Zeitungsartikel und Kommentare zur jetzigen Hetzkampagne gegen Mumia Abu-Jamal (M.Schiffmann)

 In Today’s  Philadelphia Daily Mail

Datum: Freitag, 28. August 2009 04:02
 
Page one of the Spiegel piece.
Posted on Thu, Aug. 27, 2009
  
Michael Smerconish: A German surrender (on Mumia)
By Michael Smerconish – Daily News
Philadelphia Daily News
Daily News Opinion Columnist

ALMOST 30 years after Mumia Abu-Jamal murdered her husband, Maureen Faulkner has won the battle for justice on the domestic front. Now she’s poised to triumph in the European theater as well. Earlier this year, the Supreme Court declined to hear Abu-Jamal’s appeal for a new trial. The 3rd Circuit Court of Appeals in Philadelphia has upheld his conviction for the murder of Officer Danny Faulkner. In other words, Abu-Jamal will never get out of jail.The high court has yet to rule on a separate appeal on whether Abu-Jamal deserves a new sentencing hearing. But Seth Williams, in all likelihood Philadelphia’s next district attorney, told me before this spring’s Democratic primary, „I have studied the case, reviewing case notes and the legal filings. I have even attended court hearings and studied the forensics. From my review of the evidence, if there was a new sentencing hearing I would ask for the death penalty.“SUCH unequivocal support for Maureen Faulkner has been less forthcoming overseas. In 1995, 100,000 people in Rome signed a petition opposing Abu-Jamal’s execution. Former French first lady Danielle Mitterrand has visited Abu-Jamal in prison. South African Archbishop Desmond Tutu has supported clemency for the convicted killer. So have dozens of members of the Danish parliament. In December 2001, almost 20 years to the day after Faulkner’s murder, Paris‘ city council declared Abu-Jamal an honorary citizen. Saint-Denis, a Paris suburb, named a street after him. Leonard Weinglass, Abu-Jamal’s former lawyer, emphasized the significance of his client’s „German support,“ in an extensive Vanity Fair piece published in August 1999. In March, the Academy of the Arts in Berlin hosted an event attended by Gerhart Baum, Germany’s former interior minister, in support of Abu-Jamal. So Maureen Faulkner was skeptical when I told her that Der Spiegel, among Germany’s widest-read publications (it says it sells a million copies a week), wanted to interview her for an extensive article it was preparing.Despite the steady stream of misinformation and vitriol that has originated on the other side of the ocean, she decided to speak with the reporter, Cordula Meyer. The resulting article, published Monday, is a turning point in Maureen’s effort to overcome the Abu-Jamal propaganda machine.Unlike most of the European „reportage“ on the case, Der Spiegel’s piece doesn’t kowtow to the ravings of Abu-Jamal supporters and lawyers. Meyer traveled to Waynesburg, Pa., to interview Abu-Jamal on death row. She acknowledges the international cause célèbre the convicted killer has become. But her writing is never overcome by it.Just the opposite. The article goes so far as to examine one of the more common Abu-Jamal fallacies – that a man named William Singletary saw the „real“ killer fleeing the scene – and quickly dismisses it. A rarity among the international press corps.Most damning is Meyer’s acknowledgment that reporters who interview Abu-Jamal must promise not to ask about what happened in the early-morning hours of Dec. 9, 1981.Abu-Jamal is reduced to saying, „It was a day like every other.“ Robert Bryan, his lawyer, says little more. Meyer notes that Abu-Jamal has never explained to a judge what happened the day Danny Faulkner was killed. The article’s stunning conclusion is the acknowledgment that Maureen Faulkner may be winning the battle for truth and justice.The international press has long been predisposed to side with Abu-Jamal – or at least try to make him the poster boy for anti-death-penalty activism. One piece in one publication won’t erase those stains. But it could be the first trickle of a watershed moment. After almost three decades, Abu-Jamal is finally in danger of exhausting his time in the U.S. courts. Here’s hoping a usually captive European audience has finished accommodating a police officer’s murderer as well.

