Unis, weil sie eine längst notwendige
    "Bildungsdebatte" angestoßen hätten. Das sollte zu denken geben!
    Hier einige Überlegungen zu dieser Debatte und den damit verbundenen
    bürgerlichen Bildungsidealen.
    weiter … http://www.sozialismus.net//content/view/1296/1 /
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
    Revolutionär Sozialistische Organisation (RSO)
    ** Für Revolution und Internationalismus! **
    * rso@sozialismus.net
    * www.sozialismus.net
    -----------------------------------------------------------------------
    Von: "AUO2>
    Betreff: Frontalangriff der ÖH auf die Bewegung.
    Datum: Montag, 2. November 2009 22:37
     
    Frontalangriff der ÖH auf die Bewegung.
     
    Die Statements, die am 29. 10. im Audimax von Sigrid Maurer kamen, ÖH-Vorsitzende von den Grünen und Alternativern StudentInnen, entlarven das wahre Gesicht der sogenannten "linken" ÖH, die mit links nicht mehr viel zu tun hat. In vier verschiedenen Äußerungen von Sigrid Maurer tritt offene Feindseligkeit gegenüber der wertvollsten und interessantesten Massenbewegung deutlich zutage, die Österreich seit Jahren, seit Jahrzehnten gekannt hat, und dabei verwickelt sich die Jung-Grüne auch noch in Widersprüche, als hätte sie nicht gelernt, logisch zu denken – was man von einem Funktionär, einer Funktionärin doch erwarten darf.
     
    Sie stellt zuerst zurecht fest, daß die studentische Bürokratenkammer – so nennt sie sie nicht - kein Recht hat, im Namen der Bewegung zu sprechen, was unbestritten ist: "Die ÖH hat klargestellt, daß sie kein Mandat hat, die Bewegung zu vertreten".
     
    Aber dann kommt ein Schlag ins Gesicht, der von einem tiefschwarzen Studentenführer stammen könnte: "Wir sind nicht nur euch verpflichtet, sondern den restlichen 240.000 Studierenden in Österreich auch."
     
    Hat man Ähnliches nicht schon gehört? Wir sind auch für die übergroße Mehrzahl der Studierenden da, die ihre Prüfungen machen wollen. Das erbärmlichste Argument, das mit der weithin bekannten Tatsache operiert, daß in allen Bewegungen zumeist eine Minderheit bewußt ist, konsequent denkt, agiert und sich organisiert, wird hier in alter Manier rancunehaft gegen die Bewegung gewendet. Hinter der Botschaft "Wir vertreten zumindest auch die Mehrzahl der Braven" steht jene andere, die da heißt: "Aber nicht die Minderheit der Unruhestifter!"
     
    Ja aber damit hat sie auch wiederum recht, denn unsere Angelegenheiten, die wir nun selbst in die Hand genommen haben, werden schon sehr lange weder von der zeitweise großkoalitionären Bundes-ÖH vertreten, noch auch von der sogenannten linken Wiener Hauptuni-ÖH, und sie bringt die Sache noch einmal auf den Punkt, wenn sie wörtlich sagt: "Wir sprechen nicht für diese Gruppe hier!", und dies war deutlich mit einem extrem unwilligen Tonfall gesagt, der nur mit Mühe seine Agressivität verbergen konnte. Wer sich das angehört hat, der konnte in der gestischen Abwehrhaltung, in der Verächtlichkeit des Tonfalls und der leichten Erhöhung des Stimmvolumens Unwilligkeit und Verachtung deutlich wahrnehmen.
     
    Da es eine Frau ist, fällt hier besonders ins Gericht, daß hier von weiblicher Seite den vielen versammelten und engagierten Frauen, die Selbstorganisation wollen und keine neue Parteienabhängigkeit, in den Rücken gefallen wird.
     
    Aber es ist auch erklärbar. Ein universitärer bürgerlicher Feminismus, also Pseudo-Feminismus, der, wie exemplarischerweise mit einer Broschüre der GRUWI, der Vorgängerin der HUS, vor einigen Jahren geschehen, die Zentral-Forderung "Women in Leadership" erhebt, ist wohl kaum fähig und willens, sich mit solchen Losungen für die Masseninteressen der Frauen einzusetzen, die hier im Plenum vertreten sind.
     
    Und wir erwarten es uns auch nicht, nach den Erfahrungen, die wir in den letzten Jahren mit der ÖH gemacht haben. Aber wir erwarten uns wenigstens von diesen "Vorsitzenden" eine einigermaßen klare und logische Sprache.
     
    Wenn sie schon zurecht feststellt, daß sie kein Mandat hat – niemand hat behauptet, sie hätte ein Mandat - dann hat sie aber auch kein Recht, diese Bewegung abzurteilen, von oben zu verurteilen. Sie hat nämlich weder das Mandat erhalten, im Namen dieser Bewegung zu sprechen, noch diese Bewegung zu liquidieren.
     
    Aber dann kommt das hinterhältigste Argument, das gemeinhin von Reformisten gegen Bewegungen verwendet wird: Man solle doch das Große und Ganze im Auge behalten, und sich nicht in Einzelheiten verzetteln.
     
    Wer politische Bewegungen beobachtet, der wird generell feststellen können, daß gerade diejenigen, denen eine Änderung des Ganzen am allerwenigsten am Herzen liegt, gegen gefährlich werdende konkrete Forderungen der Basis stets mit der Beschwörung des Allgemeinen in Stellung gehen. Die, die reale Reformen verhindern wollen, werfen den Befürwortern radikalerer Reformen reformerischen Kleinkram vor. Ein klassisch sozialdemokratisches Manöver!
     
    Und wie nimmt sich das im Original-Ton aus? "Mit Einzelforderungen, mit kleinen Zuckalen, die erkauft werden, ist niemandem gedient."
     
    Hätte diese Revolutionärin interessante Aspekte und Entwicklungsmöglichkeiten möglicher Synergien zwischen einem notwendigen konkreten Reformprozeß innerhalb der ÖH-Strukturen und einer neuen egalitären Bewegung zum Thema gemacht und vielleicht versucht, dies theoretisch zu fassen, dann wäre sie dem Plenum willkommen gewesen.
     
    Aber so muß man sich wirklich fragen, ob man nicht nur den Rücktritt des Polizei-Rektors der Haupt-Uni, sondern auch den der "grün-alternativen" Vorsitzenden der ÖH fordern muß, deren SprecherInnen sich nur mehr angepaßt-diplomatisch verhalten können.
     
    Sollen WIR für diese déformation professionelle zahlen?
     
    Keinesfalls können diese plenarfeindlichen Kräfte bei Verhandlungen anwesend sein, geschweige denn mitwirken. Sie würden mit ihrer blasierten, abgehobenen Art alle Forderungen umbiegen, verfälschen, verwässern.
     
    Es fällt auf, daß ihre Attacken im Protokoll des Plenums nicht aufscheinen!
     
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    Die Söldner des Rektors
    verjagen einen Sandler.
     
    In der Nacht zum 26, 10. sind die Söldner des Rektors einen Schritt weitergegangen. Sie haben nun tatsächlich, wie wir es vorausgesagt hatten, einen "sozial Instabilen" aus der Universität vertrieben. Sie versuchen sich an den Marginalisten, für die man bei den Mainstream-Protestierenden am allerwenigsten Solidarität erwarten kann.
     
    Die schmutzige, hinterhältige Rechnung ging nicht auf! Sie nahmen zu dritt oder zu viert einen an der Universität schon bekannten "sozial Unangepaßten" in die Mangel und wollten ihn hinausbefördern, aber sie hatten die Rechnung ohne den Wirt gemacht, und der Wirt, das sind wir!
     
    Sofort waren einige AktivistInnen zur Stelle, aus dem Gang vor dem Audimax wurde Verstärkung herbeigerufen, und die Leute reagierten auch prompt, was man besonders herausstreichen muß. Binnen kurzem waren etwa 20 Menschen am Ort des politischen Deliktes!
     
    Schließlich war er draußen, entschlüpfte ihnen von selbst. Die Securities ließen von weiteren Vorhaben ab, aber mit ihrer Aktion hatten sie eine – unmerkliche – Eskalation eingeleitet: Vordem ein Pudel, jetzt ein Obdachloser.
     
    Die Moderatorin und Sprecherin im Audimax vom 26. 10. war darüber nicht im Bilde, meinte, die Securities wären bis dato uns gegenüber ganz freundschaftlich gewesen und versuchte, im Zuge eines kleinbürgerlichen Harmoniewahns zu empfehlen, man solle eine "nette" Beziehung zu den Securities aufbauen - die sich, wenn entsprechend beauftragt, über die Nacht von (ein bißchen schleimigen) Kumpels in brutale Schläger verwandeln können.
     
    Wenn die Sache mit dem Pudel eher emblematisch und prophetisch zu sehen war, so ist die mit dem "sozial Unangepaßten" eine eindeutig gegen die Bewegungsfreiheit gerichtete Handlung. In diesem Zusammenhang die Leute aufzufordern, den Söldnern, die sich einen Dreck um unsere Sachen scheren, auch noch Essen zu bringen, ist eine spießbürgerliche Demagogie sondergleichen.
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    Betreff: Der selbstbewußte Pudel.
    Datum: Montag, 2. November 2009 22:44
     
     
    anti-imp@yahoogroups.de
    ia.rkp2017@yahoo.com
    ultraelastisch@listi.jpberlin.de
     
    Der selbstbewußte Pudel.
     
    Dieselben Typen, die am Freitag den Zugang zum Audimax versperrt haben, standen Samstag nacht wieder vor dem Eingang zum Audimax. Ob es dieselben Herren waren, war nicht auszumachen, aber es war dieselbe widerliche Einsatzbereitschaft in den Gesichtern zu lesen. Links und rechts vom Eingang standen sie, als hätten sie den Auftrag bekommen, im Falle eines Falles den Zugang wieder abzusperren, die Leute wegzudrängen, niederzuschlagen. So sahen sie aus.
     
    Aber was fiel ihnen an diesem Abend ein! Ein libertär aussehender Junge hatte ein wolliges großes Pudeltier bei sich und wollte die öffentliche Bildungsanstalt betreten. Vielleicht war es eine Mischung, entsprechend der mestizischen Philosophie dieser Leute, aber der Türsteher konnte die Rasse vielleicht nicht genau feststellen, wohl auch nicht die politische Richtung des "Eigentümers" des Pudeltiers – die ihm vielleicht gar nicht vertraut war.
     
    Aber über eines waren sich diese Türsteher, die im Vorfeld schon über "de Leit, die no nie wos goweit hom" (als ob ihre Herumsteherei Arbeit wäre!), gemault hatten, einig: der Hund darf nicht hinein! "Der Rektor hat das untersagt!", brüllte einer.
     
    Es hatte sich eine kleine Masse hinter dem Hundebesitzer und dem äußerst verblüfften Hund angesammelt, drängte aber nicht, so wie es "Deutsche" machen würden, gegen die parasitären Herumsteher, die von unserem Steuergeld bezahlt werden, drängte sie nicht zur Seite, sondern wartete der Dinge, die da kommen würden. Es sind eben österreichische StudentInnen, die sich bei der Besetzung eines Bahnhofes zuerst eine Bahnhofskarte lösen.
     
    Der Autor dieser Zeilen, der sich auch des Pseudonyms "Aug und Ohr" bedient, kam hinzu und blickte den Pudel an, der Pudel überblickte die ganze Szene und überlegte sich, was er tun würde. Der Hauptherumsteher schrie: "Das kommt vom Rektor!" Aug und Ohr meinte: "Wieso darf ein Hund nicht herein? Der Rektor ist doch auch ein Hund und kommt jeden Tag hier herein!" Der Türsteher lachte nicht, doch die Menge lachte. Der Pudel lachte auch nicht, soweit man es sehen konnte, wohl weil er über den Vergleich mit diesem Rektor verärgert sein mußte.
     
    "Wo steht denn das? Das kann ja ein jeder behaupten! Können Sie das dokumentieren?" Das konnte er nicht, begann aber schwerfällig, jemanden anzurufen.
     
    Man verwendet irgendwelche Vorwände, um gegen die Leute vorzugehen. Heute ist es ein Pudel, morgen vielleicht ein Aktivist einer Arbeitsloseninitiative (1987 haben auch - teils organisierte – Arbeitslose an den studentischen Protesten und an der Besetzung des Audimax teilgenommen), übermorgen werden wohl Kurden und Kurdinnen oder AktivistInnen einer linken Organisation aus der Türkei oder etwa StudentInnen aus Istanbul, die eine Solidaritätsadresse verlesen wollen, von diesen unproduktiven Herumtreibern, deren Rassismus sich bis jetzt noch gegen Pudel richtet, nicht hereingelassen.
     
    Heute Hunde, morgen Kurden.
     
    Was fällt diesem Rektor noch ein? Die Söldner des Rektors aber waren nicht fähig zu beweisen, daß dieses gegen Pudel und andere Hunde gerichtete politische Betätigungsverbot, tatsächlich vom Rektor kam. Und wenn: Hat dieser Rektor keine andere Sorgen? Oder hat der Türsteher gelogen?
     
    Der Sexismus darf wohl in die Universität hinein (darüber klagt der Rektor nicht), der Pudel nicht.
     
    Frauen werden von miesen Typen angemacht, miese Typen saufen sich an und brüllen während der Veranstaltungen herum – lauter kleine Agenten des Rektors. Sie sind Rektoren in spe, wenn auch nicht alle sehr gebildet, und ihre Karriere haben sie noch nicht begonnen.
     
    Das AG-kompatible Pack, das sich jetzt schon, saufend und provozierend und gegen sozialistische und kommunistische Gruppen Vorurteile schürend, in der Masse befindet, ist sehr wohl ein willkommener destabilisierender Faktor – der Hund ist offensichtlich gefährlich. Vielleicht sind seine wolligen Haare zu sinnlich?
     
