Bitte unterschreiben Sie und helfen Sie damit mit, Menschenleben zu retten. Tschetschenen, die nach Russland zurück geschickt werden, sind akut in Gefahr. Das darf nicht mehr geschehen!
PETITION > Empfänger nun ausgeweitet. Der Bundespräsident antwortete ja,er sei nicht zuständig.
December 18•Started by Susanne Scholl•Invite Friends
Österreich hat sich mitschuldig gemacht, dass mindestens zwei Tschetschenen, die in Österreich um Asyl angesucht haben, nun in russischen Gefängnissen sitzen, wahrscheinlich misshandelt und gefoltert werden, möglicherweise gar ihrem Tod entgegen sehen.Am 28. November wurde aus Österreich eine Chartermaschine mit tschetschenischen Asylwerbern nach Moskau geflogen, weil ihnen die österreichischen Behörden nicht glaubten, dass sie in Russland verfolgt würden. In der Berufungsverhandlung vor dem Asylgerichtshof wurde dabei sogar ohne Anhörung der Betroffenen über ihr weiteres Schicksal entschieden. In einem Fall hatten die österreichischen Behörden nicht einmal bemerkt, dass in Russland bereits ein Haftbefehl ausgestellt worden war, obwohl dieser auch im Internet mit einer Google-Suche zu finden gewesen wäre.Einer der Asylwerber wurde bereits am Flughafen festgenommen. Der Andere wurde wenig später verhaftet und nach Tschetschenien transportiert, wo er jetzt wegen seiner angeblichen Zugehörigkeit zur antirussischen Guerilla vor Gericht steht. Wie es den beiden ergeht, können Sie sich vorstellen. Menschenrechtsorganisationen sprechen davon, dass in russischen Gefängnissen Folter und Misshandlungen an der Tagesordnung sind. In Tschetschenien „verschwinden“ zudem immer wieder politische GegnerInnen des dortigen Diktators von Putins Gnaden, Ramzan Kadyrow.Sollten Sie über die Situation in Tschetschenien zu wenige Informationen haben, kann ich Ihnen gerne unser Buch „Dem Krieg entkommen? Tschetschenien und TschetschenInnen in Österreich“ zukommen lassen.
Sie alle haben dies mit Ihrer Asylpolitik mit zu verantworten! Ich fordere Sie deshalb dazu auf, sofort
1. ALLE Abschiebungen nach Russland zu stoppen, bis sicher gestellt ist, dass Asylverfahren in Österreich eine ausreichende Qualität haben, dass Abschiebungen von tatsächlich verfolgten AsylwerberInnen nicht mehr möglich sind!
2. die Asylverfahren in Österreich nicht nur zu beschleunigen, sondern qualitativ so zu verbessern, dass solche Fehlurteile nicht mehr vorkommen können. Dazu ist zumindest sicher zu stellen, dass kein Fall ohne Anhörung der Betroffenen in der zweiten Instanz entschieden werden kann! Dazu ist allerdings auch die erste Instanz zu verbessern und in die Ausbildung der Beamten des Bundesasylamts und die Richter des Asylgerichtshofes zu investieren.
3. dem Schicksal der konkret Betroffenen nachzugehen, den Schutz ihrer Familienangehörigen sicher zu stellen und alle diplomatischen Möglichkeiten zu nutzen, die beiden Verhafteten wieder frei zu bekommen, ihnen die legale Einreise nach Österreich und dauerhaften Schutz in Österreich zu ermöglichen.
4. Dublin-Abschiebungen zumindest so lange auszusetzen bis sicher gestellt ist, dass AsylwerberInnen in ganz Europa die gleichen Chancen auf Asyl haben. Asylverfahren dürfen keine Lotteriespiele sein, je nachdem in welchem Land man zufällig landet, sondern müssen rechtsstaatlichen Standards genügen! Dublin ist neben der Qualität der österreichischen Verfahren das zweite große Problem für Asylsuchende, da diese deshalb oft durch halb Europa geschickt werden und am Ende in Staaten wie Griechenland landen, wo sie keinerlei faire und rechtsstaatliche Verfahren zu erwarten haben.
Solange Österreich diese Mindestanforderungen nicht erfüllt, macht sich Österreich an der Deportation von Menschen schuldig, die nach der völkerrechtlich verbindlichen Genfer Flüchtlingskonvention von 1951 einen Rechtsanspruch auf Schutz haben. Österreich begeht damit nicht nur ein humanitäres Verbrechen, sondern auch einen Völkerrechtsbruch, für den Sie sich verantworten werden müssen!
Mit Hoffnung auf Besserung
Thomas Schmidinger
P.S.: Dieser offene Brief geht im cc an einige Vertreter der Medien. Die Veröffentlichung des Briefes ist erwünscht.
Thomas Schmidinger
http://www.meinbezirk.at/bad-hofgastein/chronik/junadi-soll-bleiben-d416990.html
Junger Tschetschene vor Abschiebung
Der 20-jährige Junadi Sugaipov lebt seit zwei Jahren im Gasteinertal (Pongau), hat für „Taekwondo Gastein“ den österreichischen Meistertitel erkämpft und trainiert die Kinder des Vereins. Nun droht dem tschetschenischen Asylwerber die Abschiebung.
Junadi Sugaipov trainiert mehrmals pro Woche den Nachwuchs von Taekwondo Gastein. Er ist österreichischer Meister in der Klasse unter 68 Kilogramm und hat alle im Verein mit seinen sozialen Fähigkeiten überzeugt.
„Wenn jemand mit so einem Potenzial zu so einem ländlichen Verein, wie wir das sind, kommt, ist er meist überheblich und schwer zu trainieren. Dieser junge Mann hat sein System komplett ändern müssen und hat das mit einer richtig besonderen Art und Weise gemacht“, freut sich Trainer Andreas Hörtnagl.
„Wissen von Gefahren, die auf ihn warten“
Junadis sportliche Ziele sind hoch. In der Klasse „Allfight“ war er für Tschetschenien WM-Dritter. Daran möchte er anknüpfen: „Ich möchte gerne zur Europameisterschaft fahren und dann vielleicht zur Weltmeisterschaft, wenn das geht“, hofft Junadi.
Für Taekwondo Gastein ist das eine Chance und man ist überzeugt, dass er es bis zur WM schaffen könnte. „Wir wissen von den Gefahren, die auf ihn zukommen würden, wenn er zurück nach Tschetschenien muss und so haben wir versucht, das ganze in letzter Minute medial öffentlich zu machen damit er vielleicht hier bleiben kann“, so Hörtnagl.
„Gerade bei Tschetschenen, die nach Russland zurückgeschickt werden, hört man immer wieder, dass sie schon am Flughafen abgefangen werden und verschwinden“, sagt Christoph Schmidinger von Taekwondo Gastein.
Abschiebung nur schwer zu verhindern
Weil schon 25.000 Tschetschenen in Österreich leben, ist es nicht leicht die Abschiebung zu verhindern. „Es sind sicher nicht alle von ihnen Engel, das sehe ich auch, weil ich gerade am Gericht immer wieder viel dolmetsche. Aber es sind halt die einzelnen Fälle immer differenziert zu betrachten, denn es gibt solche und solche“, meint Dolmetscherin und Journalistin Erika Pichler.
Und bei Taekwondo Gastein gibt man noch zu denken: so viele Legionäre werden beim Fußball für viel Geld für Spitzenleistungen ins Land geholt – mit Junadi hätte man einen Spitzensportler bereits im Land.
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