Listen to Michael Smerconish weekdays 5-9 a.m. on the Big Talker, 1210/AM. Read him Sundays in the Inquirer. Contact him via the Web at www.smerconish.com .

 

Datum: Donnerstag, 27. August 2009 01:58
 
An alle Unterstützerinnen und Unterstützer von Mumia Abu-Jamal,
 
während an vielen Orten in dieser bedrohlichen Zeit Unterstützung für Mumia organisiert wird, hat das Staatsschutzverlautbarungsblatt Der SPIEGEL am letzten Montag angefangen, Stimmung für eine Hinrichtung zu machen.
 
Der Artikel ist unten angehangen. (pdf)
 
 
In ersten Reaktionen vom Bremer IVK und dem Heidelberger Autor Michael Schiffmann kommt der verzerrende Charakter der Spiegelberichterstattung deutlich heraus. Beide Schreiben folgen weiter unten.
 
Wir möchten den Vorschlag von Michael Schiffmann aufgreifen und euch alle auffordern, selbst aktiv zu werden und dem Spiegel eure Kommentare zu seinem Hetzartikel zu schicken.
 
Außerdem gibt ein Diskussionsforum zu dem Artikel auf der Spiegel Webseite:
Dort könnt ihr euch einmischen. Macht davon Gebrauch, es wird von vielen Menschen gelesen.
 
 
Mit solidarischen Grüßen,
 
Berliner Bündnis Freiheit für Mumia Abu-Jamal
 
 
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DER SPIEGEL unterstützt Polizistenwitwe, die »will, daß Mumia stirbt«

26.08.09 (von ivk)

 
Im Magazin Der Spiegel Nr. 35 vom 24.8.2009 veröffentlicht Cordula Meyer, Leiterin des Spiegel-Büros Washington D.C., einen fünfseitigen Artikel unter der Rubrik »Kultur«, in dem sich nichts anderes zeigt als die Kultur der Verkommenheit einer Journaille, der keine Verdrehung und keine Lüge zu unverschämt ist, wenn es darum geht, den mutigen Kampf eines Menschen gegen seine Unterdrücker zu verleumden.
 
Die Verteidigung wird sich zu diesem Artikel ins Verhältnis setzen, sobald sie die vollständige Übersetzung in den Händen hält. Auch IVK und Solidaritätsbewegung werden sich in Kürze zu diesem Artikel äußern. Es wird dabei vor allem um den Fakt gehen, daß Cordula Meyer als selbsternannte Staatsanwältin versucht, mit falschen »Tatsachen«, offenen Lügen und einer diffusen Stimmungmache Mumia als »Polizistenkiller« hinzustellen.
 
Für uns zeigt sich in diesem Artikel allerdings nichts als die Not der Herrschenden und Befürworter der Todesstrafe, ausgerechnet jetzt auf die Solidaritätsbewegung in der BRD einzuwirken und einzuschlagen, weil sich angesichts der Gefahr, daß Mumia Abu-Jamal nach Ausschöpfung aller juristischen Berufungsmöglichkeiten hingerichtet werden könnte, von P.E.N. Deutschland und der Akademie der Künste bis zu vielen oppositionellen und alternativen Strömungen in diesem Land wieder stärkere Solidarität regt. Wie seit Jahrzehnten schon, geht es dem Spiegel als Medium imperialistischer »Weltinnenpolitik« auch jetzt darum, »Sympathisantenpositionen abzudrängen«.
 
Leider vergebens, denn für uns gilt, was der Schauspieler Rolf Becker im April 2008 im Berliner Brecht-Haus auf der Solidaritätsveranstaltung des P.E.N. Deutschland gesagt hat: »Wir treten vor allem auch deshalb für Mumia ein, weil er sich politisch nicht unterwirft«!
 