    Da wurde es dem jungen Mann zu bunt und er ging, schmal wie er war, zwischen den beleibten Wächtern des Rektors einfach hindurch, er war ja ein Mensch, ihm war ja der Eintritt in das Audimax nicht untersagt. Verblüfft sahen die Wärter ihm nach.
     
    Starr stand er Pudel da, die Zeit zog sich zu einem Stehenden zusammen. Was wird die Zukunft bringen? konnte man sich mit Kierkegaard fragen. Der Pudel machte einen Anlauf und schoß unter den wartenden Wächtern hindurch, durch den Hof, an den dortigen Leuten vorbei, Richtung Audimax.
     
    Pflichtgemäß und wütend lief ihm einer der Gefängniswärter nach, aber wer war schneller?
     
    Der Pudel, der schließlich im Plenum verschwand.
    Sind wir nicht alle solche Pudel?
    -----------------------------------------------------------------------------------
    Von: "Plattform2 fuer kaempferische und demokratische Gewerkschaften" <>
    Betreff: [Gewerkschaftsplattform]
    Datum: Sonntag, 1. November 2009 20:18
     
    Plattform für kämpferische und demokratische Gewerkschaften
    www.gewerkschaftsplattform.org
    >
    > Solidarität mit den Studierenden
    an den österreichischen
    > Hochschulen!
    >
    > Wir unterstützen die Proteste der Studierenden an den
    > österreichischen Hochschulen und
    > fordern landesweite Solidarität.
    >
    > Nachdem am Dienstag, den 20.10. Studierende die Akademie der Bildenden
    > Künste besetzt haben, > wurde am 22.10. das Audimax der Uni-Wien von Hunderten StudentInnen
    > besetzt. Am 23.10. > besetzten StudentInnen die Vorklinik der Uni-Graz. Weitere Besetzungen
    > in ganz Österreich sind zu > erwarten.
    >
    > Die BesetzerInnen fordern freien und kostenlosen Hochschulzugang für
    > Alle, > Selbstbestimmmungsrecht für Bildungseinrichtungen und Studienpläne,
    > Unabhängigkeit für Lehre > und Forschung sowie Schluss mit prekären Dienstverhältnissen für
    > Lehrende, ArbeiterInnen und > Angestellte.
    >
    > Bildung ist ein wichtiges Gut und darf nicht von der finanziellen
    > Situation abhängig sein, sondern > muss für Alle uneingeschränkt möglich sein. Deswegen weisen wir
    > auch alle Versuche zur > Beschränkung des ohnehin schon eingeschränkten Bildungszugangs
    > zurück. Genauso ist es auch > nicht akzeptabel, dass Bildungseinrichtungen privatisiert werden.
    > Bildung darf nicht den > kapitalistischen Markt-Mechanismen unterliegen. Alle jungen Menschen
    > müssen unabhängig vom > Einkommen der Eltern die gleichen Chancen im Bildungssystem bekommen.
    >
    > Solidarität ist wichtig!
    > Die BesetzerInnen setzen sich für freien und kostenlosen
    > Bildungszugang für Alle ein. Deswegen
    > müssen sich auch Alle mit ihnen solidarisieren und sie unterstützen.
    > Ausgehend von diesen
    > Protesten kann sich eine breite Protestbewegung gegen die massiven
    > Einsparungspläne entwickeln,
    > die ja nicht nur den Bildungssektor betreffen, sondern nur die ohnehin
    > Vermögenden ausklammern.
    >
    > Paris '68 läßt grüßen!
    > Auch 1968 wurden zuerst die Universitäten besetzt und waren der
    > Auftakt für einen wochenlangen
    > Generalstreik, der Frankreich lahmlegte.
    >
    > Die massiven Angriffe gegen ArbeitnehmerInnen, die - wenn es nach den
    > Mächtigen aus Politik und
    > Wirtschaft geht - für die Krise bezahlen sollen, machen Proteste
    > notwendig.
    > Auch Streiks müssen in die Überlegungen einbezogen werden. Wir
    > können und müssen uns wehren.
    >
    > Dieser Protest der Studierenden kann ein Teil eines breiten
    > Widerstands werden, dessen erster
    > Höhepunkt in einer gemeinsamen großen Protestaktion des Bündnisses
    > "Jetzt reichts's uns mit eurer Krise" am 28.11.2009 gipfelt.
    >
    >
    > Termine
    >
    > Das nächste Bündnis-Treffen des Bündnisses "Jetzt reichts's uns
    > mit eurer Krise" findet am
    > Mittwoch den 4.11.2009 um 18:00 Uhr
    > im Amerlinghaus, in der Stiftgasse 8, 1070 Wien, statt.
    >
    > Wir würden uns über eure Teilnahme an dem Treffen freuen!
    >
    >
    > ----------------------------------------------------------------------------------------------
    >
    >
    > Plattform für kämpferische und demokratische
    > Gewerkschaften Stiftgasse 8 1070 Wien
    > www.gewerkschaftsplattform.org
    > wastun@gewerkschaftsplattform.org
    -----------------------------------------------------------------------------------
    Von: "Hermann Dworczak" <>
    Betreff: Solidarität mit Studierenden
    Datum: Samstag, 31. Oktober 2009 06:11
     
     
     
     
    Liebe Kolleginnen und Kollegen
     

    Das 5. Österreichische Sozialforum solidarisiert sich mit den protestierenden Studierenden und wird alles in ihrer Macht stehende tun, um diese Proteste zu unterstützen.

     
    Mit solidarischen Grüßen
    Helmut Ackerl
     
     
     
    5. Österreichisches Sozialforum (ASF Austrian Social Forum)
    13. bis 16. Mai 2010 in Leoben/Stmk
    http://www.sozialforum-asf.at
     
     
    Kontakt:
    Helmut Ackerl, Ing HTL
    mobile +43 664 315 14 35 | +43 680 218 47 56
    Email: helack@a1.net
    ---------------------------------------------------------------------------------------
    Von: "Jakob Mytteis" < apartment.mytteis@inode.at >
    Betreff: Erste Überlegungen
    zur aktuellen
    österreichischen
    Studentenbewegung
    (Jakob Mytteis)
    Datum: Sonntag, 1. November 2009 16:16
     
    Die aktuelle Bewegung der Studenten,ihre Besetzungen von Universitäten,ihre Forderungen und Demonstrationen werfen,neben deren "gewerkschaftlichen" Charakter grundsätzliche Probleme auf.
     
    Die Bewegung steht im frühen 21.Jahrhundert in der vor allem der Neoliberalismus seine "Sicht der Dinge" durchzusetzen sucht.
     
    Als bisher mächtigste und globalste Entwicklungsform des Kapitalismus beherrscht er nicht nur die Wirtschaft und teilweise die Politik und Informationspolitik sondern versucht auch durch seine Ideologie und geradezu durch seine "Lebenseinstellung" in alle Bereiche der Gesellschaft wie Bildung,Wissenschaft und Kultur einzudringen.
     
    Darüber hinaus versucht er bis in das Leben,die sozialen Beziehungen ja in die Seelen der einzelnen Menschen einzudringen um seinen totalitären Anspruch im Menschen nur mehr den Produzenten und den Konsumenten (beides nach seinen Vorgaben) zuzulassen zu verwirklichen.
     
    Sowenig der sogenannte reale Sozialismus ein befreiendes sondern vielmehr ein restriktives und repressives System war,sosehr trägt auch der aktuelle "Liberalismus" seinen Namen zu Unrecht indem er keineswegs ( auch nicht rein wirtschaftlich) die Freiheit anstrebt sondern im Gegenteil immer mehr, bis in die Psychologie des Einzelnen hinein,einen totalitären Herrschaftsanspruch der "wirtschaftlich Stärksten" im Sinne seines Profitmaximierungssystems verwirklicht.
     
    Dass der Neoliberalismus durch die Eigendynamik seines Systems, in der aktuellen Form eines spekulativen Finanzkapitalismus, sich, durch sozusagen "unkontrollierbares" Entstehen von Krisen selbst erschüttert und bis zu den Grundlagen seines eigenen Bestehens selbst bedroht,ist ein anderer Aspekt des selben Phänomens Neoliberalismus,welches Ausdruck seines eigenen inneren Widerspruchs ist.
     
    Diese Kritik des modernen Kapitalismus will selbst auf keinem "festen" ideologischen (etwa marxistischen,etc.) Fundament stehen sondern zunächst lediglich das Phänomen selbst aufweisen und analysieren.
     
    Auch die Frage ob etwas anderes als der Kapitalismus (in welcher Form auch immer) jetzt oder irgendwann möglich sei,wie es aussehen könnte und gar wie es zu "verwirklichen" wäre, möge hier zunächst ausgeklammert bleiben.
     
    Der einzige Sinn der hier geäusserten Gedanken sei,auf die Frage zu antworten,
    WIE DIE (in den reichen Ländern anders aber ebenso) GEKNECHTETE MENSCHHEIT DEM WACHSENDEN UND IMMER UNERTRÄGLICHEREN DRUCK DES GEGENWÄRTIGEN SYSTEMS ENTKOMMEN ODER WIRKUNGSVOLL ENTGEGENTRETEN KÖNNE.
     
    In diesem Gesamtzusammenhang sei auch der gegenwärtige Kampf der österreichischen Studenten zu sehen.
     
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    ANMERKUNG:
     
    SPEKULATIVER AUSBLICK AUF EINE MÖGLICHE ZUKUNFT
     
    Für den Fall einer vielleicht in den nächsten Jahren kommenden tatsächlichen fundamentalen Krise des gegenwärtigen Neoliberalismus,zu der die gegenwärtige Krise nur Vorbotin wäre,folgende (über das Phänomenologische ins Spekulative hinausgehenden) Gedanken:
     
    Eine solche Krise in der zunächst "alles" zusammenbräche,wäre nicht unbedingt (wie manche oder viele vielleicht insgeheim erhoffen auch ohne anarchistische oder Theorien von "revolutionären Situationen" zu kennen) ein Zusammenbruch aller und sämtlicher Machtstrukturen (obwohl die Massen vorübergehend so etwas wie ein scheinbares Machtvakuum vorfinden würden welches in ihrem Sinne ausgebaut werden könnte).
     
    Es wäre wohl eher im Gegenteil der Beginn einer gigantischen internationalen Machtkonzentration nie gekannten Ausmasses,in der durch den Zusammenbruch vieler (relativ ! )"Kleiner"Grosskonzerne, wirtschaftliche Machtgebilde entstehen könnten,die gleich ganze Teile der internationalen Wirtschaft (wie Ernährung,Transport,diverse Bodenschätze,etc) in "einer Hand"(der eines Aufsichstrates ) zusammenfassen könnten (dies ist insofern nicht utopisch als dies ja etwa im Lebensmittelsektor ja heute schon weit fortgeschritten ist).
    Eine solche tiefstgehende ökonomische Krise könnte eben kommen indem durch nach wie vor anhaltende Spekulation (siehe SPIEGEL Titelgeschichte etwa vor 1 Monat)wirklich ein grosser Teil der Konzerne auch die "kleinen Grossen",etwa von der Dimension von Siemens,etc zum Konkurs gezwungen wären.Auch alle "kleinen Grossbanken".
    Da die Staaten nicht mehr liquid wären,auch die USA (seit 20 Jahren wird ständig Geld gedruckt und die Zinsen für Kredite auf 0-1% reduziert) könnte auch vom Staat keine Hilfe mehr kommen.So wäre es an den wenigen "grössten der Grössten" des privaten Kapitals einzuspringen und den Rest der gefallenen Wirtschaft zu Konkurspreisen aufzukaufen.
    Derartige wenige "Giganto-Konzerne" hätten dann die gesamte internationale wirtschaftliche Macht in der Hand.Wohl auch in Verquickung und Verfilzung mit den Staatsgewalten.
    Von einem Liberalismus (Freier Markt mit freier Konkurrenz wie etwa Adam Smith dies in "Idealform" beschrieben hat) könnte dann noch viel "definitiver" als jetzt nicht mehr die Rede sein.
     
    Auch die Bildung von Kartellen müsste gar nicht mehr verboten werden,da diese dann in der Form von "Einzelfirmen" in ganzen Sektoren ja de facto bestünden.
    Auch Börsenspekulation wären weitestgehend aufgehoben da ja keine wirkliche Konkurrenz um Marktsektoren und Weltmarktanteile mehr bestünde sondern diese "definitiv" bereits zwischen den nun allein bestehenden "Allergrössten"aufgeteilt wären.
     
    Es wäre dies eine historische Wende zu einem Postkapitalismus,ja zu einem de facto "Neofeudalismus".
     
    Eine solche neue historische Ära böte Chancen:
     
    Durch Wegfall der Konkurrenz könnte und müsste langfristig vernünftig geplant werden (auch ökologisch),da ja nun die objektiven Notwendigkeiten mit den "privaten" interessen der Grösstkonzerne zusammenfielen.
     
    Optimistisch:Wenn ich alle Macht über Regenwälder in der habe und niemand sie mir mehr wegnehmen kann, werde ich die klimatischen Folgen meines Tuns auch beachten um meine Macht nicht selbst zu vernichten (mag naiv klingen,aber wenn "einer" die gesamte Ernährung der Welt kontrolliert und keine Konkurrenz mehr fürchten muss wird er im eigenen Interesse"in Jahrhunderten und Kontinenten" vernünftig und vorausblickend zu denken gezwungen sein.
    Auch eine Weltregierung der Vernunft wäre unter gelungener Ausschaltung der Schädlichkeiten und zur Verantwortungslosigkeit zwingenden Seiten der Konkurrenz,die es dann nicht mehr gäbe,denkbar.
     
