Statement of Refugee Bus Tour: 18.3. Polizeigewalt in Neumünster / Police Violence in Neumünster

 Dear all, liebe Alle,

—German— English below    Bericht 1 .März 2013

.

Die Refugees‘ Revolution Bus Tour ist heute wieder heftiger Polizeigewalt
und Repression ausgesetzt. Nach den unverhältnismäßigen Übergriffen in
Karlsruhe und Köln wie auch der starken Polizeipräsenz in den meisten
anderen Lagern zeigt sich hier wieder die heftige Reaktion eines
rassistischen Polizeistaates auf die antirassistischen,
antikapitalistischen Kämpfe der Geflüchteten. Seit 9h morgens verfolgten
8-9 Polizeiwagen die Info-Tour in Neumünster. Beim Besuch der
Erstaufnahmestelle verteilten heute die Aktivist_innen der Tour,
unterstützt von Supporter_innen aus Lübeck und Kiel, wie immer Flyer und
informierten dortige Refugees über den Protest. Viele Lager-Insass_innen
haben gut darauf reagiert und das Lager verlassen, um uns auf der
Kundgebung vor dem Lager zu unterstützen. Die Bustour-Aktivist_innen
wurden allerdings gar nicht erst in das Lager gelassen. Stattdessen
reagierte die Polizei mit massiver Präsenz: Eine Polizeikette schirmte das
Lager draußen ab und im (!) Lager warteten bereits 7 oder 8 Polizeiautos.
Es durften nur drei Refugee-Aktivist_innen in Begleitung von
Sozialarbeiter_innen das Lager betreten. Die verbleibenden Aktivist_innen
forderten in den Verhandlungen mit der Polizei, dass alle das Lager
betreten dürfen. Dieser Forderung wurde seitens der Polizei aber nicht
entsprochen, vordergründig wegen eines vermeintlichen Hausrechts, aber
damit dem Besuchsrecht der Bewohner_innen widersprechend. In Reaktion
darauf blockierten die Aktivist_innen eine Straße, um gegen das Verbot das
Lager zu betreten zu protestieren. Die Polizei ging hier erneut extrem
eskalativ dagegen vor, indem sie weitere Einheiten anforderte. Die
Straßenbesetzung wurde daraufhin gewaltsam zerschlagen. Dabei gab es
insgesamt 6 Festnahmen und 4 Verletzte, von denen zwei ins Krankenhaus
gebracht wurden und 2 in die GESA. Hierbei wurde wieder besonders
repressiv gegenüber den Refugees vorgegangen:
Verletzt wurden wie bei früheren Protestaktionen wiederum nur
Refugee-Aktivist_innen. Während die Supporter_innen schnell wieder
freigesetzt wurden, wurden die Refugees länger im Gefängnis festgehalten
und die „Ausländerbehörden“ aktiviert, mit ungewissem Ausgang für ihren
Rechtsstatus. Inzwischen sind alle nach erkennungsdienstlicher Behandlung
erstmal wieder frei (Stand: 19h30). Gegenwärtig stehen Polizeiautos am
Ort, wo der abendliche Workshop stattfinden soll. Die Repression geht
weiter…

Die politische Arbeit der Refugees‘ Revolution Bus Tour wurde damit wieder
sabotiert, kriminalisiert und gewaltvoll verhindert.

Wir werden uns weder von der Isolations- und Angstpolitik seitens der
deutschen „Ausländerbehörden“ noch von brutaler rassistischer
Polizeigewalt einschüchtern lassen! Es ist unser Grund- und Menschenrecht
für unsere politischen Forderungen auf die Straße zu gehen
und zu protestieren!

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Statement of Refugee Bus Tour: 18.3. Polizeigewalt in Neumünster/police

violence in Neumünster

The Refugees Revolution Bus Tour has again been subject to severe police
violence and repression. Following the enormous extent of police
repression and violence in Karlsruhe and Cologne as well as the general
police presence on most other tour stops, the racist police state has
again shown its ugly reaction to our antiracist, anticapitalist refugee
struggles. Today, the Refugees‘ Revolution Bus Tour and supporters from
Lübeck and Kiel visited the lager „Erstaufnahmestelle“ in Neumünster to
spread flyers and inform refugees there about our protest. Since 9 a.m.
8-9 police cars were following the info tour. In front of the lager, many
refugees were welcoming us and joined us on our rally in front of the
lager. However, the refugee activists were stopped by massive police
presence to enter the lager: A police chain blocked the lager outside and
inside (!), 7 or 8 police cars were already waiting. Only 3 refugee
activists were allowed to enter in company of social workers. During
negotiations with the police, the remaining activists demanded that
everyone could enter. Our demand was blankly ignored by the police,
setting domestic authority much higher than the inhabitants‘ right to
invite visitors. Thus, activists blocked a street to protest against the
denial to enter the lager. The police again answered in an extremely
escalatory manner, elevating the number of present police officers.
Then, the occupation was violently smashed. In total, 6 people got
arrested and 4 were hurt. As in earlier protest actions, the police
directed most of the violence towards refugees: It’s always them that get
attacked and injured by the police. While the supporters were set free
quickly, the two detained refugees were kept in prison much longer and the
„Ausländerbehörden“ got activated. However, everyone could leave the
prison after identity controls (19h30).
Now, the police are present in front of the workshop place. The repression
goes on…
Our political work was again sabotaged, criminalized and violently impeded.
We will not give in neither to the German Ausländerbehörde’s politics of
fear and isolation nor to racist police violence. It is our basic and
human right to fight for our political demands in the streets!

**Break Isolation!!**
**No Borders and no repression against refugees!!**

**Break Isolation!!**
**No Borders and no repression against refugees!!**

Best,
freedom fighters

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Voice Refugee Forum Jena: Die Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen

http://thevoiceforum.org/node/3087