Interview mit Petr Uhl über die CSSR um den August 1968


„DAS VOLK HAT ANGEFANGEN, SICH SELBST ZU ORGANISIEREN“
 
Petr Uhl ist ausgebildeter Diplomingenieur; nachdem er zunächst in Prag studiert hatte, konnte er 1965, 1967 sowie 1968 nach Frankreich fahren, wo er die Krise im Studentenverband der kommunistischen Partei (VEC) aus der Nähe erlebte und zum Sympathisanten der IV. Internationale wurde. Er wurde im Dezember 1969 verhaftet und in dem ersten Prozeß der „Normalisierung“ zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Er war einer der Erstunterzeichner der Charta 77 und Herausgeber ihres Informationsbulletins.1) Im April 1978 gründete er – unter anderem mit Vaclav Havel und Jiri Dienstbier – das „Komitee zur Verteidigung der zu Unrecht verfolgten Personen“ (VONS); im Oktober 1979 wurde er zu „fünf Jahren Freiheitsentzug ohne Bewährung“ verurteilt. 1980 erschien in Frankreich ein Buch mit zwei Essays aus den Jahren 1968/69 und 1979, in denen er die Widersprüche der tschechoslowakischen Gesellschaft analysierte und als antistalinistischer Marxist die Perspektive der Revolution für die Selbstverwaltung verteidigte2): Nach dem Sturz der bürokratischen Diktatur im November 1989 war er eine Zeit lang Direktor der Nachrichtenagentur CTK. (Fr. D.) .
 
PETR UHL (INTERVIEW, 1998)
Das Gespräch mit Petr Uhl führte Jan Malewski.

J.M.: Der tschechoslowakische Frühling scheint mir in der Entwicklung der osteuropäischen Ländern ein Ereignis zu sein, das zur Unzeit kam: 1968 gehörte die Liberalisierung des Jahres 1956 bereits zur Geschichte, an der Tagesordnung ist das Wieder-in-den Griff-Bekommen; in der UdSSR ist Chruschtschow abgesetzt und durch Breschnew und Kossygin ersetzt worden, damit wird der Entstalinisierung des 20. und des 22. Parteitags der KPdSU ein Ende gesetzt; in Ungarn folgt eine reale wirtschaftliche Liberalisierung auf die massive Repression der Jahre 1956-1958 …und sie kann also von dem politischen Terrain ferngehalten werden. Wie erklärst Du diese tschechoslowakische Ausnahme?
 
P.U.: Ich sehe dieses Ereignis, die Ernennung von Dubcek und die Revolte von Prag gegen Moskau, vor allem ab Sommer 1968, nicht als ein isoliertes Phänomen. In der UdSSR repräsentierten Breschnew und Kossygin (zu diesem Zeitpunkt) im Unterschied zu Suslow und Andropow – noch einen eher reformerischen Flügel. Die Sowjets waren gezwungen, mit der Intervention in der Tschechoslowakei wieder den konservativen Weg zu beschreiten, was das Scheitern der Reformerströmung in der UdSSR bedeutete. Vorher hat es Tendenzen gegeben, die darauf aus waren, die Liberalisierung zu bremsen, aber meiner Ansicht nach war der August 1968 der Bruchpunkt in der UdSSR. Der tschechoslowakische Frühling ist die Frucht einer Entwicklung, die bei uns nach Stalins Tod eingesetzt hat und die aufgrund der
revolutionären Ereignisse in Ungarn und in Polen und die darauf folgende Unterdrückung eine Zeit lang unterbrochen worden ist. Diese Bewegung hat 1963 erneut eingesetzt, als die Reformer, die Liberalen in der KP schrittweise an die Macht gekommen sind. Ich erinnere mich an diese Jahre 1963 bis 1968 (ich hatte damals gerade mein Universitätsstudium abgeschlossen), in denen es in jedem Monat eine Lockerung gab, eine kleine Liberalisierung im Bereich des Reisens, der Kultur, der Informationen…
 
