Prekär Cafe: Anlaufstelle für undokumentierte Arbeitnehmer*innen // Stelle als Mitarbeiter*in ab Oktober 2013 //

Datum:                Sun, 11 Aug 2013 19:42:51 +0200

Von:      cafe@prekaer.at (PrekärCafé – www.prekaer.at)

// PrekärCafé empfiehlt:

Als wir am 1. Dezember 2009 das erste Mal im Wiener PrekärCafé den Film „Mit einem Lächeln auf den Lippen“ über den Arbeitskampf einer illegalisierten Hausarbeiterin in Hamburg zeigten, ging uns der Begriff „undokumentierte Arbeit“ nicht eben leicht über die Lippen. Heute – rund dreieinhalb Jahre und eine von vielen getragene Kampagne später – hat sich in diesem Bereich einiges verändert. Und das betrifft nicht bloß den Sprachgebrauch.

Entsprechend groß ist unsere Freude, hiermit die Information über den Aufbau einer gewerkschaftlichen Anlaufstelle für Arbeitnehmer*innen ohne Aufenthalts- und/oder Arbeitspapiere in Wien weiterverbreiten zu können. Von den zwei geplanten Mitarbeiter*innen-Stellen wird die erste ab Oktober 2013 besetzt. Die Stellenausschreibung dafür findet ihr auf unserer Website und im Anhang dieser E-Mail.

Durch die Anlaufstelle soll die seit März 2011 im „Arbeitskreis undokumentiert arbeiten“ geleistete Unterstützungsarbeit systematisiert und ausgebaut werden. Dieser besteht in einem Zusammenschluss von Arbeiterkammer, Gewerkschaften, NGOs, selbstorganisierten Migrant*innenorganisationen und antirassistischen Aktivist*innen. Ziel ist – in individueller wie auch struktureller Hinsicht – eine Verbesserung der realen Möglichkeiten der Rechtedurchsetzung für undokumentiert Arbeitende. Mehr Informationen zur Anlaufstelle folgen demnächst.

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/ Web: http://cafe.prekaer.at

/ Email: cafe [ÄT] prekaer [PUNKT] at

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/ Facebook: http://www.facebook.com/groups/prekaer]]

]] Stelle als Mitarbeiter*in in der Anlaufstelle für undokumentierte Arbeitnehmer*innen ]]

Der „Verband zur gewerkschaftlichen Unterstützung undokumentiert Arbeitender in Österreich“ sucht ab Oktober 2013 eine*n Mitarbeiter*in für 30 Wochenstunden zum Aufbau einer gewerkschaftlichen Anlaufstelle für Arbeitnehmer*innen ohne Aufenthalts- und/oder Arbeitspapiere. Die Tätigkeit erfolgt in Zusammenarbeit mit den Mitgliedern des Verbands.

–]] Arbeitskontext und Arbeitgeber*in

Der Verband befindet sich gerade in der Gründungsphase und geht aus dem seit März 2011 aktiven „Arbeitskreis undokumentiert arbeiten“ hervor – einem Zusammenschluss von Arbeiterkammer, Gewerkschaften, NGOs, selbstorganisierten Migrant*innenorganisationen und antirassistischen Aktivist*innen. Gemeinsam wird Unterstützungsarbeit geleistet und das Ziel verfolgt, die realen Möglichkeiten der Rechtedurchsetzung – in individueller wie auch struktureller Hinsicht – zu verbessern.

Der Arbeitskreis hat beispielsweise die Infobroschüre „Arbeit ohne Papiere … aber nicht ohne Rechte!“ entwickelt und gemeinsam mit der AK Wien herausgegeben. Im Juni 2012 fand die erste vom Arbeitskreis konzipierte Fachtagung statt. Unter dem Titel „Arbeit ohne Rechte? Modelle der Beratung und Unterstützung im Bereich undokumentierter Arbeit“ referierten und diskutierten im ÖGB-Haus Expert*innen aus Deutschland und Österreich. Kurz zuvor konnte ein undokumentiert arbeitender Kollege bei der Durchsetzung seiner Ansprüche erfolgreich unterstützt werden. Darüber hinaus besteht ein regelmäßiger Austausch mit vergleichbaren Arbeitskreisen bzw. Anlaufstellen für undokumentiert arbeitende Kolleg*innen in Deutschland.

