AI-Schweiz: Internationaler Tag gegen Folter – unterzeichnen Sie die Sri Lanka-Petition (Martin Mair)

Ob Journalist oder Anwältin, wer in Sri Lanka die Behörden kritisiert, riskiert Folter oder mehr. © Vikalpasl

«Sie haben mich am ganzen Körper mit Zigaretten verbrannt und mich überall mit Fusstritten traktiert», erzählt Kumar. «Sie haben mich in eine dunkle Zelle ohne Fenster gesperrt, wo ich auf dem Boden schlafen musste.»

Während sich Sri Lanka darauf vorbereitet, im November Gastland für die Gipfelkonferenz der Commonwealth-Staaten zu sein und die Regierung erklärt, die Menschenrechte voranbringen zu wollen, zeugen Aussagen gefolterter Personen von ganz anderen Realitäten.

Kumar war 16, als ihn die Tamil Tigers (LTTE) – eine bewaffnete Gruppierung, die von 1983 bis 2009 für einen unabhängigen tamilischen Staat kämpfte – im Januar 2008 gewaltsam als Kämpfer rekrutierten. Im April 2009, während der letzten Wochen des blutigen Bürgerkrieges in Sri Lanka, wurde er von der sri-lankischen Armee gefangen genommen. Obwohl er ein Kindersoldat war, erhielt er keine psychologische Unterstützung. Er wurde ohne Anklage und ohne Gerichtsurteil 18 Monate lang festgehalten und dabei wiederholt gefoltert.

Journalisten, Rechtsanwältinnen, Aktivisten: wer die Regierung kritisiert, riskiert festgenommen und gefoltert zu werden. Als gesetzliche Grundlage für dieses Vorgehen dienen undurchsichtige Sicherheitsgesetze, die erlauben, Verdächtige jahrelang ohne Kontakt zur Aussenwelt festzuhalten. Das aus dem Jahre 1980 stammende sri-lankische «Gesetz zur Verhütung von Terror» ist eines der wichtigsten juristischen Instrumente, mit dem die Regierung kritische Stimmen zum Schweigen bringt.

Heute ist der internationale Tag gegen Folter.

» Unterzeichnen Sie die Petition an den Präsidenten von Sri Lanka und fordern Sie die Aufhebung dieses Gesetzes, das solche Misshandlungen erlaubt.

Ich danke Ihnen herzlich.

Manon Schick

Geschäftsleiterin

Amnesty International, Schweizer Sektion