    Die objektive Grundlage für vernünftiges und verantwortetes Wirtschaften wäre gegeben.
     
    Heute fehlt sie insofern als Konkurrenz und Börse und die Aufsplitterung der konkurrierenden Einzelunternehmen jede vernünftige Planung unmöglich machen und diese auf das - objektiv, nicht unbedingt subjektiv schwache (Obamas Enthousiasmus,Merkels Weitblick,etc.) - Wünschen und Wollen politischer Instanzen reduziert bleibt (Ohnmacht der Politik).
     
    Die völlig neue Situation böte aber auch Gefahren:
     
    Durch ihre grosse Ähnlichkeit auch letztlich zum sowjetischen Staatskapitalsmus (in dem ein Politbüro und ein Zentralkomitee einen halben Kontinent kontrollierte und dirigierte) wäre auch jede Tendenz zu absolutistischem und totalitären Dirigieren der Welt als Möglichkeit offen.Und zwar durch völlges Fehlen von wahrer Konkurrenz als eine Art wirtschaftliche Basis und Garantie jedes "Freiheitsgedankens" und jeder freiheitlichen Realität.
    Wie das aufsteigende Bürgertum Humanismus, Aufklärung, freie Wissenschaft, Technik und schliesslich freien Markt und politische Freiheiten schuf, so KIÖNNTEN diese Freiheiten mit dem Untergang der bisherigen bürgerlichen Klasse in einer neofeudalen Weltoligarchie auch mit- untergehen.
     
    Hier bleibt "nur" Hoffnung:
     
    Und hier setzt die neue Hoffnung auf die "Menschhaftigkeit, auf die neue objektive Menschheithaftigkeit (durch objektive Schhaffung ihrer Einheit) und Menschlichkeit der Menschheit" ein .
     
    Die Hoffnung, dass Freiheit auch bestehen bleibe,ja sich noch ausweite, auch im Falle von Weltkonzentration aller wirtschaftlichen Macht in wenigen Händen und de facto Planung von Weltwirtschaft.
     
    Auch von der Revolution von Wissenschaft und Technik,von der Revolution der Produktivkräfte und Energieformen (von der bisher jeder objektive Fortschritt ausging)etwa durch eine völlig neue Physikalische Theorie (Einstein wackelt) könnten sich völlig neue (auch Energie-)Möglichkeiten entwickeln,die wahre Freiheit auf völlig neuem Niveau und eine neue OFFENE Gesellschaft (statt einer feudal-restriktiven) überhaupt erst konkret ermöglichen würden.
     
    ----------------------------------------
     
     
    (Fortsetzung folgt)
     
    Freue mich über Antworten und Kontaktaufnahme
     
    Jakob Mytteis
    ( Philosoph und "Alt-68er",
    moderiere das Café Philo, einmal im Monat im Cafe Freud,Berggasse 17,1090 Wien.
    Nächstes Treffen: Mittwoch 4.Nov.09, 19-22h.
    THEMA: Aktuelle Studentenbewegung)
     
    0660 811 78 59
    apartment.mytteis@inode.at
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    Von: "apfl" <>
    Betreff: apfl-news
    Datum: Freitag, 30. Oktober 2009 16:04
     
    LehrerInnen -
    Solidarität mit
    StudentInnen:
     
    Freier Hochschulzugang und keine Zweiklassen-Unis
    mit SchmalspurAUSbildung (Bachelor) für viele und
    Universitätsbildung (Master) für eine Minderheit.
     
    Utl. ÖLI-UG Österreichische LehrerInnen Initiativen fordern von
    Wissenschaftsminister und Bildungsministerin klare Aussagen:
    Master-Studien für alle LehrerInnen - Her mit der Bildungsmilliarde
     
    Die LehrerInnenausbildung soll gem. Regierungsprogramm 2010 neu geregelt werden.
    Wissenschaftsminister Hahn und Bildungsministerin Schmied sind zwar für eine
    Universitätsausbildung aller LehrerInnen, vermeiden aber jede Festlegung, ob
    sie Master-Studien für alle oder einen billigen Bachelor-Abschluss für Volks-
    und HauptschullehrerInnen (wie bisher) anstreben, Master auch in Zukunft nur
    für AHS- und BMHS-LehrerInnen.
    Das ständestaatliche Zweiklassensystem der LehrerInnen-Ausbildung und -Bezahlung
    würde damit fortgesetzt, das Zweiklassensystem des Nebeneinander von
    Hauptschule und gymnasialer Unterstufe nicht überwunden, sondern verfestigt.
    Bildungsbarrieren im Schulsystem verhindern den freien Hochschulzugang aller
    ebenso wie finanzielle Zugangsbarrieren.
     
    Bildungsoffensive heißt
    > Ausbau der Universitäten zu frei und ohne finanzielle und soziale
    Beschränkungen zugänglichen, weltoffenen Bildungs- und Forschungszentren -
    finanziell abgesichert, mit einer den steigenden Anforderung gemäßen
    Infrastruktur und ausreichend Personal für Forschung, Lehre und Verwaltung mit
    menschenwürdigen Verträgen, Einkommen und Arbeitsbedingungen.
    > Universitätsstudien für alle pädagogischen Berufe vom Kindergarten bis zur
    Erwachsenenbildung
    > Master-Studien für LehrerInnen aller Schultypen, "Upgrading" der
    APS-Ausbildung und Bezahlung
    > Gemeinsame ganztägige Schulen (Volksschulen, Gesamtschule der
    10-14-Jährigen) zur Verbesserung der sozialen Integration und zum Abbau von
    Bildungsbarrieren
    > Nachhaltige und ausreichende Finanzierung durch die öffentliche Hand, wie
    sie der ÖGB in seiner Solidaritätsadresse an die Studierenden einfordert
    > "Verbreiterung der Basis zur Finanzierung der öffentlichen Aufgaben"
    (ÖGB-Präsident Foglar, 29.10.09)
     
    Die Unabhängigen GewerkschafterInnen in der GÖD unterstützen seit Beginn der
    Protestbewegung die StudentInnen, die eine ausreichende Finanzierung der
    Universitäten und Beseitigung sozialer Bildungsbarrieren fordern, Hörsäle
    besetzen und in den Hochschulstädten Großdemonstrationen organisieren und damit
    eine öffentliche Bildungsdiskussion ausgelöst haben.
     
    Demokratische Universitätsreform und Schulreform jetzt!
    Her mit der Bildungsmilliarde!
    Her mit einem Konjunkturpaket Bildung, Soziales und öffentlicher Dienst!
    -------------------------------------------------------------------------------------------
    Von: "Andersrum Wien" <>
    Betreff: Grüne Andersrum Newsletter: Filmcafé "Evet, ich will!" 8. 11. //
    Grüne Andersrum
    solidarisieren sich
    mit den Forderungen
    der Studierenden
    Datum: Freitag, 30. Oktober 2009 14:41
     
    Liebe Freundinnen und Freunde,
    Wir solidarisieren uns mit Österreichs studierenden!
    =======================================================
     
    Die Grünen Andersrum Wien unterstützen die Forderungen der Studierenden. Bei der heutigen Sitzung des Wiener Gemeinderats gab es dazu auch einen Resolutionsantrag.
     
    hier geht's zur Meldung: http://www.gruene-andersrum.at/oesterreich/artikel/lesen/51658/
    ****************************************************************************
     
     
    Filmcafé, So, 8.11.
    "EVET, ICH WILL"
    =======================================================
     
    Nachdem bei unserem letzten Andersrum-Kino der Andrang unglaublich groß war hier ein Terminhinweis, fuur alle, die letztens keine Zeit hatten oder keine Karte mehr bekommen haben.
     
    Am Sonntag 8. 11. zeigen die Wiener Grünen nochmal "Evet, ich will!". Wenn du dir eine Gratis-Karte sichern willst, schicke jetzt ein Mail an karin.binder@gruene.at
     
    Filmcafé ?"Evet, ich will!:? - Eintritt frei!
     
    ** Sonntag, 8. November 2009
    ** Beginn: 15:00 Uhr
    ** Stadtkino Wien, Schwarzenbergplatz 7, 1030 Wien
    ** Begrüßung: Claudia Smolik, Gemeinderätin und Kinder- und Jugendsprecherin der Wiener Grünen
    ** und Daniela Musiol, Nationalratsabgeordnete und Familien- und Verfassungssprecherin der Grünen
     
    Um Anmeldung wird gebeten: karin.binder@gruene.at
    Für Kinderbetreuung ist gesorgt ? bitte unbedingt bei der Anmeldung bekannt geben!
     
     
    ***Evet, ich will! Hochzeit auf deutsch-türkisch***
     
    ?Evet, ich will!? (evet = türkisch ?Ja!?) begleitet die Geschichte von fünf höchst unterschiedlichen Paaren in Berlin auf ihrem Weg zur Hochzeit. Ob Dirk und Özlem, die den Bund fürs Leben schlie- ßen und damit auf große Widerstände bei ihren Eltern stoßen, oder der türkische KFZ-Mechaniker Emrah, den es ganz schlimm erwischt hat, denn seine Auserwählte ist ein deutscher Mann.
    Herzschmerz im Überfluss, große Gesten und kleine Kompromisse, schwere Missverständnisse und Fettnäpfchen ? all das bringt der Episodenfilm ?Evet, ich will? auf einer temporeichen, skurrilen, lustigen und lauten Art. Definitiv empfehlenswert!
    ****************************************************************************
     
     
    Liebe Grüße!
     
    Deine Grünen Andersrum
     
     
    ============================
    http://www.gruene-andersrum.at/
    ============================
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    Von: "KOMINTERN" < komintern@ak-wahlen.at >
    Betreff: KOMintern-Aktuell #18
    Datum: Freitag, 30. Oktober 2009 13:02
     
    **** KOMintern-Aktuell #18 ****/*
     
    */Die AK-Liste KOMintern informiert über aktuelle Themen der Arbeitswelt
    im Allgemeinen und der Wiener Arbeiterkammer im Besonderen.
     
    AK-Rat Bruckner
    hält Solidaritätsansprache
    im Audi Max
    *Am Abend des 27. Oktober stattete der Arbeiterkammerrat von KOMintern,
    Otto Bruckner, den StudentInnen im Audi Max der Universität Wien einen
    Solidaritätsbesuch ab. Exklusiv auf komintern.at gibt es die Rede als
    mp3 zum nachhören.
    Siehe: http://ak-wahlen.at/de/audimax
    *------
    Montag, 2. 11.: KOMintern-Sprechtag mit AK-Rat Otto Bruckner
    *_Wann:_ Montag, 02. November 2009 ab 17.00 Uhr
    _Wo:_ 1100 Wien, Wielandgasse 2-4, Lokal der ATIGF,
    BERATUNG AUCH IN TÜRKISCHER SPRACHE MÖGLICH!
    Im Anschluß an den Sprechtag findet ab 19.00 Uhr das monatliche Treffen
    von KOMintern statt, an dem alle Interessierten teilnehmen können.*
    *Mehr Infos: http://ak-wahlen.at/de/sprechtag_november
    ------
    **KOMintern-Anträge an die 152. Vollversammlung der AK Wien
    *Am Dienstag, den 3. November, findet ab 9.30 Uhr die 152.
    Vollversammlung der AK Wien im Adolf-Czettel Bildungszentrum
    (Theresianumgasse 16-18, 1040 Wien) statt. Interessierte ZuhörerInnen
    können auf der Galerie teilnehmen. Alle KOMintern-Anträge sind im
    Bereich Downloads auf unserer Homepage abrufbar!
    Siehe: http://ak-wahlen.at/de/downloads *
    ------
    Jetzt reicht's uns mit eurer Krise! - Protestaktion am 28. November
    *Die Liste KOMintern ist Teil eines großen und breiten sozialen Bündnis,
    das sich in Fortsetzung der Anti-Krisendemonstration am 28. März 2009
    wieder gesammelt hat, um gegen die Abwälzung der Krisenlasten auf die
    arbeitende Bevölkerung zu protestieren. Für November sind mehrere
    Aktionen und eine große Protestaktion am 28. November, geplant.
    (Treffpunkt 14.00 Uhr, Schwarzenbergplatz - Nähe Karlsplatz U1/U2/U4).
    *Das nächste Bündnistreffen findet am Mittwoch den 4.11.2009 um 18:00
    Uhr im Amerlinghaus*, in der Stiftgasse 8, 1070 Wien, *statt*. Wir
    würden uns über eure/deine Teilnahme an dem Treffen freuen.
    Bündnis-Blog: jetztreichtsuns.blogspot.com
    http://jetztreichtsuns.blogspot.com/ *
    ------
    **Terminvorschau:*
    - 2. November, ab 17 Uhr: KOMintern-Sprechtag mit AK-Rat Otto Bruckner
    (ATIGF, 1100 Wien, Wielandgasse 2-4)
    ab 19 Uhr: KOMintern-Treffen (ATIGF, 1100 Wien,
    Wielandgasse 2-4)
    - 3. November, ab 9.30 Uhr: 152. Vollversammlung der AK Wien (Adolf
    Czettel-Bildungszentrum,1041 Wien, Theresianumgasse 16-18)
    - 4. November, 18 Uhr: Bündnistreffen "Jetzt reicht´s uns mit eurer
    Krise!" (Amerlinghaus, Stiftgasse 8, 1070 Wien)
    - 28. November, ab 14 Uhr: Protestaktion "Jetzt reicht´s uns mit eurer
    Krise!" (Treffpunkt Schwarzenbergplatz - Nähe Karlsplatz U1/U2/U4)
    ***
    KOMMUNISTISCHE GEWERKSCHAFTSINITIATIVE - INTERNATIONAL (KOMintern)
    _komintern@ak-wahlen.at
    www.komintern.at _
    ----------------------------------------------------------------------
    Von: "KPÖ" <>
    Betreff: KPÖ/Uniprotest/Hahn/Solidarität
    Datum: Freitag, 30. Oktober 2009 15:01
     
    KPÖ-Pressedienst – Drechslergasse 42, 1140 Wien – Telefon +43 (1) 50 36 580
    - 0 – Fax +43 (1) 50 36 580 - 499 - Mail info@kpoe.at – Web www.kpoe.at -
    Ausgabe vom 30. Oktober 2009
     
     
    Uni-Proteste:
    Hahn macht Zugeständnis
    Didi Zach: Ein weiterer
    Erfolg der Protestbewegung
     
    Wissenschaftsminister Hahn, der sich trotz seit Jahren bekannter massiver
    Probleme und trotz der großen Proteste bis dato für unzuständig erklärte,
    überraschte heute im Mittags-Journal mit der Zusage, rund 38 Millionen Euro
    zusätzlich für die Universitäten locker machen zu wollen.
     
