Erklärung der PST Algerien zur französischen Militärintervention in Mali (Wilfried Hanser)

Stoppt die französische Militärintervention in Mali!

Gegen die Komplizenschaft der algerischen Regierung!

Wie schon 2011 in der Elfenbeinküste geht es bei der französischen Militärintervention in Mali nach bewährter kolonialistischer Manier darum, den „afrikanischen Hinterhof“ wieder unter die Kuratel zu zwingen, nachdem sich China und andere Großmächte im Zuge der kapitalistischen Weltwirtschaftskrise dort eingenistet haben.

Das von Bush für Afghanistan und Irak bemühte Alibi der „terroristischen Bedrohung“ dient im Falle Malis auch Hollande, der uns ernsthaft glauben machen will, dass „Frankreich dabei keine politischen oder wirtschaftlichen Absichten verfolge“ und dass seine Kampfflugzeuge und Armada – unter Ausschluss der Öffentlichkeit – nur „der Freiheit dienen“, Seite an Seite mit den Ländern der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas) Ländern, in denen selbst keine Freiheit herrscht. Dieser „Altruismus“ Frankreichs erinnert fatal an die „zivilisatorische Mission“ im 19. Jahrhundert, unter der das algerische Volk in der finsteren Kolonialära zu leiden hatte.

Trotzdem hat das algerische Regime mit Blick auf die 2014 anstehenden Präsidentschaftswahlen dem Druck der Imperialisten nachgegeben. Herr Bouteflika hat den französischen Bombern gestattet, unseren Luftraum zu nutzen, und die Schließung unserer Grenzen verfügt. Diese Kehrtwende der algerischen Position ist nicht hinnehmbar und steht im völligen Widerspruch zu der Geschichte unseres Landes, das für die Befreiung und Würde der Völker gekämpft hat. Gerade wo wir den 50. Jahrestag unserer Unabhängigkeit feiern, ist die Kehrtwendung des algerischen Regimes und die Kooperation mit den französischen Kriegstreibern eine politische Zäsur, die die Souveränität des Landes herabsetzt und Algerien zum Komplizen eines neokolonialen Manövers macht.

Wie bei den Revolten in den arabischen Ländern und sogar in Europa hat die Krise in Mali ihre Ursachen in den wirtschaftlichen und sozialen Verheerungen, die der Neoliberalismus hervorgebracht hat und die von den imperialistischen Mächten und Institutionen den abhängigen Ländern aufgezwungen und von den dortigen diktatorischen Regimes willfährig umgesetzt werden.

Was die Bevölkerung Malis – ob im Süden oder Norden – braucht, ist Unabhängigkeit, Würde und Wohlstand und keineswegs Bomben und Knechtschaft. Es ist Sache des malischen Volkes, die bewaffneten islamistischen Banden zu vertreiben, die ihnen ihre Gesetze auferlegen wollen. Allein das malische Volk muss frei über seine Zukunft entscheiden.

* Stoppt die französische imperialistische Intervention in Mali!

* Gegen den Kolonialkrieg in Mali!

* Gegen die Öffnung des algerischen Luftraums für die französischen Bomber!

* Solidarität mit dem malischen Volk und den Flüchtlingen!

* Für eine politische Lösung, die die demokratischen Rechte und die umfassende und freie Entwicklung des malischen Volkes gewährleistet!

Nationales Sekretariat der PST, 17. Januar 2013

Übersetzung: MiWe
http://orta.dynalias.org/inprecor/article-inprecor?id=1411,_._,___