IVK Bremen
http://www.freedom-now.de/news/artikel536.html
 

 
Liebe Mumia-Unterstützerinnen und -unterstützer, liebe Interessierte an diesem Fall,
 wie einige von euch/Ihnen vielleicht schon mitbekommen haben, hat der Spiegel letzten Montag einen langen und ziemlich gehässigen Artikel über Mumia Abu-Jamal veröffentlicht.
 
Er ist als PDF angehängt. (pdf)
 
Es empfiehlt sich jetzt, Leserbriefe an den Spiegel zu schreiben, die kürzer sein sollten als mein eigener, unten angehängter, und die sachlich im Ton sein sollten.
Die derzeitige Situation Mumias ist sehr, sehr gefährlich. Dem US Supreme Court liegt ein Antrag der Staatsanwaltschaft auf Wiederinkraftsetzung des Todesurteils gegen Mumia vor.
 
Wenn dieser positiv entschieden wird, ist Mumias Leben in höchster Gefahr und sein Leben nur noch mit größter Anstrengung zu retten! Die internationale Kampagne für das Leben und die Freiheit Mumia Abu-Jamals ist also so wichtig wie nie zuvor.
 
Leserbriefe, die das Zerrbild, das der Spiegelartikel vom Fall Mumia Abu-Jamal zeichnet, zurechtrücken, können ein kleiner Beitrag dazu sein.
Die Adresse ist leserbriefe@spiegel.de .
 
Im Anhang dieser Mail findet sich auch noch eine etwas längere Stellungnahme, die ich im Spiegel-Onlineforum posten wollte, was aber aufgrund der Platzbeschränkung auf 3500 Zeichen nicht möglich war. Wer etwas posten möchte: www.spiegel.de/forum/Todesstrafe.
 
Right on, mit besten Grüßen,
 
Michael Schiffmann
 

 Reaktionen auf SPIEGEL Hetzartikel ÜBER Mumia Abu-Jamal

Leserbrief zu Cordula Meyer, „Die Feuer der Hölle“, Spiegel Nr. 35, 24.08.09
 
Der Spiegel-Artikel zum Fall Mumia Abu-Jamal ist offenbar Resultat umfangreicher Recherchen, bleibt aber am Ende dennoch extrem oberflächlich. Statt einer gründlichen Untersuchung der Fakten bekommen wir ein Melodram serviert, in dem eine internationale Phalanx ignoranter Gutmenschen, die naiv an die Unschuld ihres Helden glauben, der leidenden Witwe des getöteten Polizisten gegenübersteht, die ganz allein „die Feuer der Hölle“ erleiden und austreten muss.
Unerwähnt bleibt, dass Maureen Faulkner in ihrer Kampagne für die Hinrichtung Abu-Jamals massiv von der über 300.000 Mitglieder starken Polizeiorganisation Fraternal Order of Police FOP unterstützt wird, deren Wirken vom Verkauf geschmackloser Pro-Exekutions-T-Shirts bis zu Boykottdrohungen gegen alle Politiker und sonstigen Personen des öffentlichen Lebens reich, die es wagen, Abu-Jamal in irgendeiner Form zu unterstützen.
Obendrein wird systematisch der Eindruck erweckt, Abu-Jamal und sein Anwalt hätten ja doch etwas zu verbergen und der Klient säße somit vielleicht ganz zu Recht da, wo er seit Jahrzehnten sein Leben fristen muss – in der Todeszelle. Wenn sie solche Angst vor den Fakten haben, warum sind sie es dann, die seit Jahren lautstark einen neuen Prozess fordern?
 
