Potenzial für Arbeitszeitverkürzung ist vorhanden
Erfreut ist der Wiener Arbeiterkammerrat Robert Hobek (Fraktion Gewerkschaftlicher Linksblock im ÖGB) über die Ansagen von AK-Präsident Rudolf Kaske in der ORF-Pressestunde für eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich, einer zusätzlichen Urlaubswoche und einem Straf-Euro pro geleisteter Überstunde, weil damit langjährigen Forderungen des GLB entsprochen wird.
„Jetzt kommt es darauf an, dass diesen Worten auch entsprechende Taten und Aktionen von ÖGB und Arbeiterkammer folgen und es nicht bei unverbindlichen Ansagen bleibt“ so Hobek, der die Funktion des GLB als konsequente Kraft für die Interessen der Lohnabhängigen in Gewerkschaft und Arbeiterkammer bestätigt sieht.
Wie die Reaktionen auf Kaskes Ansagen beweisen trifft insbesondere das Thema Arbeitszeitverkürzung ins Schwarze. Etwa wenn die WKO-Generalsekretärin Anna-Maria Hochhauser fordert „Weniger anstatt mehr Belastungen“ dann zeigt das den Zynismus des neoliberalen Kapitalismus, der den Beschäftigten durch Lohn- und Sozialdumping und immer schärfere Rationalisierung alle Lasten zumutet, für das Kapital aber noch mehr Entlastungen fordert.
Wohin die von der Wirtschaft gebetsmühlenartig verlangte Flexibilisierung geführt hat zeigt sich an zwei Kennzahlen: Einerseits daran, dass Österreich mit 41,8 Stunden nach Großbritannien (42,2) die längste reale Wochenarbeitszeit aufweist und dass von den rund 300 Millionen jährlich geleisteten Überstunden rund 70 Millionen ohne Bezahlung oder Zeitausgleich geleistet werden: „Das Potenzial für eine Arbeitszeitverkürzung ist also zweifellos vorhanden“, so der Post-Personalvertreter Robert Hobek.