Es gab mehrere Jahre hindurch eine wirkliche Liberalisierung. 1963 war ein entscheidendes Jahr, weil die neue Regierung von [Ministerpräsident] Jozef Lenart gebildet wurde. 1968 mit der slowakischen Frage und den internen Konflikten der KP war die Frucht einer Entwicklung, die sich mehrere Jahre lang vorbereitet hatte. Diese Entwicklung ist über das Szenario der Partei hinausgegangen, als das Volk angefangen hat, sich selbst zu organisieren und für seine Interessen zu kämpfen, denn vorher war es die Partei gewesen, die dieses oder jenes toleriert hatte. Im Frühling 1968 ist die Initiative Zug um Zug an die Studenten, die Gewerkschafter, die Künstler, auch die Arbeiter übergegangen. Das war nicht das abstrakte Volk, sondern konkrete Schichten, die ihre Interessen zum Ausdruck brachten und die im Parteiapparat ein Echo fanden.
 
J.M.: In dem tschechoslowakischen Frühling hat es mehrere Strömungen gegeben, die der Liberalen im Parteiapparat, aber auch andere – die demokratische Strömung beispielsweise unter den Studenten und den Intellektuellen -, die sich vor allem an der Frage der Zensur festmachen …
 
P.U.: Um korrekt mit der Geschichte umzugehen, muß gesagt werden, daß die Abschaffung der Zensur eine Entscheidung des Präsidiums der Partei war, nicht eine Forderung der Studenten und der Arbeiter und auch nicht eine Entscheidung des Apparats. Es war die Partei selber, die am 29. Februar 1968 beschloß, die Vorzensur nicht mehr anzuwenden. Die Trennlinie verlief zu dieser Zeit nicht zwischen denjenigen, die in der Partei waren, und denen, die nicht darin waren. Die Bruchlinien verliefen anders.
 
Es gab eine Gruppe von pro-sowjetischen Konservativen, die fast alle in der Partei waren, sie waren aber in der Minderheit. Die Mehrheit war sehr differenziert, einige waren mutiger, andere hatten weniger Courage, aber sie schlugen den Weg hin zur Demokratie auf dem Weg der Demokratie ein, das heißt Kompromisse, Konsens usw. Ich glaube nicht, daß es politische Differenzen zum Beispiel zwischen den Studenten und dem Apparat gab. Ich war damals in der Studentenbewegung aktiv, und ich erinnere mich an die Kontakte, die wir mit dem Prager Parteiapparat hatten. Das war zu der Zeit derselbe Willen, dieselben Perspektiven. Die Differenzen lagen anderswo: zwischen den prosowjetischen und den Demokraten, zwischen den Aktiven und denjenigen, die noch apathisch waren. Man darf die Strömungen im Volk nicht vergessen, die es 1968 und auch 1969 gab, denn während mehrerer Monate nach der Intervention blieben die Werte noch erhalten, auch Institutionen, und es gab sogar Institutionen – die Gewerkschaften, die Künstlerverbände oder den Verband der Romani -, deren Strukturen erst nach der Militärintervention geschaffen wurden, in gewisser Weise war es ein verlängerter Frühling.
 
J.M.: Der fortgeschrittenste Moment in der Partei war der im Untergrund abgehaltene Kongreß nach der Intervention…
 
P.U.: Ja, aber das war noch im vollen Schwung, unmittelbar nach der Intervention. Wovon ich spreche, das ist später eingetreten, nach Dezember 1968. Es lief alles noch ohne Zensur, die Schraube wurde im Mai und Juni 1969 nach und nach angezogen. Ich bin im Dezember 1969 verhaftet und für vier Jahre ins Gefängnis gesteckt worden. Ich erinnere mich sehr gut daran, wie sich die Lage verschlechtert hat, es gab aber noch eine Radikalisierung, mit großen Unruhen in Prag, wo vor allem die Jugend ihre Bereitschaft gezeigt hat, für die demokratischen Ideale auf den Barrikaden zu kämpfen, mit Pflastersteinen in der Hand.
 
J.M.: Wie wird der tschechoslowakische Frühling dreißig Jahre danach in der Tschechischen Republik interpretiert?
 
