Anadolu Newsblog, 17.5.2014: POLIZEIBRUTALITÄT NACH „MINEN-MASSAKER“ IN SOMA

Die Lage nach der veheerenden Minen-Explosion am 13. Mai 2014 ist auch 4 Tage danach alles andere als entspannt.

Diversen Medienberichten zufolge werden außerhalb der Stadt mit Messern und Knüppeln bewaffnete Schlägertruppen der AKP postiert.

Linken Organisationen, aber auch Anwälten, die aus verschiedenen Landesteilen anreisen, um sich mit den Betroffenen in Soma zu solidarisieren, werden an der Einfahrt von Polizeieinheiten gestoppt. Es werden ausnahmslos Fahrzeuge mit Kennzeichen Manisa durchgelassen, und das auch nur nach massiven Kontrollen.

 Berichten zufolge ereignete sich heute auch bei einer Versammlung im Gewerkschaftshaus der Egitim-Sen in Manisa ein Polizeiangriff.

Vor dem Gebäude wurden zahlreiche Personen (genaue Zahl noch unbekannt), auf den Boden gezerrt und brutal festgenommen.

Auch Generalvorsitzende der CHD (Vereinigung Progressiver Jurist_innen), der nach seiner Freilassung aus der willkürlichen Haft erst kürzlich in Berlin mit dem diesjährigen „Hans-Litten-Preis“ geehrt wurde, ist Berichten zufolge festgenommen worden, nachdem er sich gegen den brutalen Polizeieinsatz ausgesprochen hatte.

Anwaltskollegen bestätigten die Festnahme und teilten zudem mit, dass Anwalt Kozagaclli von der Polizei ein Arm gebrochen wurde.

Neben dem Anwaltsvorsitzenden sollen mehrere Anwält_innen und Anrainer_innen, die sich ebenfalls gegenüber der Polizeigewalt empört zeigten und ein Korrespondent der Zeitschrift „Yürüyüs“ festgenommen worden sein.