Die endgültige Bankrotterklärung schwarzer Bildungspolitik ist nun mit der Bestellung des “Experten” Andreas Salcher zum Ideengeber der ÖVP in Sachen Bildungsreform erreicht. Salcher, der sich gerne als unabhängiger “Experte” bezeichnet, erfuhr freilich seine politische Sozialisation in der ÖVP und war von 1992 bis 1996 stellvertretender Landesarteiobmann der ÖVP-Wien und bis 2005 im Wiener Gemeinderat. Mit seinen Büchern („Der talentierte Schüler und seine Feinde“, „Nie mehr Schule – Immer mehr Freude“), betrieb er vor allem eines: LehrerInnenbashing. Was von ihm zu erwarten ist, skizzierte er in einem Kurier-Interview vom Juni dieses Jahres.
Ein paar Gustostückerl:
- Die Zahl der Schüler ist in den letzten 40 Jahren um ca. 100.000 gesunken, die Zahl der Lehrer hat sich fast verdoppelt. Dividiert man die 1.142.726 Schüler durch die 124.862 Lehrer, dann kommt man auf ein Betreuungsverhältnis von 9,1 Schülern pro Lehrer. Das wäre besser als in der teuersten Privatschule.
- Rechnet man die gesamten Ferien, Wochenenden, Feiertage und die schulautonomen Tage im Jahr zusammen, erkennt man, dass in Österreich Unterricht nur an jedem zweiten Tag stattfindet.
- Lehrer sollen ihre Arbeit acht Stunden pro Tag an ihrer Schule leisten.
- Der Direktor kann sich seine Lehrer aussuchen und völlig ungeeignete kündigen.
- Jetzt kommt die schlechte Nachricht für Lehrergewerkschafter: Wir beschließen das im Parlament ohne 33 Verhandlungsrunden