    KPÖ-Landessprecher Didi Zach, der 1987 als junger Student beim damaligen
    Studi-Streik aktiv war: "Ich erachte dies als weiteren und wichtigen Erfolg
    der Proteste der Studierenden. Denn offenbar begreift nun selbst der Herr
    Minister, dass vor allem die permanente Unterfinanzierung der Universitäten
    viele Probleme schafft. Doch damit wird es, so meine ich, nicht getan sein.
    Es geht ja den Studierenden ganz zentral auch um Fragen der studentischen
    Mitbestimmung, es geht um die Frage der Demokratisierung der Universitäten,
    es geht um die Diskriminierung von Frauen an den Unis, um prekäre
    Dienstverhältnisse für Lehrende u.v.a.m."
     
    Zur neuerlichen Ankündigung von Bundeskanzler Faymann, gegen die
    Wiedereinführung von Studiengebühren zu sein, sagt Zach. "Faymann hat leider
    kein Wort über die Studiengebühren für "Drittstaaten-StudentInnen" verloren.
    Und festgehalten werden muss, dass Faymann sich laut ORF-Online für
    "irgendeine Art von Notlösung für Zugangsformen" ausgesprochen hat."
     
    Zu den Solidaritätsbekundungen des ÖGB oder auch des Wiener Gemeinderats
    meint Zach: "Resolutionen sind gut, Taten sind noch besser. Der ÖGB soll die
    Interessen und Willensbekundungen seiner Mitglieder respektieren und
    Kampfmaßnahmen vorbereiten, denn nur mit schönen Worten und klugen
    Argumenten werden Faymann, Pröll & Co nicht zu überzeugen sein. SPÖ, Grüne
    und alle Gewerkschafter, die im Nationalrat sitzen, fordere ich auf, im
    Parlament z.B. einen Verfassungszusatz einzubringen, in welchem ein für
    allemal festgeschrieben wird, dass Studiengebühren abgelehnt werden. Zudem
    könnte in der Verfassung verankert werden, dass hochwertige Bildung für alle
    kostenlos zur Verfügung stehen muss. Damit wären dann auch die diversen
    Selbstbehalte für Schulbücher, "Freifahrt" etc. hinfällig."
     
    In Richtung Studierende sagt Zach: "Es zeigt sich, dass Protest positive
    Veränderungen bewirken kann. Es gilt aber, so meine ich, weiterhin aktiv zu
    bleiben. Ich bin aber überzeugt, dass Ihr die richtigen Entscheidungen
    treffen werdet."
    ------------------------------------------------------------------------------
    Von: "akin" < akin.buero@gmx.at >
    Betreff: Glosse: Das Weitertragen
    der Fackel
    (Uni-Proteste)
    Datum: Donnerstag, 29. Oktober 2009 23:53
     
    **********************************************************
    akin-Pressedienst.
    Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 29. Oktober 2009; 23:51
    **********************************************************
     
    Glosse:
     
    > Das Weitertragen der Fackel
     
    Betrachtungen der Uni-Proteste eines Veteranen von 1987
     
    Wenn mich auf den Tag genau vor 22 Jahren jemand gefragt haette, wo ich
    derzeit wohne, haette ich wohl gesagt: Im Audimax! Ich war damals dort ein
    bisserl sowas wie der Revolutionshausmeister, der, der am Podium
    Informationsdienst machte, wenn gerade kein Plenum war und die grossen
    Redner wo anders ihre Weisheiten zum Besten gaben, und der, der dann beim
    Plenum dafuer sorgte, dass die Mikros funktionierten. Und ansonsten war ich
    auf der Strasse -- von einer Aktion zur naechsten, von einer Demo zur
    naechsten oder gar zur gleichzeitig stattfindenden. Schlaf brauchte ich
    kaum, vielleicht irgendwann einmal drei Stunden irgendwo im Eck im Audimax
    oder im Informationsbuero -- das war dort, wo heute die Volkskueche ist. Ob
    Tag oder Nacht war, wusste ich nicht mehr; dass es manchmal draussen hell
    und manchmal dunkel war, hatte keinerlei Bedeutung.
     
    Jahre spaeter, 2000, Schwarzblau war an der Regierung und die Einfuehrung
    von Studiengebuehren draeute. Wieder Proteste an der Uni. Ich galoppierte
    hin -- ich sah das volle Audimax und die alte Saite in meinem Herzen wurde
    wieder zum Klingen brachte. Ich fand es es wundervoll, auch wenn schon lange
    kein Student mehr, wieder diese Bilder zu sehen. Doch leider: Alles war
    irgendwie vororganisiert, die OEH (mit einem AG-Vorsitzenden) hatte sich an
    die Spitze des Protests gestellt, und ich war enttaeuscht -- das produktive
    Chaos, die brodelnde, zischende, fauchende Ideenkueche von 1987 war das
    nicht mehr.
     
    Und jetzt das! Nein, die alte Saite klingt in mir nicht mehr, dazu ist alles
    zu lang her -- und trotzdem: Dieser Protest! Der brodelt und brennt wieder
    so richtig. Ein Lauffeuer geht um und diese Bewegung hat Chancen, auch
    EU-weit und international Aufsehen zu erregen oder sogar Nachahmung zu
    finden. Es hat sogar Chancen, auf andere Bereiche des Lebens und Arbeitens
    in OEsterreich ueberzugreifen -- auch wenn sie leider eher gering sein
    moegen.
     
    Rueckblende zu 1987: Auch damals ging es nebenbei auch um ueberfuellte
    Hoersaele, vor allem aber um die soziale Lage der Studierenden -- obwohl wir
    es damals noch fast luxurioes hatten im Vergleich zu heute, denn
    Studiengebuehren spukten nur in den Koepfen von ein paar OEVPlern rum, die
    sich aber kaum trauten, diese Idee auszusprechen. Uns ging es vordergruendig
    noch um Dinge wie die Fortzahlung der Familienbeihilfe, die OEffi-Freifahrt,
    die Anrechnung von Studienzeiten fuer die Pension und die Wiedereinfuehrung
    des Akademikertrainings. Wir trafen aber vor allem einen Nerv: Der
    beginnende Abbau des vor allem von der Kreisky-AEra gepraegten
    Sozialstaates, der 1983 mit dem "Mallorca-Paket" von Kreisky selbst noch
    eingelaeutet worden war.
     
    Und so gab es auch damals genau wie heute eben nicht nur
    Solidaritaetserklaerungen von Uni-Gruppen aus aller Welt, sondern auch von
    manchen Teilen der Gewerkschaft. Doch wir waren damals sehr naiv -- eine
    kleine Gruppe von uns war sogar der Ansicht, wir koennten, da ja die
    Sparmassnahmen fast alle Menschen in diesem Land betrafen, den OEGB zur
    Ausrufung eines Generalstreiks bewegen. Ja, wirklich, das haben wir
    geglaubt! Als es aber hiess, wir wollen die warnstreikenden Arbeiter bei
    ELIN mit einer Solidaritaetsdemo unterstuetzen, kamen gerade mal 30 Leute
    zusammen, um an der Wiener Peripherie sich die Strasse zu nehmen -- nunja,
    wir hatten so wenig Power, dass uns die Polizei sogar dazu zwingen konnte,
    auf dem Gehsteig zu bleiben. Die Bewegung, so kraftvoll sie war, bleib auf
    der Uni...
     
    Wir schreiben das Jahr 2009 -- wieder geht es um die Rechte der
    Studierenden. Und wieder kann man ihnen vorwerfen, dass es ihnen nur um ihre
    Partikularinteressen geht. Der Vorwurf ist nicht unberechtigt, aber es geht
    auch darum, wohin unser Bildungswesen geht. Die Tendenzen zu Eliteunis
    einerseits und Billigstudien andererseits betreffen eben nicht nur die
    Studierenden, sondern natuerlich die gesamte Gesellschaft. Denn die
    beruechtigte Gratis-Massenuni konnte -- trotz immer vorhanden gewesener
    struktueller Diskriminierung von "Arbeiterkindern" -- doch so etwas wie
    universitaere Bildungsmoeglichkeiten fuer weite Bevoelkerungsschichten
    ermoeglichen.
     
    Was ist anders 2009 als 1987? Viel war die Rede von Facebook und Twitter --
    dieses Mediennarrativ praegt sehr die Debatte. Ja, wir hatten damals kein
    Internet und keine Laptops und keine Handies. Und? Das Audimax schaut jetzt
    fast genauso aus wie damals -- denn die neuen Medien moegen viele neuen
    Moeglichkeiten geschaffen haben, aber das Audimax und die Gaenge drumrum
    sind vollgepflastert mit Plakaten und Transparenten. Flugis zuhauf kursieren
    und die Studierenden sind ganz real zu Tausenden in Hoersaelen und auf der
    Strasse unterwegs. Wir hatten weniger Kommunikationsmoeglichkeiten, doch
    auch die (zeitweise mehrmals taeglich erscheinende) Streikzeitung der SOAL
    war ausreichend fuer die indirekte Informationsweitergabe. Aber tragend war
    damals -- und ist auch heute -- die direkte Kommunikation: Das
    Miteinanderreden und die zentrale Anlaufstelle im Audimax der Wiener Uni.
    Und auch das Telefon war damals schon erfunden: Gab es in Wien etwas Neues,
    hat man halt nicht getwittert, sondern beispielsweise im besetzten Rektorat
    der Uni Graz angerufen -- ist auch gegangen und war auch effektiv. Die neuen
    Moeglichkeiten sollte man nicht unterschaetzen, aber menschliche
    Frustration, Wut und auch Kommunikationsbereitschaft sind schon etwas aelter
    als die Mittel der modernen Technik.
     
    Auch war die Kommunikation damals nicht schneller. Am Abend des 19.10.1987
    war das Audimax besetzt worden, der Streikbeschluss war schon in der Nacht
    klar -- und als ich am Tag darauf um 10 Uhr morgens zu meinem Institut
    eilte, um den Streikbeschluss zu verkuenden, war die Tuer verschlossen und
    ein Zettel klaerte mich darueber auf, dass das Institut wegen Streiks
    geschlossen sei. Am selben Tag erfolgte der Streikbeschluss in Salzburg;
    Graz folgte einen Tag spaeter.
     
    Damals allerdings hatten wir neben der Regierung noch einen anderen Feind:
    Die Bundes-OEH, damals noch Zentralausschuss genannt, mit ihrem
    AG-Vorsitzenden Stefan Szyszkowitz (heute hochdotierter Manager), der uns
    nach Strich und Faden verarschte und hinterging, wie es ihm gerade gefiel.
    Er nutzte die finanziellen Mittel der OEH, um Flugis verteilen zu lassen, in
    denen der Protest fuer beendet erklaert wurde -- ein Protest und ein Streik,
    den die OEH nie mitgetragen hatte. Man muss ihm nachtraeglich gratulieren:
    Sein Beitrag zur Unterdrueckung des Protestes war kein geringer.
     
    Heute sieht die Sache anders aus. Die Vorsitzende der OEH kommt von der GRAS
    und spielt das Spiel einfach nicht mit. Die OEH unterstuetzt den Protest im
    Hintergrund ohne ihn zu vereinnahmen. Es bestand in dieser Bewegung immer
    die Gefahr, dass die politischen Verantwortungstraeger sich irgendwelche
    "Sprecher" an die Brust nehmen, damit diese dann fuer sie als Gegenleistung
    fuer irgendwelche unverbindlichen Versprechungen den Protest abdrehen. Gegen
    dieses Ansinnen hat sich die OEH bislang erfolgreich zu Wehr gesetzt. Da
    kann man nur sagen: Respekt! Um dem diskreten Charme der Bourgeosie zu
    entkommen, gehoert schon einiges -- da koennten die "erwachsenen" Gruenen
    fast etwas davon lernen.
     
    Unsere Proteste damals waren laut und intensiv; lauter, aber sicher auch
    hysterischer und verrueckter als heute. Den totalen Streik an den
    Universitaeten konnten wir nie ganz durchsetzen, dennoch war an den
    wichtigsten Unis OEsterreichs zumindest zwei Wochen lang fuer fast alle
    Studienrichtungen ein normaler Betrieb unmoeglich. Doch ein Streik von
    Menschen, deren einziges Produkt ihre eigene Bildung ist, konnte die Macht
    nicht beeindrucken. So waren die aktuell greifbaren Erfolge damals eher
    marginal. Ich weiss noch nicht, was die Folge dieser Proteste heute sein
    wird. Vielleicht wird es auch diesmal gar keine vordergruendig greifbaren
    Erfolge geben. Aber ist das massgeblich? Nur ganz selten hat die Politik in
    der zweiten Republik dem Widerstand von unten einen vordergruendigen Erfolg
    wie etwa bei Hainburg gegoennt -- und auch da nur, weil die Kronenzeitung
    mit von der Partie war. Nein, aber athmosphaerisch sind solche
    Protestbewegungen oft erfolgreicher, als man auf den ersten Blick sehen
    moechte. Denn vielleicht veraendert so ein Protest etwas im politischen
    Bewusstsein der Allgemeinheit, vielleicht sogar in den politischen Parteien.
    Und vielleicht wird es von der Politik auch als Schuss vor den Bug
    verstanden, dass sich die Untertanen nicht alles gefallen lassen.
     
