„Wer vom Kapitalismus nicht reden will, der schweige vom Faschismus.“ Diesen Satz Horkheimers von 1939 sollte man heutzutage so manchem österreichischen „Linken“ ins Stammbuch schreiben, weil die Linke hierzulande hauptsächlich gegen FPÖ und Consorten mobilisiert und die Kapitalkritik völlig aus den Augen verliert. Für Occupy Österreich hingegen sollte man den Satz umdrehen: Die kritisieren zwar den Kapitalismus, haben mit faschistischen Tendenzen aber für meinen Geschmack zu geringe Berührungsängste.
Bernhard Redl
(Auch Betrhold Brecht hatte schon einen ähnlichen Satz gleichen Inhalts nieder geschrieben …)
Faschismus – ein Weg aus der Krise?
http://www.sopos.org/aufsaetze/49c362d755ac1/1.phtml
BERTOLT BRECHT: Fünf Schwierigkeiten beim Schreiben der Wahrheit
http://www.gleichsatz.de/b-u-t/spdk/brecht2.html
(„Die Wahrheit“ – naja, Plato lässt grüßen ;-))
Aktuelles Beispiel für den neuen/alten bürgerlichen Neoliberalfaschismus, der nicht einmal direkt mit der FPÖ etwas zu tun hat:
Rene Zeyer: „Armut ist Diebstahl“
http://www.huffingtonpost.de/rene-zeyer/vorwort-armut-ist-diebsta_b_4055906.html
Wie dort gegen die arm gemachten gehetzt wird erinnert mich schon sehr an die Hetze der Nazis gegen Juden … (da nutzt es nix, wenn zwischendurch Zeyer immer wieder versucht, die Hetze zu relativieren)
Oder die offen extrem sozialrassistische Politik von Cameron in Großbritannien gegen Arme, Arbeitslose, Behinderte, Invalide, MigrantInnen usw. – also gegen die „Überfüssigen“ – die schon zahlreiche Todesopfer gefordert hat (und dennoch berichten unsere Systemmedien überhaupt nicht darüber!)
Ich bevorzuge jedenfalls nach wie vor eine multidimensionale und pluralistische Gesellschaftskritik.
Ein Übel kommt nämlich selten allein.
Und es macht überhaupt keinen Sinn so zu tun, als könnten sich die Verschiedenen Übel aus dem Geflecht der Lebenswelt und der Systemrationalität so einfach isolieren und nebeneinandergereiht in einem Ranking a la NEWS miteinander vergleichen und reihen.
LG
Martin