Zu: „Es war einmal die KPOe“, akin 22/2013 oder: http://www.labournetaustria.at/?p=35607
Ich schaetze die akin, die qualitaet der aktuellen informationen, die regelmaessig mit hohem engagement von Bernhard Redl, der den gegenstaendlichen artikel verfasst hat, veroeffentlicht werden. Fuer den gegenstaendlichen artikel spricht, dass er gerade jetzt nach den letzten wahlen die heterogenitaet der oesterreichischen antikapitalistischen linken zum ausdruck bringt.
Dass seit dem ende der realsozialistischen staaten im osten und spaetestens seit der enteignung der KPOe viele divergierende stroemungen innerhalb der KPOe existieren, die sich aus vorwiegend traditionellen ueberlegungen auf die KPOe beziehen oder sich von dieser distanzieren ist realitaet, realitaet ist auch, dass es nicht an unzaehligen versuchen bis in die juengste gegenwart gemangelt hat,die massgeblichen personen, die von der notwendigkeit des fortbestehens der KPOe als partei ueberzeugt waren, und in muehevoller grossteils ehrenamtlicher pateiarbeit die KPOe vor dem absaufen bewahrt haben, zu diskredidieren.
Was den hinweis auf die auseinandersetzungen innerhalb der studentischen organisationen betrifft, gilt: die KPOe hat keinerlei statutarischen Einfluss auf jugend/studenten-organisationen, es ist das vorrecht der jugend sich selbstermaechtigt zu organisieren, es entspricht einer torheit der jugend sich kopflos zu konkurrieren.
Dass nun mit der gruendung einer „Partei der Arbeit“ viele genossInnen sich ihre politische heimat umorganisieren, ist eine Tatsache – zurecht informiert hier redl aktuell, das rechtfertigt jedoch nicht diesen artikel auf eine art und weise zu betiteln, die dem leser die KPOe als maerchenhafte, bereits vergangene entitaet praesentiert.
Fakt ist: es gibt viele genossInnen, die gegenwaertig innerhalb der bestehenden KPOe taetig sind, die saemtliche beschluesse der parteitage und das gueltige statut der partei angenommen haben, diese werden auch fuerderhin fuer die aelteste partei oesterreichs aktiv sein und stolz fuer den namen KPOe eintreten.
Spaltungen treten naturgemaess dort auf wo spalter am werk sind, spalter haben in der oesterreichischen linken eine lange tradition, mit ein grund dafuer, dass die politische vormachtstellung einer fortschrittlichen linken kaum tragende bedeutung erlangen konnte in oesterreich.
Wenn sich nun im herbst 2013 Redl als kommentator auf grund einer parteineugruendung, die im uebrigen ganz bewusst nach den nationalratswahlen erfolgte, zur aussage: „Es gibt DIE Kommunistische Partei Oesterreichs einfach nicht mehr“ verleiten laesst, muss festgehalten werden, dass „DIE Kommunistische Partei Oesterreichs“ seit 1918 niemals existiert hat und redl falsch liegt.
Falls Redl in seinem kommentar meint, dass es die KPOe einfach nicht mehr gibt, so liegt er in seiner analyse ebenfalls daneben. DIE KPOe erfreut sich eines funktionierenden organismus, der keinesfalls einer modrigen operettenhaftigkeit anheimgefallen waere.
Was wahlen im jahr 2018 betrifft: ob die kommende regierung fuenf jahre abdienen wird, steht in den sternen, die KPOe wird jedenfalls gesund und munter ihren hundertsten geburtstag feiern, die PdA ihren fuenften – ich erwarte mir, dass dann beide parteien tragende und akzeptierte entitaeten der linken bewegung in oesterreich sein werden.
*Rudi Gabriel*