    Aber in Wirklichkeit haben die Studierenden schon gewonnen. Es ist ein Sieg,
    den ihnen niemand mehr nehmen kann, denn sie haben zusammen gekaempft und
    sie haben dafuer gesorgt, dass sie gehoert werden. Sie haben kaempfen
    gerlernt, sich praktische politische Bildung angeeignet und sie haben
    Netzwerke gebildet, die nicht so einfach verschwinden werden, wenn die
    heisse Phase vorbei ist. Denn die Netzwerke, die 1987 entstanden sind,
    bestehen teilweise bis heute, genauso wie die Netzwerke, die 1968/69
    enstanden sind. Und viele von den Studierenden, die heute Hoersaele
    besetzen, werden wir irgendwann wiedertreffen als Profs oder als
    Journalisten oder als Politiker und ein paar von diesen werden nicht
    vergessen haben, was Widerstand gegen Elitenbildung und Menschenvernutzung
    bedeutet.
     
    Ein altes Wort sagt: "Wer kaempft, kann verlieren. Wer nicht kaempft, hat
    schon verloren." Das ist nicht ganz richtig. Denn wer kaempft, hat schon
    gewonnen -- und sei es nur den Kampf gegen den Opportunismus.
    *Bernhard Redl*
     
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    223-102-976/00, Zweck: akin
    -----------------------------------------------------------------------------------
    Von: L.Bratic
    Datum: 29. Oktober 2009.
    Statement - gesamtgesellschaftliche
    --------------------------------------------------------------------------------
    Von: "Hermann Dworczak" <>
     
    Betreff: Gut 40 000 auf der Wiener
    Demo gegen den Bildungsklau
    Datum: Donnerstag, 29. Oktober 2009 06:14
     
    Gut 40 000 Menschen gingen gestern in Wien gegen den Bildungsklau der Regierung bunt und laut auf die Straße. " Bildung für alle- sonst gibts Krawalle", " Wessen Uni-Unsere Uni", " Bildung statt Ausbildung", " Bildung für alle- Und zwar umsonst" war auf einer Unzahl von selbstgebastelten Transparenten und in Sprechchören zu hören. Und auch die Finanzierungsfrage wurde unmißverständlich angesprochen: " Geld für Bildung statt für Banken und Konzerne".
    Die Riesendemo widerlegte auf eindrucksvolle Weise den Plunder, daß die " Jugend sich nicht für Politik interessiere". Die bescheuerte offizielle Politik ist ihnen zu recht wurscht, aber für ernsthafte Themen und Lösungen legt sie sich sehr wohl ins Zeug !
     
    Alles was links ist, war gestern auf den Beinen: von linken SozialistInnen bis hin zur gesamten radikalen Linken. Erschreckend war die fast völlige Abstinenz des ÖGB. Sieht man von einem einem einsamen Fähnchen der Österreichischen Gewerkschaftsjugend ab, war der ÖGB weg von der Rolle. In einer Zeit der globalen Krise des Kapitalismus und den ersten breiteren Abwehrschritten gegen die " Sparpolitik" der Regierung -hier der Studis gegen die neoliberale Aushungerungspolitik der Unis- grenzt die Nibelungentreue gegenüber der " Sozialpartnerschaft " an Selbstmordpolitik.
     
    Die gestrigen Demos -auch in Salzburg ging man/ frau auf die Straße; heute steht in Graz eine Großdemo auf dem Progarmm- waren der erste Höhepunkt der Prosteste. Da von Hahn, der den Bundespräsidenten vor den DemonstrantInnenen warnte ( ! ) und der Regierung bei den Verhandlungen mit der ÖH nichts Substantielles zu erwarten ist, werden die Proteste weitergehen.
     
    Damit sie erfolgreich sind ist SOLIDARITÄT unerläßlich. Schickt Solidaritätsadressen. Beteiligt Euch an den Demos. Fordert die Gewerkschaften und den ÖGB auf die kämpfenden Studis zu unterstützen.
    Hermann Dworczak ( LINKE; 0676 / 972 31 10 )
    ---------------------------------------------------------------------------------
    Von: rso2< rso@sozialismus.net >
    Betreff: Großdemo der
    Studierenden
    Datum: Donnerstag, 29. Oktober 2009 16:23
     
    Wien: Großdemo der Studierenden [1]
    Geschrieben von Florian Weissel (RSO Wien Unigruppe)
    Donnerstag, 29 Oktober 2009
     
    Zehntausende StudentInnen sind gestern abend in der Wiener
    Innenstadt auf die Straße gegangen. Es war eine der größten Demos
    in Österreich seit langem. Doch wie geht’s jetzt weiter mit den
    Uniprotesten?
     
    weiter … http://www.sozialismus.net//content/view/1293/1/
     
    Revolutionär Sozialistische Organisation (RSO)
    ** Für Revolution und Internationalismus! **
    * rso@sozialismus.net
    * www.sozialismus.net
    ------------------------------------------------------------------------
    Von: <LesbenFrauenNachrichten>
    An: Betreff: FrauenLesbenBlock
    und FrauenLesbenTransblock
    (Aufrufe)
    Datum: Dienstag, 27. Oktober 2009 22:35
     
    Als Lösungsversuch eines schon ewig andauernden Konfliktes zwischen FrauenLesben und queer-Feminist_innen sind im Rahmen der Uni-Besetzungen zwei Aufrufe für die Bildungsdemo entstanden. Ein FrauenLesben Block und ein FrauenLesbenTrans* Block werden gemeinsam einen antisexistischen Block innerhalb der Demo bilden. Flyer und Aufruf können nach Wahl verschickt und verteilt werden.
    ANTISEXISMUS MUSS PRAXIS WERDEN. FEMINISTINNEN VERBÜNDET EUCH!
     
    1.) Aufruf für einen feministischen FrauenLesbenblock
    2.) Aufruf für einen feministischen FrauenLesbenTransblock
     
     
    -----------------------------------------------------------------
    1.)Aufruf für einen feministischen FrauenLesbenblock auf der Bildungsdemo "Geld für Bildung statt für Banken und Konzerne"
     
    ANTISEXISMUS MUSS PRAXIS WERDEN_
    FRAUEN WEHRT EUCH, GREIFT EIN, HAUT DEN TYPEN EINE REIN, SONST WIRD ES NIEMALS UNSRE UNI SEIN!!!
     
    Wir beteiligen uns als feministische FrauenLesben als eigener FrauenLesbenblock an den Bildungsprotesten und rufen alle Frauen dazu auf sich uns anzuschließen!
    Durch unsere Demoteilnahme wollen wir feministische Inhalte und antisexistische Praxis innerhalb der studentischen Protestbewegung sichtbar machen und erkämpfen.
    Da leider linke Strukturen nicht frei von Sexismen sind und es die letzten Tage innerhalb der Audimaxbesetzung zu mehreren sexuellen Übergriffen und Vorfällen gegen Frauen gekommen ist finden wir eine eigenständige FrauenLesbenorganisierung innerhalb der StudentInnenproteste notwendig.
     
    Es kann nicht sein, dass die Thematisierung von sexistische Angriffen gegen Frauen als Fußnote abgehandelt wird_ wir fordern eine ernsthafte inhaltliche und praktische Auseinandersetzung auf den Plenas, in den Workshops, im Alltag innerhalb der studentischen Protestbewegung und allgemein in linken/ emanzipatorischen Strukturen!
    Solange sich Frauen hier, besonders in der Nacht, unwohl und unsicher fühlen aus Angst vor sexuellen Übergriffen, kann absolut nicht von einer emanzipatorischen Bewegung gesprochen werden. Auch wird dadurch die Ausweitung einer breiten Protestbewegung unmöglich!
    Solange es hier ein allgemeines Desinteresse für antisexistische Themen gibt, solange Menschen nicht eingreifen, wenn sexistische Aussagen getätigt werden und Übergriffe geschehen, wird hier der gesellschaftliche Normalzustand reproduziert!
     
    Wir wollen eine emanzipatorische Bewegung (auf der Uni), daher meinen wir, dass es nicht ausreicht nur bildungsspezifische Forderungen zu formulieren, sondern die Bildungsproteste im gesamtgesellschaftlichen Kontext zu denken, mit den anderen stattfindenden sozialen und politischen Kämpfen hier in Österreich als auch weltweit.
    Wir begreifen uns als Teil einer internationalen, antikapitalistischen Bewegung wobei wir uns als FrauenLesben solidarisch mit den international stattfindenden sozialen und politischen Kämpfen erklären welche sich gegen Kapitalismus, Patriarchat, Rassismus, Antisemitismus, Militarisierung und imperialistische Kriege richten.
     
    Konkret fordern WIR:
     
    _ Einen selbstorganisierten FrauenLesbenraum als Schutzraum vor sexueller Gewalt, einen Ort wo Frauen ungestört politisch arbeiten können!
     
    _ Starkes Eingreifen von ALLEN bei sexistischen Übergriffen und Vorfällen!
     
    _ Keine Diskussion mit übergriffigen Typen, sondern Rauswurf!
     
    _ Keine Akzeptanz von sexistischen Wortmeldungen!
     
    _ Mindestens 50% Frauen bei Vorträgen, auf Podien, in Diskussionen!
     
    _ Eine verpflichtende Auseinandersetzung mit feministischen Inhalten!
     
    _ Freier Bildungszugang für ALLE und die sofortige Abschaffung aller Zulassungsbeschränkungen und sonstigen Ausselektierungsverfahren anstatt ein Zweiklassenbildungssystem!
     
    _ Freier Bildungszugang für Nicht – EU – StudentInnen!
     
    _ Kostenlose Kinderbetreuung!
     
    _ Aufwertung aller Bildungseinrichtungen statt ein Elitesystem!
     
    ANTISEXISMUS MUSS PRAXIS WERDEN_
    Patriarchat zerschlagen: Wehrt euch gegen direkte Gewalt und strukturelle Gewalt!
    FRAUEN WEHRT EUCH, GREIFT EIN, HAUT DEN TYPEN EINE REIN, SONST WIRD ES NIEMALS UNSRE UNI SEIN!!!
     
    Kommt am Mittwoch, den 28.10.09 zum feministischen FrauenLesbenblock!
    Treffpunkt: 16.45 vor der UNIRAMPE
     
    ----------------------------------------
     
    2.) Aufruf für einen feministischen FrauenLesbenTransblock auf der Bildungsdemo "Geld für Bildung statt für Banken und Konzerne"
     
    ANTISEXISMUS MUSS PRAXIS WERDEN
     
    Wir beteiligen uns als eigener FrauenLesbenTransblock an den Bildungsprotesten und rufen alle FrauenLesbenTrans** dazu auf, sich uns anzuschließen!
    Durch unsere Demoteilnahme wollen wir feministische Inhalte und antisexistische Praxis innerhalb der studentischen Protestbewegung sichtbar machen und erkämpfen.
    Da leider linke Strukturen nicht frei von Sexismen sind und es die letzten Tage innerhalb der Audimaxbesetzung zu mehreren sexuellen Übergriffen und Vorfällen gekommen ist, finden wir eine eigenständige FrauenLesbenTrans-Organisierung innerhalb der Student_innenproteste notwendig.
     
    Es kann nicht sein, dass die Thematisierung sexistischer Übergriffe als Fußnote abgehandelt wird. Wir fordern eine ernsthafte inhaltliche und praktische Auseinandersetzung auf den Plena, in den Workshops, im Alltag innerhalb der studentischen Protestbewegung und allgemein in linken/ emanzipatorischen Strukturen!
    Solange sich FrauenLesbenTrans** hier unwohl und unsicher fühlen, kann absolut nicht von einer emanzipatorischen Bewegung gesprochen werden.
    Auch wird dadurch die Ausweitung einer breiten Protestbewegung unmöglich!
    Solange es hier ein allgemeines Desinteresse für antisexistische Themen gibt, solange Menschen nicht eingreifen, wenn sexistische Aussagen getätigt werden und Übergriffe geschehen, wird hier der gesellschaftliche Normalzustand reproduziert!
     
    Wir wollen eine emanzipatorische Bewegung (auf der Uni), daher meinen wir, dass es nicht ausreicht nur bildungsspezifische Forderungen zu formulieren, sondern die Bildungsproteste im gesamtgesellschaftlichen Kontext zu denken, mit den anderen stattfindenden sozialen und politischen Kämpfen hier in Österreich und weltweit.
    Wir begreifen uns als Teil einer weltweiten, antikapitalistischen Bewegung, wobei wir uns als FrauenLesbenTrans** solidarisch mit den global stattfindenden emanzipatorischen Kämpfen erklären, welche sich gegen Kapitalismus, Patriarchat, Rassismus, Antisemitismus, Militarisierung, Kolonialismus und Kriege richtet.
     
    Konkret fordern WIR:
     
     
    _ Starkes Eingreifen von ALLEN bei sexistischen Übergriffen und Vorfällen!
     
    _ Keine Diskussion mit übergriffigen Typen, sondern Rauswurf!
     
    _ Keine Akzeptanz von sexistischen Wortmeldungen!
     
    _ Mindestens 50% FrauenLesbenTrans** bei Vorträgen, auf Podien, in Diskussionen, in Wissenschaft und Forschung!
     
    _ Eine verpflichtende Auseinandersetzung mit feministischen Inhalten!
     