Mit den Fakten hat sich die Autorin wenig Mühe gemacht. Ihre Präsentation des Tathergangs folgt nahezu eins-zu-eins der Version der Staatsanwaltschaft, und zur Unterstützung zitiert sie den Prozesskommentar des schwarzen Journalisten Chuck Stone: „Was den talentierten schwarzen Journalisten überführte, war eine Fülle unwiderleglicher Fakten.“
Was bei Stone zu entschuldigen sein mag, ist es nicht bei Meyer: In den 27 Jahren seit Abu-Jamals Verurteilung sind Berge neuer Fakten zugänglich geworden, die die Tatversion der Anklage buchstäblich zu einem Sieb zerlöchert haben. Dazu zählen nicht zuletzt 2006 neu aufgefundene Tatortfotos des Pressefotografen Pedro P. Polakoff, die die Abwesenheit eines Hauptbelastungszeugen vom Tatort und das haarsträubende Vorgehen der Ermittlungsbeamten zeigen – und die dem Spiegel, neben umfangreichem weiterem Material, vorlagen.
 
Statt solches Faktenmaterial einfließen zu lassen, hat es der Spiegel vorgezogen, ein postmodernes Theaterstück zu publizieren, in dem die Tatsachenrecherche hinter Klischees und die Akteure hinter ihrem Abbild verschwinden – und in dem wir nur selbst entscheiden dürfen, wer Held und Anti-Held ist.
 
 
Dr. Michael Schiffmann
Anglistisches Seminar der Universität Heidelberg
Autor des Buches Wettlauf gegen den Tod. Mumia Abu-Jamal: ein schwarzer Revolutionär im weißen Amerika, Promedia, Wien 2006 und zahlreicher Essays und Artikel zu Mumia Abu-Jamal und zur Todesstrafe in den USA.

Leserbriefe zu

„Die Feuer der Hölle“,

Der Spiegel,Nr.35-24.8.09]

Datum: Donnerstag, 27. August 2009 17:55
 
Hallo,
  
seit heute früh erreichen uns zahlreiche Leserbriefe in Bezug auf den SPIEGEL Artikel „Die Feuer der Hölle“, Der Spiegel,Nr.35-24.8.09. Wir schicken euch als Anregeung einige davon weiter und möchten nochmal daran erinnern, dass es wichtig wäre, diesen Angriff auf Mumia Abu-Jamal auch im SPIEGEL selbst zurück zu weisen.
 
Wir sehen in dem Artikel den Versuch, der rassistischen Polizeribruderschaft FOP und ihrem Chefagitatoren um Micheal Smerconish Schützenhilfe zu leisten, um die bürgerliche Öffentlichkeit auf eine Hinrichtung von Mumia einzustimmen. Sollten mehr Medien das aufgreifen, könnte das durchaus Schaden anrichten.
  
Daher unsere Bitte: Nehmt diesen Blödsinn ernst, auch wenn er mit der Realität unserer Kampagne für das Leben und die Freiheit von Mumia Abu-Jamal eigentlich nichts gemein hat. Ihr könnt diese Lesernbriefe per e-mail über leserbriefe@spiegel.de schreiben.
  
Mit solidarischen Grüßen,
 
Berliner Bündnis FREIHEIT für MUMIA ABU-JAMAL
 
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Anton Mestin schrieb am 27.08.2009:
 
Sehr geehrte Damen und Herren beim Spiegel,
 
Ihr Anspruch auf eigenständige Recherche ist Ihnen bei dem Artikel über Mumia Abu-Jamal leider völlig abhanden gekommen. Zwar hat Cordula Meyer es gerade noch geschafft, auf „Unstimmigkeiten“ im Verfahren des seit über 27 Jahren in einer 6qm kleinen Todeszelle inhaftierten Journalisten Mumia Abu-Jamal hinzuweisen, aber zu mehr Hintergründen haben die fünf Seiten Artikel dann leider doch nicht gereicht.
 
Mumia Abu-Jamal wird nicht nur deswegen von Millionen Menschen unterstützt, weil er ein kompetenter politischer Analyst und ansprechender Autor ist, sondern weil seine Verurteilung zum Tod 1982 auf absolut unbewiesenen Behauptungen basiert.
 
