Freiheit für Mumia Abu-Jamal – Antrag 26 eingebracht von der GPA-djp an den 31. ÖGJ-Kongress angenommen am 18. 4. 2009. (L.Neissl)

Mumia Abu-Jamal ist ein linker, antirassistischer Radiojournalist, der seit 25 Jahren inPennsylvania/USA in der Todeszelle sitzt.

In den 1970er-Jahren war er den Polizei- und Justizbehörden Philadelphias als „Voice of theVoiceless“ äußerst negativ aufgefallen, sodass ihnen offenbar dann die Ereignisse am 9.12.1981 sehr gelegen kamen: Als sich Mumia Abu-Jamal in eine brutale Polizeiaktiongegen seinen Bruder (der gegen die Einbahn gefahren sein soll) einmischte, fielen plötzlichSchüsse und ein Polizist und Mumia Abu-Jamal fielen beide schwer verletzt zu Boden. Der Polizist (Daniel Faulkner) starb, Mumia wurde ins Spital gebracht und angeklagt, denPolizisten erschossen zu haben. Natürlich fanden sich Zeugen, die Mumia schießen gesehen bzw. ihn auf der Krankenbahre sagen gehört haben wollen, dass er den Polizisten erschossen habe. Alle diese Haupt-Zeugen haben später ihre Aussagen widerrufen undausgesagt, dass sie vor dem Prozess 1982 von der Polizei unter Druck gesetzt worden waren! Der Richter Sabo, bereits damals als „Blutrichter“ bekannt, drückte einerGeschichtsschreiberin gegenüber seine Absicht aus, den „Nigger braten“ zu wollen undverurteilte Mumia Abu-Jamal zum Tode.

Inzwischen sind Jahrzehnte etlicher Ablehnungen von Berufungsansuchen Mumia Abu-Jamals durch Oberste US-Gerichte erfolgt. Trotzdem hat Mumia Abu-Jamal literarisch seinen Kampf gegen die Todesstrafe und das ungerechte kapitalistische Weltsystem nicht aufgegeben. Ab den 1990er-Jahren schwoll zugleich die internationale Solidaritätsbewegung für die Freiheit von Mumia Abu-Jamal an. Die Parlamente Dänemarks und Belgiens und das EU-Parlament verlangten 1998/2000 einen fairen Prozess für Mumia Abu-Jamal. Die US-Gewerkschaften in Kalifornien, die deutsche JournalistInnen-Gewerkschaft Berlin-Brandenburg u. a. solidarisierten sich mit ihm. Die österreichische Journalistengewerkschaftim ÖGB ernannte Mumia Abu-Jamal am 16.6.1999 zum Ehrenmitglied des Präsidiums! Das österreichische Komitee „Solidarität mit Mumia Abu-Jamal“ organisierte 2004 eine Petitionskampagne für einen fairen Prozess für Mumia Abu-Jamal und seine Freilassung, gegen Rassismus und gegen die Todesstrafe. Unter vielen anderen wurde diese Solidaritäts-Petition für Mumia Abu-Jamal unterschrieben von: Dr. Maria Berger, damalig österr. EU-Parlamentsabgeordnete und danach Justizministerin, weiteren EU- und österreichischenParlamentsabgeordneten sowie Elfriede Jelinek.

Derzeit wartet Mumia-Abu Jamal auf die Entscheidung des Obersten Gerichtshofes, ob erhingerichtet werden soll.

Der 31. Bundesjugendkongress des ÖGB fordert daher:

• Freiheit für Mumia Abu-Jamal und eine angemessene Entschädigung für die Dauer seiner Haft.

• Die Unterstützung seitens der Gewerkschaft im Kampf gegen die Todesstrafe.

• Ein Statement der ÖGJ auf der offiziellen Homepage von Mumia Abu-Jamal.

• Eine Verlinkung auf der ÖGJ- Homepage zur offiziellen Website.