    _ Freier Bildungszugang für ALLE und die sofortige Abschaffung aller Zulassungsbeschränkungen und sonstigen Selektierungsverfahren anstatt eines Zweiklassenbildungssystem!
     
    _ Freier Bildungszugang für Nicht – EU – Student_innen!
     
    _ Kostenlose Kinderbetreuung!
     
    _ Aufwertung aller Bildungseinrichtungen statt eines Elitensystems!
     
    ANTISEXISMUS MUSS PRAXIS WERDEN_
    Patriarchat zerschlagen: Wehrt euch gegen direkte und strukturelle Gewalt!
    FRAUENLESBENTRANS** WEHRT EUCH, GREIFT EIN, HAUT DEN TYPEN EINE REIN, SONST WIRD ES NIEMALS UNSRE UNI SEIN!!!
     
    Kommt am Mittwoch, den 28.10.09 zum feministischen FrauenLesbenTransblock!
    Treffpunkt: 16.45 vor der UNIRAMPE
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    2.) Aufruf für einen feministischen FrauenLesbenblock auf der Bildungsdemo "Geld für Bildung statt für Banken und Konzerne"
     
    ANTISEXISMUS MUSS PRAXIS WERDEN
     
    Wir beteiligen uns als eigener FrauenLesbenblock an den Bildungsprotesten und rufen alle FrauenLesben dazu auf sich uns anzuschließen!
    Durch unsere Demoteilnahme wollen wir feministische Inhalte und antisexistische Praxis innerhalb der studentischen Protestbewegung sichtbar machen und erkämpfen.
    Da leider linke Strukturen nicht frei von Sexismen sind und es die letzten Tage innerhalb der Audimaxbesetzung zu mehreren sexuellen Übergriffen und Vorfällen gegen Frauen gekommen ist finden wir eine eigenständige FrauenLesben - Organisierung innerhalb der StudentInnenproteste notwendig.
     
    Es kann nicht sein, dass die Thematisierung von sexistischen Übergriffen als Fußnote abgehandelt wird_ wir fordern eine ernsthafte inhaltliche und praktische Auseinandersetzung auf den Plena, in den Workshops, im Alltag innerhalb der studentischen Protestbewegung und allgemein in linken/ emanzipatorischen Strukturen!
    Solange sich FrauenLesben hier unwohl und unsicher fühlen aus Angst vor sexuellen Übergriffen, kann absolut nicht von einer emanzipatorischen Bewegung gesprochen werden. Auch wird dadurch die Ausweitung einer breiten Protestbewegung unmöglich!
    Solange es hier ein allgemeines Desinteresse für antisexistische Themen gibt, solange Menschen nicht eingreifen, wenn sexistische Aussagen getätigt werden und Übergriffe geschehen, wird hier der gesellschaftliche Normalzustand reproduziert!
     
    Wir wollen eine emanzipatorische Bewegung (auf der Uni), daher meinen wir, dass es nicht ausreicht nur bildungsspezifische Forderungen zu formulieren, sondern die Bildungsproteste im gesamtgesellschaftlichen Kontext zu denken, mit den anderen stattfindenden sozialen und politischen Kämpfen hier in Österreich und weltweit.
    Wir begreifen uns als Teil einer weltweiten, antikapitalistischen Bewegung wobei wir uns als FrauenLesben solidarisch mit den global stattfindenden emanzipatorischen Kämpfen erklären welche sich gegen Kapitalismus, Patriarchat, Rassismus, Antisemitismus, Militarisierung, Kolonialismus und Kriege richtet.
     
    Konkret fordern WIR:
     
    _ Starkes Eingreifen von ALLEN bei sexistischen Übergriffen und Vorfällen!
     
    _ Keine Diskussion mit übergriffigen Typen, sondern Rauswurf!
     
    _ Keine Akzeptanz von sexistischen Wortmeldungen!
     
    _ Mindestens 50% Frauen bei Vorträgen, auf Podien, in Diskussionen in Wissenschaft und Forschung!
     
    _ Eine verpflichtende Auseinandersetzung mit feministischen Inhalten!
     
    _ Freier Bildungszugang für ALLE und die sofortige Abschaffung aller Zulassungsbeschränkungen und sonstigen Selektierungsverfahren anstatt eines Zweiklassenbildungssystems!
     
    _ Freier Bildungszugang für Nicht – EU – StudentInnen!
     
    _ Kostenlose Kinderbetreuung!
     
    _ Aufwertung aller Bildungseinrichtungen statt eines Elitensystem!
     
    ANTISEXISMUS MUSS PRAXIS WERDEN_
    Patriarchat zerschlagen: Wehrt euch gegen direkte und strukturelle Gewalt!
    FRAUENLESBEN WEHRT EUCH, GREIFT EIN, HAUT DEN TYPEN EINE REIN, SONST WIRD ES NIEMALS UNSRE UNI SEIN!!!
     
    Kommt am Mittwoch, den 28.10.09 zum feministischen FrauenLesbenBlock!
    Treffpunkt: 16.45 vor der UNIRAMPE
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    --
    Die Kraft einer Frau bist du selbst und deine Verbundenheit zu anderen Frauen.
    Feministischer Widerstand - Liebe und Kraft und Revolution für alle Frauen.
     
     
     
     
     
    Der Versand von politischen Informationen leisten einen wichtigen Beitrag zur Herstellung von Öffentlichkeit. Wenn Sie kein weiteres Interesse an unseren Aussendungen haben, so senden Sie bitte dieses Mail mit einem NEIN im Betreff zurück.
    ----------------------------------------------------------------------------------
    Von: "Informationen der Zeitschrift grundrisse" < grundrisse-info@lists.lnxnt.org >
    Betreff: [grundrisse-info]
    uniproteste & grundrisse-workshop
    Datum: Mittwoch, 28. Oktober 2009
     
    liebe leserinnen, liebe interessierte,
     
    die unis in österreich brennen! eine unglaublich breite und vielfältige
    massenbewegung an den universitäten ist im entstehen. wir dokumentieren
    die solidaritätserklärung der grundrisse und laden am 28.10. zum workshop.
    für kurzenetschlossene in wien : heute um 17 uhr beginnt vor der
    universität wien eine grossdemonstration für freie bildung. aktuelle
    informationen gibt´s unter http://unibrennt.at /!
     
    ___________________
    solidaritätsadresse:
    liebe besetzerInnen,
    liebe widerständige!
     
    die redaktion der grundrisse.zeitschrift für linke theorie & debatte
    solidarisiert sich mit den protesten gegen die unzumutbare bildungspolitik.
    die selbstorganisierung von unten finden wir besonders erfreulich, so kann
    die vielfalt und breite des widerstands sichtbar gemacht werden! das
    zeitalter der repräsentantInnen ist vorüber, lasst hundert widerstandsformen
    blühen!
     
    www.grundrisse.net
    27.10.09
    -------------------
     
    grundrisse workshop: "Zerschlagt die Universität", 29.10., 14 Uhr,
    Treffpunkt vor dem AudiMax der Uni Wien. Nähere Informationen und
    Hintergrundtexte auf unserem brandneuen blog: http://unirot.blogsport.de/
    seid dabei!
     
    all the best
    eure grundrisse-redaktion
     
     
    --
    e-mail: redaktion /ät) grundrisse [dot] net
    ---------------------
    grundrisse.zeitschrift für linke theorie & debatte
    antonigasse 100/8
    a-1180 wien
    www.grundrisse.net
     
    Bankverbindung, international:
    BIC: BAWAATWW
    IBAN: AT641400003010324172
    Empfänger: Karl Reitter
     
    Bankverbindung, Österreich: K. Reitter, BAWAG Konto Nr. 03010 324 172,
    Bankleitzahl: 14000
     
     
    _______________________________________________
    grundrisse-info mailing list
    grundrisse-info@lists.lnxnt.org
    https://www.lnxnt.org:8090/mailman/listinfo/grundrisse-info
    -------------------------------------------------------------------------
    Von: "Plattform fuer kaempferische und demokratische Gewerkschaften" <>
    Betreff: [Gewerkschaftsplattform]
    Datum: Dienstag, 27. Oktober 2009 23:59
     
    Plattform für kämpferische und demokratische Gewerkschaften
    www.gewerkschaftsplattform.org
    >

    Solidarität mit den

    Studierenden an den österreichischen Hochschulen!

    >
    > Wir unterstützen die Proteste der Studierenden an den
    > österreichischen Hochschulen und
    > fordern landesweite Solidarität.
    >
    > Nachdem am Dienstag, den 20.10. Studierende die Akademie der Bildenden
    > Künste besetzt haben, > wurde am 22.10. das Audimax der Uni-Wien von Hunderten StudentInnen
    > besetzt. Am 23.10. > besetzten StudentInnen die Vorklinik der Uni-Graz. Weitere Besetzungen
    > in ganz Österreich sind zu > erwarten.
    >
    > Die BesetzerInnen fordern freien und kostenlosen Hochschulzugang für
    > Alle, > Selbstbestimmmungsrecht für Bildungseinrichtungen und Studienpläne,
    > Unabhängigkeit für Lehre > und Forschung sowie Schluss mit prekären Dienstverhältnissen für
    > Lehrende, ArbeiterInnen und > Angestellte.
    >
    > Bildung ist ein wichtiges Gut und darf nicht von der finanziellen
    > Situation abhängig sein, sondern > muss für Alle uneingeschränkt möglich sein. Deswegen weisen wir
    > auch alle Versuche zur > Beschränkung des ohnehin schon eingeschränkten Bildungszugangs
    > zurück. Genauso ist es auch > nicht akzeptabel, dass Bildungseinrichtungen privatisiert werden.
    > Bildung darf nicht den > kapitalistischen Markt-Mechanismen unterliegen. Alle jungen Menschen
    > müssen unabhängig vom > Einkommen der Eltern die gleichen Chancen im Bildungssystem bekommen.
    >
    > Solidarität ist wichtig!
    > Die BesetzerInnen setzen sich für freien und kostenlosen
    > Bildungszugang für Alle ein. Deswegen > müssen sich auch Alle mit ihnen solidarisieren und sie unterstützen.
    > Ausgehend von diesen > Protesten kann sich eine breite Protestbewegung gegen die massiven
    > Einsparungspläne entwickeln, > die ja nicht nur den Bildungssektor betreffen, sondern nur die ohnehin
    > Vermögenden ausklammern.
    >
    > Paris '68 läßt grüßen!
    > Auch 1968 wurden zuerst die Universitäten besetzt und waren der
    > Auftakt für einen wochenlangen > Generalstreik, der Frankreich lahmlegte.
    >
    > Die massiven Angriffe gegen ArbeitnehmerInnen, die - wenn es nach den
    > Mächtigen aus Politik und > Wirtschaft geht - für die Krise bezahlen sollen, machen Proteste
    > notwendig.> Auch Streiks müssen in die Überlegungen einbezogen werden. Wir
    > können und müssen uns wehren.
    >
    > Dieser Protest der Studierenden kann ein Teil eines breiten
    > Widerstands werden, dessen erster > Höhepunkt in einer gemeinsamen großen Protestaktion des Bündnisses
    > "Jetzt reichts's uns mit eurer Krise" am 28.11.2009 gipfelt.
    >
    >
    > Termine
    >
    > Das nächste Bündnis-Treffen des Bündnisses "Jetzt reichts's uns
    > mit eurer Krise" findet am
    > Mittwoch den 4.11.2009 um 18:00 Uhr
    > im Amerlinghaus, in der Stiftgasse 8, 1070 Wien, statt.
    >
    > Wir würden uns über eure Teilnahme an dem Treffen freuen!
    >
    >
    > ----------------------------------------------------------------------------------------------
    >
    >
    > Plattform für kämpferische und demokratische
    > Gewerkschaften Stiftgasse 8 1070 Wien
    > www.gewerkschaftsplattform.org
    > wastun@gewerkschaftsplattform.org
    >
    >
    > Informationszusendung gemäß Telekommunikationsgesetz:
    > gemäß Telekommunikationsgesetzes (TKG § 107) werden Sie um Ihre
    > ausdrückliche Zustimmung, weiterhin unsere
    > Aussendungen erhalten zu wollen, ersucht. Unsere kostenlosen
    > Aussendungen dienen lediglich der Information und sind keine Werbung.
    > Wer diesen Newsletter nicht mehr erhalten möchte, ersuchen wir um
    > ein E-Mail unter folgendem Link:
    > wastun@gewerkschaftsplattform.org
    --------------------------------------------------------------------------------------------
    Von: "Werkstatt Frieden & Solidarität" <>
    Betreff: [Werkstatt] Solidarität mit
    Studierenden
    Datum: Dienstag, 27. Oktober 2009 11:52
     
    Werkstatt Frieden & Solidarität
    Waltherstr. 15, 4020 Linz
     
    Tel. 0732/771094, Fax 0732/797391
     
     
    Werkstatt-Rundbrief Nr. 22/2009
     
     
    Solidarität mit den Studierenden!
     
    Die Proteste und Kampfmaßnahmen der Studierenden sind ermutigend. Sie zeigen, dass die Versuche der Mächtigen, die Krise für das Schüren von Angst und Anpassung zu instrumentalisieren, nicht aufgehen müssen. Wir können auch mit Solidarität und Widerständigkeit reagieren, wir können damit die Grundlagen für eine demokratische Wende legen, die aus der neoliberalen Sackgasse herausführt. Die Werkstatt Frieden & Solidarität solidarisiert sich mit den kämpfenden Studierenden und wird alles in ihrer Macht stehende tun, um diese Kämpfe zu unterstützen. Die Forderungen der Studierenden nach einer besseren materiellen Ausstattung der Universitäten und nach Aufhebung der zunehmenden Selektion im Bildungsbereich, sind sowohl in ihrem eigenen Interesse als auch im Interesse der großen Mehrheit der Bevölkerung sinnvoll und vernünftig. Und sie treffen den Kern herrschender Hochschulpolitik.
     
