Bei eisigen Temperaturen sind am 16.12.2013 rund 1.100 Junglehrer_innen in Wien dem Aufruf der „Initiative für ein faires LehrerInnendienstrecht“ gefolgt und gegen das neue Lehrerdienstrecht auf die Straße gegangen. Bei einer Kundgebung in Graz haben bereits am Nachmittag 500 Personen (jeweils Polizeiangabe) gegen die Reform, die heute im Nationalrat beschlossen werden soll, protestiert.
Mehr Unterrichtsstunden bedeuteten weniger Zeit für die Schüler_innen und damit weniger Qualität, kritisierte eine Rednerin bei der Demo in Wien. Mit Kerzen, Trillerpfeifen, Ratschen und Topfgeklapper wanderte der Protestzug vom Hauptgebäude der Uni zum Stadtschulrat und danach weiter zu Unterrichtsministerium und Parlament.
Auf Transparenten wetterten die Demonstrant_innen gegen „Sparen auf Kosten der Begabten in diesem Land“ und forderten „Bildungsqualität statt Sparpaket“. „Bei den Banken wart ihr fix, für die Bildung tut ihr nix“ und „Wer bei der Bildung spart, der will einen Deppen-Staat“, unterstellten sie der Politik.
Verkehrsbehinderungen durch Proteste
Der Protestmarsch der „Initiative für eine qualitätsvolle Bildung für Alle“ in Graz führte wie jener in Wien teilweise zu Verkehrsbehinderungen. Grazer Demoteilnehmer_innen sprachen von einer „Mogelpackung“: „Mit dem neuen Dienstrecht haben wir de facto weniger Zeit für die Schüler_innen. Das ist kein Bildungspaket, sondern ein Sparpaket“, meinte eine Demonstrantin. Eine andere Lehrerin wiederum fand, dass das neue Dienstrecht vor allem zulasten der jungen Lehrer_innen ginge, die jetzt noch in der Ausbildung seien.
Die Reform gilt verpflichtend ab dem Schuljahr 2019/20, davor können Junglehrer_innen zwischen bestehendem und neuem Dienstrecht wählen.