Zeuginnen wie Veronica Jones oder die Krankenhauswache Priscilla Durham haben ihre Aussagen längst zurückgezogen. Beide haben hinlänglich erklärt, wie sie unter Druck der Polizei in Philadelphia überhaupt dazu kamen, Mumia Abu-Jamal zu belasten. Die Unstimmigkeiten hören hier aber lange nicht auf.
 
Staaatsanwealt McGill nahm der Jury die Verantwortung für ein Todesurteil ab, in dem er sugerierte: „Der Angeklagte habe noch Berufung auf Berufung“. Richter Sabo liess das durch gehen. In 13 anderen Verfahren haben höhere Instanzen diese von beiden oft angewendete Taktik als klaren Verfassungsbruch kassiert, nur bei Mumia Abu-Jamal nicht.
 
Die Frage drängt sich auf, warum eigentlich nicht?
 
In Ihrem Artikel wird mit keinem Wort die rechtsaussen Polizei Bruderschaft „Fraternal Oder of Police“ (F.O.P.) erwähnt, deren Mitglied Richter Sabo bis zu seinem Lebensende war. Sie ist die treibende Kraft hinter der poitischen Kampagne, Mumia Abu-Jamal hinrichten zu lassen. Maureen Faulkner wird seit Jahrzehnten als Gallionsfigur missbraucht. Der Chefstratege und Medienmann Michael Smerconish ist das intelektuelle Sprachrohr dieser Bemühungen. Wie in seinem heutigen Artikel in den Philadelphia Daily News (http://www.philly.com/dailynews/opinion/20090827_Michael_Smerconish__A_German_surrender__on_Mumia_.html ) unschwer zu erkennen ist, hat er Cordula Meyer bei ihrer „Recherche“ unterstützt.
 
Dass der SPIEGEL versucht, Mumia Abu-Jamal als vermeintliche linke Ikone zu bagatellisieren und sich gleichzeitig zum Gehilfen einer auf Rassismus und Todesstrafenempathie basierenden Kampagne macht, ist sehr besorgniserregend.
 
 
Mit freundlichen Grüßen,
 Anton Mestin, Berlin
 
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Charlotte King schrieb ebenfalls am 27.08.2009:
 
Die Chefredakteure des Spiegel sowie Frau Cordula Meyer täten gut daran , ihren Lesern eine korrekte Recherche über den Fall Mumia Abu-Jamal zu offerieren! Aufgrund falscher (!) Fakten sollen Leser „diskutieren“, ob Mumia Abu-Jamal schuldig oder unschuldig ist -das ist mehr als absurd! Wenn solch ein reißerischer Artikel die Auflage heben soll, dann ist das gewissenlos und hat mit seriösem Journalismus NICHTS zu tun! Charlotte King (keine Ortsangabe)
 
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Petra Siemering schrieb am 26.08.2009:
 
Ich bin erschüttert darüber, mit welcher Ignoranz der Artikel über Mumia Abu-Jamal abgefaßt wurde. Süffisant werden Mumia-Unterstützer und Herr Abu-Jamal selbst diffamiert und verunglimpft. Kein Wort über die DRINGLICHKEIT der ABSCHAFFUNG der Todesstrafe in den USA -und weltweit! – Der Tod Daniel Faulkners ist tragisch – der Mumia Abu-Jamal -Prozess war ein rassistischer Prozess mit zur Falschaussage erpreßten „Zeugen“, wie längst belegt ( s. z.B. Amnesty International)ist. Es geht und ging immer um einen FAIREN Prozess, in dem die Beweise für die von Mumia Abu-Jamals erklärte Unschuld vorgelegt werden können. Das ist Frau Cordula Meyer leider egal. Falsche „Fakten“ und Unterstellungen werden aneinandergereiht; ich empfehle Frau Cordula Meyer dringend den Film „In Prison My Whole Life“. Der Trailer ist unter www.inprisonmywholelife abrufbar.
Übel auch , den Begriff „Intellektuelle“ in diffamierender Weise zu benutzen-,war im „Dritten Reich“ gang und gäbe und umso erschreckender, nun im „Der Spiegel“ diesen Stil vorzufinden! „Der Spiegel“ mit seiner relativ hohen Auflage würde gut daran tun, Gegner der Todesstrafe -„Der erbärmlichsten Form des bewußten Mordes“ -zu unterstützen! Biete Ihnen , Frau Meyer, gerne ein Gespräch zur Sache an.
 