     
    Diese bewegt sich in einem wiederkehrenden Widerspruch: Auf der einen Seite brauchen die Kapitaleliten im globalen Konkurrenzkampf zunehmend mehr wissenschaftliches Know-how. Auf der anderen Seite kostet das Geld und erzeugt, je mehr der Zugang zu Wissen und Bildung verallgemeinert wird, einen – aus ihrer Sicht unerwünschten - emanzipatorischen Überschuss. Denn bekanntlich ist Wissen auch Macht, und je breiter der Zugang zu höherem Wissen, desto höher auch die Möglichkeit zur Demokratisierung von Macht. Im sog. Bologna-Prozess haben sich die EU-Machteliten auf ein System zur Vereinheitlichung der EU-Hochschullandschaft geeinigt, um diesen Widerspruch kapital- und herrschaftskonform zu kanalisieren – durch Schaffung einer steilen Bildungshierarchie: Rasch verwertbare Schmalspurausbildung für die Masse in Form eines kurzen Bachelor-Studiums, nur mehr ein kleiner Teil dieser Studierenden soll anschließend zum Masterstudium weitergelangen, von denen wiederum nur mehr ein Bruchteil zum Doktorat. Die Länge und die Kosten der weiterführenden wissenschaftlichen Qualifikation sorgen dafür, dass sich sozialen Eliten "weitervererben". Es ist kein Zufall, dass sich mit dem EU-Beitritt der gesellschaftliche Rückwärtsgang an den österreichischen Unis beschleunigt hat:
     
    - Die studentische und demokratische Mitbestimmung wurde über weite Strecken abgeschafft bzw. zurückgedrängt, während Ministerium auf der einen Seite und Industrie- und Bankmagnanten (Androsch, Scharinger, Siemens, usw.) auf der anderen immer direkter ihre Interessen an den Unis durchsetzen können.
     
    - Die Studienpläne der meisten Studien wurden bereits auf die Bologna-Hierarchie umgestellt (Bachelor, Master, Doktor)
     
    - Einschränkung von Familienbeihilfe und Freifahrt, sowie die Einführung von Studiengebühren verschärfen die soziale Selektion (Die teilweise Abschaffung der Studiengebühren zeigt freilich auch, dass hartnäckiger Widerstand auch am Establishment nicht spurlos vorbeigeht).
     
    - Durch das EUGH-Urteil betreffend die Zulassung von deutschen Studierenden an den österreichischen Unis wurde der Vorwand geschaffen, Zugangsbeschränkungen für alle einzuführen. Mit dem neuen Universitätsgesetz wird es ermöglicht, solche Selektionshürden sowohl am Beginn des Studiums als auch zwischen Bachelor und Master flächendeckend zu installieren.
     
     
    Zugleich kamen und kommen auch die Hochschulen verstärkt unter die Maastricht-verordnete Sparpolitik. Seit Mitte der 90er Jahren stagniert die Zahl der ProfessorInnen und sinkt die Zahl des gesamten universitären Lehrpersonals. Die ständige Verschlechterung der personellen und materiellen Ausstattung schlägt sich auch in den Studierendenzahlen nieder. Vergleicht man die 14 Jahre vor dem EU-Beitritt mit den 14 Jahren seither, so ist die Bilanz eindeutig: Von 1980 bis 1994 stieg die Zahl der Studierenden um 87%; von 1994 bis 2008 nur mehr um mickrige 3,4% (nachdem sie zwischenzeitlich nach Einführung der Studiengebühren sogar dramatischen gesunken war).
     
     
    EU-Kommission und Regierungsvertreter haben bereits unmissverständlich angekündigt, dass so bald wie möglich neue Sparpakete geschnürt werden sollen. Damit sollen die Krisenlasten vorwiegend von jenen getragen werden, die in hohem Maß von öffentlichen Ausgaben abhängig sind: zukünftige Generationen, sozial Schwache, PensionistInnen, Kranke und – last but not least – Studierende und SchülerInnen.
     
     
    Sparen bei der Bildung ist extrem kurzsichtig. Wir brauchen viel mehr Bildung für viel mehr Menschen, um einen demokratischen Ausweg aus den tiefen wirtschaftlichen, soziale und ökologische Krisen durchsetzen zu können. Es ist absurd zu behaupten, dass das Geld dafür nicht vorhanden wäre. Selbst im Krisenjahr 2008 haben die 40 börsenotierten ATX-Unternehmen mehr Dividende an ihre Aktionäre ausgeschüttet als das gesamte Hochschulbudget ausmacht. Von 2006 bis 2008 wurde das Militärbudget um 740 Millionen erhöht – alleine dieser Zuwachs für Rüstung entspricht einem Drittel des gesamten Budgets für den tertiären Bildungssektor im vergangenen Jahr.
     
     
    Staatliche Sparpakete, Sozial- und Bildungsabbau stellen keinen Ausweg aus der Krise dar, im Gegenteil: Diese Politik hat maßgeblich die derzeitigen wirtschaftlichen Verwerfungen verursacht. Wir brauchen einen Weg raus aus der Sackgasse statt noch weiter in sie hinein. Die Bewegung der Studierende gegen den herrschenden Bildungsnotstand kann auch anderen Bevölkerungsgruppen Mut machen, aktiv für ihre Interessen und gemeinsam für eine solidarische, ökologische und demokratische Wende einzutreten: Umverteilung von oben nach unten, Schaffung zukunftsfähiger Arbeitsplätze durch massive Steigerung der öffentlichen Ausgaben für Bildung, Gesundheit, soziale Sicherheit, umweltfreundlichen Verkehr und erneuerbare Energien! Alle, die sich in diese Richtung engagieren wollen, laden wir herzlich zur Mitarbeit bei der Werkstatt Frieden & Solidarität ein.
     
     
     
    Am Mittwoch, 28. Oktober 2009 finden in vielen Hochschulstädten Demonstrationen gegen den Bildungsnotstand statt. Hinkommen, mitmachen! Aktuelle Termine auch unter http://unibrennt.at/
     
     
    Livestream aus dem besetzten Audi-Max http://www.ustream.tv/channel/unsereuni#unsereuni
     
     
    Für eine demokratische, solidarische und ökologische Wende siehe auch www.werkstatt.or.at
     
     
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    Die Arbeit der Werkstatt Frieden & Solidarität erfordert nicht nur viel Engagement, sie kostet auch Geld. Wer uns dabei unterstützen will, ersuchen wir um Überweisungen auf unser Konto: Werkstatt Frieden & Solidarität, Kt.Nr. 6274146, BLZ 34777, Raiffeisenbank Perg.
    Für EUR 9,- kann ein 10-Nummern-Abo der "guernica" (Zeitung der Werkstatt Frieden & Solidarität", für EUR 5,- ein 5-Nummern-Abo bestellt werden. Inhaltsübersichten auf http://www.werkstatt.or.at/index.php?option=com_content&task=blogcategory&id=24&Itemid=34
     
     
    Vielen Dank!
     
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    Von: "RSO" < rso@sozialismus.net >
     
    Betreff: [rso_news] Uni-Proteste
    in Wien -
    Zwischenbilanz -
    Großdemo am Mittwoch
    Datum: Montag, 26. Oktober 2009 22:38
     
    RSO-Newsletter Nr. 96, 26.10.2009
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
     
    1. Zwischenbilanz der Uni-Proteste
     
    2. Uni-Proteste: Organisieren! (Flugblatt der RSO-Unigruppe)
     
    3. Großdemo am 28.10. um 17h in Wien: "Geld für Bildung statt für Banken und Konzerne!
     
     
    Zwischenbilanz der Uni-Proteste
     
    Seit 22. Oktober ist das Audi Max der Uni Wien besetzt. Was haben wir bisher erreicht? Was sind die Hindernisse für die Weiterentwicklung der Bewegung?
     
    http://www.sozialismus.net//content/view/1291/1/
     
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
     
    2.
     
    Uni-Proteste in Wien
     
    Seit dem 22. Oktober halten hunderte StudentInnen den größten Hörsaal der Uni Wien - das Audimax - besetzt. AkivistInnen der RSO beteiligten sich an der Protestbewegung gegen die permanenten Verschlechterungen im Bildungssystem. Unter anderem haben wir folgendes Flugblatt verteilt.
     
    http://www.sozialismus.net//content/view/1289/1/
     
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
     
    3.
     
    Großdemo am 28.10. um 17h in Wien:
     
    "Geld für Bildung statt für Banken und Konzerne!
     
    Beteiligt euch gemeinsam mit uns an der Demo! Treffpunkt: 17h, "Unirampe", Uni Wien
     
    ACHTUNG:
    Die für 19 Uhr geplante Veranstaltung unserer Einführungsreihe "Revolutionärer Marxismus in Theorie und Praxis" wird jetzt um 20 Uhr wie gehabt im Hörsaal 48 im Hauptgebäude der Uni Wien statt finden.
     
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
     
     
    2.3
     
    RSO invites to join the:
     
    Revolutionary Party
     
    Im Marea Alta - Eintritt frei
     
    Upper Floor: Lounge
     
    Lower Floor:
    Mirun (Fruiticalvibes): Reggae, Dub
    Radio Rossa: Ska, Soul
    Druschba: Russendisko
    Partigiani: das Schlechteste der 70er, 80er, 90er
     
    Gumpendorferstraße 28 (U2 Museumsquartier, U3 Neubaugasse, U4
    Kettenbrückengasse)
     
    Plakat als JPG zum weiterschicken, verlinken, ausdrucken:
    http://www.sozialismus.net/images/plakate/rev-party_m.jpg
    --------------------------------------------------------------------------------
    Von: < rso@sozialismus.net >
    Betreff: Uni-Proteste in Wien
    Datum: Samstag, 24. Oktober 2009 22:51
     
    Uni-Proteste in Wien
     
    Geschrieben von RSO Wien Unigruppe
    Samstag, 24 Oktober 2009
     
    Seit vorgestern halten hunderte StudentInnen den größten Hörsaal
    der Uni Wien - das Audimax - besetzt. AkivistInnen der RSO beteiligten
    sich von Beginn an an der Protestbewegung gegen die permanenten
    Verschlechterungen im Bildungssystem. Unter anderem haben wir
    folgendes Flugblatt verteilt.
     
    weiter …
     
    BODY { font-family:Arial, Helvetica, sans-serif;font-size:12px; }
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
    Revolutionär Sozialistische Organisation (RSO)
    ** Für Revolution und Internationalismus! **
    * rso@sozialismus.net
    * www.sozialismus.net
    ----------------------------------------------------------------------------
    Von: "LSR" <>
    Betreff: [LSR] Solidarität mit
    der Uni-Besetzung
    Datum: Freitag, 23. Oktober 2009 07:44
     
    *Genug gespart!*
     
    */Besetzung ausweiten, Kapitalismus bekämpfen!/*
     
    */ /*
     
    */Flugblatt der Liga der Sozialistischen Revolution für die
    Uni-Proteste, 22.10.2009/*
     
    */ /*
     
    Die Besetzung von Teilen der Wiener Universität, ist nicht nur ein
    wichtiger Schritt im Kampf gegen die Angriffe von Wissenschaftsminister
    Hahn und der Regierung hinter ihm.
     
     
    Sie ist auch ein *Bruch mit der österreichischen Tradition der
    Sozialpartnerschaft, des Buckelns und der Friedhofsruhe im Klassenkampf.
    *Spontan haben sich hunderte StudentInnen entsschlossen mit dem Reden
    aufzuhören und aktiv zu werden. Seit Donnerstag Mittag ist das Audimax
    besetzt.
     
     
    Die Besetzung ist nicht nur wichtig, weil sie auf eine radikale Art und
    Weise demonstriert, dass es uns Ernst ist mit unseren Forderungen. Sie
    ist auch wichtig, weil sie ganz konkret die Frage stellt, wer die Macht
    an der Uni hat, um wessen Uni es sich in letzter Instanz handelt. *Wir
    wollen selbst bestimmen, wie Bildung organisiert werden soll - das
    Zeigen wir mit dieser Besetzung. *Nicht der kapitalistische Staat soll
    die kontrolle über die Bildung haben. Die Kontrolle soll von den
    StudentInnen und den Beschäftigten selbst ausgehen.
     
     
    Diese Besetzung passiert vor einem brisanten politischen und
    wirtschaftlichen Hintergrund. Einem Hintergrund, in der durch eine
    breite Medienfront (z.B. die Hetze gegen deutsche StudentInnen) versucht
    wird, Studiengebühren und Zugangsbeschränkungen zu legitimieren. Einem
    Hintergrund, in dem Rassismus zum Normalzustand geworden ist und
    Menschen wie Thilo Sarrazin und Andere ihre Hetze gegen MigrantInnen und
    "die Unterschicht" mit breiter Zustimmung verbreiten können.
     
     
    Es ist eine Situation, in der die Regierungen der ganzen Welt versuchen
    ein hartes Sparprogramm mit einer *Teile-und-Herrsche-Politik
    *umzusetzen und dabei auf jene Schichten der Gesellschaft losgehen, die
    sich am schlechtesten wehren können.
     
     
    Die Ursachen dieser Angriffe liegen auf der Hand. Mit einer *Politik
    *der budgetären Schuldenakkumulation wird *versucht den Kapitalismus vor
    seiner eigenen historischen Krise zu retten. *Anstatt Milliardenreichtum
    zu besteuern oder ganz zu beschlagnahmen, sollen diese Schulden von
    breiten Schichten der Gesellschaft gezahlt werden: Das ist die Logik des
    kapitalistischen Systems.
     
