Hermann Dworczak: VERDIENTE SCHLAPPE FÜR DIE PROPAGANDISTEN DER BERUFSARMEE

Die Propagandisten der Einführung einer Berufsarmee- allen voran die SP-Führung- haben kräftig eine auf den Deckel bekommen. Und das ist gut so.

Monatelang haben sie mit einem Wust an Lügen, Halbwahrheiten und Demagogie die Trommel gerührt. Perfid wurde um die Stimmen der Jungen gebuhlt: „Euch wird ein Jahr gestohlen“. Die geplanten- imperialistischen- Auslandseinsätze („Es geht um unsere (Energie)interessen“) wurden in einer von Faymann und Häupl unterzeichneten Postwurfsendung an alle Wiener Haushalte beschönigend als Aktionen „für die Sicherung des Friedens“ dargestellt. Aktuell kann man/frau am Beispiel Mali sehen, was diese Einsätze bedeuten: bruchlose Fortsetzung traditioneller (französischer) Kolonialpolitik. Selbst einige Landesvorsitzende der Sozialistischen Freiheitskämpfer(!)gaben sich dafür her, für die Berufarmee zu werben- obwohl gerade sie es nach dem -innenpolitischen- Wüten einer Berufsarmee im Februar 1934 besser wissen müßten.

All das hat nix genutzt. Die Schlappe fiel mit rund 60 zu 40 Prozent gegen die Einführung einer „Profitruppe“ (Originalton von Androsch & Co.) und bei einer Wahlbeteiligung von etwa 50 Prozent ( was der Beteiligung bei den letzten Bundespräsidenten-Wahl entspricht) mehr als deutlich aus.

Die Linke sollten wenigstens jetzt- es war wiedereinmal nicht möglich wenigstens eine gemeinsame Kampagne gegen die Berufsarmee-Fanatiker und die nach miltärischen Auslandseinsätzen Gierenden zu starten- möglichst geschlossen in die Debatte eingreifen: um den politischen Horror-Trip der SP-Führung (und in ihrem Schlepptau der Spitze der Grünen) zu problematisieren, die taktischen Spielchen der Schwarzen und Blau/Braunen zu denunzieren und für die Umsetzung der längst überfälligen demokratiepolitischen Forderungen im Heer einzutreten.

20.1. Hermann Dworczak