Avaaz: Was geschah, nachdem ich die Petition unterzeichnet habe?

Liebe Avaaz-Gemeinschaft,

Wenn ich einen Avaazer treffe, höre ich oft genau diese Frage: „Was passiert, nachdem ich die Petition unterzeichnet habe?“ Die Wahrheit ist, VERDAMMT VIEL! Jede Avaaz-Kampagne entspringt zunächst einem riesigen globalen Mandat und konzentriert sich dann punktgenau darauf, wie unsere Stimmen am besten Erfolg haben. Hier finden Sie Hintergründe zu zweien der Erfolge, die wir in den vergangenen Wochen erzielt haben:

Erinnern Sie sich zum Beispiel daran, als sich 2 Millionen von uns zusammengeschlossen haben, um die Auspeitschung eines 15-jährigen Vergewaltigungsopfers auf den Malediven zu verhindern? Das Urteil gegen sie wurde verworfen! Um das zu erreichen hat unser Team Folgendes getan:

Wir sprachen stundenlang mit dem maledivischen   Generalstaatsanwalt und Ministern, und schickten dem Präsidenten Emails an   seine persönliche Email-Adresse.

Wir führten Meinungsumfragen durch, die die massive   Unterstützung der Malediver für Reformen zum Schutz junger Mädchen zeigten,   und veröffentlichten einen Kommentar-Artikel   in einer wichtigen Zeitung.

Wir überzeugten einen wichtigen islamischen Gelehrten   davon, sich gegen die Auspeitschung auszusprechen.

Wir drohten damit, eine Anzeige (siehe rechts) in   Tourismuszeitschriften zu schalten, was die wichtigste Branche des Landes   empfindlich getroffen hätte.

Wir reisten auf den Malediven zu dem Ort, an dem das   Mädchen festgehalten wurde, um die offiziellen Stellen direkt unter Druck zu   setzen.

Ahmed Shaheed, der frühere Außenminister der Malediven sagte: „Der Beitrag von Avaaz war die Speerspitze der Kampagne zur Aufhebung des Auspeitschungsurteils – eine Petition, die von Millionen Menschen unterzeichnet wurde, ein Besuch im Land, eine öffentliche Meinungsumfrage und ein konsequentes Follow-Up erwiesen sich als unaufhaltsam.“

Ein weiteres Beispiel: Erinnern Sie sich, wie sich fast 2 Millionen von uns dafür stark machten, dass die Massai in Tansania nicht zugunsten eines Jagdreviers von ihrem Land vertrieben werden? Letzte Woche gab der Premierminister bekannt, dass sie bleiben können! Die Petition erwies sich als starke Grundlage für die weiteren Aktivitäten des Teams:

Massai-Frauen     protestieren gegen ihre Vertreibung. Foto: Jason Patinkin

Wir sorgten dafür, dass CNN und der Guardian die   Massai besuchten und die Geschichte in der Welt bekannt machten.

Wir berieten die Massai-Ältesten bei ihrer   Kampagnen-Strategie.

Wir überfluteten Minister und den Präsidenten mit   Nachrichten — was eine Debatte in Kabinett und Parlament erzwang.

Wir schalteten eine aufsehenerregende Zeitungsanzeige in einer einflußreichen   Zeitung, die die Regierung öffentlich bloßstellte.

Wir überzeugten Diplomaten weltweit, sich mit dem Thema   zu befassen — und blamierten die Regierung einmal mehr.

Wir unterstützten Massai-Stammesälteste finanziell,   damit diese in die Hauptstadt reisen und dort das Land vor dem Büro des   Premierministers wochenlang ‚besetzen‘ konnten um ein Treffen mit dem   Premierminister zu fordern.

 

Der Erfolg gebührt dem Volk der Massai, aber unsere   Gemeinschaft hat dazu beigetragen, dies zu einem globalen Thema zu machen,   das die Regierung nicht weiter ignorieren konnte. Damit ist dieser bereits 20   andauernde Konflikt um das Land nun hoffentlich beendet!!

Natürlich macht unsere Gemeinschaft eine MENGE mehr als Petitionen. Letzte   Woche haben wir innerhalb von ein paar Tagen einen Challenge-Grant in Höhe   von $1 Million für Geber-Staaten zusammengetragen, damit syrische   Flüchtlingskinder zu Schule gehen können. Bei einem UN-Meeting   konnte ich im Namen von 40.000 Avaaz-Spendern einen Scheck auf den Tisch   legen und die Anwesenden auffordern, die Herausforderung anzunehmen. Der   UN-Bildungsbeauftragte Gordon Brown, der den Vorsitz hatte, bezeichnete die   Bemühungen unserer Gemeinschaft als „großartige und wirkungsvolle Aktion“,   um andere Regierungen zum Spenden zu veranlassen!

