Erklärung von «Gauche Anticapitaliste» (Frankreich) zum Tod von Margaret Thatcher (Wilfried Hanser)

Die Königin von England und David Cameron, der neoliberale Ministerpräsident, betrauern den Tod einer großen Ministerpräsidentin.

Für die Gauche anticapitaliste (Antikapitalistischen Linken), Mitglied der Front de gauche (Linksfront), hat sie, die als Eiserne Lady bezeichnet worden ist, sich durch zahlreiche Privatisierungen, vernachlässigte öffentliche Dienste, Senkung der Steuern und der Staatseinnahmen sowie eine massive Zunahme der gesellschaftlichen Ungleichheit, der Arbeitslosigkeit (von der drei Millionen Briten und Britinnen betroffen waren) und der Armut hervorgetan.

Zwischen 1979 und 1990 setzte sie eine gewaltige neoliberale Politik mit Angriffen auf die Gewerkschaften und vor allem die Bergarbeitergewerkschaft um, die 1984/85 einen mehrmonatigen Streik gegen die Schließung mehrerer Schächte durchführte.

Sie hatte kein Mitleid mit den arbeitenden Menschen und den Armen, ebenso wenig mit den irischen Nationalisten von der Provisional IRA. Als es um die Anerkennung des Status als politische Gefangene ging, ließ sie Bobby Sands nach 66 Tagen Hungerstreik sterben, ebenso neun weitere Kampfgefährten.

Sie trauerte dem früheren Kolonialreich nach, und ihr Namen ist mit dem Malwinenkrieg 1984 verbunden, der geführt wurde, um durchzusetzen, dass diese im Meer vor Argentinien gelegenen Inseln bei Großbritannien bleiben.

Sie unterhielt exzellente Beziehungen zu dem chilenischen Diktator Pinochet, den sie 1999 während seines Hausarrests in London besuchte.

Die Gauche anticapitaliste wird sich nicht den Trauerbekundungen anschließen, deren Liste sicher noch viel länger werden wird.

Margaret Thatcher ist tot, aber die neoliberale Politik, die sie umgesetzt hat, ist durchaus lebendig, hinzugekommen ist die lang andauernde Krise des kapitalistischen Systems.

Die Gauche anticapitaliste gibt also eine Botschaft des Kampfs und des Widerstands gegen all die politischen Führungspersonen, die die Lohnabhängigen und die Bevölkerung für die Krise und die Reformen zahlen lassen wollen.

8. April 2013