Die Tätigkeit des Verbands wird ab Herbst 2013 von Gewerkschaften und der AK Wien finanziert. Die Besetzung einer zweiten Stelle ist ab Februar 2014 geplant.

–]] Anforderungen

– Beratungserfahrung mit Migrant*innen

– Juristisches Studium oder längere facheinschlägige Beratungserfahrung mit Migrant*innen

– Fähigkeit zur niederschwelligen (auch schriftlichen) Vermittlung komplexer Inhalte

– praxisbezogene arbeits-, sozial- und/oder fremdenrechtliche Kenntnisse

– Verhandlungssicheres Deutsch in Wort und Schrift, flüssiges Englisch

– Sprachkompetenz entweder in Bosnisch-Kroatisch-Serbisch (bzw. einer anderen slawischen Sprache) oder Türkisch auf muttersprachlichem Niveau

– Antirassistisches und gewerkschaftliches Selbstverständnis

– Teamfähigkeit

– Hohe Kommunikationskompetenz

– Flexibilität in interdisziplinärem Umfeld

–]] Wünschenswerte Erfahrungen und Kompetenzen

– Kenntnis/Erfahrung der im Tätigkeitsbereich des Vereins aktiven Szene (Gewerkschaften, NGOs, selbstorganisierte Migrant*innenorganisationen, antirassistische Gruppen) sowie der relevanten Behörden

– Erfahrung in Vereins- und/oder Gewerkschaftsarbeit

–]] Aufgabenbereiche

– Arbeits-, sozial- und fremdenrechtliche Erstberatung

– Rechtliche Vertretung und Begleitung

– Fallkoordination und -dokumentation

– Projektorganisation und -dokumentation

– Erarbeitung von Informationsmaterial

– Unterstützung beim Empowerment und/oder bei der Selbstorganisation von undokumentiert Arbeitenden in Hinblick auf die Durchsetzung ihrer Rechte

– Erarbeitung von Vorschlägen zur Verbesserung der Situation undokumentiert arbeitender Kolleg*innen

– Vernetzung von beteiligten Organisationen und Entscheidungsträger*innen, NGOs, involvierten Multiplikator*innen und Communitys

– internationaler Austausch und Vernetzung mit Akteur*innen, die vergleichbare Tätigkeiten und Ziele verfolgen

– Aktive Aufsuche von Zielgruppen

– Unterstützung bei der Vereinstätigkeit

– Budgetplanung und -kontrolle, Verfassen von Förderanträgen und -abrechnungen

– Betreuung der Webseite, Nutzung von neuen Medien

–]] Arbeitsort und Gehalt

Der Arbeitsort ist Wien. Die Anstellung ist auf ein Jahr befristet mit Option auf Verlängerung. Das Gehalt orientiert sich am Gehaltsschema für Mitarbeiter*innen von Vereinen. Die genannten Aufgabenbereiche legen die Einstufung in Beschäftigungsgruppe 7 des besagten Kollektivvertrags nahe (bei 30h/Woche: EUR 2318.- brutto).

–]] Bewerbung und Auswahlverfahren

Bewerbungsunterlagen (Motivationsschreiben, Lebenslauf) im Umfang von max. drei Seiten bitte bis 5.9.2013 an bewerbung-anlaufstelle@prekaer.at. Bei gleicher Qualifikation werden Frauen bevorzugt.

–]] Mehr Information zu den Aktivitäten der Arbeitgeber*in

– INFOBROSCHÜRE: Arbeiten ohne Papiere … aber nicht ohne Rechte!

Arbeits- und sozialrechtliche Ansprüche von Migrant*innen bei undokumentierter Arbeit und die (aufenthaltsrechtlichen) Gefahren im Falle ihrer Durchsetzung.

http://www.arbeiterkammer.at/service/broschueren/arbeitundrecht/Arbeiten_ohne_Papiere.html

(In der Broschüre befindet sich auch eine Vorstellung des „Arbeitskreis undokumentiert arbeiten“ sowie ein Überblick über involvierte Akteur*innen.)

– FACHTAGUNG: Arbeit ohne Rechte?

Modelle der Beratung und Unterstützung im Bereich undokumentierter Arbeit http://www.asaw.eu/events/national-seminar-austria

GPG-KEY @ http://pgp.mit.edu:11371/pks/lookup?op=get&search=0xFC3D7599F661C49A

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