Und oft ist es nicht das Avaaz-Team, sondern unsere große Gemeinschaft, die   die direkte Lobbyarbeit übernimmt. So sind wir beispielsweise in Brasilien   nur einen Hauch von einem großen Erfolg entfernt — ein Ende der dubiosen   Praxis der ‚Geheimen Abstimmung‘ im Kongress. Unser großer Druck hat dazu   beigetragen, die Abstimmung im Unterhaus zu   gewinnen, (Artikel auf Portugiesisch), und derzeit laufen die   Telefone der Senatoren heiß, weil Avaaz-Mitglieder aus ganz Brasilien über   unser Online-Tool Anrufe tätigen und fordern, diese Korruption zu stoppen.   Experten gehen davon aus, dass wir wahrscheinlich schon in wenigen Tagen den   Sieg davontragen können!

Es ist diese einzigartige magische Mischung aus einer riesigen und beherzten   Bürgergemeinschaft, die deutlich ihre Meinung sagt, die spendet und Partei   ergreift und einem kleinen Team erstklassiger Fürsprecher, die – mit klarer   demokratischer Legitimierung – auf höchster Ebene intelligente, strategisch   geplante Maßnahmen ergreifen können, die unsere Kampagnen immer   unaufhaltsamer machen.

Wenn wir weiter aneinander glauben, und sowohl unsere Mitgliederzahl als auch   unser Engagement wachsen, dann gibt es keine Grenze für das Gute, das wir in   der Welt bewirken können. Tausend Dank für die Ehre und die Freude, dass ich   Teil dieser Gemeinschaft sein darf und ihr dienen kann. Was wir hier   haben, ist wirklich etwas ganz Wertvolles – bauen wir weiter an Avaaz.

Mit Liebe und Wertschätzung,

Ricken und das Team

P.S.: Vielleicht wissen Sie noch nicht, dass Avaaz anders ist als alle   anderen internationalen Organisationen, und zwar deshalb, weil wir zu 100%   von unserer Gemeinschaft geführt und finanziert werden. Zu jeder Kampagne,   die wir durchführen, befragen wir zunächst unsere Mitglieder und schicken sie   zuerst zum Testen an eine zufällig ausgewählte Gruppe unserer Gemeinschaft   (Sie können sich das wie eine Jury vorstellen). So erfahren wir exakt, wie   die ganze Gemeinschaft reagieren wird. Ich bin vielleicht der   Geschäftsführer, aber Sie alle sind mein Boss. Wenn Sie etwas nicht möchten   (und ich meine damit nicht, dass es 51% mögen, sondern 81%), dann geht unser   Team nochmal ans Reißbrett, um Ihnen eine bessere Option vorzulegen. Wir   haben diese Regel niemals gebrochen, kein einziges Mal. Am Ende ist es immer   Ihre Weisheit, die Weisheit unsere Gemeinschaft, abgestimmt mit den   intelligentesten Vorschlägen, die das Team von Ihnen, aus unseren eigenen   Reihen und von unseren Partnern und Experten bekommt, die darüber   entscheidet, wie wir jeden einzelnen Tag gestalten.

Wenn Sie dann noch den Umstand betrachten, dass unsere finanziellen Mittel zu   100% aus kleinen Online-Spenden kommen (wir lehnen Spenden von Konzernen,   Regierungen, Stiftungen und selbst Spenden von Einzelpersonen, die höher sind   als 5.000 EUR, strikt ab), dann denke ich, dass Avaaz eine reinsten   organisatorischen Formen eines bürgerbestimmten Wandels in der heutigen Welt   ist. Mit dieser Organisation, der ein unglaublich begabtes und äußerst   engagiertes Team dient, das ich Ihnen am liebsten allen persönlich vorstellen   würde, verfügen wir über jene Magie, mit der wir die Welt, von der wir   träumen, gestalten können.

P.P.S.: Wenn Sie auch mit einer Spende dazu beitragen möchten, dass alles   weiterhin gut läuft, klicken Sie hier: https://secure.avaaz.org/de/reportback_1013/?1380749307