P.U.: Heute gibt es zwei Auffassungen. Die eine, die vorherrschende, besagt, der Kommunismus ist ein Übel, die vierzig Jahre waren schlimm, es lohnt nicht, sich mit einem besonderen Jahr zu befassen. Der Prager Frühling wird auf einen Machtkampf innerhalb der Partei reduziert. Das andere Bild besteht darin, 1968 seien die Partei, ihr Zentralkomitee, der Apparat auf dem richtigen Weg gewesen, um das Volk zur Demokratie zu führen, leider seien dann die Sowjets interveniert. Ich glaube, beide Schemata sind falsch, die Wahrheit liegt anderswo, das Volk ist über den vorgegebenen Rahmen hinausgegangen. 1968 wird bei uns also verdrängt. Der Senatsvorsitzende Petr Pithart (der 1968 in der Partei war und sich stark für die Reformen einsetzte) hat ein Kolloquium in Paris organisiert, nicht in Prag; und man könnte glauben, wenn es nicht seine eigene Geschichte wäre, hätte er vielleicht nicht mal das organisiert. Seit neun Jahren spricht in meinem Land – in meinen Ländern, in der Slowakei und in der Tschechischen Republik – niemand mehr von den Kommunisten, die Opfer des Stalinismus wurden, das ist untersagt. Die Kinder, die zur Schule gehen, lernen, daß es einen großen antikommunistischen Widerstand gegeben hat, und die bösen Kommunisten waren sich alle einig darin, das Üble zu tun. Wir haben sogar ein Gesetz, in dem das gesagt wird. Man benennt die Straßen selektiv um. Beispielsweise gibt es nirgendwo eine Zavis-Kalandra-Straße, der nicht in der Partei war (er war ausgeschlossen worden, weil er Trotzkist war) und nach demselben Prozeß hingerichtet worden ist wie Milada Horakova (die keiner kommunistischen Sympathie verdächtigt werden kann.3) In sämtlichen Städten gibt es jetzt eine Horakova-Straße. Haben wir es also mit einer kollektiven Amnesie zu tun? Oder mit einem Versuch, das historische Gedächtnis zu verzerren? Leute wie der in Frankreich lebende Historiker]Karel Bartosek, der sich vor kurzem im Schwarzbuch des Kommunismus hervorgetan hat, nehmen an dieser Art von Verzerrung teil. Ich bin nach Paris gekommen, um an dem Kolloquium über den tschechoslowakischen Frühling teilzunehmen, der von den beiden Senaten organisiert worden ist, dem französischen und dem tschechischen. Bei dieser Gelegenheit haben Jacques Rupnik (obschon der früher mal ein Linksradikaler war und, glaube ich, eine Zeit lang in der Ligue war) und Pavel Tigrid in etwa gesagt, es lohne sich nicht, von 1968 zu sprechen, denn man müsse vor allem von den kommunistischen Verbrechen und dem Kampf um die Macht sprechen.
 
J.M.: Im Prager Frühling gab es keine Strömung, die für die Restauration des Kapitalismus war. Folglich stört das Jahr 1968 heute diese Uminterpretation der Geschichte …
 
P.U.: Ja, solch eine Strömung gab es nicht, und es gab sie nicht einmal während der samtenen Revolution von 1989. Sie ist erst danach in Erscheinung getreten. Man muss festhalten, daß sich 1968 zum Beispiel nicht eine einzige Genossenschaft aufgelöst hat! Ein Jahr vor der samtenen Revolution, im September 1988, wurde die „Bewegung für die Bürgerfreiheit“ gegründet.  Damals sprach man, um sich über sie lustig zu machen, innerhalb der Opposition von der „Bewegung der bourgeoisen Freiheit“. Und das war eine liberal-sozialistische Richtung, die nicht auf die Demontage des Staats aus war (ganz anders als die Realität heute) und die nur das Privateigentum der kleinen und mittleren Betriebe befürwortete (im Unterschied zu Polen oder der DDR war bei uns alles verstaatlicht worden). Es war die Rede vom Markt, aber in Kombination mit dem Plan, es ging also um den Entwurf einer gemischten Wirtschaft. Und das war zu der Zeit die rechteste Strömung in der Opposition. Niemand hatte mit den Neoliberalen etwas zu schaffen! Natürlich gab es einzelne, die positiv von Pinochet sprachen, aber das war keine Strömung, das waren nur isolierte Individuen.
 
J.M.: Wie hat sich die Restauration so rasch vollzogen?
 