     
    Wir als StudentInnen sind einer der Ersten, die aktiven Widerstand gegen
    das Sparprogramm der Regierung leisten. Aber wir sind nicht alleine. Die
    KindergärtnerInnen, die DruckerInnen und auch die SchülerInnen haben
    schon gezeigt, dass sie nicht nur kämpfen wollen, sondern dies auch können.
     
     
    Kampf gegen die Hintergründe der Einsparungen, Kampf gegen Kaptalismus
    muss daher auch *aktive Solidarität*, muss einen aktiven Schulterschluss
    mit all jenen bedeuten, die hier und heute Widerstand leisten.
     
     
    > Keine Studiengebühren für Niemanden!
     
    > Abschaffung aller bisherigen Zugangsbeschränkungen! Nein zu
    neuen Beschränkungen!
     
    > Für den massiven Ausbau der Infrastruktur an den Universitäten!
     
    > Nein zur Prekarisierung von Arbeitsverhältnissen für
    StudentInnen oder Lehrende!
     
    > *Solidarität* mit allen, die Widerstand leisten, seien es
    Beschäftigte, SchülerInnen oder StudentInnen!
     
    > Weiterführung der Besetzung! Wahl eines *Streikkomitees*!
     
    > *HörerInnenversammlungen* an allen Instituten zur
    Ausweitung der Besetzung!
    -------------------------------------------------------------------------------
    Von: A&O
    Datum: 23.10.2009
    Der Polizeirektor und
    der nette Taktiker.

    Während der Rektor der Universität Wien als Antwort auf die massenweise Selbstorganisierung nicht nur seine hauseigenen uniformierten Schläger aufbietet, die zeitweise den Zugang zum Auditorium Maximum abriegeln, sondern auch die Polizei auf die StudentInnen hetzt, herrschen auf der Akademie der Bildenden Künste zivilisiertere Zustände.

    Entsprechend der dortigen milden Gesprächskultur war für Donnerstag 16 Uhr ein Treffen des Rektors mit den BesetzerInnen angesagt.

    Künstlerische Klein-Öffentlichkeit.

    Problemlos begab sich Dr. Stephan Schmidt-Wulffen in die Höhle der LöwInnen, die Aula der Akademie, und berichtete über Verhandlungen, die kurz zuvor im Ministerium stattgefunden hatten. Etwa 60 Personen hatten sich übrigens schon in der Früh direkt vor dem Ministerium versammelt, um die Verhandlungen von außen zu unterstützen.

    Die Akademie der Bildenden Künste ist durch die geplante internationale Verschulung der Universitäten besonders schwer betroffen. Daraus erklärt sich zum großen Teil die Politisierung der dortigen StudentInnen. Ein weiterer Faktor ist auch der eigenständige Charakter des dortigen ÖH, die nicht in dem Ausmaß von studentischen Parteiorganisationen vergiftet ist wie etwa an der Hauptuni oder anderswo.

    In seinem kühl-jovial vorgetragenen Bericht strich der Rektor den Kompromiss heraus, den er ausgehandelt hatte. "Auf Basis der jüngsten Novelle des Universitätsgesetzes 2002 wird bis Mitte 2011 geklärt, in welchen Bereichen eine Umstellung von bestehenden Diplomstudien auf vierjährige Bachelorstudien mit nachfolgendem Master möglich ist", berichtete er und zitierte damit wörtlich ein Papier, in dem die Vereinbarungen festgeschrieben worden waren, das aber noch, innerhalb eines Monats, vom Universitätsrat abgesegnet werden muß. "Ich glaube, damit ist vielen von Ihnen eine Sorge genommen … Es ist uns sehr wesentlich, Masterstudien anzubieten. … Ich erinnere an die Formel des Ministers: Kein Master ohne Bachelor. Wir haben das Ministerium überzeugen können, dass es ein großer Schaden für diese Schule wäre, wenn sie in dieser Leistungsperiode keinen Master einführen kann. Der Minister ist uns in dieser Argumentation gefolgt." Er lobt den Master und schiebt den Bachelor hinaus.

    Aber ein Rektor, der mit den Leuten spricht, der nicht im entferntesten daran denkt, Security und Polizei auf die Leute zu hetzen und der immerhin einen zeitlichen Aufschub herausverhandelt hat und das en détail den Leuten erklärt!

    Sowas kann man sich beim Polizeirektor Winckler schwer vorstellen.

    Das Resultat der Vereinbarungen wurde mit verhaltener Befriedigung zur Kenntnis genommen, wenn viele auch den Formulierungen, die allzubreiten Raum für Interpretationen bieten, kritisch gegenüberstehen, was sich im nachfolgenden Plenum zeigte.

     

    Eine auffällige Zurückhaltung.

    War es beruhigendes Kalkül, daß der Rektor den Versammelten in der Aula einen wesentlichen Passus des Dokuments verschwieg? Es ging um die LehramtsstudentInnen. "Das künstlerische Lehramt" so heißt es denn in der Vereinbarung, "wird gemäß dem novellierten Universitätsgesetz, in Abstimmung mit den anderen Universitäten, seine Studien umstellen." Das heißt wohl: Es hat seine Studien umzustellen! Der Passus ist ein reiner Imperativ, der für keinen Raum für Verhandlungen bietet.

    Eine im Plenum verteilte Kopie des Verhandlungspapiers musste dem Rektor erst mit ein wenig Nachdruck abgetrotzt werden. So gelangte man in den Besitz der ausstehenden Formulierungen. Die List der Engagierten!

    Ein Diebstahl wurde ausgebügelt.

    Auch im Finanziellen wurde etwas erreicht: "Als ich heute ins Ministerium ging, fehlten uns 2,5 Millionen Euro ... wir waren mit einem Defizit von 2,5 Millionen konfrontiert." Das wurde zusätzlich herausverhandelt. Und er zieht das Résumé: "Wir können sagen, das Fortbestehen der Akademie ist gesichert, wir haben heute 1 ½ Jahre Zeit, den Bachelor in seinen Vorzügen und Nachteilen zu diskutieren." In seinen Vorzügen?

    Bescheidene Resultate werden mit einer gewissen Bescheidenheit vorgetragen.

    Immerhin! Was für Resultate kann der Polizei-Rektor der Haupt-Uni uns vortragen?

    Sein einziger Öffentlichkeitsbegriff ist: Gewalt!

    Geheimsache Finanzen.

    Das Fortbestehen der Akademie wird aber auch durch politisch krumme Geschäfte bewirkt. Ein sich noch im Besitz der Akademie befindliches Grundstücks ist - das ist ein Offenes Geheimnis im Bereich der Akademie der Bildenden Künste – an das Boulevardblatt "Österreich" vermietet worden. Dort stehen jetzt seine Luxus-Büros. Und wohin geht das Geld, das hier eingenommen wird? Wer hat wieviel an Provisionen bekommen?

    An so etwas wie "Österreich" vermietet die Akademie seine Grundstücke?

    Wenn man Näheres erfahren wird, stößt man an eine Betonwand. Da hat die freundliche Transparenz ihr Ende!

    Haben wir hier schon wieder eine öffentliche Institution, die von einer Spekulantenschicht fremdgesteuert wird? Das sind wohl einige Schattenseiten der Strategie der limitierten Öffentlichkeit!

    Studentenelend.

    Worum geht´s bei der Bachelor-Master-Diskussion auf der Akademie? Die Bachelor-Verschulung wird auf der Akademie durch die Bank abgelehnt, auch das Gros der Lehrenden an der Akademie ist gegen das neue System. Dem weitverbreiteten Argument, durch den Bachelor-Abschluß könne man die drop-outs abfangen und einem schnellen Abschluß zuführen, kann man und frau gerade an der Akademie der Bildenden Künste nichts abgewinnen. Dort ist die Architektur – der etwa 8% aller Studierenden der Akademie angehören - am allerstärksten von der Mißentwicklung betroffen, berichtet eine AktivistIn. Der forciert reproduktive Charakter des Unterrichts – die Zwangsumstellung war übrigens vom Rektor befürwortet worden! - hatte zur Folge, daß innerhalb von 3 Jahren ein Viertel der BachelorstudentInnen des Faches Architektur ihr Studium abgebrochen hat.

    So wird das Recht der Teilnahme an wissenschaftlicher Öffentlichkeit liquidiert.

    Das Masterprogramm wird von einigen Lehrenden vertreten, weil sie sich für die Studierenden größere Chancen am Arbeitsmarkt erwarten und weil damit - wohl auch im Interesse der Lehrenden - das Lehrangebot an die Studierenden erweitert werden kann.

    Der wilde Wirbel.

    Die sensiblen KünstlerInnen waren die Triebfeder des heutigen Protests. Die etwa 60, die sich vor dem Ministerium zusammengefunden hatten, zogen zum AKH.

    Dort, im C1-Hörsaal passierte etwas Erfreuliches: "Ein Lehrbeauftragter hat sich mit uns solidarisiert. Er sagte, er hätte 79 die Vorlesungen gesprengt und gesagt: Raus mit euch!"

    "Wir gingen von dort mit 200 Leuten weg. Dann ging´s ins NIG, zum Schluß waren wir 600, als wir losspazierten", berichtet die Aktivistin. Dann die Demo. Dann in die Uni. "Unangemeldet sind wir auf die Hauptuni gegangen, haben die Besetzung mitinitiiert. Es waren etwas 50 bis 60 Leute von der Akademie dabei, darunter auch einige Lehrende."

    Sie demonstrieren und der Rektor geht nicht hin und schimpft sie!

    Was muß man nämlich hören am Ende des Vortrags des Herrn Rektors der Kunstakademie?

    Er bedankt sich bei den DemonstrantInnen! "Ich möchte mich auch nochmal bedanken, dass einige von ihnen früh aufgestanden sind und um 9 Uhr vor dem Ministerium gestanden sind!" Großer Applaus!

    Herr Winckler!

    Das möchten wir eines Tages noch erleben, daß Sie sich bei uns für unseren zivilen Einsatz auf der Straße - und in der Straße der Hörsäle! - höflich bedanken!

    -----------------------------------------------------------------------------------
    Von: "Iris Schwarzenbacher" <iris.schwarzenbacher@aks.at >
    Betreff: AKS unterstützt
    Uni-Proteste
    Datum: Donnerstag, 22. Oktober 2009 20:13
     
    PRESSEMELDUNG DER AKTION KRITISCHER SCHÜLERiNNEN
     
    Wien, 22. Oktober 2009
     
     
    AKS: Freier Bildungszugang für alle!
     
    Utl: SchülerInnen solidarisierensich mit dem Protest der Studierenden
     
    "Die aktuellen Proteste, die Besetzung des Audimax und anderer
    Uni-Räumlichkeiten in Wien zeigen nicht zuletzt, dass sich die
    Studierenden nicht mit Zugangsbeschränkungen, Bildungsökonomisierung und
    Verschulung des Unisystems abfinden werden!", solidarisiert sich Iris
    Schwarzenbacher, Vorsitzende der Aktion kritischer SchülerInnen, mit den
    Österreichischen StudentInnen.
     
    Mehr als Eintausend DemonstrantInnen haben sich schon in den Räumen der
    Uni Wien eingefunden, um sich gegen die UG-Novelle auszusprechen. Die
    kürzlich beschlossene Novelle sieht vermehrte Zugangsbeschränkungen,
    Leistungsdruck, erschwerten Zugang zu Masterstudien, Verschulung und
    Ökonomisierung der Universitäten vor.
     
    "Auch zahlreiche Schülerinnen und Schüler befinden sich unter den
    Protestierenden. Wir wollen uns nicht von BM Hahn und studienbehindernden
    Gesetzen und Verordnungen wie der UG-Novelle Bildungs- und Zukunftschancen
    nehmen lassen!"
     
    "Das Audimax werden die Studierenden so schnell nicht mehr aus der Hand
    geben. Neben politischen Reden und Diskussionen findet heute, Donnerstag,
    eine Feier für freie Bildung in der Uni Wien statt", so Schwarzenbacher.
     
    "Wir setzen mit dieser Aktion ein starkes Zeichen für Demokratisierung der
    Universitäten, ungehindertes Studieren und für ein Universitätssystem für
    alle! Die heutigen Proteste werden jedoch nicht die einzigen bleiben,
    sollten die Forderungen der Studierenden wieder ungehört bleiben und Hahn
    seine rückschrittliche Politik fortsetzen!", so die AKS-Vorsitzende
    abschließend.
     
     
    Rückfragehinweis:
     
    Iris Schwarzenbacher, 0699/ 11 40 8142, iris.schwarzenbacher@aks.at
     
     
     
    _____________________________
    Iris Schwarzenbacher
    AKS Bundesvorsitzende
    0699/11408142
     
    Aktion kritischer SchülerInnen
    Amtshausgasse 4
    1050 Wien
    Büro: +43 (1) 523 12 43 31
    Web: www.aks.at
     
    ------------------------------------------------------------------------------ 
    Von: <slp-info>
    Betreff: [slp-info] studierendenproteste -
    erst der anfang?
    Datum: Donnerstag, 22. Oktober 2009 17:35
     
    Eine Information der Sozialistischen LinksPartei (SLP)
     
    Studierendenproteste gegen Mißstände im Uni-Betrieb
     
    Ausgehend von der Akademie der bildenden Künste, die sich gegen das
    Bologna-Paket wehrt ist es am Donnerstag den 22.10. zu einer
    Demonstration und in Folge zur Besetzung des Audimax der Uni Wien
    gekommen. Vor dem Hintergrund der Hahn-Forderung nach der
    Widereinführung der Studiengebühren und dem Platzmangel an den Unis kann
    dies der Auftakt zu größeren Studierendenprotesten sein.
     
    mehr unter:
    http://www.slp.at/artikel+M514a5c63bbf.html