Volle oder kritische Solidarität mit den Flüchtlingen in Österreich?

Gesendet: Dienstag, 04. Dezember 2012 00:31
An: Michael Genner

Betreff:  Traiskirchner Lagerleiter betreibt FPÖ-Propaganda

Schabhüttl hat am 24.11.2012 im ORF vollhals verkündet, dass Flüchtlinge
genauso wie andere Bürger_innen demonstrieren dürfen, nachdem er durch
Zimmerkontrollen mit Anwesenheitspflicht für die Asylwerber_innen diese
daran zu hindern versuchte, an der Demonstration von Traiskirchen nach Wien
teilzumehmen! Er ist also nicht nur ein mieser Typ, sondern soll als
lügnerischer Pharisäer abgesetzt werden!

Übrigens, warum unterstützt „Asyl in Not“ bzw. Michael Gehner, die
Flüchtlingsproteste nur kritisch? „Asyl in Not unterstützt den Protest in
kritischer Solidarität.“ (26.11.2012):

http://www.labournetaustria.at/m-genner-asyl-in-not-fluchtlinge-fordern-ihr-recht

Karl

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An: Karl

Warum kritische Solidarität? Steht doch eh in meinem Artikel: Die Forderung,
generell alle Dolmetscher auszutauschen, geht am Kern der Sache vorbei. Es
gibt solche und solche, wir prüfen im Einzelfall.

Besten Gruß
Michael Genner

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Lieber Michael,

glaubst du nicht, dass die alltäglichen Erfahrungen der Asylsuchenden mit Dolmetschern in Traiskirchen überzeugend genug sind, dass mensch davon ausgehen kann, dass ihre Forderung nach neuen Dolmetschern gerechtfertigt ist? Und überhaupt, ist die Dolmetscher-Frage angesichts der massiven Diskriminierung und Repression der Flüchtlinge in Österreich derart wichtig, dass statt voller Solidarität ihr großartiger demokratischer Kampf  mit einem „kritisch“ gegenüber den rassistischen Behörden und der ebensolchen Legislative relativiert werden muss?

Liebe Grüße

Karl