P.U.: Ich meine, das geht auf den Zerfall der UdSSR zurück. Dieser Monolith, dieser Koloß ist kaputt gegangen. Die gesamte starre Struktur ist zerbrochen, und es gab keine Alternative. Die Arbeiterselbstverwaltung war keine reale Alternative, denn es ging um den repressiven Staat. Also hat man sich zur Konzeption von einem liberalen Staat gewandt, mit einer bürgerlichen Auffassung von den Menschenrechten und mit der Grundphilosophie eines politischen Liberalismus, der nicht zwangsläufig einen Wirtschaftsliberalismus und auch nicht den Kapitalismus einschließt. Der Kapitalismus als ideologischer Bezug ist bei uns erst später gekommen, nach dem politischen Liberalismus. Eigentlich haben wir den Kapitalismus noch nicht, denn die Mehrheit der Industriebetriebe ist noch nicht umstrukturiert; sie werden von den Banken geleitet, die ihrerseits noch Staatseigentum sind oder weiterhin dem Fonds für Nationaleigentum gehören. Formell handelt es sich um Staatseigentum, selbst wenn das Management praktisch die Rolle des Unternehmers spielt (nicht des Direktors, sondern des Unternehmers). Ich meine aber, das geschichtliche Pendel schwingt jetzt wieder um. Die Sozialdemokratie wird bei den Wahlen zulegen, und sie ist viel mehr staatlich orientiert, viel weniger liberal, viel sozialer. Man wird die liberalen Schemata aufgeben, sie sind nicht effizient, damit zerstört man das Land.
 
J.M.: Nach 1968 hast Du zu denjenigen gehört, die versucht haben, eine Partei zu gründen, die Revolutionäre Sozialistische Partei der Tschechoslowakei (RSSC) …
 
P.U.: …Nein, nein, nein, das ist ein Mißverständnis. Wir hatten [im Oktober 1968] eine Gruppe gegründet, die wir die Bewegung der Revolutionären Jugend [HRM] nannten – maximal einhundert Personen. Wir hatten nicht die Perspektive einer Parteigründung, aber zur Verbreitung eines Flugblatts zum ersten Jahrestag der sowjetischen Intervention im August 1969, um uns zu verbergen, haben wir nach einem Namen für unsere Gruppe gesucht, um das Flugblatt nicht mit unserem Namen zu unterzeichnen, denn wir waren bekannt.4) Also haben wir die RSSC erfunden – ich war dagegen, aber die anderen haben mich überzeugt, daß das Wort Partei besser war. Es war eine Irreführung, es war nicht der Versuch zu einer Parteigründung. Ich habe dieses Bestreben nie gehabt …
 
J.M.: …Partei oder Bewegung, es handelte sich immerhin doch um eine revolutionäre sozialistische Organisation, die stark vom französischen Mai, von der deutschen antiautoritären Strömung usw. beeinflußt war. Was bleibt hiervon heute?
 
P.U.: Die Gruppe, die wir damals zu bilden versuchten, war in Wirklichkeit sehr konservativ. Wir wollten die Werte des Demokratisierungsprozesses erhalten. Wir wollten sie nicht aufgeben. Es war eine Organisation zur Selbstverteidigung, zur Erhaltung der Errungenschaften, kein nach vorne gerichtetes Projekt. Davon bleibt nichts. Einige, wie Jaroslav Suk, der in Schweden lebt, oder ich haben sozialistische Überzeugungen behalten, andere wie Jaroslav Basta, der vielleicht Innenminister werden wird, sind Sozialdemokraten geworden. Wieder andere sind nach rechts gegangen. Aber selbst diejenigen, die nach rechts gegangen sind, kehren jetzt langsam zur Linken zurück.
 
Das Gespräch mit Petr Uhl führte Jan Malewski. Aus: Inprecor NI: 426 ( Juli/August 1998)
Aus dem Französischen übersetzt und mit Anmerkungen von Friedrich Dorn
 
Fußnoten:
1) Er erklärte seinen Standpunkt als Marxist und „Dissident“ in zwei an die internationale Arbeiterbewegung gerichteten Briefen: „Offener Brief an die revolutionäre Linke im Westen“
(März 1977), in: Jiri Pelikan / Manfred Wilke (Hrsg.), Menschenrechte. Ein Jahrbuch zu Osteuropa, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag, 1977, (rororo aktuell, Nr. 4192), S. 467-469; sowie „Über die Charta 77“ (Mai 1978), im Anhang zu: Jan Skala: Die CSSR. Vom Prager Frühling zur Charta 77, Berlin: VerlagOlle&Wolter, 1978,S. 193-196.
 
