Deutsch:
Demonstration in Karlsruhe: Stoppt die Abschiebekollaboration zwischen der nigerianischen Botschaft und der deutschen Regierung!
Die Demonstration startet morgen, 28.9.2013, um 14.00 Uhr in Karlruhe Protestcamp vor der Landesaufnahmestelle in Karlsruhe (Durlacher Allee 100)!
Am 27. 9.2013, haben wir, die Flüchtlinge des Protestzeltes in Karlsruhe eine erfolgreiche Kundgebung abgehalten. Obwohl wir durch eine Polizeiintervention provoziert werden sollten, waren wir in der Lage, die Situation unter Kontrolle zu halten.
Es gab Statements der Flüchtlinge aus dem Protestzelt und von unseren Freunden, die uns auf der Straße fest unterstützen.
Trotz der Aggression durch die Polizei konnten wir ein weiteres Zelt aufbauen. Solange sie unsere Asylanträge zurückhalten, werden wir uns ihren Raum nehmen, um unser Ziel und die Öffentlichkeit zu erreichen!
Sie sagten, sie würden mit den Entscheidungen über unsere Asylfälle am Montag, dem 30. 9. 2013 beginnen.
Wir rufen alle auf, uns mit einer Faxkampagne zu unterstützen.
Informationen und Statement folgen bald.
Seit einigen Jahren kollaboriert die nigerianische Botschaft schon mit der deutschen Regierung, um Flüchtlinge aus Afrika nach Nigeria abzuschieben.
Um diese rassistische Mission auszuführen, lässt die deutsche Regierung Angestellte der nigerianischen Botschaft im monatlichen Rhythmus von einer deutschen Stadt in die nächste fahren – von Berlin nach München, Koblenz, Frankfurt, Dortmund, Düsseldorf, Bielefeld, Köln, etc. – und auch nach Karlsruhe. Ziel ist es, afrikanischen Flüchtlingen Reisedokumente auszustellen, damit die deutsche Regierung ihre rassistische Abschiebepolitik durchführen kann. Diese Flüchtlinge werden gegen ihren Willen vor die Botschaftsmitarbeiter gebracht. Sie werden von der deutschen Polizei unter Anwendung von Gewalt und Brutalität dazu gezwungen; einige Flüchtlinge werden sogar in Handschellen vorgeführt, obwohl sie keinerlei Verbrechen begangen haben.
Der Hintergrund dieser Aktion ist, dass viele Flüchtlinge niemals Identitätspapiere besaßen. Einige haben ihre Dokumente auf ihrer Flucht verloren, andere aus Angst vor Abschiebung, weil sie wissen, dass die Dokumente von der deutschen Regierung lediglich zur Identifizierung für den Zweck der Abschiebung gebraucht werden und nicht, um den Flüchtlingen ein Recht zu bleiben zu gewähren. Und Abschiebung ist nur möglich mit einer Identität.
Die deutsche Regierung unterzeichnete im Rahmen der Abschiebeagentur FRONTEX mit der nigerianischen Regierung einen Vertrag, damit diese Flüchtlingen Reisedokumente nach dem Zufallsprinzip ausstellt, selbst wenn deren Identität nicht geklärt ist. Eine tatsächliche Staatsbürgerschaft besteht nicht; die Motivation der nigerianischen Botschaftsmitarbeiter besteht im Geld, das bei dieser Politik für sie herausspringt; es geht ihnen darum, ihren Geldbeutel zu füllen, ohne dabei die Risiken zu bedenken, die den Flüchtlingen bei einer Abschiebung entstehen. Als besondere Motivation zahlt der deutsche Staat den nigerianischen Botschaftsmitarbeiten 500 Euro für jeden Flüchtling, dem Reisepapiere ausgestellt werden, mit denen er nach Nigeria abgeschoben werden kann.
Dieser unmenschliche Handel mit Reisedokumenten ist rassistisch motiviert und muss beendet werden!
FlüchtlingsaktivistInnen, NigerianerInnen und Nicht-NigerianerInnen protestieren seit Jahren gegen diese Abschiebekollaboration; es sind Briefe an die Regierung unter Präsident Goodluck Jonathan geschrieben worden, doch Augen und Ohren sind blind und taub gegenüber den Anliegen der Nigerianer im Ausland.
Um weiter gegen diese rassistischen und menschenrechtswidrigen Handlungen zu protestieren und sie öffentlich zu machen, besetzte eine Gruppe von Flüchtlingen und Nicht-Flüchtlingen im Oktober 2012 die nigerianische Botschaft in Berlin. Wir wollten damit lediglich unsere Forderungen nach einem Stopp dieser rassistischen Aktion der Botschaftsmitarbeiter in die Öffentlichkeit bringen. Wir waren dabei vollkommen friedlich, doch die Botschaftsbeamten riefen die deutsche Polizei, damit sie uns verhafteten – allein weil wir verlangten, den Botschafter zu sehen und von ihm eine Erklärung zu erhalten. Die deutsche Polizei stürmte das Gebäude unserer Botschaft, schlug uns, nahm uns fest und sperrte uns für mehr als acht Stunden ein. Während dieses Vorgangs wurden wir von den Botschaftsmitarbeitern bedroht, und nun sind wir den Strafen durch die deutschen Behörden, aber ebenso auch massiven Bedrohungen durch die nigerianischen Beamten ausgesetzt. Die Botschaftsmitglieder filmten und fotografierten die Aktivisten und drohten ihnen mit dem Tod, falls sie nach Nigeria abgeschoben würden.
