akin: Vier Aktivisten der Wiener Refugee-Proteste in Schubhaft (12.1.2013)

Asyl:

„Solidarisch schlafen“ in der Votivkirche

Am Samstag, 12. Januar, drang die Polizei aufgrund eines anonymen
Anrufs (in dem eine Schlaegerei behauptet worden war) in das Buero der
HuS-Fakultaetsvertretung der Uni Wien ein, in dem sich TeilnehmerInnen
der seit 2 Monaten andauernden Refugee-Proteste aufhielten. Die
PolizistInnen kontrollierten die Papiere und den Aufenthaltsstatus
aller Anwesenden, 7 Menschen mit prekaerem Status wurden festgenommen.
3 wurden am selben Abend entlassen. 4 Personen befinden sich bis zum
jetzigen Zeitpunkt in Haft, nach letztem Informationsstand im
Polizeianhaltezentrum Hernalser Guertel. Gegen 3 pakistanische
Staatsangehoerige wurde nachweislich Schubhaft verhaengt, der Verbleib
eines algerischen Staatsbuergers ist bislang ungeklaert. Bereits am
Sonntag gab es eine erste Protestkundgebung deswegen beim
Anhaltezentrum.

Weiters ist nach wie vor ungeklaert, welche Rolle das Wiener Rathaus
bei der Raeumung des Camps im Freud-Park am 28.12. gespielt hat.
Waehrend es aus der gruenen Rathausfraktion Solidaritaetserklaerungen
fuer die Fluechtlinge gibt, sieht die rotgruene Landesregierung die
Verantwortung fuer die Raeumung nach wie vor nur bei der Polizei und
schweigt sich ansonsten aus. 67 Fluechtlinge harren indessen
(teilweise im Hungerstreik) in der Votivkirche aus. Die Initiative
„RefugeeCamp Vienna“ ruft zu „Solidarisch schlafen“ in der Kirche auf.
In den letzten Tagen fanden sich aber auch etliche Prominente dort zu
Solidaritaets- und Diskussionsbesuchen ein.
(refugeecampvienna.noblogs.org, wientv.org/akin)
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Laufende Infos: http://refugeecampvienna.noblogs.org/
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Innsbruck: Solidaritaet mit den Fluechtlingsprotesten in Wien und
ueberall! Do, 17.1.2013, 17 Uhr; Treffpunkt: Maria-Theresienstrasse
(Annasaeule). Eine Initiative von ATIGF (Foederation der
Arbeiter_innen und Jugendliche aus der Tuerkei in Oesterreich),
FLUCHTpunkt, Plattform Bleiberecht & Somali Community.
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Linz: Diskussionsveranstaltung im Mariendom am 17.Jaenner, 19 Uhr.
Debatte ueber die Asyl- und Migrationspolitik aus einer
selbstorganisatorischen Perspektive und Solidaritaet mit den
FluechtlingsaktivistInnen.
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Asyl in Not sucht ehrenamtliche DolmetscherInnen fuer Asylsuchende aus
Pakistan (Urdu) und Tschetschenien (Russisch oder tschetschenisch).
Hauptsaechlich fuer den offenen Empfang: Montag 9-13 Uhr, Dienstag
13-18 Uhr; sonst nach Vereinbarung. Kontakt: Asyl in Not, Mag. Norbert
Kittenberger, Tel. 01 / 408 42 10, office@asyl-in-not.org