A&O: Griechenland – Nazihetze und kein Ende

Viele unterschiedliche Journalisten sind betroffen

Der Prozeß gegen die drei JournalistInnen der Wochenzeitung Arbeitersolidarität, des Organs der SEK (Sozialistischen Arbeiterpartei), die insbesondere die enge Verflechtung der griechischen Nazis („Goldene  Morgendämmerung“) mit der Regierungspartei Nea Dimokratia, Schwesternpartei von CDU, ÖVP und dergleichen, im Detail aufgedeckt haben und dafür „bestraft“ werden müssen,  wurde jetzt vertagt, das Gericht hat sich für unzuständig erklärt und die Sache wieder an den Staatsanwalt zurückverwiesen.
Der Termin hat innerhalb der kommenden 7 Monate wahrgenommen zu werden. Das kann aber auch bald sein!

Immerhin bietet die Vertagung politischen Gruppierungen, denen der solidarische Einsatz gegen den Faschismus in Griechenland ein ernstes Anliegen ist, die Möglichkeit,  ihre Solidarität, ungeachtet der politischen Affinitität, Zugehörigkeit, Tendenz, nun ein wenig aufzubauen und zu organisieren. Wir werden in der Folge Auszüge von Reportagen, insbesondere von Katerina Thoidou, einer der Angeklagten, bringen, um zu veranschaulichen, weshalb die GenossInnen verfolgt werden, welche Leistung, welcher Einsatz hier verfolgt wird.

Die SEK (Sosialistikó Ergatikó Komma) ist die derzeit vielleicht aktivste Komponente des radikalen Bündnisses Antarsya, womit nichts gegen OKDE oder NAR und andere Mitglieder dieses Bündnisses gesagt sein soll …  Die faschistisch-justizielle Hetzkampagne gegen die drei GenossInnen der Arbeitersolidarität ist aber nur eine von zahlreichen Attacken des Kapitals, des Faschismus und der Regierung gegen die radikale und  unabhängige Linke, die sich der rechtlichen Schiene bedient. Derzeit sind zahlreiche Verfahren am Laufen, von denen auch kritische JournalistInnen aus dem aufgeklärt-bürgerlichen Lager betroffen sind – eine journalistische Kategorie, die neben dem Klassenjournalismus der radikalen Linken ebenso eine wichtige Rolle spielt. So findet ein Verfahren gegen Journalisten der Zeitung Kerdos („Der Gewinn“) statt. Daraus müssen politisch die clamorosesten Fälle ausgewählt werden.

Schon weiter zurückliegende Nazimorde werden ebenfalls juristisch „aufgearbeitet“. Im Mordfall Luqman Sachzat begann am 17. 12. das Verfahren. und wurde auf den 18. 1. 2014 vertagt. Zum ersten Gerichtstermin fanden Protestkundgebungen statt, an den sich auch die KEERFA, die wichtigste antifaschistische Organisation Griechenlands beteiligte, am Tag zuvor fand eine Mahnwache in London statt, wo es eine sehr ausgeprägte Solidaritätsbewegung mit Griechenland gibt.

Der 27-jährige Pakistani ist zu Beginn dieses Jahres auf offener Straße auf dem Weg zur Arbeit von zwei Faschisten ermordet worden, einer von mehreren Morden an ImmigrantInnen,  die auf das Milieu der Goldenen Morgendämmerung (XA) zurückzuführen sind. Pavlos Physsas ist nicht das einzige Opfer.
Die Beschuldigten behaupten zwar, in keiner Verbindung zur XA zu stehen, sonderbar aber, daß in der Wohnung des einen Unmengen von Nazipropaganda eben dieser kriminellen Bande gefunden wurde.

Die dauernde Vertagerei  zerrt an den Nerven. Über Monate werden die Besten und Alertesten der Bewegung aufs Äußerste belastet. Dem muß auch ein europaweiter Antifaschismus entgegenwirken.