Wir rufen die zuständigen Behörden, die für unsere Fälle verantwortlich sind und die unsere Asylfälle nun schon seit Jahren nicht bearbeitet haben, auf, uns Asyl zu gewähren. Und wir sind noch immer auf der Straße mit unseren Zelten, um gegen diese korrupte Praxis der Abschiebekollaboration zu protestieren.
BENUTZT UNSERE BOTSCHAFT FÜR KEINERLEI RASSISTISCHE POLITIK!
Keine Abschiebungen – weder nach Nigeria noch nach irgendwo sonst! Das Recht zu bleiben für jeden!
Unsere allgemeinen Forderungen und Statements gemäß unserer Erklärung:
1. Sofortige Antwort auf unsere Asylanträge.
2. Einen Stopp der Ablehnung von Asylanträgen, denn jedes Asylbegehren hat einen Grund infolge von Verfolgung und Schutz ist nötig.
3. Abschaffung jeder Form von Abschiebung.
4. Die Auflösung aller eurer Abschiebegefängnisse
Video Statements:
Charles Enurowa: http://www.youtube.com/watch?v=Qwr-yILUBJM
Chima Osunbor: http://www.youtube.com/watch?v=1tpw4zPwAw0
Christopher Isibor: http://www.youtube.com/watch?v=QLEvL4sLUm4
Mehr Informationen: www.thevoiceforum.org
English:
Demonstration in Karlsruhe: Stop the deportation collaboration of Nigeria embassy and the German government!
Demonstration on th 28th October 2013, starting at 14 O’Clock in the city of Karlsruhe Protest Camp in front of Refugee Reception Camp – vor der Landesaufnahmestelle in Karlsruhe (Durlacher Allee 100)!
The refugees from the protest tent in Karlsruhe, had a successful kundgebung despite the police interference to provoke us but still we were able to keep them and the situation under our control.
Statements were made by the refugees from the protest tent and also from our friends who are supporting us strongly on the street.
Finally despite the police aggression we were able to build one more tent adding to the two we have before. As far as they hold our asylum case captive we will take their spaces to reach our goal and the public in general.
Demonstration: 28th October 2013, starting at 14 O’Clock in the city of Karlsruhe.
As they said they start making decision of our asylum cases on Monday 30/9/2013.
We will call on every one to support us with a fax campaign.
INFORMATION AND STATEMENT ON THE WAY SOON.
Since several years now the Nigeria Embassy in Berlin is collaborating with the German Government to deport refugees from Africa to Nigeria. In order to carry out this racist mission the German government move the Nigerian embassy officials from one German city to another on monthly basis from Berlin to Munich, Koblenz, Frankfurt, Dortmund, Düsseldorf, Bielefeld, Köln, e.t.c and also to Karlsruhe, to issue Nigerian travelling documents to the African refugees in order for the German government to practice their racist deportation policies. These refugees are brought before the embassy officials against their will, but forced by the German police using violence and brutality; even some refugees are brought in handcuffs without having committed any crime.
Background of this action is that many refugees never had identification documents, some lost theirs on their journey of escape and others because of fear of deportation, as they know that the documents are only needed by the German government for deportation purposes only and not for identification of refugees for right to stay. And deportation is only possible with identity.
The German government signed a contract with the Nigerian government under the deportation agency FRONTEX to issue Nigerian travelling certificates randomly to refugees without identification. The real citizenship does not exist, the Nigerian embassy officials are motivated by the money they make from this policy just to suit their wallet and not considering the risk of the refugees if been deported. As a special motivation, the German state pays to the Nigerian embassy officials for each refugee they issue travelling certificate for any refugee to be deported to Nigeria.
This inhuman trade with travel documents is racist motivated and needs to be stopped!
Refugees activist, Nigerians and non-Nigerians have being protesting this deportation collaboration since years and letters have been written to the presidency under the government of president Goodluck Jonathan but blind eyes and delf ears to the demand of Nigerians abroad.
To further protest and expose this racist act which is against human rights, a group of refugees and non-refugees occupied the Nigerian embassy in Berlin in October 2012. We only wanted to bring our demands to stop this racist action of the embassy officials to the public and we were completely peaceful but the Nigerian embassy officials called the German police to arrest us just because we demanded to see and to have an explanation from the Ambassador; the German police stormed the premises of our embassy, beat, arrested and detained us for more than 8 hours. During this process we were threatened by the Nigeria embassy officials and now we are not only facing penalties from the German authorities, but also massive threats by the Nigerian officials. The members of the embassy filmed and photographed the activists and threatened them with death if been deported to Nigeria!
We are calling on the responsible authorities responsible for our asylum cases to grant our asylum cases which they have been holding for years now. And we are still on the street with our tent to protest this corrupt act of the Nigeria embassy deportation collaboration.
DON’T USE OUR EMBASSY FOR ANY RACIST POLICY.
No deportations to Nigeria or elsewhere! Right to stay for everybody!
Video Statements:
Charles Enurowa: http://www.youtube.com/watch?v=Qwr-yILUBJM
Chima Osunbor: http://www.youtube.com/watch?v=1tpw4zPwAw0
Christopher Isibor: http://www.youtube.com/watch?v=QLEvL4sLUm4
Our general demands to our declaration and statements 1. Immediate answer to our asylum cases 2. Stop rejection of asylum cases because in every asylum case there is a reason of persecution and protection is needed 3. Abolish every form of deportations 4. Break all your depoetation prinsons.
Further Information: www.thevoiceforum.org
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THE VOICE REFUGEE FORUM – A Nationwide Campaign and Network: Activity report and call for support! http://thevoiceforum.org/node/3243
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