Rolf Geffken: Hongkonger Hafenstreik erfolgreich beendet (akin / Josef Baum)

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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 15. Mai 2013; 17:14
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Der Kampf der Hongkonger Hafenarbeiter um Lohnerhoehungen und die
Anerkennung ihrer unabhaengigen Gewerkschaft (s.a. akin 10/2013) wurde
nun nach 40 Tagen im wesentlichen erfolgreich abgeschlossen. Statt der
geforderten Erhoehung von 20% wurde den Streikenden eine Erhoehung von
immerhin 9,8% zugestanden. Mit dem Abschluss des Kollektivvertrages
wurde faktisch auch die Hafenarbeitergewerkschaft des HKFTU anerkannt.
Von hiesigen Arbeitskaempfen unterschied sich der Streik in Hongkong
in 3 Punkten:

1. Es war ein richtiger Streik. Kein blosser Warnstreik von einem
Tag…

2. In den Kampf wurde von Anfang an die Oeffentlichkeit mit
einbezogen, die den Kampf dann auch unterstuetzte.

3. Ueber Beginn, Verlauf und Ende des Streiks entschieden die
Streikenden auf demokratischen Versammlungen selbst.

Es ging vor allem darum, dass es seit 15 Jahren keine Lohnerhoehungen
gegeben hatte; und (unglaublich aber von diversen Berichten
bestaetigt) darum, dass es z. B. Containerbrueckenfahrern waehrend
einer 12-stuendigen Schicht strikt verboten ist Toiletten aufzusuchen,
(was auch ueberwacht wird, sie verrichten daher ihre Arbeit neben
ihren Exkrementen!)

Vor etlichen Jahren versuchte die EU in den Haefen Europas eine
aehnliche Deregulierung durchzusetzen, wie sie in offenbar in Hongkong
herrscht. Nachdem vor allem franzoesische Hafenarbeiter aber durch
direkte Aktionen in den Haefen Klartext gesprochen hatten, ruderte die
EU zurueck.

Hongkong hat fuer Investoren angeblich weltweit die „hoechste
Standortgunst“ fuer Kapitalverwertung (niedrige Kapitalsteuern, keine
Umsatzsteuer) und guten Zugang zu diversen Maerkten. Hongkong ist die
Stadt, wo von den 280 weltgroessten Unternehmen die meisten direkt
praesent sind. Die Docks spielen vor diesem Hintergrund offenbar eine
zentrale Rolle; daher offenbar die Verbissenheit des Multi-Milliardaer
Li Ka-shing, keinen Millimeter nachzugeben.

Li Ka-shing kontrolliert die komplizierte und verzweigten Struktur des
Hutchison-Konzerns. Dazu gehoeren unter anderem diverse
Telefongesellschaften in Europa — etwa unter dem Namen „3“.
(Rolf Geffken/junge Welt / Josef Baum / bearb.)