Revolutionäre Sozialisten Ägypten, 14.8.2013: Nieder mit der Militärherrschaft! Nieder mit Al-Sisi, dem Anführer der Konterrevolution! (Wilfried Hanser)

Die blutige Auflösung der Sit-ins auf dem Al-Nahda-Platz und vor der Raba-al-Adawija-Moschee ist nichts anderes als ein Massaker, das im Vorhinein geplant worden ist. Es zielt darauf ab, die Moslembruderschaft zu liquidieren. Es ist aber auch Teil eines Plans, mit dem die ägyptische Revolution liquidiert und der Militär- und Polizeistaat des Mubarak-Regimes wiederhergestellt werden soll.

Die Revolutionären Sozialisten haben das Regime von Mohamed Mursi und der Moslembruderschaft keinen Tag lang verteidigt. Wir waren stets in den vordersten Reihen der Opposition gegen dieses verbrecherische und gescheiterte Regime, das die Ziele der ägyptischen Revolution verraten hat. Es hat sogar die Säulen des Mubarak-Regimes und von dessen Sicherheitsapparat, die Streitkräfte und die korrupten Geschäftsleute geschützt. Wir haben uns massiv an der revolutionären Welle vom 30. Juni beteiligt.

Wir haben auch keinen Tag lang die Sit-ins der Bruderschaft und ihre Versuche, Mursi wieder an die Macht zu bringen, unterstützt.

Wir sollten aber die heutigen Ereignisse in ihren Kontext stellen, nämlich den Einsatz des Militärs zur Zerschlagung von Arbeiterstreiks. Wir sehen auch die Ernennung von neuen Provinzgouverneuren, die weitgehend aus den Reihen des alten Regimes, der Polizei und der Generäle kommen. Und dann gibt es die Politik der Regierung von General Abdel Fatah Al-Sisi. Sie hat einen Fahrplan beschlossen, der den Zielen der ägyptischen Revolution, also Freiheit, Würde und soziale Gerechtigkeit, eindeutig feindselig entgegensteht.

Das ist der Kontext des brutalen Massakers, das Armee und Polizei begehen. Es ist eine blutige Generalprobe für die Liquidierung der ägyptischen Revolution. Es zielt darauf ab, mit Staatsterror den Willen aller Ägypter_innen zu brechen, die ihre Rechte einfordern, ob es Arbeiter_innen, Arme oder revolutionäre Jugendliche sind.

Die Reaktion der Moslembruderschaft und der Salafisten, die Christ_innen und deren Kirchen angreifen, ist ein sektiererisches Verbrechen, das nur den Kräften der Konterrevolution dient. Bei dem schmutzigen Versuch, einen Bürgerkrieg auszulösen, in dem ägyptische Christ_innen zu Opfern der reaktionären Moslembruderschaft werden, sind Mubaraks Staat und Al-Sisi Komplizen, sie haben die Kopten und deren Kirchen zu keiner Zeit verteidigt.

Wir stellen uns entschieden gegen Al-Sisis Massaker und gegen seinen üblen Versuch, die ägyptische Revolution abzuwürgen. Denn das heutige Massaker ist der erste Schritt auf dem Weg hin zur Konterrevolution. Wir stellen uns mit der gleichen Entschiedenheit gegen alle Angriffe auf ägyptische Christ_inn_en und gegen die sektiererische Kampagne, die nur den Interessen von Al-Sisi und seinem blutigen Vorhaben dient.

Viele, die sich als Liberale und Linke bezeichneten, haben die ägyptische Revolution verraten, angefangen bei denen, die sich an Al-Sisis Regierung beteiligt haben. Sie haben das Blut der Märtyrer_innen verkauft, um das Militär und die Konterrevolution rein zu waschen. Diese Leute haben Blut an den Händen.

Wir, die Revolutionären Sozialisten, werden nie auch nur für einen Augenblick von dem Pfad der ägyptischen Revolution abweichen. Wir werden in Bezug auf die Rechte der revolutionären Märtyrer_innen und ihr reines Blut nie Kompromisse eingehen: derjenigen, die in der Konfrontation mit Mubarak gefallen sind, derjenigen, die in der Konfrontation mit dem Militärrat gefallen sind, derjenigen, die in der Konfrontation mit dem Mursi-Regime gefallen sind, und derjenigen, die jetzt in der Konfrontation mit Al-Sisi und seinen Hunden fallen.

Nieder mit der Militärherrschaft!
Keine Rückkehr zum alten Regime!
Keine Rückkehr zur Bruderschaft!
Alle Macht und aller Reichtum für das Volk!

Revolutionäre SozialistInnen
14. August 2013