——– Original-Nachricht ——–
Datum: Tue, 5 Mar 2013 13:38:32 +0000 (GMT)
Krisen, Korruption, Angriffe auf die Arbeits-und Sozialbedingungen ziehen sich seit 2008 durch die griechische Gesellschaft. Griechenland ist eines der teuresten Länder Europas, in dem selbst einheimische Produkte zu höheren Preisen als im Ausland verkauft werden, und das bei einem gesetzlichen Mindeststundenlohn von 3 Euro.
Die „700 Euro-Generation“ sowie die Migranten und Migrantinnen, die sich aus halblegalen Leuten (zum Beispiel aus Bulgarien) und vollständig illegalen bis örtlich geduldeten zusammensetzen, stehen vor der selben Zukunft wie Präkere.
Die polizeiliche Aufrüstung mit der Olympiade 2004, Polizeiwillkür, Abschiebepraxis, die Bedingungen in den Gefängnissen, die regelmäßig zu Revolten führen, gehen einher mit der ständigen Verschlechterung der Lebensbedingungen der Arbeiter- und Arbeiterinen in allen Sektoren.
Das staatliche Bildungssystem ist nicht mehr in der Lage dafür zu sorgen, dass die Schüler- und Schülerinnen den Lehrstoff auch erlernen können. Die „Reform“ 2007 sah neben der Einführung privater Hochschulen auch vor, die Studienzeit auf sechs bis sieben Jahre zu begrenzen. Fazit: Studenten- und Studentinnen, die sich durch Jobben ihr überleben finanzieren, brauchen Repeotitorien, Schüler- und Schülerinnen kommen ohne Nachhilfe nicht mehr aus.
Während junge Erwachsene in anderen Ländern Südeuropas wie Spanien oder Frankreich zuweilen wenigstens noch auf familiäre Unterstützung hoffen können, trifft die Prekarität in Griechenland auch die Elterngeneration. 14 Prozent der Beschäftigten gelten als Working poor, so viele wie in keinem der 27 anderen EU-Staaten. 40 Prozent der Arbeiter- und Arbeiterinnen verdienen weniger als 1.100 Euro brutto im Monat. Hunderttausende Arbeitsplätze gingen in der Zwischenzeit verloren. Die Menschen im Land sind einer enormen Verarmung und Verschuldung unterworfen. Das staatliche Gesundheitssystem existiert de facto nicht mehr. Versicherte müssen bei Kassenärzten das Honorar zunächst aus eigener Tasche vorfinanzieren, die Medikamente bezahlen und dann die bürokratischen Hürden der Rückerstattung durchlaufen. Die staatlichen Krankenhäuser, staatlich gesicherte Sozialversicherungen und die öffentliche Hand haben einen Schuldenberg von mehreren
MIlliarden angehäuft und Ärzte, Apotheker sowie Krankenhauszulieferer nicht mehr bezahlt. Aufgrund erstellter Rechnungen müssen diese allerdings die Mehrwertsteuer sowie ihren Einkommensteueranteil auch für die geschuldeten Rechnungen bezahlen.
Die gesamte Arbeitslosenrate beträgt mittlerweile 40 Prozent. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei 25 Prozent. Die finanziellen EU-Hilfspakete dienen ausschließlich den deutschen Banken in Griechenland, da die griechische Regierung diesen Schuldendienst nicht mehr bedienen kann. Dem griechischen Volk werden dafür als „Belohnung“ „mörderische“ Sparpakete auferlegt. 2012 wurde der Mindestlohn von 700 Euro auf 586 Euro gekürzt. Anstelle von Gewerkschaften und Unternehmerverbände entscheidet nunmehr die Staatsmacht über den Mindestlohn. Der Kündigungsschutz wurde ebenfalls aufgehoben, damit gehört eine tägliche Kündigung schon zum Alltag. Die Höhe der Abfertigung bestimmt der Unternehmer und unterliegt keiner gesetzlichen Betimmung mehr.
Der seit 2008 von der griechischen Bevölkerung dagegen geleistete Widerstand sollte für uns linke sozial-revolutionär denkende Aktivisten daher Vorbildfunktion haben und unsere Solidarität mit dem griechischen Volk beflügeln und zum Handeln auffordern. Denn heute betrifft es nur Griechenland, morgen kann es aber dann auch andere EU-Länder betreffen (Spanien, Portugal und Italien zeigen schon erste Spuren) und Sparpakete werden auch von unseren Herrschenden schon seit einiger Zeit geschnürt. Bis 2015 werden 100 Bank-Austria-Filialen in Österreich geschlossen. Dies allein sollte uns schon eine erste Warnung sein, was da in der Zukunft auf uns zukommen könnte. Griechische Verhältnisse bei uns, würden nämlich die bisher noch in Wartestellung befindlichen neofaschistischen Institutionen auf den Plan rufen und eine mörderische Geschichte könnte sich in abgewandelter Form wiederholen. Damit dies aber nicht noch einmal geschieht, gilt es für uns
schon jetzt die entsprechenden Abwehrmassnahmen zu planen um sie dann auch ad hoc umsetzen zu können.
SOLIDARITÄT HEISST WIDERSTAND, KAMPF DEM IMPERIALISMUS/KAPITALISMUS IN JEDEM LAND !!!
NIE WIEDER FASCHISMUS, NIE WIEDER KRIEG !!!
SOLIDARISCH KÄMPFEN, REVOLUTIONÄR SIEGEN !!!
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