Petra Siemering
 
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Im Online Diskussionsforum des SPIEGELs zur Todesstrafe ( http://forum.spiegel.de/showthread.php?t=8358 ) veröffentlichte Annette Schiffmann am 27.08.2009 folgendes:
 
Die falsche Fragestellung
 
Wie schade, dass der Spiegel genau das tut, was er der Solidaritätsbewegung vorwirft – er reduziert den hochkomplexen Fall mit dem Titel dieses Forums auf eine Glaubensfrage.
Um die Frage nach Schuld oder Unschuld beantworten zu können, bräuchte man detaillierte Fakten zu Tathergang und Urteilsfindung – davon jedoch weit und breit keine Spur. Stattdessen Verlautbarungen und Bekenntnisse einzelner, die keinen anderen Sinn zu haben scheinen als den angeblich so verehrten Helden im Todestrakt von seinem mutmaßlichen Sockel zu zerren. Nun denn.
 
Das erzeugt ungute Gefühle auf den verurteilten Mörder und Mitleid mit der Witwe, aber der Wahrheitsfindung dient es nicht.
Wäre es einem Blatt, das sich als intellektuell begreift, nicht angemessen gewesen, die Frage nach der Todesstrafe an sich zu thematisieren? Zu fragen, ob und wenn ja, in welchen Fällen, sie vollstreckt werden sollte?
 
Wäre es nicht angemessen gewesen zu erwähnen, wie viele tausend Menschen in den USA, und zwar jahrzehntelang, in Todestrakten sitzen? Dass es wichtig und richtig wäre, diese Hölle zu beenden – egal, ob die Verurteilten schuldig sind oder nicht?
 
Wäre es nicht spannend gewesen, das Gefängnissystem in den Vereinigten Staaten genauer zu beschreiben und zu beleuchten und zu zeigen, wer dort auf welcher Seite der Gitter bzw. schalldichten Wände sitzt und warum? Und wer davon profitiert und warum?
Wäre es schließlich in dem Artikel selbst nicht hilfreicher gewesen, ein paar handfeste Gründe für die Forderung Abu-Jamals und all der verblendeten Prominenten nach einem neuen Verfahren aufzuzählen – die nie verwendeten Fotos des Fotografen am Tatort, die neuen, ungehörten Zeugen, den Amnesty Report zu all den verfassungswidrigen Verfahrensfehlern?
 
Und hätte man den hervorragenden Film von Marc Evans „In Prison My Whole Life“ und das akribisch recherchierte Buch von Dr. Michael Schiffmann „Wettlauf gegen den Tod“ nicht wenigstens erwähnen können, damit tatsächlich an den Fakten Interessierte sich selbst ein Bild verschaffen können?
Nein. Offensichtlich nicht. Warum nicht?
 
Mit Stimmungsmache statt Fakten strickt der Spiegel selbst den Mythos weiter, den er anprangert.
Und nimmt die Folgen für den Mann im Todestrakt billigend in Kauf.
 
Annette Schiffmann – think queer – netzwerkagentur für kunst und kommunikation Heidelberg
 
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Soweit einige weitere Reaktionen auf die Hetze des SPIEGELS.
 
Berliner Bündnis Freiheit für Mumia Abu-Jamal!
im HdD
Greifswalderstr.4
10405 Berlin
www.mumia-hoerbuch.de/bundnis.htm
free.mumia (ät) gmx.net
Wer ist das Berliner Bündnis Freiheit für Mumia Abu-Jamal?
http://mumia-hoerbuch.de/kontakt.htm