Utl. Ab heute Dauerprotest vor dem Parlament
Nach den Flüchtlingsprotesten in Deutschland, kommt es nun auch erstmals in Österreich zu einer von Flüchtlingen getragenen Protestbewegung. Somalische Flüchtlinge sehen keine andere Möglichkeit mehr, als auf die Straße zu gehen und auf ihre prekäre Situation in Österreich hinzuweisen. In Somalia herrscht nach wie vor gefährliche Willkür. Dennoch warten viele SomalierInnen schon Jahre auf den Ausgang ihres Asylverfahrens. Und immer öfter sind sie von Rückschiebungen in Länder, die kein funktionierendes Asylsystem haben, bedroht. Die Flüchtlinge fordern rasche und faire Asylverfahren, einen Stopp der unmenschlichen Dublin-Abschiebungen, die Anerkennung ihrer Schutzbedürftigkeit, ein Recht auf Familienzusammenführung in Österreich und die Möglichkeit, arbeiten und zum Sozialstaat beitragen zu dürfen.
Die Menschenrechtsorganisation SOS Mitmensch unterstützt die Forderungen der somalischen Flüchtlinge und ruft die österreichische Regierung dazu auf, sich endlich der Probleme geflüchteter Menschen anzunehmen. „Mit ihrer Kopf-in-den-Sand-Politik hat die österreichische Regierung eine unerträgliche Situation für Flüchtlinge geschaffen. In Österreich gestrandete SomalierInnen haben nun keine andere Wahl, als ein weiteres Mal viel zu riskieren und trotz der grassierenden Anti-Asyl-Stimmungsmache auf die Straße zu gehen. Der Mut der somalischen Flüchtlinge ist ein Mut der Verzweiflung, aber auch gelebtes demokratisches Engagement“, so Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch.
Der Dauerprotest der somalischen Flüchtlinge beginnt heute um 13 Uhr mit einer Demonstration vom Bundesasylamt (Landstraßer Hauptstraße 171) zum österreichischen Parlament. Dort werden die Flüchtlinge zwei Tage und zwei Nächte demonstrieren.
„Alle, die gerne rasch abwinken, wenn es um Forderungen von Flüchtlingen geht, sollten sich eines vor Augen halten: Eine Politik, die kein Interesse für die Probleme von Flüchtlingen zeigt, wird auch herz- und hirnlos agieren, wenn es um die Probleme der österreichischen StaatsbürgerInnen geht“, so Pollak abschließend.
Rückfragehinweis:
Alexander Pollak
0664 512 09 25