2) Deutsche Ausgabe: Frankfurt/M. 1981 (noch lieferbar).
 
3) Zavis Kalandra (1902-1950), marxistischer Intellektueller, trat 1923 der KPTsch bei, er war Dichter und Mitglied der tschechischen surrealistischen Gruppe, arbeitete als Historiker über die Hussitenbewegung. 1936 wurde er wegen seiner Kritik am ersten Moskauer Prozeß und an der Spanien-Politik ausgeschlossen; er war einer der führenden Köpfe der Gruppe „Proletar“.
1939 bis 1945 im Konzentrationslager Mauthausen. Er wurde im November 1949 wegen „staatsfeindlicher Tätigkeit“ verhaftet und am 27. Juni gehängt.
Dr. Milada Horakova (1901-)950) war seit 1929 Mitglied der Volkssozialistischen Partei, der Partei von Edvard Beness (1918-1935 Außenminister, 1935-1948 Präsident der CSR) und führenden bürgerlich-demokratischen Partei der CSR. Sie war im Widerstand aktiv und fünf Jahre lang in einem deutschen Konzentrationslager. Nach dem Krieg war sie Abgeordnete der Nationalversammlung und Vorsitzende des Tschechoslowakischen Frauenverbands Abgeordnete. Sie wurde wegen angeblichen „Hochverrats“ hingerichtet
Der Prozeß gegen die „Führung der hinterhältigen Verschwörung gegen die Republik“ (31. Mai bis 8. Juni 1950) war der erste große politische Prozeß in der CSSR, in dem 13 Personen aus der Führung der Volkssozialistischen‘ Partei, der Sozialdemokratischen Partei, der Volkspartei plus der „Trotzkist“ Kalandra wegen Verschwörung, Terror, Spionage usw. angeklagt und vier Todesurteile gefallt wurden.
Auf Wunsch der sowjetischen „Berater“ stellten die Organe der Staatssicherheit diese „Hauptgruppe“ auf breiter politischer Grundlage zusammen. Das Urteil wurde 1968 vom obersten Gerichtshof offiziell aufgehoben. Siehe hierzu: Karel Kaplan, Politische Persekution in der Tschechoslowakei 1948-1972, Köln: Index, 1983, (Forschungsprojekt Krisen in den Systemen sowjetischen Typs, Studie Nr. 3), 23; Karel Kaplan, Die politischen Prozesse in der Tschechoslowakei 1948-1954, München: R. 0ldenbourg Verlag, 1986, S. 129-139; Miroslav Siska: „Verschwörer, Spione, Staatsfeinde“. Politische Prozesse in der Tschechoslowakei, 19481954, Berlin: DietzVerlag, 1991, S. 54-61; Karel Bartosek, „Mittel- und Südosteuropa“, in: Das Schwarzbuch des Kommunismus. Unterdrückung, Verbrechen und Terror, München: Piper Verlag, 1998, S. 443-445.
 
4) Der von Petr Uhl verfaßte Text liegt auf deutsch vor: „Aufruf der ideologischen Sektion der Revolutionären Sozialistischen Partei der Tschechoslowakei“, in: Max Borin / Vera Plogen, Management und Selbstverwaltung in der CSSR. Bürokratie und Widerstand, Berlin: Verlag Klaus Wagenbach, 1970. (Rotbuch. Nr. 4), S 120-128: nachgedruckt in: CSSR. Fünf Jahre Normalisierung“, Hamburg: Verlag Association, 1973. S. 230-132. In der umfangreichen Dokumentation von 1973 sind zwei Artikel aus ‚was tun nachgedruckt und andere Materialien zu Petr Uhls Gruppe enthalten; siehe „Urteilsspruch im Prager ‚Trotzkistenprozeß“‚, „Offener Brief an die Regierung der CSSR „, Interview mit Sybille Plogstedt vom Juni 1971 usw. (S. 229, S 232-241).